Moin Ulrich,
da würde das Possesivum überdenken...
Gruß Clas
Moin Ulrich,
da würde das Possesivum überdenken...
Gruß Clas
Die Lage der Bauern verstehe ich vollkommen.
Jeder alte Beruf muss heutzutage optimiert werden, um weiter existieren zu können bzw. am Markt unter den Wettbewerbern mithalten zu können. . Im Fall der Bauern ist es ertragsopti/maximierung.
Für sie Verwendung von PSM bei bauern habe ich Verständnis.
PSM ist also OK, wenn es um die Ertragsoptimierung geht?
Ich wollte den Bauern auch nicht dafür kritisieren. Sondern lediglich in Erfahrung bringen, wie gefährlich dieses Mittel für die Grenzwerte in meinem Honig ist.
Solange die Grenzwerte eingehalten werden ist ja alles gut...
Wenn (wie im letzten Jahr) die Grenzwerte abgesenkt werden, dann wird plötzlich guter Honig schlecht, und das Geheul ist gross.
Dann wird die Änderung wieder zurückgenommen, der schlechte Honig ist wieder gut und alle sind wieder glücklich.
Schöne neue Welt...
Wir müssen nüchtern feststellen, dass es in einer Landwirtschaft ohne PSM und intensiver Düngung praktisch keinen Raps gäbe.
Ist Raps eine neue Pflanzenart, die erst nach der intensiven Landwirtschaft entstanden ist?
Oder wie hat der die ganzen Jahrtausende ohne moderne PSM überlebt?
Ist Raps eine neue Pflanzenart, die erst nach der intensiven Landwirtschaft entstanden ist?
Oder wie hat der die ganzen Jahrtausende ohne moderne PSM überlebt?
Na früher war der Ertrag mit Sicherheit geringer, es wurden kleinere Kulturen angebaut. War ja auch nicht schlimm, da wir Raps nicht zu Diesel verarbeitet haben und Rapsöl war auch noch nicht in Mode.
Heißt im Umkehrschluss: Ohne PSM würden die Bauern weniger Ernten, der Preis würde dramatisch steigen, das Raffinieren von Raps wurde sofort eingestellt und Rapsöl würde sofort teurer werden und zum Luxusgut werden. Vielleicht würden die Bauern dann Sonnenblumen vermehrt anbauen oder Soja (falls das bei uns wächst)...
Ich habe letztens einen Vortrag von einem Ölmüller gehört. Der hat quasi Eigenwerbung gemacht und den anwesenden Landwirten gesagt, dass er (sein Verband) kein Interesse an niedrigen Aufkaufpreisen (allg.) hat, sondern nur an hohen Margen. Damit wollte er wohl den Bauern Hoffung machen und dem Markt die Schuld geben... Denk ich mal als interessierter Laie.
Ist Raps eine neue Pflanzenart, die erst nach der intensiven Landwirtschaft entstanden ist?
Oder wie hat der die ganzen Jahrtausende ohne moderne PSM überlebt?
Raps gibt es bereits seit der Antike. Sein Öl war von jeher minderwertig, weil ursprünglich wegen des hohen Gehalts an Erucasäure nicht gut genießbar. Es wurde deswegen vor allem als Lampenöl benutzt und nur in Notzeiten als Speiseöl. Erst neuere Züchtungen haben wenig Erucasäure. Raps lieferte daher vor allem technisches Öl (ähnlich wie Rhizinus).
Erst seit den 70er Jahren wird Raps in großem Maßstab angebaut - davor nur während der Weltkriege als Ersatz für Mineralöl.
Zwei Drittel des deutschen Rapsöls werden heute zu Biodiesel weiterverarbeitet.
In der Biolandwirtschaft gilt der Rapsanbau als sehr anspruchsvoll. Die Erträge sind (vor allem wegen der Schädlinge) sehr schwankend.
Wolfgang
Ölmüller [ ... ] den anwesenden Landwirten gesagt, dass er (sein Verband) kein Interesse an niedrigen Aufkaufpreisen (allg.) hat, sondern nur an hohen Margen.
Äh... Und was ist bitte der Unterschied?
Auf den Verkaufspreis hat der Landwirt keinen Einfluss. Somit ist eine hohe Marge beim Ölmüller gleichbedeutend mit einem niedrigen Verkaufspreis für den Landwirt.
Somit ist eine hohe Marge beim Ölmüller gleichbedeutend mit einem niedrigen Verkaufspreis für den Landwirt.
oder mit einem hohen Verkaufspreis durch weniger Menge und bessere (Bio-)Qualität.
oder mit einem hohen Verkaufspreis durch weniger Menge und bessere (Bio-)Qualität.
Und darauf hat der Landwirt einen Einfluss?
Bio-Qualität mit Pestiziden?
Heißt im Umkehrschluss: Ohne PSM würden die Bauern weniger Ernten, der Preis würde dramatisch steigen, ..... und Rapsöl würde sofort teurer werden und zum Luxusgut werden.
den anwesenden Landwirten gesagt, dass er (sein Verband) kein Interesse an niedrigen Aufkaufpreisen (allg.) hat, sondern nur an hohen Margen.
Sieh das doch mal in diesem Zusammenhang.
Ohne PSM wird die Produktion teurer. Das interessiert den Ölmüller aber nicht, da er seine Marge auf den EK aufschlägt und jetzt das Produkt für den Endkunden teurer wird.
Damit wollte er wohl den Bauern Hoffung machen und dem Markt die Schuld geben...
oder sie eben dazu ermutigen, vielleicht diesen Weg zu gehen. (Kann ich nicht beurteilen, war nicht dabei)
Moin, moin!
Ja, den Einfluss hat er. Er kann seinen Betrieb umstellen, Bioqualität anbauen, und die als Bioqualität verkaufen.
Gruß Clas
Hallo Luis,
das ist ja interessant....
Beide werden zum Anfang der Blüte einmalig Abends mit BASF Cantus Gold in die Blüte gespritzt.
Nachdem vorgestern frische Fahrspuren im Rapsfeld neben meinem Bienenstand waren, habe ich den Landwirt angerufen und gefragt was er da gemacht hat...
Er erklärte mir, dass es er das Fungizid "Propulse" (Bayer) ohne weitere Zusätze gespritzt hat. Er habe sich trotz höherer Kosten bewusst für dieses Mittel entschieden, da durch einen anderen Wirkstoff der wohl eine andere Funktionsweise besitzt, durch das Mittel weniger Gefahr für Rückstande im Honig besteht als durch das Mittel welches er in den letzten Jahren angewendet hat, Cantus Gold von BASF.
In seinen Sonnenblumenfeldern sei er aber weiterhin gezwungen das bienenunverträglichere Cantus Gold zu spritzen, da dafür kein anderes Mittel zugelassen ist.
Als ich ihm erklärt habe, dass ich sein Interesse am Bienenschutz gut finde, jedoch der Pollen seiner Kulturen durch diese Fungizide für meine Bienen leider unverarbeitet wieder ausgeschieden wird und die Brut deshalb mangelernährt und geschädigt werden könnte, war es erstmal ruhig am anderen Ende der Leitung...
Angesichts des Wetters und dieser bösen Welt resignierende Grüße vom östlichen Rand des Schwabenlandes,
Flo
Ich hoffe für dich, dass der Bauer jetzt nicht zu viel frust schiebt und seine Bemühungen resignieren. Den auch wenn es dir nicht hilft.- Er hatte ja scheinbar eine gute Absicht gehabt.
Hallo Cabra,
für seine gute Absicht habe ich ihn ja auch gelobt und es war auch ein ruhiges und freundliches Gespräch von beiden Seiten.
Es mag sein, dass ich seine Stimmung etwas in den Keller gezogen habe, allerdings denke ich dass man den Landwirten durchaus vor Augen geführt werden darf welche weitreichenden Folgen auch gut gemeintes Handeln für ihre Umwelt haben kann und es nicht allen egal ist was da passiert.
MfG
Er erklärte mir, dass es er das Fungizid "Propulse" (Bayer) ohne weitere Zusätze gespritzt hat. Er habe sich trotz höherer Kosten bewusst für dieses Mittel entschieden, da durch einen anderen Wirkstoff der wohl eine andere Funktionsweise besitzt, durch das Mittel weniger Gefahr für Rückstande im Honig besteht als durch das Mittel welches er in den letzten Jahren angewendet hat, Cantus Gold von BASF.
In seinen Sonnenblumenfeldern sei er aber weiterhin gezwungen das bienenunverträglichere Cantus Gold zu spritzen, da dafür kein anderes Mittel zugelassen ist.
Als ich ihm erklärt habe, dass ich sein Interesse am Bienenschutz gut finde, jedoch der Pollen seiner Kulturen durch diese Fungizide für meine Bienen leider unverarbeitet wieder ausgeschieden wird und die Brut deshalb mangelernährt und geschädigt werden könnte, war es erstmal ruhig am anderen Ende der Leitung...
IMHO schmeißt Du da in allen drei Absätzen einiges durcheinander...,
...und ich hoffe der verallgemeinert die Ansicht, die er jetzt über Dich hat, nicht für alle Imker.