Schwarmsaison 2019

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  • Ich würde mal sagen nein. In der Bienenseuchen-Verordnung ist meldepflichtig "wer Bienen halten will" (§ 1a). Er will aber nicht.

    Außerdem ist die Biene juristisch betrachtet ein Wildtier. Nur weil ein Schwarm in Dein Haus eingezogen ist, gehört er Dir so wenig, wie das Reh, dass sich in Deinen Garten verirrt. Zum Bienenhalterwerden gehört schon ein Akt der Inbesitznahme. Der fehlt hier.

    I never loose - either I win or I learn (Nelson Mandela)

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  • ... aus Angst vorsorglich Bienen zu töten und das dann "menschlicher"( humaner) zu nennen!?!....

    Dazu sollte man doch ein paar Gedanken mehr verschwenden.

    Im Übrigen sterben das Jahr über und vor allem im Herbst unzählige Insektenstaaten.

    Dieses Sterben ist weder inhuman noch ininsektlich, sondern der natürliche Prozeß von Werden und Vergehen.

  • ... und das Varroabehandlungskonzept der umliegenden Imker möglicherweise damit über den Haufen geworfen...

    MarcoNrw , bitte erkläre mir das: Warum wird ein Konzept über den Haufen geworfen, wenn sich irgendwo ein Schwarm ansiedelt?


    Mein Konzept ändert sich dadurch nicht!


    Könnte es sein, dass Du meintest, die umliegenden Bienenvölker würden durch ggf. hohe Milbenlast eines nicht betreuten Volkes gefährdet ? Selbst das verstehe ich nicht; denn eine sog. horizontale Infektion findet im Wesentlichen nur dann statt, wenn Völker dicht nebeneinander stünden und sich die milbenbelasteten Bienen verflögen, sprich ins falsche Flugloch heimkehrten.


    Bei einem Volk, das in 5 m Höhe unter einem Dach angesiedelt ist, wird wohl kaum ein weiteres in direkter Nähe stehen, bestenfalls 4 m niedriger. Und da ist m.E. ein horizontaler Milbenaustausch höchst unwahrscheinlich.


    Nun, wo liegt jetzt die Kontaminationsgefahr ?

  • Das Schwarmvolk bricht zusammen, wird beraubt und die Beute besteht, neben dem Honig, auch aus viele Milben.

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Ja Ralf, könnte passieren. Jedoch muss es nicht so laufen - zumindest über den ersten Winter kann es kommen. Die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so gering...

  • Die Frage war ja, ob zusammenbrechende Schwärme/Völker ganze Behandlungskonzepte von Imkernachbarn über den Haufen werfen? Wenn ja, wären diese Konzepte nachzujustieren.

    Mit regelmäßigen Windelkontrollen lassen sich die Folgen etwaiger Reinvasion eher bzw. mit größerer Wahrscheinlichkeit bemerken als mit punktuellen Varroalasterhebungen.

  • Die Wahrscheinlichkeit ist sogar 100%, dass so ein Volk heuer oder in einem der nächsten Jahre eingeht und seine Milben verteilt, so wie rase es schon beschrieben hat.

    Und gewöhnlich werden solche Stellen noch im selben Jahr von einem neuen Schwarm besiedelt und alles fäng von vorne an.


    Solche Wildvölker können also schon sehr lästig werden, aber ich rege mich nicht mehr auf, sondern nehme es inzwischen als Normalfall hin. Denn ich habe inzwischen aus eigener Erfahrung und Beobachtung gelernt, dass es viel, viel, viel mehr solcher temporären Völkchen gibt, als die meisten glauben.

    Ist ja auch logisch, wenn man mal überschlägt, wie viele Schwärme abhauen, ohne dass jemand es bemerkt, geschweige denn, dass sie gefangen werden.

    Die allermeisten von denen kommen irgendwo unter und überleben dann ein bis drei Jahre.


    Ich schätze inzwischen, dass in einem dörflichen Umfeld in unserer Gegend im Schnitt alle paar 100m eines zu finden ist. Aber auch draußen im Wald und an Waldrändern finde ich ständig welche.


    In solchen Fällen daher die vorsorglicher "Abtötung" zum Wohl der Bienen zu empfehlen, ist für mich bei diesen Fakten schon arg daneben.

  • Alle 100 m sind es bei uns vielleicht nicht, aber im Umkreis von 2 km weiß ich von 3 wildlebenden Völkern bzw. Stellen, wo immer wieder Schwärme einziehen. Zwei davon sind direkt nebeneinander, ich habe sie über Herbst und Frühjahr beobachtet. Im Frühjahr bis einschließlich April war dort definitiv nix los, vermutlich also eingegangen. Seit Mai ist wieder Flugbetrieb, ich gehe also von neuen Schwärmen aus. In dem Dorf wohnt ein Imker mit ca. 20 Völkern.

    Ob mit diesen Schwärmen nun mein Varroakonzept steht und fällt, wage ich auch zu bezweifeln. Die eigenen Völker anständig zu behandeln dürfte wohl mehr bringen, als alles wildlebende zu terminieren.

  • Naja, das eigene Konzept sollte Reinvasion doch in jedem Fall mit berücksichtigen. Wenn ich mir hier die hohlen Bäume und alten Stadel etc anschaue ist das für mich ein absolutes Muss. Es bleibt die Frage wie erfolgreich das Konzept ist....

    Für mich und meine Bienen klappt's.

    Da spielt der ein oder andere Mehrschwarm im Baum dann auch keine Rolle mehr.


    Gruß Roman

  • Die Wahrscheinlichkeit ist sogar 100%, dass so ein Volk heuer oder in einem der nächsten Jahre eingeht und seine Milben verteilt, so wie rase es schon beschrieben hat.

    Und gewöhnlich werden solche Stellen noch im selben Jahr von einem neuen Schwarm besiedelt und alles fängt von vorne an.


    Solche Wildvölker können also schon sehr lästig werden,

    Ich schätze inzwischen, dass in einem dörflichen Umfeld in unserer Gegend im Schnitt alle paar 100m eines zu finden ist. Aber auch draußen im Wald und an Waldrändern finde ich ständig welche.


    Spätestens im Falle einer Bienenseuche wird dann ganz eilig nach möglichst allen Stellen gesucht, wo Bienen leben. Da ist es von Vorteil, wenn man schon vorher einen Überblick hat. Warum nicht diesen Datenbestand auslagern und nicht zuletzt den zuständigen Behörden zugänglich machen, wenn es noch dazu der Wissenschaft dient?

    https://www.beetrees.org/start

  • Das Schwarmvolk bricht zusammen, wird beraubt und die Beute besteht, neben dem Honig, auch aus viele Milben.

    UND Viren in bester Verfassung.

    Alles gibts dann reichlich für Umme!

    Da kannst dann deine behandeln wie du willst........der frische Nachschub ist gesichert!

    Kommt ja auch kein halbwegs richtig Denkender auf die dumme Idee seinen Brutsammler neben die Entmilbten zu stellen? oder doch......:P

    Das, was du sicher weisst, hält dich vom Lernen ab.


    Richtige Auslese und exaktes Verpaaren, ist das Ruder mit dem das Schiff auf Kurs gehalten wird.

    Paul Jungels


    https://www.bienen-plus.de/

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