Manne: Mir ist unklar, was Dein Sarkasmus hier bezwecken soll (außer aufgeheizter Stimmung).
Irgendwann muss man sich in seiner Altersweisheit selbst entscheiden zwischen Altersmilde und Alterszorn. (Sinngemäß von Peter Scholl-Latour)
Manne: Mir ist unklar, was Dein Sarkasmus hier bezwecken soll (außer aufgeheizter Stimmung).
Irgendwann muss man sich in seiner Altersweisheit selbst entscheiden zwischen Altersmilde und Alterszorn. (Sinngemäß von Peter Scholl-Latour)
Hundert "vorgeprüfte!" Drohnenvölker, Hut ab!
Deshalb ist Gehlberg auch so begehrt - mittlerweile europaweit: Im Jahr 2019 lt. Rechenschaftsbericht:
2.026 angelieferte Weiseln, davon 86% begattet und das alles ehrenamtlich!
Na ja..... Hausberg oder so DIE Zahlen sind kein Problem. "Vorgeprüft" ??? komprenden?
Zumal, die Honigbiene in ihrer heutigen Form, also als Volk auf Wabenwerk, unabhängig von der Außentemperatur, in Höhlen wohnend, gibt es auch erst ähnlich lang wie uns Menschen, oder? Also nix mit 50 Millionen Jahren. Da gab's nur Solitärbienen. Und seit der Jungsteinzeit machen wir gemeinsame Sache. Seit ~3.000 v.Chr. mit Wanderimkereien auf dem Nil! Das ist also eine in jeder Hinsicht gut abgehangene Beziehung.
Mehr noch. Man könnte es sogar als Symbiose bezeichnen.
Und worum geht es eigentlich?
Um die Suche nach Wegen (!) aus der ... ja was eigentlich?
Vermutungen, Vorwürfe, Unterstellungen!
Wem hilft das? Keinem. Leider.
Wir müssen viele Wege gehen. Wir müssen sie auch zulassen. Und es wird sicher letztlich ein paar gangbare Wege geben, davon bin ich überzeugt.
Es kann aber auch so weit kommen, dass wir feststellen: Nichts geht mehr!!!
Dann werden wir uns entscheiden MÜSSEN!
Alles anzeigenUnd worum geht es eigentlich?
Um die Suche nach Wegen (!) aus der ... ja was eigentlich?
Vermutungen, Vorwürfe, Unterstellungen!
Wem hilft das? Keinem. Leider.
Wir müssen viele Wege gehen. Wir müssen sie auch zulassen. Und es wird sicher letztlich ein paar gangbare Wege geben, davon bin ich überzeugt.
Es kann aber auch so weit kommen, dass wir feststellen: Nichts geht mehr!!!Dann werden wir uns entscheiden MÜSSEN!
Finde ich auch.
T. Seeley hat der großen Zahl an Hobby- und Kleinimkern eine große Rolle bei der Entwicklung der Varroa-Problematik zugesprochen.
Rolf
...nur müssen sie diese Rolle auch annehmen, also zumindest auf Varroatoleranz achten und mit derselben Strenge darauf selektieren, wie sie sonst z.B. Stecherköniginnen/-drohnen aussortieren - quasi den Daumen von Mutter Natur durch den imkerlichen Daumen (wenn auch nur unvollkommen) nachahmen.
...nur müssen sie diese Rolle auch annehmen, also zumindest auf Varroatoleranz achten und mit derselben Strenge darauf selektieren, wie sie sonst z.B. Stecherköniginnen/-drohnen aussortieren - quasi den Daumen von Mutter Natur durch den imkerlichen Daumen (wenn auch nur unvollkommen) nachahmen.
Das Problem dabei ist leider, dass ich ein stichiges Volk instantan erkenne. Bei einem varroatoleranten Volk dauert es zum einen länger und ist zum anderen viel aufwendiger festzustellen.
Grüße vom Apidät
Das Problem dabei ist leider, dass ich ein stichiges Volk instantan erkenne. Bei einem varroatoleranten Volk dauert es zum einen länger und ist zum anderen viel aufwendiger festzustellen.
Und weil es Aufwand ist, Terminarbeit und Disziplin benötigt, fällt ein Teil der Hobbyisten leider weg. Der Fokus ist entscheidend - z.B. laufe ich über Kies und sehe nur Steine. Mein Enkel liest in Windeseile Fossilien auf (o.k., er ist auch 50 cm dichter dran), weil er darauf fokussiert ist.
Bspw. sah ich l. J. in einem Jungvolk Anfang August ein löchriges BN mit sehr nervösen Bienen darüber rennen (nicht aggressiv, hektisch!); dachte, das wird nix mit dem Völkchen. Im Sept. dann alles viel, viel ruhiger, BN schön geschlossen; so habe ich weiter beobachtet. Bei der Winterbehandlung fielen aus dem Volk ganze 60 Milben und ich zog die Möglichkeit in Betracht, dass diese Bienen im August Larven mit Milben ausgeräumt haben könnten. Im lfd. Jahr zog ich davon nach und fand bei 3 von 5 Jungvölkern ein ähnliches Verhalten. Milbenfall Anfang Okt. lag bei "0", Muttervolk hatte 0,2 / Tg. O.k., die Jungvölker brüten noch und da sitzen die Milben in der Brut; ich schau mir das wieder im Dez. an...
Wie stellt man die Varroatoleranz einen Volkes fest? Welche Teste zeigen eine Varroatoleranz? Oder werden andere Eigenschaften, wie Hygieneverhalten bewertet?
Ludger hatte dazu einen guten Stream gemacht und ich würde mich da gerne einbringen.
Die varroatollerante Westliche Honigbiene gibt es, die mellifera scutellata und ihre Kreuzungen mit den europäischen Unterarten im Amerika. Nun müsste es doch der Wissenschaft möglich sein festzustellen, welche Gene den entscheidenen Unterschied machen. Möglicherweise sind diese Gensequenzen auch bei den europäischen Unterarten vorhanden, so dass sie aktiviert werden könnten ohne gleich die Genschere einzusetzen, denn auf diesem Wege genveränderte Bienen wollen wir nicht. Gibt es hierzu bereits Überlegungen bzw. Forschungen? Oder ist der Gedanke abwegig? VG Jörg
Wie stellt man die Varroatoleranz einen Volkes fest? Welche Teste zeigen eine Varroatoleranz? Oder werden andere Eigenschaften, wie Hygieneverhalten bewertet?
Es gibt verschiedene Ursachen/Mechanismen die zur Varroatoleranz beitragen, hier nachzulesen ist eine Zusammenfassung von Arista: https://aristabeeresearch.org/de/varroa-resistenz/
Probleme dabei:
Die varroatollerante Westliche Honigbiene gibt es, die mellifera scutellata und ihre Kreuzungen mit den europäischen Unterarten im Amerika.
Georgie - Du sprichst doch nicht wohl von der "Killerbiene", oder? Die als Basis zu nehmen ist für die allermeisten Imker keine Option.... - Und, es sind auch nicht alle mellifera scutellata Herkünfte, oder deren Verwandte, varroaresistent. Es gibt mehrere afrikanische Herkünfte denen nachgesagt wird das sie evtl. Gene haben die zur Varroaresistenz beitragen könnten. Wenn das so einfach wäre, dann müssten die Buckfastbienen seit langem varroaresistent sein, den darin befinden sich Gene von verschiedenen afrikanischen Bienenherkünften, u.a. von der scutellata... (meines Wissens hatte Bruder Adam selber noch die scutellata in den Buckfaststamm integriert...)
Nun müsste es doch der Wissenschaft möglich sein festzustellen, welche Gene den entscheidenen Unterschied machen. Möglicherweise sind diese Gensequenzen auch bei den europäischen Unterarten vorhanden, so dass sie aktiviert werden könnten ohne gleich die Genschere einzusetzen
Genanalysen sind teuer, und bei additiver Vererbung und bei mehreren Ursachen, ist genau das schwierig. Das heißt, zunächst müssen die "Genorte" die dazu beitragen identifiziert werden und dann müsste man resistente Völker und deren Nachkommen analysieren auf diese Marker. Dazu gibt es aber seit neuestem ein paar Projekte, eines auch in Deutschland.
Ziel muss ja sein, das nicht nur ein paar resistente Völker identifiziert werden, sondern das diese Eigenschaft(en) erbstabil verfestigt werden. Ich denke die allermeisten hier können nicht beurteilen wie schwierig das ist bei additiven Vererbungsgängen - um eine Idee davon zu bekommen, hier ein Artikel für einen ganz kleinen Einblick: https://www.buckfast-bayern.de/neu/buckfastbi…rtraeglichkeit/
Allgemein würde ich mir wünschen das weniger "Theoretisierer" hier klug schwätzen, sondern das mehr Leute was beitragen, die auch tatsächlich was wissen und praktische Erfahrung mit der Varroaresistenzzucht haben! - Aber das wird wohl ein Wunsch bleiben
2005 hatte ich folgendes zusammengestellt, was hier zu passen scheint:
Die Varroatoleranz Merkmale in der Leistungsprüfung der BRD
Erfasste Varroatoleranz - Merkmale:
o Anzahl Milben nach Behandlung
o Ausräumrate (Nadeltest)
o %-Anteil verletzter Milben im Totenfall
o Überlebenstest
Aus meiner Sicht eignet sich ausschließlich der Überlebenstest. Ihn würde ich aber nicht als VT-Merkmal, sondern immerhin als das, was er ist, als Test bezeichnen.
Die ersten drei Möglichkeiten stellen nach meinem Verständnis einzeln und in ihrer Gesamtheit Stückwerk in einem viel komplizierteren und wahrscheinlich auch nicht statischen System dar. Dass diese Äußerung nicht unbegründet ist, belegt der Vergleich der Kirchhainer Population mit der Primorski beim Nadel- und beim Überlebenstest. Obwohl die Kirchhainer den Nadeltest gegen die Primorskis haushoch für sich entschieden, überlebten die Primorskis die Kirchhainer. Damit will ich mich aber keineswegs für die Primorski aussprechen.
Eine Begründung für die Fraglichkeit einer besonderen Bedeutung der Ausräumrate sowie verletzter Milben aus Sicht der Forschung lieferte Dr. Pia Aumeier mit Ihrem Beitrag auf dem Apisticus-Tag Münster 2002:
http://www.lk-wl.de/bienenkunde/2002auerhammer.htm
"… Ammen beider Herkünfte entdeckten und "säuberten" verdeckelte Brutzellen, die mit lebenden oder toten Varroa-Weibchen infiziert waren, gleich häufig. Bruthygieneverhalten ist daher kein entscheidender Faktor für die Varroatoleranz der Afrikanisierten Bienen. Um so kritischer sollte überlegt werden, ob bei der Toleranzzucht der hohe Aufwand für die Untersuchung von Bruthygiene durch den Nadeltest gerechtfertigt ist.
Das "grooming" gegenüber Varroa-Milben wurde von Afrikanisierten Arbeiterinnen schneller, intensiver und ausdauernder ausgeführt als von Carnica-Bienen. Erstaunlicherweise war diese Varroa-Abwehr dennoch nicht effektiver - es fielen nicht mehr Milben tot oder verletzt ab als von den Carnica-Bienen. Der "Killerfaktor" ist auch bei "Killerbienen" nicht erhöht! Das bestätigten auch langjährige Freiland-Untersuchungen unserer brasilianischen Kollegen. Es ist daher sehr fragwürdig, dem Anteil beschädigter Milben im Gemüll eines Bienenvolkes diagnostische Bedeutung für stärkeres Abwehrverhalten des Volkes beizumessen…."
Auf derselben Veranstaltung sprach Frau Claudia Garrido (http://www.lk-wl.de/bienenkunde/2002garrido.htm)u.a. darüber:
"… Interessanter ist dagegen das Verhalten der Bienen gegenüber befallener Drohnenbrut. Der Deckel der Drohnenzellen ist bei A. cerana stark verdickt und hat eine Pore in der Mitte. Die Arbeiterinnen kümmern sich nach der Verdeckelung nicht mehr um die Drohnenbrut, so dass die Drohnen alle aus eigener Kraft schlüpfen müssen. Bei hohem Varroa-Befall oder anderen Krankheiten sind die Drohnen aber zu schwach, um ihren eigenen Zelldeckel zu öffnen und sterben samt Milben in der Zelle. Dies passiert vor allem, wenn zwei oder mehr Milben in die Zelle eingedrungen sind. Der dicke Zelldeckel verhindert, dass diese Milben und ihre Nachkommen wieder zurück ins Volk gelangen. Dieses Verhalten heißt recht treffend "entombing", was sich mit "einsargen" übersetzt werden kann …."
Da unsere europäischen Bienenherkünfte ursprünglich nicht der Varroamilbe ausgesetzt waren, kann man zwar Untersuchungen bzw. Vergleiche an bzw. mit diesbezüglich angepassten Bienen anstellen; ob unsere Bienen aber genau diese Mechanismen nachvollziehen können/werden, ist fraglich, und letztlich kommt es darauf nicht an, soll die Vielseitigkeit des Organismus Bien genutzt werden.
Anfügen möchte ich die Frage, kennen wir überhaupt die für Varroaresistenz notwendigen x Eigenschaften, oder gibt es bei der Annahme eines nicht statischen Systems (variabel durch Witterung, Tracht, Dynamik der Milbenpopulation u.v.a.m.) gar keine feststellbare absolute Anzahl notwendiger Eigenschaften.
Was geschieht aber, wenn der Imker einen notwendigen Selektionsschritt mit guten Absichten unbewusst behindert?
Eine Alternative könnte sein, regional angepasste standbegattete Bienen mit ihren reichhaltigen Genspektren darauf zu testen, ob sie ohne Varroabehandlung auskommen. Die Wahrscheinlichkeit darüber Toleranzmechanismen zu sichern erscheint sehr viel größer, als bei genetisch eingeengten Reinzuchtpopulationen. Dabei erachte ich es als nicht notwendig, die Mechanismen selber kennen zu müssen aber als schädlich, sie den Bienen vorschreiben zu wollen.
Im DBJ 8/1997 wurde bereits über Ergebnisse zur Selektion auf Varroatoleranz aus einem Vortrag anlässlich der Züchtertagung des Deutschen Imkerbundes am 16. März 1997 in Plau berichtet:
„Die Zuchtpopulation des Bieneninstituts Kirchhain (Kirchhainer Population) wird seit 1990 einer intensiven Selektion auf Varroatoleranz unterzogen. … Sie beinhalten eine sorgfältige Messung der Varroabefallsentwicklung, eine Beurteilung des Bruthygieneverhaltens sowie eine Bewertung des Putzabwehrverhaltens.“
15 Jahre intensiver Forschungsarbeit liegen hinter der eingangs zitierten Theorie. Wie viele Jahre liegen noch vor ihr, um zu erkennen, ob was dran ist?
Das DBJ 12/2003 beschrieb die Situation in einem Bericht über die Imkertagung in Donaueschingen u.a. wie folgt:
"... Es gab im vergangenen Jahr große Probleme“ meinte der Präsident „Aber noch werden keine schlagkräftigen Lösungen angeboten, noch werden die wahren Ursachen gesucht und verharmlost. Die existenzielle Unsicherheit der Imker ist groß und es steigt der Frust, da seine eigentlichen Institutionen nicht wirklich helfen können.
Es bleibt der ‚dumme’ Imker allein.“
Inzwischen sind weitere 15 Jahre ins Land gezogen...