Liebe Immenfreunde und -Freundinnen,
vor einiger Zeit tauchten Berichte über eine recht frühzeitige Bruteinstellung auf, die in dieser Jahreszeit eher unüblich ist. Gründe dafür sind aus meiner Sicht
- Pollenmangel
- Futtermangel
- möglw. genetische Anlagen
Auch ich habe so einen Kandidaten. Das Volk hat in diesem Jahr eine Rekordernte eingetragen und lehrbuchmäßig auf konstantem Brutnest von April bis Mitte Juli gesessen. Schwarmtendenz nahe null (Spielnäpfchen). Mitte Juli erfolgte eine TBE mit Fangwabe, so dass unter Füttern ein komplett neues wandständiges Brutnest aufgebaut wurde. Milbenlast war relativ gering und kurz nach der TBE erfolgte OXS-Behandlung, womit das Thema dann auch erledigt war. Insgesamt wurden 9 Liter ApiInvert gefüttert (entspricht 9 kg Zucker) und parallel sollte die Läppertracht genutzt werden. Ich habe das Volk unterschätzt - es hat fast das gesamte Futter bis Ende August verbaut und verbrütet, so dass nur noch eine volle FW da war, um die sich alle scharten. Brut gab es nicht mehr, Pollen ebenso nix - alles leer und trocken. Es war mein Fehler; denn so ein leistungsfähiges Volk braucht auch Treibstoff - ohne Mampf kein Kampf !
Sie bekamen vor 2 Wochen 6 kg Zucker und 2 kg Honig 1:1 eingefüttert, um sie wieder auf Touren zu bringen. Heute nun, hat die Königin ein neues Brutnest in der Mitte des Kastens angelegt - 5. bis 7. Wabe. Das alte Brutnest war wandständig angesiedelt. Offensichtlich war es jetzt mittig wärmer... Erneute Fütterung mit weiteren 4 kg Zucker wurde freudig angenommen und übernächste Woche mache ich mit Apiinvert "den Sack dann zu".
Man muss immer genau hinsehen - insbesondere wenn man solche herausragenden Kandidaten am Stand hat, die eben eine besondere Aufmerksamkeit erfordern. Bei über 80 kg Honig steht ihnen das auch zu!
Wie heißt es doch so richtig: die schwachen Völker verhungern selten, die starken jedoch des Öfteren...
Beste Grüße
Rainer