Hallo, im Thread "Varroamed Erfahrungen" wird jetzt auch über Brutfreiheit + OS-Behandlung geschrieben. Ich möchte das zu einem eigenen Thema machen.
Meine Erfahrung von diesem Jahr: Ich habe meine Völker in diesem Jahr alle mit dem Scalvini brutfrei gemacht und mit OS behandelt (Tag 3 und Tag 6 nach Königin frei). Im September stellte sich die Situation folgendermaßen dar:
Die Völker hatten nach Auszählung des natürlichen Varroa-Totenfalls auf dem Einschub höchst unterschiedliche Fallzahlen, die von ca. 3/Tag bis zu >100/Tag reichte. Auffällig war, dass die Völker mit Flugloch zur Ostseite relativ gut abschnitten, die Völker mit Flugloch zur Westseite dagegen nicht. Da drängte sich mir folgende Schlussfolgerung auf:
Die Völker wurden am Abend behandelt und es war sonnig. Infolgedessen flogen die Völker auf der Westseite deutlich stärker als auf der Ostseite. Flugtätigkeit scheint also die Wirksamkeit der OS-Behandlung stark zu beeinflussen. Im Juli ist aber nun einmal die Flugtätigkeit noch hoch und daher lässt es sich nicht vermeiden, dass die Wirksamkeit der OS-Behandlung nicht so hoch wie gewünscht ist. Ich würde daher das Verfahren im nächsten Jahr folgendermaßen modifizieren:
Die Waben werden entnommen und durch Mittelwände ersetzt, eine möglichst dunkle Wabe wird zentral zwischen die Mittelwände gesetzt, die Königin wird frei gelassen. Danach wird in kleinen Portionen gefüttert. Am 3. und am 6. Tag wird die OS-Behandlung durchgeführt. Die Königin beginnt die Legetätigkeit auf der dunklen Wabe. Am 18. Tag wird diese Wabe entnommen in der Hoffnung, dass sie den größten Teil der nach der OS-Behandlung verbliebenen Varroen enthält.
Allgemeines Fazit: Brutfreimachung und OS-Behandlung sind nicht ausreichend wirksam und müssen durch ein weiteres Verfahren, in meinem Fall durch die Fangwabe, ergänzt werden.
Gruß Ralph