Na, das ist jetzt aber ein bisschen gar schwarz-weiss beschrieben, Franz ( honigmayerhofer ). Ich bin an und für sich ganz und gar Deiner Meinung und bin unter anderem (wie rall0r ) extra deshalb von der Träufel- auf die bei uns erlaubte Verdampfungsmethode (keine Blockbehandlung) umgestiegen, weil ich die Beuten im Spätherbst nicht mehr öffnen will. Der Plan für dieses Jahr war wie Deiner: An Weihnachten wird einmal behandelt, fertig. Beuten bleiben zu bis März, April.
Nun hatten wir aber hier einen extrem milden Herbst. Zeitgleich folgten Berichte von unterschiedlichen Standorten über eine komplette Brutfreiheit der Völker. Ist es da so komplett falsch, wenn ein Imker einmal bei 15–20 Grad Celsius im Schatten (!) die Kisten öffnet, drei Waben zieht und sie dann in der gleichen Reihenfolge wieder in die Beute setzt? Ich kann nur sagen, dass ich lediglich je drei Waben gezogen habe, dass die Verkittung nicht stärker ausgeprägt als im späten Sommer gewesen ist und dass es keine Aufregung bei den Bienen gegeben hat. Dafür wusste ich dann ganz genau, dass gerade eine komplette Brutfreiheit bei allen Völkern herrschte. Ich konnte also ganz gezielt einmal Oxalsäure verdampfen. Und nun haben die Völker ihre wohlverdiente Winterruhe, ohne dass ich an Weihnachten (bei um 15–20 Grad Celsius kälteren Temperaturen) nochmals irgendwas rumwursteln muss. Hat doch auch was, nicht?
Der Diskussion ist es jedenfalls nicht zuträglich, wenn man diese Vorgehensweise konsequent, obwohl mehrfach detailliert so beschrieben (!), ausblendet und dem «haben wir schon immer so gemacht» quasi ein Horrorszenario gegenüberstellt, das sich wohl bei keinem, die hier berichtet haben, so abgespielt hat (Wintersitz verändert, mehrfaches Öffnen etc.). Und als Schlussgedanken möchte ich noch anfügen: Das Klima hat sich in den letzten Jahren (zumindest bei uns) verändert. Darauf wird man irgendwann reagieren müssen, ob man will oder nicht.