Zur Entseuchung - bei beispielsweise Amerikanischer Faulbrut - muss das Wachs bis auf 160°C erhitzt werden, oder für ca. 30 Minuten dem Dampfwachsschmelzer ausgesetzt werden. Beim ersteren Vorgang ist natürlich das Risiko beim Umgang damit, wesentlich höher (Schaumbildung) der zweite ist zeitaufwendiger und evtl. nicht so sicher. Ansonsten gibt es noch die Alternative eines sog. Autoklaven, bei dem das Wachs bei (ich glaube) 1 bar entseucht wird. Die Frage nun, gibt es noch eine andere Möglichkeit, das Wachs zu entseuchen (ohne Einschaltung eines wachsverarbeitenden Betriebes) bzw. gibt es irgendwo eine Bauanleitung zur Herstellung eines solchen Autoklaven? Volumen der jährlichen Entseuchung zur weiteren Mittelwandherstellung z. B. 50 kg.
Entseuchung von Wachs
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Zur Entseuchung - bei beispielsweise Amerikanischer Faulbrut - muss das Wachs bis auf 160°C erhitzt werden, oder für ca. 30 Minuten dem Dampfwachsschmelzer ausgesetzt werden. Beim ersteren Vorgang ist natürlich das Risiko beim Umgang damit, wesentlich höher (Schaumbildung) der zweite ist zeitaufwendiger und evtl. nicht so sicher. Ansonsten gibt es noch die Alternative eines sog. Autoklaven, bei dem das Wachs bei (ich glaube) 1 bar entseucht wird. Die Frage nun, gibt es noch eine andere Möglichkeit, das Wachs zu entseuchen (ohne Einschaltung eines wachsverarbeitenden Betriebes) bzw. gibt es irgendwo eine Bauanleitung zur Herstellung eines solchen Autoklaven? Volumen der jährlichen Entseuchung zur weiteren Mittelwandherstellung z. B. 50 kg.
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Ein Autoklav ist weiter nichts, als ein Druckbehälter,der ein wenig mit Wasser gefüllt wird. Das Wachs wird auf 121°C und 1 atm Überdruck bzw. 134°C und 2 atm erhitzt. Wichtig ist die nasse Hitze, welche sämtliche Bakteriensporen und Viren denaturiert.
Jede größere medizinische Einrichtung, biologische Hochschulinstitute oder Biotech-Firmen besitzen Autoklaven. Vielleicht kann man u.U. dort sein Wachs autoklavieren lassen.
Vor einem Selberbau möchte ich dringend abraten.MfG
G. Wustmann -
Ein Autoklav ist weiter nichts, als ein Druckbehälter,der ein wenig mit Wasser gefüllt wird. Das Wachs wird auf 121°C und 1 atm Überdruck bzw. 134°C und 2 atm erhitzt. Wichtig ist die nasse Hitze, welche sämtliche Bakteriensporen und Viren denaturiert.
Jede größere medizinische Einrichtung, biologische Hochschulinstitute oder Biotech-Firmen besitzen Autoklaven. Vielleicht kann man u.U. dort sein Wachs autoklavieren lassen.
Vor einem Selberbau möchte ich dringend abraten.MfG
G. Wustmann -
Hallo,
Wachs kann auch ohne Autoklav zur Vorbeugung entseucht werden. Man benötigt dazu nur einen ausreichend großen Behälter und eine leistungsfähige Wärmequelle. Auch ohne Autoklav kann über einen längeren Zeitraum die nötige Hitze von > 130 Grad erzeugt werden. Das ausreichen grosse Gefäss ist nötig damit das beim Siedepunt des enthaltenen Wassers auftretenden Sprudeln nicht das Wachs aus dem Topf hüpfen lässt (nur zur Hälfte befüllen). Das Wachs beruhigt sich und dampft nur noch ganz leicht. Jetzt kontrolliert man mit einem Laborthermometer das weitere Ansteigen der Temperatur und hält dann die Temp bei über 130 Grad. Höher sollte man auf diese Weise nicht gehen, da die Qualität des Wachs dann nachlässt. So läßt sich Wachs "entseuchen". Faulbrutwachs sollte aber dennoch auf keinen Fall irgendwie weiter verwendet werden. Das einzig sichere ist "thermisches Recycling" in der Müllverbrennung.
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Hallo Reiner
Also auf die Müllverbrennung wäre nun wirklich "Perlen vor die Säue geworfen"Selbst verseuchtes Wachs ist immer noch ein hochwertiges Bienenwachs, das sich bestens zur Herstellung schöner Kerzen eignet.
Wer über keine Gußformen verfügt kann sich ja Kerzen "ziehen". Das Wachs in einer große Konservendose ( Marke "Wiener Würstchen o.ä.) im Wasserbad erhitzen, ein Gewicht an den Docht und immer wieder eintauchen bis die gewünschte Kerzendicke erreicht ist. Man kann sie verkaufen, verschenken oder sich selber daran erfreuen.
Bedenke bitte mal, wieviel Arbeit Deine Mädels mit der Erzeugung des Wachs hatten. Einfach wegschmeissen ist eine Schande. Die Faulbrutsporen werden auch in Form einer Kerze unschädlich "Warm" entsorgt.Mit Imkerlichen Grüßen
--- Hartwig Steudte --- -
Das sehe ich aber genauso! Aus den Wachs der beberüteten MW mache ich auch bloß Kerzen, für die selbstgegossenen MW nehme ich Entdeckelungswachs, Wildbau und kaputte Honigwaben. Zum Wegschmeißen ist mir jedes Gramm zu schade!
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Hallo,
ich schätze die Arbeit meiner Mädels sehr! Ich möchte Ihnen jedoch auch keine unnötigen Schwierigkeiten bereiten. Aus seuchenhygienischer Sicht ist es jedoch nicht zu verantworten Faulbrutwachs weiter zu verwenden. Ich kenne als Bienengesundheitswart auch die Einstellung der Amtstierärzte. Da wirst du wohl bei den meisten auf Granit beissen, wenn du sagst, du möchtest die Waben noch ausschmelzen um daraus Kerzen zu machen. Die weitere Lagerung und Verarbeitung der verseuchten Waben ist ein Risiko, dass ich keinem empfehlen möchte. Dabei denke ich auch an die Imkerkollegen im Sperrgebiet. Sollte auf meinem Stand Faulbrut ausgebrochen sein, so ist es meine Pflicht ALLES zu unternehmen um eine weitere Verbreitung absolut zu unterbinden, auch wenn dabei ein paar Kilo Wachs verloren gehen. Eventuell vorhandener Honig könnte natürlich verwendet werden, jedoch stellt sich auch hier die Frage der Lagerung. Kannst du darüber hinaus absolut sicherstellen, dass beim/nach dem Schleudern keine Bienen in den Schleuderraum geraten etc. ? Faulbrut hat für uns Imker den gleichen katastrophalen Grad wie die MKS für Rinderzüchter. Deshalb sollten wir entschlossen sein in dieser Hinsicht keine Kompromisse zu machen. Bei manchem Veterinär muss man ja auch froh sein, wenn er die Völker im Krankheitsfall überhaupt ab Leben lässt und nicht eine komplette Abtötung des Bestandes anordnet.
Natürlich bin ich nicht der Meinung normal bebrütete Waben gehören in die Müllverbrennung, meine Töchter machen nämlich selber auch gerne Kerzen! :smile: -
Sehe ich genauso! Das Risiko ist einfach viel zu groß wenn man bedenkt was Faulbrut bedeutet! Sollte bei mir jemals Faulbrut ausbrechen würde ich das Wachs auf alle Fälle auch verbrennen!
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Hallo Imkerkollegen!
Wieso sollte man mit Faulbrutsporen belastetes Wachs einfach mit verbrennen? Dieses Wachs kann man als „Seuchenwachs“ bei Wachsverarbeitern einschicken und gereinigt als Mittelwände zurückbekommen! Nutzt man diesen Weg nicht, so können immer noch Kerzen gegossen werden. Und macht Euch mal vor der Faulbrut nichts ins Hemd! Den Bach geht es runter wenn der amtliche Seuchendienst tätig wird. Unsere Gesetze sind falsch aufgebaut, die Möglichkeiten des einzelnen Imkers meist nicht ausreichend gegeben. Also heiße Sanierung. Oft bedeutet dies „Völker weg“ und dann auch „Imker weg“. Ich bin der Meinung, dass wir mehr Profiausbilder benötigen. Dabei gibt es für mich keine Grenze zwischen einem Imker mit 3 Völkern und einem Imker mit 100 Völkern. Leider verstecken sich die meisten Imker wenn etwas mit Arbeit verbunden ist. Ich würde mein Wachs – ein wertvolles Naturprodukt – nicht verheizen. -
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Hallo lieber Klaus,
ich kann deine Ausführungen nicht billigen. Du magst ja immer das Bemühen haben verkrustete Strukturen und Ansichten in der Imkerei aufzulösen, aber was du hier verbreitetst ist gefährlich. Was ist denn gefährlicher der Bienengesundheitsdienst oder der Imker der seine Waben bei Faulbrut in offener Natur verbrennt? Ich mache mir vor der Faulbrut nicht ins Hemd, sehe aber dennoch die Gefahr für die Imkerei dabei. Die Gesundheitswarte die ich kenne sind jedenfalls alle der Meinung, man könne die Völker sanieren. Dabei können sie den Amtstierarzt, der ja letztendlich die Anordnung gibt, positiv beeinflussen. Die Gesetze lassen in jedem Fall den nötigen Spielraum um sowohl Imker als auch Völker bestehen zu lassen.
Um ein paar Kilo Wachs mache ich mir im Seuchenfall keine Gedanken. Das machen die Völker spielend wieder wett. Egoismus ist hier nicht angebracht.
"Ich wollte, mein Pferd wäre so schnell als Eure Zunge und liefe so in eins fort. Doch nun geht und der Himmel sei mit Euch, denn ich bin fertig."
William Shakespeare, "Much ado about nothing"
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Ich möchte im Wesentlichen Reiner unterstützen. Aufzeichnungen aus vielen schweizerischen Seuchen-Fällen ergaben das aus Totalsanierungen am wenigsten Rückfälle erstehen. Bei den Fällen wo man Kunstschwärme erstellte oder nicht alles vernichtet oder nicht nach Vorschrift entseucht hat (kommt aus verschiedenen Gründen leider öfters vor) ist prozentual auffallend häufiger die Seuche neu ausgebrochen.
Ein Vernichten aller Völker und eine saubere Sanierung des Seuchenstand beruhigt alle an der Sanierung Beteiligten und die Nachbarsimker. Der betroffene Imker selber kann, falls er noch mag, dann ruhiger einen Neuanfang beginnen.
Aller Wachs ist zu vernichten oder als Wachs aus Seuchenstand deutlich gekennzeichnet zum Einschmelzen für neue Mittelwände einem seriösen Händler zu übergeben. Hände weg vor dem selber einschmelzen, egal zu welchen Zweck. Amerik. Faulbrut-Sporen können mind. 70 Jahre überleben.
Der Honig würde ich in einem bienendichten Gebäude schleudern und zum eigenen Verbrauch gut gekennzeichnet separat lagern.
Aus Seuchenvölker Kunstschwärme erstellen erfordert spezielles Wissen, seuchenfreies Material und viele helfende Hände. Material und besonders Helfer sind meistens nur beschränkt vorhanden. Bei Kleinimker kann man noch eher eine Totalsanierung und das Vernichten aller Völker durchführen, aber wie sieht das bei einem Grossimker (Berufsimker) aus.
Deshalb meine Frage nach Deutschland: Was für Erfahrungen habt ihr gemacht bezüglich Rückfällen? Wie sicher ist die Futterkranz-Probe? Wie sicher ist das Kunstschwarmverfahren? Wie sieht das bei Euch bezüglich Nachbarhilfe bei Seuchenfällen aus? Wer wird wie entschädigt? Gibt es Unterschiede bei Entscheidungen über die Art der Sanierung zwischen wenigen und vielen Völker im Seuchenstand?
Gruss Hanspeter<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Hanspeter Itschner am 2002-05-11 18:04 ]</font>
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Hallo Hans-Peter,
ich möchte noch anfügen, dass ich nicht für eine unbedingte Abtötung bin. Ganz und gar nicht. Wenn das Kunstschwarmverfahren richtig angewendet wird, alles Wabenmaterial vernichtet und die Beuten sachgerecht desinfiziert werden, kann eine sehr gute Sanierung gemacht werden. Allerdings, wie du bereits erwähnst, ist sachkundige Hilfestellung erforderlich.
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Liebe Imkerkollegen und -innen,
als Bakteriologe muß ich doch die Frage stellen, ab welcher Bakteriendichte im Biennevolk es zum Ausbruch der Faulbrut kommt? Wieviele Völker sind mit Faulbrutbakterien durchsetzt und es kommt nicht zum Ausbruch der Krankheit, mit diesen Völkern darf aber gewandert werden!
Vielleicht sollte der DIB mal Bakteriologen in diese Richtung ein Forschungsvorhaben zur Dauerherabsetzung der Faulbrutbakteriendichte finanzieren! Wäre langfristig bestimmt sinnvoller als die visuelle Kontrolle von vielen schlecht sehenden alten Herren und die ganze recht altertümmliche Kontrolle.
Gruß
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