Hallo,
ich hätte mal ein paar Fragen zum Thema Rattenbekämpfung. Leider ist das Auftreten von Ratten an manchen Orten eine Realität, auf die man persönlich nur wenig Einfluss hat, gerade in der Großstadt. Ich habe mehrere Bienenstände, an unterschiedlichen Orten, und an zweien habe ich in der Vergangenheit Spuren von Ratten oder die Ratten selbst gesehen. Die Bekämpfung ist tatsächlich nicht ganz einfach. Z.B. habe ich einmal eine Jungratte mit einer Schlagfalle erwischt, aber in den darauffolgenden Wochen wurde diese Falle immer wieder nach kurzer Zeit mit Erde bedeckt. Die Ratten haben tatsächlich die Falle gezielt unschädlich gemacht, genauso wie man es z.T. in der Literatur beschrieben findet.
Also habe ich später Rattenköder mit Gift aus der Pflanzenschutzabteilung des Baumarktes eingesetzt, mit Erfolg. Die lokale Rattenpopulation war erstmal weg, aber nach einigen Monaten oder einem Jahr ging es wieder los. Und die Baumärkte hatten gerade kein Rattengift, angeblich weil es irgendwelche Gesetzesänderungen geben würde. Hm.
Irgendwann waren die Regale wieder gefüllt. Gleiches Präparat besorgt, ausgebracht, aber die Wirkung wollte sich nicht so recht einstellen. Resistenz? Habe mir die alte und die neue Packung nochmal vorgenommen und genau durchgeslesen, und siehe da: die Wirkstoffkonzentration in den Ködern ist jetzt nur noch ca. ein Vierzehntel der alten Konzentration! Da ist nichtmal mehr ein Zehntel der Wirkstoffmenge drin! Bei gleicher Verpackungsaufmachung und gleichem Preis!
Abgeblich habe es eine Änderung des Rechts auf EU-Ebene gegeben, und Privatleute dürften jetzt nur noch Produkte mit dieser reduzierten Wirkstoffmenge bekommen.
Dazu muss man wissen, dass auch vorher schon sowieso die Mittel für Privatleute nur einige ältere Wirkstoffe enthalten konnten, die neueren, wirksameren sind professionellen Schädlingsbekämpfern vorbehalten.
Später habe ich mich mit jemandem, der eigentlich mehr zum Thema wissen müsste darüber unterhalten. Er behauptete daraufhin, dass Privatleute sowieso keine Ratten töten dürften. Von wegen Tierschutzgesetz oder so.
Das kann ich nicht glauben. Ich sehe mich im Prinzip eher als Nagerfreund an, finde eigentlich Mäuse und teilweise auch Ratten ganz putzig. Ich habe schon als Kind diverse verschiedene Lebendfallen eingesetzt, um Mäuse umzusiedeln. Doch Ratten lernen halt zu schnell, da klappt das mit den Lebendfallen nicht so gut. Es tut mir leid, welche töten zu müssen. Aber wenn Nageschäden und Kot in der Umgebung (nicht im Haus, aber z.B. in einem Schuppen) auftreten, dann hört der Spass auf. Gibt es nicht sogar eine Bekämpfungpflicht bei Rattenvorkommen?
Weiß jemand näheres:
- Gibt es eine Bekämpfungspflicht?
- Gibt es ein Verbot für Privatleute, was bei Schlagfallen oder bei frei erhältlichen Giftködern greifen würde?
- Könnten Privatleute eine Sachkundeprüfung ablegen und danach auch wirksame Produkte kaufen?
Grüße,
Robert