Einspruch für die Landwirte:
Auch die dümmsten Landwirte haben kapiert, dass "Spritzen" sehr teuer ist.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Fast alle Landwirte die ich noch kenne, üben ihren Beruf in letzter Generation aus. Bei dem Einen wo es weiter geht, wurden gerade Investitionen getätigt in einer Höhe, wo ich nicht mehr ruhig schlafen hätte können.
Gerade unsere Berufsimker sollten aufhören, immer alles auf die Landwirte zu schieben und mehr mit ihnen zusammen zu arbeiten. Hobbyimker ebenso.
Hinzu kommt, dass viele Landwirte selber nur noch Landwirte auf dem Papier sind.
Sie betreiben Pferdehöfe, Windkraftanlagen, Erlebnisbauernhöfe bzw sind nur noch Produktionsbetriebe in Schweine-, Geflügel- und sonstiger Mastbetriebe.
Der Rest läuft dann nebenbei. Klassische Landwirtschaft mit mehreren Bereichen wird immer weniger. Offiziell läuft das natürlich alles unter Landwirtschaft.
Durch diese Gliederung entstehen aber immer mehr Probleme. Das Spritzt der Nachbar den Raps vom Mäster als Serviceleistung, weil er sich diverse Investionen in Spritzmittelanlagen erspart, aber Flächen vorhalten muss.
So donnert dann der Serviceleister nicht immer optimal über das Rapsfeld, weil der Serviceleister vor lauter Druck seine Aufträge erfüllen muss und das Wetter wieder mal nicht mitspielt.
Auch viele Landwirte haben die Schnauze voll von den Leuten, die Ihnen in der X Generation Landwirte erklären wie sie ihre Höfe betreiben sollen.
Ich kenne sehr sehr viele die einen besseren Blick für ihre Umwelt haben und auch dementsprechend handeln. Da wird wenn eben Möglich um das Nest vom Bodenbrüter rumgefahren oder mal die Spritze für zwei Meter ausgestellt.
So hat es mir persönlich viel Überzeugungskraft gekostet, dass ich einen Standplatz bei einem Landwirt bekomme. Mein Vorgängerimker hatte sich dementsprechend schlecht benommen. Zwei Jahre später haben ich eben diesen Imker kennengelernt.
Ich suche bei Völkerverlusten den Fehler erstmal bei mir und schimpfe nicht auf alles Andere.
Ferner muss ich nicht die Bienen direkt an der Feldkante stehen haben. Die stehen jetzt hundert Meter weiter und Bäumen und Sträuchern. Bienen können ja bekanntlich fliegen.
Das Beispiel an sich ist natürlich ein Einzelfall, aber subjektiv habe ich den Eindruck, dass so oder so ähnlich häufig passiert. Auch zeigt es wie eine fehlerhafte Politik, insbesondere in Steuern und Subventionen, eine negative Entwicklung hervorruft.
Das in einer sozialen Marktwirtschaft eine Abfederung von Umbrüchen erfolgt finde ich noch nicht mal schlecht. In meinen Augen war der Hebel aber falsch.
Daher sehe ich auch keine Chance für eine Steuerbefreiung bei den Imkern.
Den Fehler wird die Politik nicht mehr machen. Zudem muss man jetzt einen Strukturwandel in Kohle, Braunkohle, Atomindustrie und PKW Bereich stemmen.
Auch in unserer Region hängt die Imkerei von der Landwirtschaft ab.
Der Papst der Imkerei aus Bochum hat mal gesagt, hier wäre das Eldorado der Imker.
Das steht und fällt mit der Landwirtschaft.
Ohne Raps und und anderen Feldfrüchten ernten wir nur noch die Hälfte.
Linden pflanzt man Gott sei Dank wieder mehr an, auch wenn die Anwohner sich gerne über die jährliche Lackierung ihrer Fahrzeuge beschweren. Sollten die Linden mal verschwinden ist das mit dem Traumland der Imkerei ganz vorbei.