Ableger Waben umsortieren

  • Hallo miteinander,


    letztes Wochende hatte ich bei einem meiner eher spät gebildeten Ableger (Zander, einzargig) folgendes beobachtet:

    • 1 Wabe Pollen und Futter auf der Fluglochseite
    • 4 Waben Brut mit schönen Futterkränzen
    • 1 Wabe Futter, ziemlich voll
    • 4 Waben mit Mittelwänden, noch kaum ausgebaut

    Ich füttere regelmäßig verdünnt, und die sollen natürlich noch fleißig die MW ausbauen und wachsen, evtl. auch noch ihr Brutnest vergrößern.


    Gelesen habe ich, dass so eine Futterwabe auch wie eine Barriere für die Bienen wirkt, die sie nicht so gerne überwinden.


    Ich habe mich gefragt, ob ich das Volk durch Umsortieren von Waben im Wachstum unterstützen kann:

    • weiterhin MW ans Brutnest auf der fluglochfernen Seite hängen?
    • die Futterwabe ganz nach außen an den fluglochfernen Rand hängen?

    Oder ist das alles unnötig und die Bienen richten sich das selbst so ein wie es am besten für sie ist?


    Je später im Herbst, desto weniger sollte der Imker im Volk herumwühlen. Das leuchtet mir auch ein.


    Danke für Eure Hinweise & viele Grüße


    Johannes

  • Hallo Johannes

    Die Zeit für MW ist vorbei, deshalb lass die Waben so wie du sie beschrieben hast. Für weitere Bauaktionen ist wahrscheinlich auch zu wenig Bienenmasse da. Die MW kannst du solange du fütterst drin lassen, die werden auch unter Futterdruck noch weiter ausgebaut und befüllt und werden auch dann als erstes wieder geleert. Wer jetzt noch in den Waben rumwurstelt schadet den Bienen mehr, als es ihnen nutzt.

    Gruß Reinhard / Lehre mich die wunderbare Weisheit,daß ich mich irren kann.(Teresa v. Avila)

  • Ableger sind noch im Aufwärtsstreben. Die Bremse sind die Temperaturen und die fehlende Bienenmasse. Letztere wird noch bis in den Oktober hinein produziert. Was dann fehlt ist Futter.


    Solche Ableger sind arbeitsintensiver als starke Ableger/Völker. Hier muss man beim Füttern immer wieder die Futterwabe am Brutnestrand prüfen und wenn die ausgebaut und fast voll ist, dann schiebt man die eins rüber und gibt da die nächste Mittelwand hin. Direkt neben der Brut haben sie die Wärme und müssen weniger zusätzlich heizen um dann die MW auszubauen. Bei sehr schwachen Ablegern muss man dann teils auch die Mittelwand drehen damit beide Seiten ausgebaut werden.


    Lässt du es so wie es ist, dann machen sie dir nur die bereits ausgebauten Waben voll und danach geht es zu Lasten der Brutnestgröße, denn dann wird dort eingelagert wo Platz ist.

    Also, Ableger ruhig noch bis Ende September (sofern die Temperaturen auch noch mitspielen) weiter bauen und Futter einlagern lassen.

    An zuviel Futter sind garantiert weniger Völker verstorben wie an zu wenig.

    Gruß Markus


    Ubi apis, ibi salus 
    Wo Bienen sind, dort ist Gesundheit

  • Also mein lieber Markus, hier muß ich dir mal widersprechen. die Bienen bauen auch nach der letzten Brut bzw. nach der letzten Pollenwabe, wie bei Johannes, wenn der Futterstrom anhält. Bei mir ist es so, da wurden nach der letzten bebrüteten Waben noch 3 MW ausgebaut. Deshalb bin ich der Meinung, das das verschieben der Futterwabe nicht gut ist, im August wäre das noch OK. Aber jetzt nicht mehr, denn wenn die Bienen die MW nicht mehr ausbauen, bzw. mit unverdeckeltem Futter füllen, ist das reife Futter zu weit vom Brutnest entfernt. Mag sein das es bei Dadant anders ist, ich würde jetzt keine Wabe mehr verrücken. Dieses Jahr wird es bei Zeiten kalt und der Herbst wird verregnet sein. Na schaun wir mal.

    Gruß Reinhard / Lehre mich die wunderbare Weisheit,daß ich mich irren kann.(Teresa v. Avila)

  • ob unbedingt noch alle 4 MW notwendig ausgebaut werden müssen, oder man den Raum gleich auf 8 mit einer Futtertasche oder Schied begrenzt, und die restlichen MW dafür voll ausgebaut werden. Auf jeden Fall noch dünn weiter füttern. Aus Futtertasche oder mit umgedrehten Glas auf dem Zwischendeckel wird auch bei kälteren Temperaturen länger als bei einer Futterzarge Futter abgenommen. Die Futterwaben für die Reserve können die starken Völker ausbauen, bei denen die Bienen vorm Flugloch lungern.

    Mittelwände drehen? was soll die Spielerei? Auf solche Gedanken können nur die Wabendreher kommen- bei uns sind seit Jahrzehnten die Abstandshalter einseitig angebracht.

  • Waben drehen?! Waben haben IMMER eine linke und eine rechte Seite. Was nach dem Drehen passiert ist vorstellbar! Müsste jeder wissen!

    Ich rate jedem seine MW vor dem Einhängen der Rähmchen genau anzuschauen, denn auch MWs haben eine rechte und linke Seite.

    Abstandshalter nur auf einer Seite? Wie werden dann Waben verrückt? Wie werden Waben von der "Mitte rechts" nach der "Mitte links" gehängt?

    Mich interessiert das Vorgehen erfahrener Imker diesbezüglich wirklich. Und welche Erfahrungen gibt es?

    Gruß

    Harald

    Bienenhaltung in modifizierten Warre-Beuten, BR und HR unterschiedliches Wabenmaß, Naturbau im BR und in einzelnen Völkern auch Stabilbau, Einzelaufstellung mit mehreren hundert Meter Abstand an zwei Aufstellungsorten.

  • Doch so was habe ich, glaub ich, mal in einer Fachzeitschrift gelesen, da sollte man beim neu Einhängen von MW darauf achten.

    Also nur die rechten Seiten aneinander oder so. War mir aber nicht einleuchtend und eher verwirrend. Ich weiss auch nicht mehr, wo ich es gelesen habe. Müsste ich suchen

  • Einmal sieht man in jeder Zelle ein Y von der Struktur der Rückseite her durchschimmern oder ein Y, das auf dem Kopf steht. Von der Mitte nach aussen her gesehen, sollte immer das normale Y zu sehen sein. Das wird wohl gemeint sein ... ?

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