Luffi getestet? hast du 50 Brutwaben ausgezählt ?
Liebe Grüße Bernd.
Luffi getestet? hast du 50 Brutwaben ausgezählt ?
Liebe Grüße Bernd.
Total verhätschelt...diese Varroamilben. Langjährige Inzucht der Varroamilbenzüchter...
Das würde mich wirklich interessieren: Inwieweit läßt sich die These von der Bestenauslese bei den Milben durch flächendeckende und langjährige Anwendung von TAM (TierArzneiMitteln) bzw. Schlechtestenauslese bei TBE wirklich in der Praxis bestätigen oder widerlegen?
Inzucht macht ja die Varroa selber durch ihr eigenartiges Vermehrungsverhalten und statt die Chance zum Seitensprung mit den Cousinen zu nutzen, senkt die Varroa ihre Vermehrungsrate signifikant bei Mehrfachparasitierung einer Brutzelle s. S. 14/15):
Hier mal meine Ausbeute nach den ersten sechs Tagen mit Varromed.
Wir hatten vorher schon "Apilife Var" getestet.. der Totenfall jetzt gibt mir aber zu denken was deren Wirksamkeit angeht?
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Ich musste eben den ersten Varroaschaden des Jahres bei einer Bekannten abräumen. Sie hat 3x AS Schwammtuch Mitte Juli behandelt. Nachdem der Milbenfall nur mäßig war, fühlte sie sich sicher. Nun beim Blick auf 2 Tage Windelkontrolle hatte Sie Ca. 50 Milben täglich. Wir haben dann heute zusammen reingeschaut. Jämmerlich wenig Bienen, echt ein trauriger Anblick. Viele Krabbler und aufsitzende Milben.
Abgeschwefelt und fertig.
Das war schon hart zu sehen. Ich hab in den letzten 4 Jahren kein Volk verloren. So war der Anblick lehrreich aber traurig.
Habe am Samstag mal meine 75% plus VSH Mini-Völker getestet. Eindrohnbesamt, multidrohnbesamt oder auch Belegstellen begattet.
Alle unter 1% Befall, obwohl diese vor 6 Wochen mit 150 bis 200 Milben infiziert wurden. Es wird!
Ich habe auch eine Dame (Buckfast) mit 75% und kann ähnliches berichten. Der Weg ist noch lang, aber Erfolge gibt es ja schon
Wie sieht es eigentlich mit VSH/Hygiene in Richtung Carnica aus?
Grüße Stefan
Hallo DEDE,
das sieht ja garnicht gut aus.
Persönlich kann ich mir solche Fallbilder nicht vorstellen.
Andererseits zeigt das was Bienen aushalten.
Was sind das für Völker? Wie wurden sie bisher behandelt? Mit wievielen Völkern stehen sie zusammen?
Gerade einen interessanten Vortrag von Genersch gehört. Demnach gibt es verkrüppelte Bienen nur dann, wenn die Milbe eine DWV-Variante in sich trägt, die sich in der Milbe auch vermehren kann. Die Milbe wird dann also wie die Biene zum Wirt und überträgt so viele Virenpartikel, dass die dann zu dem Schadbild führen.
Daher variiert eben auch das Schadpotential so stark - auch wenn beide Völker die gleiche Zahl Milben hat.
Besonders interessant: Die Bienen erkennen diese Schädigung und räumen aus - und zwar eben DWV-geschädigte Puppen und nicht unbedingt Zellen, in denen Milben hocken. Das find ich ganz bemerkenswert und frage mich, wie man das geschickt selektieren kann...
M.
Die Bienen erkennen diese Schädigung und räumen aus - und zwar eben DWV-geschädigte Puppen und nicht unbedingt Zellen, in denen Milben hocken.
Danke für die Information!
... jetzt könnte man eventuell manche "Ausreißer" bei der Selektion erklären... und wenn das so ist, wie von Genersch beschrieben, dann hat das auch Implikationen auf die Varroa-Selektion.....
Hallo Melanie!
Wichtig ist, dass sie alles ausräumen, was nicht passt.
Die Information kommt von den Puppen.
Sie "ruft" (=durch Duft): Hey! Ich bin verletzt! Macht mich raus hier!
Und dann gibt es junge Bienen, die das hören (=riechen) können und die Zelle öffnet.
Und dann gibt es wieder Bienen, die "sehen die geöffnete Zelle" (=nehmen diese geöffnete Zelle wahr) und räumen diese aus.
Das ist VSH = Varroa Sensitive Hygiene!
Es gibt aber noch mehr Mechanismen.
In manchen Völkern vermehrt sich die Varroamilbe nicht, nachdem sie in die Zelle eingedrungen ist.
Das ist SMR = Suppressed Mite Reproduction = Unterdrückte Milben Reproduktion
Wieso? Man weiß es nicht sicher!
Könnte am REC liegen = Recapping = Zelle öffnen und wieder verdeckeln liegen.
Oder liegt es an den kleinen Zellen, also Zellmaß nicht 5,4 mm sondern 5,1 mm oder 4,9 mm???
Das nennt man "SC" = Small Cells = Kleine Zellen.
Oder liegt es an den kleinen Einheiten?
Kleine Einheiten können sich besser gegen die Milben wehren!
Bringen zwar keinen Honig, aber sie überleben ohne JEGLICHE Behandlung mit unter 1% Milbenbefall auf den Bienen (= phoretischer Befall) zu jeder Zeit im Jahr. In der Brut ist da nicht viel Varroa... Das ganze Jahr!
Kommen die Viren dazu, dann wird es interessant: DWV = Deformed Wing Virus wird bei ganz wenig Milbenbefall NICHT zum Problem!
Ein Problem wird es, wenn ein Volk "auf einmal" anfängt auszuräumen, weil es einen gewissen Befallsgrad an Milben überschritten hat. Das kann variieren. Mal sind es 5% Befall, mal 7% und ein anderes Mal 10% Befall. Also da sieht man ganz schnell ausgeräumte Zellen und freut sich, dass das Volk ausräumt!
Boaaaah!
Ich habe ein VSH-Volk!
Da kann ich gleich ein paar (mindestens 200, besser 500 Königinnen...) züchten und in die Anzeige rein schreiben: 100 % VSH-Volk Nachzuchten zu verkaufen, oder "Verkaufe auf VSH-Belegstelle begattete Königinnen"...
Und dann brauche ich ja nicht mehr behandeln, weil das Volk räumt ja aus!
Was bin ich für ein Held!
Am besten sitzt diese Volk dann noch auf der Top Bar Hive oder in der Warré-Beute...
Die ist ja für Anfänger viel besser als diese ganzen "Pösen Peutensysteme der pösen Purchen", die sich Imker-"P"aten schimpfen...
Bruder Adam brauchte im übrigen 25 Jahre als Mönch (= nichts anderes zu "tun" und ohne Ablenkung durch "fleischliche" oder "weltliche" Angelegenheiten ???), damit er die Tracheenmilbenseuche überwunden hatte und dagegen resistente Bienen hatte. Diese Information stammt von Paul Jungels!
Danke für die Information!
... jetzt könnte man eventuell manche "Ausreißer" bei der Selektion erklären... und wenn das so ist, wie von Genersch beschrieben, dann hat das auch Implikationen auf die Varroa-Selektion.....
Nein, mit Varroa-Selektion hat das nichts zu tun. Aber mit Virenselektion.
Damit ist dies ein möglicher Grund, warum es BOND Völker gibt, die in fremder Umgebung ihre Varroatoleranz nicht aufrecht erhalten können. In einer durch Überleben herausselektierten Bienenpopulation, sind die Völker, deren Milben mit DWViren befallen waren, die sich dort auch vermehren können gestorben. (Und die Viren damit mit)
Übrig bleiben Völker mit DWV Stämmen, die nicht so viral sind. Da die BOND Population weitgehend geschlossen ist, kommen kaum Milben (und insbesondere keine Viren) von außen herein, also überleben die Völker.
Nimmt man aber die Bienen, bringt sie in eine neue Umgebung (mit anderen Viren), geht das Sterben von vorne los.
Ist eine reine Hypothese, aber würde den Effekt erklären.
Gruß
Ludger
Das Problem ist wohl, dass DWV vom Typ her einem Polio-Virus ähnelt - also RNA-Viren, die es praktisch darauf anlegen, sehr munter zu mutieren und praktisch als "Wolke" aus sehr variablen "Stämmen" weitergegeben werden. D,h. es sind auch immer Varianten da, die gerade eigentlich nicht gefragt sind aber unter anderen Bedingungen plötzlich ein Comeback feiern können.
Dadurch sei es lt. Genersch auch nicht zu erwarten, dass man diese besonders pathogenen Varianten bekämpfen könne noch kann man da besondere Selektion erwarten. Unverstanden ist eben, warum sich manchmal diese Milbenvermehrungsvariante durchsetzt und manchmal nicht.
Würde da ja mal gerne das Immunsystem der Milbe mit ins Spiel setzen - ev. eben doch ein bestimmter Milbentyp, der diese fatalen Varianten besonders befördert... da beisst sich die Katze wieder in den Schwanz.
M.
Hallo DEDE,
das sieht ja garnicht gut aus.
Persönlich kann ich mir solche Fallbilder nicht vorstellen.
Andererseits zeigt das was Bienen aushalten.
Was sind das für Völker? Wie wurden sie bisher behandelt? Mit wievielen Völkern stehen sie zusammen?
Bei mir stehen alle drei Völker zusammen. Das Bild ist von meinem ersten (Wirtschaftsvolk, Warre), die anderen beiden (Ableger aus diesem Jahr, von meinem Paten) haben weniger Fall.
Behandelt wurde bis jetzt mit Ameisensäure und Schwammtuch (und eben die in meinen Augen Fehlgeschlagene Behandlung mit den Apilife Streifen). Aber Oxalsäure zur Winterbehandlung (18/19) hat es keine gegeben.
Moin, moin,
wenn man mal diese Befunde, dass subletale Dosen einiger Neonicotioide die Replikationsrate der DWV in der Biene um bis zu 3 Größenordnungen nach oben schiebt und auch den Befall des ZNS ermöglicht, da mit hinein denkt, könnte man doch mal die Hypothese prüfen, ob eventuell die Frage der Vermehrung in der Milbe auch davon getriggert werden kann....? Indem deren Immunsystem dadurch möglicherweise dadurch ebenfalls geschwächt wird?
Gruß Clas
Aber Oxalsäure zur Winterbehandlung (18/19) hat es keine gegeben.
warum?