Rührwerk Honig
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Seit Jahren nervt mich diese stochastische Honigbereitung - mal geht's, mal nicht. Geschmack super / Konsistenz mangelhaft. Jetzt wird systematisch gearbeitet.
Tja Rainer, wie immer: Wenn's im Guten (empirisches Gefummel) nicht geht, dann machen wir endlich richtig Ernst (Systematik) .
Das Problem scheint ja zunächst trivial. Hast Du immer den gleichen oder nahezu gleichen Honig, kommst Du mit Systematik mit den paar Parametern (Zeit, Temperatur, mechanische Einwirkung, und deren Wechselwirkungen) schnell sehr weit. Andererseits haben wir das hier sowieso schon mit "Empirie" drin; wir haben einfach gelernt wie's geht.
Warum's mal (oder auch öfters) nicht geht, liegt natürlich an der Variabilität des Honigs, dem wir das vielleicht nicht gleich ansehen. Im Horn & Lüllmann (2017) steht das (richtig, aber ganz schlecht ausgeführt) auf Seite 128 und in der Tabelle 31 (S. 129). Man könnte aus Meßwerten von Honigen schnell ternäre Diagramme (Glucose/Fructose/Wasser auf 100) erstellen, und dann für Zeit-, Temperatur- und Rührgeschwindigkeitsmeßreihen Kristallisationsverhalten messen. Was in ihrer Aufstellung dort fehlt (steht woanders), ist der vielleicht noch wichtige Einfluß des Sediments als Kristallisationskeime (viel/wenig Pollen; Art des Sediments/Pollens) letzteres analog dem Impfen.
Liegen die (langen) Meßreihen mal vor, und haben sich diverse theoretische Modellierungsfritzen damit beschäftigt, braucht man nur noch ein einfaches standardisiertes Analysegerät für verschiedene Zucker, Wasser, und Sediment. Dann drückst Du auf den Knopf, und die Parameter für die Produktion superfeinen oder grobsandigen Honigs werden ausgedruckt. Problem gelöst.
Dann mach Dich mal ran !
Cheers,
Baudus
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Jetzt bin ich völlig desillusioniert, lieber Baudus, wollte doch mal 'was richtig machen.
Ernsthaft: Bei meiner Konstellation liegt es aus meiner Sicht im wesentlichen an der zu hohen Temperatur. Diesen Parameter zu beherrschen, löst für mich hoffentlich 80 % der Problematik. Mit den restlichen Variablen kann man dann leben, auch wenn der Honig jährlich anders zusammengesetzt ist - da wird dann eben wieder empirisch gewurschtelt.
Danke für den Buchtip!
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Na toll, neues Projekt vor der Brust, Rührer mit Kapillarrohrmatte umwickeln, dämmen und Kühlung anbauen
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Seit Jahren nervt mich diese stochastische Honigbereitung - mal geht's, mal nicht. Geschmack super / Konsistenz mangelhaft. Jetzt wird systematisch gearbeitet.
Tja Rainer, wie immer: Wenn's im Guten (empirisches Gefummel) nicht geht, dann machen wir endlich richtig Ernst (Systematik) .
Das Problem scheint ja zunächst trivial. Hast Du immer den gleichen oder nahezu gleichen Honig, kommst Du mit Systematik mit den paar Parametern (Zeit, Temperatur, mechanische Einwirkung, und deren Wechselwirkungen) schnell sehr weit. Andererseits haben wir das hier sowieso schon mit "Empirie" drin; wir haben einfach gelernt wie's geht.
Warum's mal (oder auch öfters) nicht geht, liegt natürlich an der Variabilität des Honigs, dem wir das vielleicht nicht gleich ansehen. Im Horn & Lüllmann (2017) steht das (richtig, aber ganz schlecht ausgeführt) auf Seite 128 und in der Tabelle 31 (S. 129). Man könnte aus Meßwerten von Honigen schnell ternäre Diagramme (Glucose/Fructose/Wasser auf 100) erstellen, und dann für Zeit-, Temperatur- und Rührgeschwindigkeitsmeßreihen Kristallisationsverhalten messen. Was in ihrer Aufstellung dort fehlt (steht woanders), ist der vielleicht noch wichtige Einfluß des Sediments als Kristallisationskeime (viel/wenig Pollen; Art des Sediments/Pollens) letzteres analog dem Impfen.
Liegen die (langen) Meßreihen mal vor, und haben sich diverse theoretische Modellierungsfritzen damit beschäftigt, braucht man nur noch ein einfaches standardisiertes Analysegerät für verschiedene Zucker, Wasser, und Sediment. Dann drückst Du auf den Knopf, und die Parameter für die Produktion superfeinen oder grobsandigen Honigs werden ausgedruckt. Problem gelöst.
Dann mach Dich mal ran !
Cheers,
Baudus
Das wäre doch mal ein Thema für eine Masterarbeit mit praktischem Nutzen!
Mal abgesehen davon, wäre das als Buch sicher ein Topseller.
Grüße
Peter
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Fun Fact: Mit einen gekühlten Rührwerk sieht dann anfangs so ziemlich jeder Honig im Ergebnis gleich aus, nämlich wie eine rapslastige Frühtracht. Hell und feincremig. Egal wie der vorher aussah
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Und später? Vor allem: welches später? Mit mehr Zeit nach dem Rühren oder mit mehr Erfahrung?
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Das blöde ist halt, genau wie Baudus schreibt, das die Honige nie gleich sind. Deswegen ist 'spater' leider relativ, weil es sowohl die eigene Lernkurve als auch die Zusammensetzung beschreibt.
Die Frage ist immer der Temperaturverlauf während des Rührens. 9°c von vorne bis hinten gibt mehr oder weniger weißen Honig. Zu warm gibt im schlechtesten Fall eine schöne Farbe, aber ein häßliches Mundgefühl. Dazwischen ist reichlich Luft um daran zu wachsen
Zu Schleim gerührt bekommt man sie alle, das kommt obendrauf. Also Rührwerk = guter Honig ist auch nicht garantiert! Leider
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Hrm wenn ich das lese, mach ich lieber ein paar Königinnen, da weiß man wo man drehen kann . Möchte jemand mein Honigabfall der Leistungsbewertungsvölker ?
Ansonsten sehr komplexe Vorgänge auch wenn man Anleitungen hat. Hut ab vor den Ergebnissen der ganzen Erprobungen.
Liebe Grüße Bernd.
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- Offizieller Beitrag
Möchte jemand mein Honigabfall der Leistungsbewertungsvölker ?
Hallo Bernd,
was genau bezeichnest Du als Honigabfall?
Mich gruselt es vor solchen Bezeichnungen eines Imkers für Honig.
Gruß Eisvogel
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Eisvogel sorry für die verbale Geringschätzung der Leistung der Bienen und damit gehört der Post doch in die Rubrik schlechter Witz. Zur kurzen Erläuterung nur, nicht für jeden steht in 1. Linie der Honig als Wirtschaftsgut im Vordergrund.
Doch wer Honigbienen hält, muss sich darauf einrichten, das sie Honig erwirtschaften.
Liebe Grüße Bernd.
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Hallo Bernd,
wie Du richtig feststellst:
„Doch wer Honigbienen hält, muss sich darauf einrichten, das sie Honig erwirtschaften“
Es hat sich mal ein Imker dazu geäußert, dass er schon Völker mit mehr als 50kg Honig überwintert hat.
Also nicht beerntet.
Bienen „erwirtschaften“ Honig nur für ihr Überleben.
Alles andere wird durch „Tricks“ der Imker bewirkt. Dadurch auch die mehr als 50kg.
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Mich gruselt es vor solchen Bezeichnungen eines Imkers für Honig.
Boah ey, Eisenerz wurde gefunden...
Legt doch nicht immer alles auf die Goldwaage, dass das ironisch gemeint war, war doch klar ersichtlich!
d2dum Kein Grund, sich zu entschuldigen, meine ich.
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Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.