eine Auswertung der Schweizer Imker (ab S. 18)
Sehr schöne Auswertung - kann man nicht genug würdigen. Zeigt auch, wie groß die Schwankungen etc. sind.
Vielen Dank, Ralf!
eine Auswertung der Schweizer Imker (ab S. 18)
Sehr schöne Auswertung - kann man nicht genug würdigen. Zeigt auch, wie groß die Schwankungen etc. sind.
Vielen Dank, Ralf!
Herrlich.
Über Zahlen lässt sich vortrefflich streiten und wie es so ist, haben viele unterschiedliche Aussagen hier recht.
Erhobene relative Werte sind immer an der Basis angreifbar.
Beispiel:
Aussage TBE Wirsamkeit 90%
Was sagt die Zahl ohne weitere Betrachtung aus. Handelt es sich um ein minimun, mittelwert oder maximal Wert. In dem Fall gehen wir mal von einem Minimumwert aus.
Die Werte stammen aus einer Normalverteilung aus einer Punktwolke üblicherweise mit eine 99% Einzrittswahrscheinlichkeit. In der Berechnung werden die statistischen Ausreisser nach oben oder unten rausgerechnet.
Also einer von 100 ist schonmal weit weg.
So weit so gut.
Jetzt kommen wir zu dem weit aus wichtigen Teil.
Der Prozentsatz ist unter der Prämisse erhoben worden, dass die beiden Volksteile nicht an einem Stand verbleiben. Ist das nicht der Fall, sinkt die Wirksamkeit auf bis zu 70%.
90-70=20% bedeutet für das Volk im Ernstfall Ruhe in Frieden.
Genau diesen Fall haben wir 2017/18 im Imkerkreis diskutiert.
Ich war da aber nur Zuhörer, da ich nicht zu den TBE Leuten gehöre. Daher nehme ich auch nicht zu der Richtigkeit dieser Aussage Stellung.
Mir reicht schon der Unterschied zwischen Oxalsäurebehandlung ohne und in Brut.
Alleine diese Abweichung kann für meine Völker das aus im nächsten Jahr bedeuten.
Ich arbeite in meinem Job sehr viel mit Tabellen. Die sind nicht weg zu denken und zu diskutieren. Man muss sich nur im klaren sein, wie die Zahlen erhoben werden und mit welchem Risiko ich in die Sache gehe.
Daher nehme ich immer den untersten Wert der Wirksamkeit und rechne damit hoch.
Als zweites nimmt man den angenommenen Wert in dem Fall bei der Oxalsäurebehandlung mit Brut. Komme ich da noch auf einen Wert der einigermaßen Safe ist, bin ich auf der sicheren Seite. Im ersten Beispiel brauche ich da aber gar nicht mehr zu rechnen.
Fazit: Tabellen sind Wichtig und Gold Wert.
Die Werte sind aber immer mit Verstand zu betrachten und immer unter Betrachtung der Prämissen.
96 von 100 Testern finden diese Zahnpasta gut....
So ein Mist. Das Beispiel TBe ist vollkommerner Quatsch. Ich bin irgendwo drauf gekommen und habe das abgesendet. Daher bitte ignorieren.
Aber grundsätzlich taucht in der Liste, die eine oder andere Zahl auf, die ich spannend finde. Wenn z.B. die Unterschiede in der Wirksamkeit der Träufelung, sich bei Restbrut und komplett brutfrei, wirklich nur so marginal unterscheiden, dann kann man mit guten Gewissen einem Anfänger raten, die Winterbehandlung nach Termin zu machen. (Und den Brutstatus zu ignorieren)
http://www.imkerei-fischermuehle.de/fix/doc/OS0110.pdf
Wirkung der Oxalsäure Verdampfung bei Winterbrut
Unterscheidet man die behandelten Völker nach dem Brutstand, ergibt sich bei den brutfreien
Völkern eine Wirkung der Oxalsäure Verdampfung von 95,9 %. Die Wirkung in Völkern mit Brut
ist 92,0 % (siehe Tabelle 3, Grafik 2 u 3). Viele Völker brüteten auf mehreren Waben; der genaue Brutumfang wurde nicht dokumentiert. November und Dezember waren außergewöhnlich
warm; an manchen Standorten hatten die Völker in dieser Zeit sogar Pollenflug.
Für die Praxis der Oxalsäure Verdampfung heißt dies: Wenn unklar ist ob die Völker Brut pflegen, oder wenn ein sehr hoher Varroa Befall vorliegt, sollten zwei Behandlungen gemacht werden. Für eine sichere Restentmilbung sollte etwa zwei Wochen nach der ersten Behandlung eine zweite Behandlungen erfolgen. Die Bienenverträglichkeit ist so gut, dass eine Wiederholungsbehandlung kein Problem darstellt.
Hier noch ein paar Links zum schmökern. Hab leider gerade wenig Zeit alles nochmal auseinanderzudröseln. Hab einfach 2 Stunden gegoogelt und mir alles mögliche rausgeschrieben dabei.
https://www.lv-wli.de/files/pd…irchhain%202015%20(1).pdf
http://media.repro-mayr.de/98/651998.pdf
https://www.ages.at/download/0…Biene_Endbericht_2018.pdf
https://deutscherimkerbund.de/…mkertag_2017/Buechler.pdf
http://www.bzv-rheinbach.de/Br…plette_rb_07-2009--1-.pdf
http://www.kiv-bochum.de/bilder/alternativeBehandlung.pdf
http://www.imkerei-fischermuehle.de/fix/doc/OS0110.pdf
https://d-nb.info/1025135512/34
danke
In der Brut befinden sich im Juli abhängig von Brutumfang 2/3 bis 4/5 der Milben. Bei TBE verbleiben folglich 1/5 bis 1/3 gleich 20% bis 33% im Volk. Daher beträgt die Wirksamkeit der TBE 67%...80%. Bei wenig Brut kann es auch noch weniger sein. Von mehr als 80% sollte man auf keinen Fall ausgehen. TBE muss immer ergänzt werden durch ein zweites oder auch drittes Verfahren gegen die Varroa, z.B. OS-Sublimation oder Fangwaben oder beides.
OS-Sublimation im Dezember mit Restbrut kann nach eigener Beobachtung in der Wirksamkeit bis auf 50%, manchmal auch auf noch weniger, fallen. Auch hier ist die Wirksamkeit wieder abhängig vom Umfang der Restbrut. Deshalb ist es wichtig, bei Auszählung der gefallenen Milben den Umfang der Restbrut abzuschätzen. Ohne Restbrut erreicht man nach eigener Beobachtung ungefähr 90%.
OS-Träufelung kann ähnlich bewertet werden, weil sowohl bei der OS-Sublimation als auch bei der OS-Träufelung Milben in der Brut nicht erreicht werden. Deshalb ist eine Wirksamkeit von 90% bei OS-Träufelung mit Restbrut reines Wunschdenken.
Gruß Ralph
Deshalb ist es wichtig, bei Auszählung der gefallenen Milben den Umfang der Restbrut abzuschätzen.
Hallo Ralph,
wie kann ich mithilfe des Gemülls den Umfang der Restbrut abschätzen?
Woran erkenne ich denn genau eventuelle Zelldeckel von schlüpfender Brut, wenn man damit mal anfangen will, und wie kann ich daraus Rückschlüsse ziehen, auf Umfang der Brut und den damit einhergehenden Milbenfall?
Mir fehlt da einfach Erfahrung und Wissen, merke ich gerade.
Grüße
Ralf
In der Brut befinden sich im Juli abhängig von Brutumfang 2/3 bis 4/5 der Milben. Bei TBE verbleiben folglich 1/5 bis 1/3 gleich 20% bis 33% im Volk. Daher beträgt die Wirksamkeit der TBE 67%...80%. Bei wenig Brut kann es auch noch weniger sein.
...
Deshalb ist eine Wirksamkeit von 90% bei OS-Träufelung mit Restbrut reines Wunschdenken.
Gruß Ralph
Jedes Verfahren, das gut wirksam sein soll, muss eine Behandlung ohne Brut sein. Schon die Fangwabe bei TBE enthält ja oft Brut in allen Stadien, es sei denn, man lässt diese gezielt vorher bestiften, was aber auch nicht immer gelingt. Damit schlüpfen während der Zeit der neuen Brutnestbildung wieder Milben ins Volk, die dann zeitlich exakt zu behandeln sind.
Und über die Restbrut im Winter soll man sich keinen Kopf machen, so die einschlägigen Empfehlungen. Da folge ich eher Deiner Auslegung - 90% Wirksamkeit geht nur bei Brutfreiheit.
Schon die Fangwabe bei TBE enthält ja oft Brut in allen Stadien,
Die Fangwabe sollte als einzelne Leerwabe zwischen Mittelwänden gegeben werden, dann ist sie auch effektiv und es schlüpfen keine Milben.
Gruß Ralph
Hallo Ralph,
wie kann ich mithilfe des Gemülls den Umfang der Restbrut abschätzen?
Bin zwar nicht Ralph , aber hier
http://www.imkerverband-sgap.c…uelldiagnose_Hysken17.pdf
kannst Du eine von Glaronius / W. Hysken eingestellte Arbeit zum Thema Gemülldiagnose anschauen . 3 Wochen vor der Behandlung alle 7 Tagen ( so die Empfehlung aus dem Info Brief der BI ) auf die Windel schauen , dann kannst Du abschätzen, ob und in etwa welchem Umfang noch Restbrut vorhanden ist. Außerdem gleich Milbenzählen, wenn Du willst. Als minimal-invasives- Verfahren zur Feststellung der Brutfreiheit / einigermaßen Brutfreiheit ist das doch schon mal was .
Ansonsten
Und über die Restbrut im Winter soll man sich keinen Kopf machen, so die einschlägigen Empfehlungen. Da folge ich eher Deiner Auslegung - 90% Wirksamkeit geht nur bei Brutfreiheit.
. 3 Wochen vor der Behandlung alle 7 Tagen
Edit : Soll natürlich heissen " 3 Wochen nach dem 1.Frost / den ersten Frost nahen Temperaturen
alle 7 Tage ..."
Die Fangwabe sollte als einzelne Leerwabe zwischen Mittelwänden gegeben werden, dann ist sie auch effektiv und es schlüpfen keine Milben.
Gruß Ralph
Danke, das leuchtet ein.
Hallo beemax ,
immer wieder mal lese ich von dir hier im Forum, dass AS nicht in die Brut wirke. Da dies meinen Erfahrungen widerspricht und auch dem (mir bekannten) Stand der Forschung habe ich dir schon an ein, zwei Stellen hier im Forum widersprochen. Nun hast du diese Aussage hier gerade wieder getätigt. Um den dortigen Thread nicht zu sprengen verlege ich die angestrebte Diskussion mal in diesen, mir thematisch passender erscheinenden Thread.
Da ich dich durch deine Beiträge hier als fähigen, sehr gut und durchdacht argumentierenden Imker kennen gelernt habe würde mich interessieren, wie du zu dieser Einschätzung kommst und wie du sie begründest. Sei es durch eigene Erfahrungen, Studien oder wie auch immer. Wir haben zwar zu verschiedenen Dingen schon mal unterschiedliche Meinungen, aufgrund der o.g. Umstände schätze ich deine allerdings sehr und bin gespannt auf die Begründung, vielleicht kann ich hier etwas dazu lernen.
Merci!