Was den Behandlungserfolg betrifft, bin ich aber vorsichtig.
Ich sag es mal ganz blauäugig, wenn so viele Milben fallen (du redest von 1500) dann kann man doch von einem Behandlungserfolg reden, oder?
Was den Behandlungserfolg betrifft, bin ich aber vorsichtig.
Ich sag es mal ganz blauäugig, wenn so viele Milben fallen (du redest von 1500) dann kann man doch von einem Behandlungserfolg reden, oder?
Nicht, wenn noch weitere 1500 drin wären.
Moin,
ich hab mich gerade entschieden und eine Flasche Varromed bestellt.
Nach meiner üblichen Behandlung (6x alle 3 Tage OX), habe ich 2 Völker, die auffällig sind.
Eins davon ist der Sammelbrutableger, den ich mit neuer Kö gebildet habe. Da wundert es mich nicht, dass da mehr Milben als bei den anderen drin sind, aber das zweite Volk......
Die anderen Völker schmeißen gerade 1-6 Milben pro Tag, was ich als nicht bedenklich ansehe.
Aber bei den anderen beiden fallen noch 13/Tag.
Wenn ich mir die Verläufe der letzten Jahre angucke, wo teilweise deutlich mehr, auch noch spät im Jahr, gefallen ist, relativieren sich die Zahlen, aber es würde mich schon sehr beruhigen, wenn ich da die Milbenlast noch etwas runter bekommen könnte.
Ich bin mit dem Großteil der Völker mit der 5. VarroMed Behandlung durch. Ich wollte bei Gelegenheit die Tage mal die Daten genauer betrachten und etwas dazu aufschreiben...
Oft beobachtet - Ende Sept. fallen trotz Maßnahmen vorher (TBE, AS, OXS) wieder viele Milben. Sei es aus dem Grund, den hornet nannte - Reduzierung des BNs - oder durch Räuberei eingeschleppte Milben oder durch unzureichende Wirksamkeit der Behandlung.
Es ist praktisch eben nicht alles so, wie theoretisch immer beschrieben. AS soll ja in die Brut wirken 😏 und und und.
Gerade jetzt entscheidet sich, ob die Völker gut überwintern oder gerade so oder nicht.
Holzauge sei wachsam!
Oft beobachtet - Ende Sept. fallen trotz Maßnahmen vorher (TBE, AS, OXS) wieder viele Milben. ....
Es ist praktisch eben nicht alles so, wie theoretisch immer beschrieben. ....
Holzauge sei wachsam!
Genau so ist es!
Heute, bei schönen, warmen Wetter war ich bei einem Stand um noch Ordnung zu schaffen und was entdecke ich im Gras vor den Beuten: Einige Krabbler (manche mit augenscheinlich intakten Flügeln, manche mit Stummelflügeln). Als ich vor 14 Tagen die Varroa-Behandlung abgeschlossen hatte, fielen keine Milben mehr auf die Windeln, die Völker sahen auch sehr gut aus, nix auffälliges entdeckt.
... nun werde ich in der kommenden Woche nochmal behandeln....
Es ist praktisch eben nicht alles so, wie theoretisch immer beschrieben. AS soll ja in die Brut wirken 😏
Was sie auch tut. Was u.a. hier auch schon von uns diskutiert und mit einigen Studien belegt wurde. Der WAhrheitsgehalt der Aussage AS würde nicht in die Brut wirken steigt auch durch ständige Wiederholung nicht. Nix für ungut. Es gibt aber andere gute Gründe AS zu vermeiden auf die wir uns sicher einigen können.
Daher verfolge ich diesen Thread auch aufmerksam und bin schon gespannt auf die Daten von rall0r. Scheint ja eine echte Alternative zu sein, nach dem bisher gelesenen. Wäre nur der Preis nicht, der bei größeren Völkerzahlen nicht unerheblich Kosten verursacht.
Was mir für eine genaue Auswertung derzeit fehlt: Zeit und Brutwabenauswertung (Maden pulen, Befallsgrad ermitteln).
Grobe Auswertung: Es fällt viel, aber ziemlich reproduzierbar erst nach der dritten Behandlung.
Alle Völker lassen auch nach der 5. Behandlung noch mehr Milben in 6 Tagen fallen, als der benannte Schwellwert (150 WV, 90 Ableger). Heißt: Nach den VarroMed Angaben müsste man eigentlich weiterbehandeln, was ich aber nicht mache, weil die 5. (und damit letzte) Behandlung bereits durch ist.
Deswegen möchte ich stichprobenartig den Befall der Brut ermitteln.
Was sein kann: ich bin teilweise unter den Dosierungsempfehlungen geblieben. Vielleicht liegt es daran, dass nach der 5. Behandlung noch viel fällt. Allerdings trifft das auch dort zu, wo ich die Dosierung eingehalten habe. Was auch sein kann: man soll VarroMed nur für moderat befallene Völker einsetzen. Da alle Völker mit TBE/Fangwabe oder einmal mit AS behandelt worden sind (oder bei Ablegern: OXS bei Brutfreiheit), und auch CO2 Tests Anfang August lediglich harmlosen Befall versprachen, ging ich eigentlich von einem moderaten Befall aus. Aber womöglich lerne ich gerade, dass meine Methoden diesbezüglich zu ungenau sind.
Derzeit bin ich etwas ratlos. Und der Regen und mangelnde Zeit machen es nicht gerade einfacher.
Ralf, lass dich nicht kirre machen.
Ich hab mir meine Aufzeichnungen der letzten 3 Jahre angeschaut und hatte auch immer wieder Völker dazwischen, die eigentlich über dem Schwellwert für eine erfolgreiche Überwinterung waren.
Diese sind trotzdem (gut) durch den Winter gekommen.
Bei einigen Völkern, die auffällig waren, habe ich spät im Jahr noch mal mit Puderzucker bzw. Bienenhilfe gearbeitet oder auch 2x im Winter mit Ox behandelt (bei +20°C;-))
Es fallen halt zwischen September und Oktober nochmal richtig viele Milben, weil die Brutaktivität drastisch zurück geht. Das sieht mitunter dramatisch aus.
Bei jemandem, der nun gar nicht oder ungenügend behandelt hat, würde ich sagen, ok, die Behandlung war zu wenig, aber wer so ausgiebig wie du behandelt hast, bei dem sollte es dann auch passen.
100% der Milben werden wir nie aus den Völkern bekommen!
Und irgendwann muss auch mal gut sein mit behandeln.
Und ein bißchen was müssen die Bienen auch abkönnen....
Ist ein schmaler Grat....
Und irgendwann muss auch mal gut sein mit behandeln.
So fühle ich das halt auch.
Damit aber die ganze Datensammelwut halbwegs plausibel endet, will ich noch den Befall der Brut ermitteln.
Ich bin aktuell ins Deutsche Bienenmonitoring aufgenommen worden. Die erste Beprobung findet im Oktober statt. Daraufhin erhalte ich irgendwann alle möglichen Daten, nicht nur zum phoretischen Milbenbefall (wo ich die Methode der Befallsmessung des Monitorings eigentlich für unzureichend halte), sondern Laborergebnisse zu Nosema, DWV, sonstigen (Paralyse-) Viren.
Da kann ich dann den Befallsgrad an Viren vielleicht in einen Zusammenhang mit dem Befallsgrad an Milben setzen.
Mehr Daten, mehr Heu, mehr Raum für (irrige) Interpretationen und Annahmen
Die von Dir, Ralf beschriebene "Dynamik" konnte ich letztes Jahr ganz ähnlich unter OXS-Blockbehandlung (7 * 3 Tge.) beobachten: Indikationsbehandlung lieferte 2- bis unteren 3-stelligen Milbentotenfall - alles gut, denkt man. Zweitbehandlung bis zur sechsten Behandlung lieferten höhere dreistelligen Milbenfall, tw. noch lebende und helle Milben. Erst die letzte, 7. Behandlung zeigte wieder deutlich weniger.
Gesamtsumme ca. 2500, max. bis 3400 Milben bei einem Volk. Alle haben übrigens prächtig überwintert!
Mein Fazit: Das Gros der Milben hockt um diese Zeit in der Brut. Um die zu > 90 % zu erwischen, ist eine effiziente Behdlg. über den gesamten Brutzyklus zwingend.
Dranbleiben!
Um die zu > 90 % zu erwischen, ist eine effiziente Behdlg. über den gesamten Brutzyklus zwingend.
Deswegen hoffte ich ja auch, dass zum Ende des Brutzykluses irgendwann der Milbenfall nachlassen müsste. Aber so sah es eben nicht aus. Am Ender der 5. VarroMed Behandlung hat man ja rund 28 Tage abgedeckt. Die Vermutung wäre ja, dass dann langsam alles an Milben raus sein müsste.
Sei es drum. Mutmaßungen helfen nur bedingt weiter, ich werde einfach mal genauer nachsehen, wenn das Wetter passt.
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Altmilben relativ schnell wieder in Zellen absteigen, und man nur die Jungmilben erwischt, welche sich länger zur Reifung außerhalb der Brutzellen aufhalten müssen.
Nun ist vielleicht der Zeitpunkt gekommen, an dem die Altmilben das natürliche Lebensende erreicht haben und absterben.
Das ist jetzt nur so eine Vermutung von mir.
Ich schreibe jetzt erst mal ein sehr subjektives, gefühliges und unwissenschaftliches Fazit:
So ein Scheiss.
Es fällt viel, aber scheinbar nicht genug.
Völker, die wenig Varroen hatten, haben jetzt auch immer noch wenige. Völker, die viele Varroen hatten, haben dafür auch immer noch viele. Wenn der Hersteller also schreibt, dass VarroMed nur für Völker mit mittleren Befall geeignet ist, lese ich das mittlerweile so: "Bei der Verwendung von VarroMed stagniert die Anzahl der Milben. Sie werden nicht weniger, sie werden aber auch nicht mehr. Und jetzt gib uns dein Geld!"
Natürlich bin ich ungerecht und schreibe gerade unter Frust.
Das VarroMed sollte die September-Restentmilbung machen, was die AS Leute mit der 2. AS im Nassenheider machen. So eine 2. AS räumt ja noch mal ordentlich auf, anschließend ist ja mehr oder weniger alles raus (manchmal auch die Kö, schon klar), vorausgesetzt, das Wetter stimmt.
Für mich sieht es so aus, als wenn ich mit VarroMed das Milbenlevel einfach nur gehalten habe.
Alles hängt davon ab, wie gut die Sommerbehandlung gelaufen ist. Wenn die gut war, OK, wenn da irgendetwas nicht gut war, dann schlecht. VarroMed reisst da nichts mehr raus, VarroMEd hält nur den Status Quo.
Ich habe noch eine Kontrollbedampfung gemacht - und die zeigte, dass bei den Kisten, wo nach der 3. Behandlung der Milbenfall nach oben ging, immer noch viel zu viel Zeug runterfällt. Die Kisten, mit vergleichsweise wenig Milben während der VarroMed Behandlung, haben auch bei der Kontrolle wenig Milben verloren.
Ich bin jetzt dazu übergegangen, bei den kritischen Völkern die Brutdeckel aufzukratzen, und hoffe, dass die Zellen jetzt leergetragen werden. Und am Sonntag dann noch einmal OXS. Was im Anschluss zu klein ist, oder mir nicht gefällt, wird dann nach der OXS mit einem anderen Patienten vereinigt. Aber das ist alles Mist, weil es Gefechtsalarm ist.
Insgesamt habe ich da sehr viel Zeit reingesteckt, so viel, dass es gerade keinen Spaß mehr macht.
Gut daran ist, dass man das eigene Konzept dann halt auch mal in Frage stellen kann. Auch gut ist es, dass ich jetzt sehr viele Zahlen habe, und im Frühjahr schauen kann, welche Kiste wie aussieht und wie viele Milben da im Herbst drinne waren. So habe ich die meiste Zeit auch mit meinem Klicker und der Lupe über Windeln gebeugt verbracht und Spinnentiere gezählt.
Aber insgesamt kann ich das auch zeitlich nicht mehr nach außen rechtfertigen.
Ich werde keine Zellen mehr pulen - ich habe keinen Bock, und ich habe jetzt eh die Zellen aufgerissen und hoffe aufs Räumkommando.
Fürs nächste Jahr will ich mein Varroa-Konzept anpassen:
Erst Ende Juli die TBE - Honig muss runter sein, weil: Keine TBE mehr ohne OXS. Einmal OXS an Tag 3, einmal an Tag 6 (habe ich hier irgendwo gelesen - war es der Kleingartendrohn?), Tag 9 Fangwabe raus.
Ableger aus dem Mai: Ende Juli auch eine TBE, genauso wie die WV. Vitale Königinnen stecken das weg, die richtige Genetik baut ohne weiteres bis zum Herbst ausreichend Masse auf. Für mich ist das ab nächstes Jahr ein Selektionskriterium (ich habe letztes Jahr aus der Not heraus so gehandelt, und jede Königin, die das konnte, war dieses Jahr ein Selbstläufer, die Völker vital und sammelfreudig).
So, und dann mal schauen, was dann im September so los ist.
Ich bin übrigens das VarroMed Projekt angegangen, weil der Heilige Sankt Bernardo in der biene&natur das als sein Mittel der Wahl vorgestellt hat. Mich würden seine Erfahrungen (und/oder Zahlen) dazu interessieren - denn ich denke mal, er wird welche haben und nicht nur als "Influencer mit Sponsoring" das Zeug unter die Leute bringen...
Aber trotzdem: Ich schreibe hier auch mit Blutdruck. Weder habe ich heute konkret die Zahlen angesehen, noch habe ich die letzten Windel-Bilder ausgezählt. Und natürlich kann ich überhaupt nichts dazu sagen, wie die Völker über den Winter gehen werden.
Vielleicht ist VarroMed super, und ich habe mich nur zu sehr auf Fallzahlen versteift, pipapo.
Aber wie sagte Frau Dr. Rademacher im September 2018 in Hohen Neuendorf, auf VarroMed angesprochen: "Ich weiss nicht, warum Oxalsäure und Ameisensäure gemischt und geträufelt funktionieren soll. Für mich klingt das so, als wenn man da zwei bekannte Wirkstoffe zusammen mischt, und so tut, als wenn das in Kombination dann doppelt so gut wirkt"
Sei es drum. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Und ab morgen schaue ich mir noch mal die Zahlen an.