Hei!
Bisher hatte ich ja gehofft hier in Norwegen, zumindest eine zeitlang ohne Varroa imkern zu können...
Jetzt hat es uns leider aber doch noch schneller als befürchtet erwischt:
Eigentlich hätten wir, da die Ausbreitungsgeschwindigkeit i.d.R. bei ca. 6km/a liegt, ja noch rund fünf Jahre Zeit haben sollen.
Theoretisch.
Meine Gegend gilt offiziell zwar noch als varroafrei, aber schon im Winter erreichte uns die Nachricht, daß der nächste bekannte Imker (15km Luftline über´s Gebirge) bereits betroffen ist.
Und jetzt auch wir!
Letztes Jahr konnte ich, obwohl ich mit Argusaugen gewacht habe (incl. regelmäßiger Öffnung von Drohnenzellen) , keine Milbe entdecken, aber inzwischen konnte ich in vier von sechs Völkern welche bei den Durchsichten entdecken.
Während mein chronisch optimistischer Freund das ganze recht locker sieht, mach ich mir große Sorgen:
Von früher hab ich nämlich noch den Satz in den Ohren, daß,"Wenn man sie erst mal laufen sieht der Besatz schon so hoch ist, eigentlich schon alles zu spät ist".
Und genau den Zustand haben wir jetzt....
Von einem abgesehen, entwickeln sich die Völker eigentlich recht gut, aber der Zusammenbruch bei unzureichender Behandlung passiert m.W. ja meist erst im Frühsommer...
Inzwischen geh ich aber davon aus, das wir wohl schon spätestens im Herbst infiziert wurden.
Das heißt also im Klartext, daß die Völker, trotz Befall, keine Winterbehandlung erhalten haben.
In Norwegen wird, außer Drohnenschnitt, bis zum Sommer i.d.R. nichts gemacht und es erfolgt nur eine Winterbehandlung.
(So hab ich es, vor ü10 Jahren auch noch gelernt. Als ich begonnen habe eine Sommerbehandlung durchzuführen, wurde ich (zusammen mit zwei anderen "jungen Wilden" im Verein noch belächelt...)
Abgesehen davon, daß ich eigentlich kein Freund des DS bin und, bei unserer geringen Bienendichte sowieso schon über jede Drohne froh bin, glaube ich nicht, daß dies in unserer Situation ausreichend ist.
Was also tun???
Erst mal den Milbenbestand ermitteln ((Gitterböden sind inzwischen vorhanden)
Puderzuckermethode?!? (CO2-Verfahren wird mangels schnell beschaffbarer Ausrüstung schwierig.)) oder sofort handeln?
Schnellstmöglich eine TBE bei allen Völkern durchführen?
Ablegerbildung mit verdeckelter Brut um den Milbendruck zu reduzieren?
Honigertrag spielt dieses Jahr keine Rolle:
Bin heuer sowieso nur auf Völkervermehrung aus, musste meine diesbezüglichen sehr ambitionierten Pläne aus beruflichen Gründen aber auf Eis legen, bzw. auf ein Minimum reduzieren.
Jetzt geht es aber erst mal nur darum, Schadensbegrenzung vorzunehmen und ein funktionierendes Varroakonzept zu installieren!
Da ich im Moment 70h+ pro Woche arbeite, kann ich mich leider nur unzureichend tiefer einlesen und bin Euch über jeden zielführenden Ratschlag dankbar!
Grüße,
Fjordimker