Meine Erfahrungen mit der Mellifera Einraumbeute

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  • Sulz Dann arbeitest du nicht mit Naturbau, oder?

    Guten Tag Lachnide.


    Ich arbeite mit Naturbau, Mittelwänden, und ausgebauten Waben.

    Jedes Ding an seinen Ort, (und richtig eingesetzt), erspart viel müh und "böse" Wort. Damit lässt sich "der Bien" recht gut steuern.


    Bei reinem Naturbau, wüsste ich jetzt nicht, wo, oder für was ich ein Absperrgitter einsetzen müsste?......Eher das Gegenteil. Ich müsste aufpassen, dass mir das Brutnest nicht verhonigt.


    Ich verstehe daher nicht, wo das Absperrgitter bei einer Lagerbeute, notwendig ist?.....Wo hast du da ein Problem?


    Lg Sulz.

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  • Hallo Sulz!


    Nagut, dann schildere ich es dir mal kurz und knackig: Seitdem ich mit Dadant hoch die Bienen auf reinem Naturbau habe, wird nach der Pollenwabe (Position 1) bis weit nach hinten durchgebrütet. Klar, dieses Jahr wie auch die letzten zwei Jahren brachten wegen der Witterung kaum Honig, die Bienen brauchten alles selber (Voralpenland). Es kam kein Nektar rein, der die Brut zurück gedrängt hätte. Daher viele Brutwaben, davon viel Drohnenbau = extrem viele Drohnen im Volk, die Bienen arbeiten sich mit der Drohnenpflege ab, es gibt Waben wo man Arbeiterinnen suchen muss, so viele Drohnen. (Alles Carnica und Carnicamix)


    Deshalb tendiere ich zu ASG. Die Geschichte mit der Honigwabe von Mellifera stellte ich nur in den Raum, hab damit nix am Hut.


    Viele Grüße

  • davon viel Drohnenbau = extrem viele Drohnen im Volk,

    Dies würde ich doch eher einem "Betriebstechnischen" (Betriebsweise) Fehler zuordnen.


    Bei Dadant-hoch, sollte da eine Korrektur möglich sein.


    Dazu müsste ich aber schon mehr über deine Vorgehensweise wissen......Insofern überhaubt Hilfe erwünscht ist.


    Lg Sulz....Der in "seinem" Fred, ein Bild für dich aktualisiert hat.

  • Danke für das hervorheben des Naturbau-Fotos, gefällt mir!


    Nun, diese massenhafte Drohnenproduktion lernte ich erst in diesen nektararmen Jahre kennen. Vorher kannte ich das so nicht. Vorher auf Zander, später auf Warre. War nie ein "Problem". Dass ich einen Fehler mache, ja, wer weiß. Bin mir aber keinen bewusst, da ich ja die Bienen bauen lasse, und immerhin alles im Naturbau, die haben schon ihren Bauplan wie sie es sichs vorstellen. Und das mag ich ja so an Naturbau, sie können machen wie es ihr Wesen verlangt und möchte.

    Vor vier Jahren hatten wir ja ein besseres Jahr, da gab es auch viel Nektar und das große Drohnenaufkommen war automatisch nicht da, da kannte ich das "Problem" noch nicht.


    Natürlich machst du mich neugierig: Wie bekommst du das hin, dass deine Völker im Naturbau nicht an Drohnenfleisch ersticken?


    Ich kann ja eine grobe Übersicht machen, wie ich die Völker in der ERB führe:

    -überwintert wird mit 7-9 Waben

    -im Frühjahr werden noch die hinteren, dicken, meist einzelne Futterwaben hinter das Schied gesetzt zum ausfressen und um etwas das Brutnest kompakter zu halten (hatte damit gute Erfahrung)

    -um die Kirschblüte herum +/- bekommt das Volk zwischen der leeren Futterwabe als Abschluß und dem meist schon vorhandenen, nach außen ausgedehnten Brutnest 5 Rähmchen Anfangsstreifen

    -es wird wahlweise natürlich nach hinten bzw. vorne zwischen Pollenwabe und Brutnest erweitert, damit die Altwaben nach hinten rücken

    -Schwarmvorwegnahme wahlweise Flugling/Brutling oder auch Königinnenableger (hier versuche ich aber immer, zeitnah unbegattete Königinnen einzubringen)

    -weitere Erweiterung natürlich mit AFS, Honigwaben rücken immer weiter zurück, zwischen Brut und HR kommen die neuen Rähmchen rein, wahlweise auch zwischen Pollenwabe und Brut

    -Varroabehandlung Bannwabenverfahren, dann einmalig Oxalsäure


    Viele Grüße

  • -um die Kirschblüte herum +/- bekommt das Volk zwischen der leeren Futterwabe als Abschluß und dem meist schon vorhandenen, nach außen ausgedehnten Brutnest 5 Rähmchen Anfangsstreifen

    Hier könnte der Fehler liegen.

    Die Trennung zwischen dem Brutnest, und dem Futterlager, befindet sich IMMER in der Mitte einer Wabe, und wird zuweilen als "Abschlusswabe" bezeichnet. Vor dieser Wabe, befindet sich die letzte Wabe mit Brut.

    Wenn du diese Rähmchen mit Anfangsstreifen vor diese "Abschlusswabe" gibst, also an die letzte Wabe mit Brut, dann befinden sich diese Rahmen IM Brutnest. Und da bauen die Bienen Drohnenzellen, wenn keine gute Tracht vorhanden ist. Bei guter Tracht, hemmen diese Leerrahmen die Ausdehnung des Brutnestes, und fördert das "verhonigen" des Brutnestes.


    Ich gebe die Leerrahmen HINTER diese Abschlusswabe, und gebe bei guter Tracht, noch eine ausgebaute Wabe dazwischen.

    Ohne Tracht, wird dann auch nichts gebaut.

    -es wird wahlweise natürlich nach hinten bzw. vorne zwischen Pollenwabe und Brutnest erweitert, damit die Altwaben nach hinten rücken

    Auf den Waben 2-5, Befindet sich das Hauptbrutnest, und auch der zentrale Wintersitz.....Dort würde ich niemals erweitern.


    Soweit mal Grob meine Ansicht zu dem "Problem".


    Lg Sulz.

  • Mir wird jetzt klar, dass ich nichts anderes als den Schritt nachmachte, den ich damals in Zander, mit Mittelwänden, gelernt bekam:

    Einzargig überwintert, Wabensitz korrigiert (Kaltbau), sprich Brutnest mittig positioniert, Futterwaben ganz nach außen links und rechts, und dazwischen Mittelwandgabe.

    Dass die Bienen am Brutrand den Drohnenbau haben, ist mir klar. Das ich das mit den AFS anrege, nicht. Da könnte echt der Fehler stecken, wahrscheinlich auch, weil ich immer der Meinung war, dass Naturbauvölker ihren Drohnenbrut nach gesunden Maßstäben errichten, also nicht wie ein Mittelwandvolk, dass jede freie Stelle krampfhaft durch den Trieb Drohnenbau errichtet, egal wieviel das auch sein wird.

    Reserve-Waben habe ich quasi nie zur Verfügung, also hab ich nur die AFS.


    Bei guter Tracht hat es mir noch nie das Brutnest verhonigt, sondern die fünf AFS wurden tadellos ausgebaut. Hierzulande gibt es nur ein Verhonigen bei Massentracht, die es nur selten gibt. Bei dir, Sulz, würde es wohl zum verhonigen kommen, ja. Das macht die Region aus.


    Wenn du keine neuen Rähmchen nach der Pollenwabe gibst, wie bewerkstelligst du dann die Wabenhygiene? Das die Waben Jahr für Jahr nach hinten rücken, ist doch Bestandteil einer Trogbeute im Warmbau (ohne extra Honigzargen)?


    Danke auf jeden Fall für die Anregung, ich werde es im nächsten Jahr berücksichtigen.


    Beste Grüße!

  • Naturbauvölker ihren Drohnenbrut nach gesunden Maßstäben errichten

    Grundsätzlich, machen die Bienen dies ja schon, wenn der Raum nicht wesentlich verändert wird.

    Die "Scouts" des Bienenschwarmes, messen den Hohlraum ja auch genau aus,( war sehr beeindruckend als ich dies zum ersten mal gesehen habe) und teilen dies den anderen Bienen auch so mit.


    Ich würde behaupten, dass die Bienen über ein gutes "Raumverstehen" verfügen.


    Wir verändern aber im Jahreszeitlichen bearbeiten der Völker diesen Raum, sodass die "Reaktion" der Bienen darauf berücksichtigt werden sollte.

    Das die Waben Jahr für Jahr nach hinten rücken, ist doch Bestandteil einer Trogbeute im Warmbau

    Man kann die Waben, auch nach und nach, nach vorne rücken, indem man die ältesten, hinter die jüngsten setzt.


    Z.B. Wabe 2 und 3, hinter Wabe 8, oder 9, wo sie dann hinter das Schied kommen :):)


    Meine Wabenhygiene, bzw. Wabenbauerneuerung (Mit Hygiene, hat es ja nichts zu tun), ist ein Fall für sich, und ist jenseits der guten imkerlichen Praxis. 8| ;)


    Arbeite dich in den Naturbau ein, und bedenke, dass dies gar nicht so einfach in einer Betriebsweise umgesetzt werden kann, wie es auf den ersten Blick so scheint.


    Viel Glück dazu, und für das eine, oder andere Problem, kann ich dir vielleicht noch einen Typ geben.


    Lg Sulz.

  • Hallo Sulz,


    auch beim Setzen der Rähmchen hinter die Abschlusswabe hatte ich bei wenig Tracht schon das von Lachnide beschriebene Problem. Das Brutnest wird erweitert und in die Länge gezogen, Honigwaben werden zu Brutwaben.


    Meine Bienen überwintern normalerweise auf 8 bis 12 Waben. Ich habe beobachtet, dass das Problem weniger/nicht auftritt, wenn mit mehr Waben überwintert wird, d.h. je mehr Waben im Frühjahr bereits vorhanden waren, die ich auch nicht entnommen habe. Ich arbeite ausschließlich mit neuem Naturbau, also kein Einhängen vorhandener Waben und keine Mittelwände. Siehst Du hier einen Zusammenhang?


    Beste Grüße,

    Thanaidh

  • Wabenerneuerung in der Einraumbeute ist für mich ein ewiges Rätsel. Wenn ich Sulz richtig verstanden habe, mache ich das genauso. Was mich daran stört, ist das damit verbundene Auseinandernehmen des Brutnestes. Mein Wunsch wäre, die Waben rücken in eine Richtung, laufen dort aus und man kann sie entnehmen… Das geht aber nicht. Entweder rücken sie nach hinten in den Bereich der neuen Waben oder nach vorne, Richtung Flugloch, da ist das Brutnest… Bin dankbar für jeden Tipp dazu…


    Beste Grüße,

    Thanaidh

  • Hängen denn vor dem Brutnest Futterwaben? Ev. könnte helfen, wenn zwischen diese Futterwaben und dem Brutnest ein Schied eingeschoben wird. Dann werden diese leergebrütet und könnten entnommen werden.

    Bienenhaltung in modifizierten Warre-Beuten, BR und HR unterschiedliches Wabenmaß, Naturbau im BR und in einzelnen Völkern auch Stabilbau, Einzelaufstellung mit mehreren hundert Meter Abstand an zwei Aufstellungsorten.

  • Meine Bienen überwintern normalerweise auf 8 bis 12 Waben. Ich habe beobachtet, dass das Problem weniger/nicht auftritt, wenn mit mehr Waben überwintert wird, d.h. je mehr Waben im Frühjahr bereits vorhanden waren, die ich auch nicht entnommen habe

    Sobald sich der Leerrahmen zum Naturbau, in dem Bereich des erweiterten Brutnest befindet, bauen die Bienen logischerweise Drohnenbau. (Raumverstehen der Bienen)


    Bei der Zugabe von einem Leerahmen im "Honigraum", bauen die Bienen in der Regel auch "normale" Honiglagerzellen. Nur bei intensiver Tracht, kann es zu sehr grossen Zellen kommen. Jedoch legt das Volk, darin auch keine Brut an.


    Lg Sulz.

  • Das Brutnest wird erweitert und in die Länge gezogen, Honigwaben werden zu Brutwaben.

    So würde die Wabenbauerneuerung gemacht, indem die jungen Waben nach und nach in das Brutnest kommen, und nach vorne "wandern".


    Ob nun die alten Waben hinten an die Brut umgehängt wird, oder irgenwie vorne "brutfrei" werden, ist bei der ERB mit seitlichem Flugloch für die Bienen nicht weiters relevant.

    Wichtig wäre für mich, dass diese Sortierung des Wabenbaues, noch vor dem 21 Juni gemacht wird. (In des Sommer mitten, rüstet der Bien den Winterschlitten)


    Lg Sulz.

  • Ich glaube, mich zu erinnern, dass ich schon reine Honigwaben als Abschluss hatte, im Honigbereich erweitert habe und die Bienen anschließend durch die Abschlusswabe ihr Nest erweitert haben. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich nicht ein paar Brutzellen auf der Abschlusswabe toleriert habe. Ich werde in Zukunft genauer darauf achten. Das erklärt natürlich auch, warum das Problem beim Überwintern auf 12 Waben nicht entsteht, da ist das Brutnestes eher durch eine reine Honigwabe vom Honigbereich getrennt. Danke…


    Grüße Thanaidh

  • Ich habe Warmbau und das Flugloch vorne, nicht seitlich. Normalerweise ist die erste Wabe am Flugloch eine Wabe mit Honig und Pollen, auf Wabe 2 beginnt das Brutnest… Die Waben in diese Richtung wandern zu lassen, ist kein Problem, sie werden dort aber nie leer. Deswegen dann das Umhängen nach hinten, um die Brut auslaufen zu lassen und dieser Schritt widerstrebt mir… ich habe aber nach wie vor keine bessere Idee.


    Die Umsortierung habe ich bisher immer im Juli gemacht, werde das in Zukunft vor dem 21. Juni machen… Fühlt sich besser an :)


    Grüße Thanaidh

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