Da noch einmal ein Faden (was treibt Berufsimker um) droht zerschossen zu werden, durch die Diskussion um erneuerbare Energien, eröffne ich hiermit mal unter Politik einen auch im Imkerforum nicht unwesentlichen Faden.
Mein Hinweis, dass nicht die erneuerbaren Energien für die Stromspitzen verantwortlich sind, sondern die nur schwer regelbaren, trägen Kraftwerke der fossilen Energien und der Atomkraft, wurde (erwartungsgemäß) von Imker 2016 folgendermaßen gekontert:
ZitatDas Thema hatten wir doch schon viele Male, dass die Dunkelflaute ignoriert und der Photovoltaikpeak (speziell Highnoon um Midsommer) weggeredet wird. Außer Biogas haben wir keine zuverlässige regenerative Stromquelle.
Es ändert aber nichts an der Aussage, dass die trägen Kraftwerke in erster Linie für die Überproduktion verantwortlich sind. Sie sind einfach nicht kurzfristig steuerbar.
Mit etwas gutem Willen wären sie allerdings heute schon erheblich besser steuerbar zu Gunsten der erneuerbaren, wenn nicht der Wille fehlte. Dieser fehlt aber, weil die Energiekosten nicht entsprechend der Entstehungskosten verteilt werden. Und er fehlt, weil immer wieder solch kurz gesprungene "Bedenken" wie oben im Zitat verbreitet werden.
Ein weiter so, wie wir es bisher gemacht haben, funktioniert aber nicht mehr.
Das ist der wichtigste Gedankensprung, den jeder persönlich erstmal machen muss, bevor man über dieses Thema diskutiert.
Diese "Nach mir die Sintflut-Mentalität ist unverantwortlich. Zumal man sie in vielen Gebieten der Erde wörtlich nehmen kann. Es gibt ein irrsinniges Potential an Möglichkeiten um die Situation zu verbessern. Es will aber niemand angehen oder mitmachen. Die erneuerbaren Energien sind nicht teuer. Teuer wird uns und den Nachkommen die bisherige Energiepolitik zu stehen kommen. Da geht es bei vielen Menschen um Leben und Tod und nicht um ein paar Cent auf der Stromrechnung. Durch das Verteidigen dieser veralteten Arten der Energiegewinnung fördert man die Trägheit und wird Verbesserungen ausbremsen. Das ist das große Problem bei dieser Diskussion. Es muss Verbessungen geben. Der große Sprung vom heutigen Vorgehen zu Lösung aller Probleme wird nicht kommen. Es bedarf vieler kleiner Schritte. Aber man muss losgehen.
Alle (?), oder ein großer Teil der hier auf der Erde befindlichen Ernergien kommen von der Sonne. Man sollte versuchen diese täglich neu gesendete Energie möglichst direkt zu nutzen und weiter nutzbar zu machen. Hier muss die Aufmerksamkeit liegen.
Die Speicherproblematik könnte schon viel geringer sein, wenn man sinnvoll daran arbeiten würde. Es bedarf vielleicht auch neuer Technologien, aber selbst vorhandene, bekannte Möglichkeiten wären durchführbar. Pumpspeicherwerke, Wasserstofftanks, Wärmespeicher mit unterschiedlichsten Materialien und einen Teil auch mit Akkus. Die Akkus führen aber in der momentanen Politik vollkommen in die Irre. Es ist schwachsinnig ein 2,5 Tonnen-Autos zu bauen, mit Akkus und Elektromotor. Solange die Energie aus fossilen Stoffen kommt, hilft das gar nichts. Nichts. Wahrscheinlich verschlimmert es die Situation sogar noch. Der Großteil unserer heutigen Anstrengungen läuft vollkommen in die falsche Richtung, oder es kommt zum Stillstand und zu Verweigerungshaltungen.
Gegen die so gefürchtete "Dunkelflaute" gäbe es auch Möglichkeiten. Ein Gaskraftwerk zählt neben anderen Dingen auch dazu, bei den heutigen Möglichkeiten. Aber eben als Notprogramm für die meist kurzfristigen Schwachstellen. Nicht als Dauerfeuer. Wasserkraftwerke wären auch eine sehr gut regelbare Technik. Auch diese verpufft aber, weil sie im absoluten Dauerbetrieb möglichst unter Volllast gefahren wird.
Die Regelung der erneuerbaren Energien ist zum großen Teil viel einfacher als die der herkömmlichen Kraftwerke. Darum nutzt man diese Möglichkeiten ja auch heute schon ausgiebig. Mit dem "Erfolg", dass die zeitweilige "Überproduktion" den erneuerbaren angelastet wird. Verkehrte Welt. Dieser überschüssige Strom müsste auf verschiedenste Weise gespeichert werden und nicht verschleudert. Man kann da heute schon viel erreichen.
Und ja, das kostet Geld. Mehr als wir gewohnt sind. Das liegt aber nicht daran, dass Änderungen zu teuer sind. Es liegt daran, dass es bisher zu billig und falsch zugewiesen war.
Energiesparen wird auch nötig sein. Auf unterschiedlichste Art und Weise. Das hilft sogar relativ unabhängig von der Art, wie elektrische Energie erzeugt wird.
Es ist auch nicht korrekt, dass wir in Deutschland nichts machen könnten. Dass die Auswirkungen viel zu klein sind, um versucht zu werden. Das böse China, dass immer wieder genannt wird, hat beim Prokopf-CO2 Ausstoß einen viel geringeren Wert als "der" durchschnittliche Deutsche. Als Kind habe ich mal gelernt: Wenn man mit dem Finger auf jemanden zeigt, zeigen drei andere auf einen selbst zurück. Das Wissen ist schon recht weit verbreitet, der Wille zu Änderungen nicht.
Wir müssten was tun. Der unüberlegte und ignorante Egoismus wird uns wohl daran hindern.