Schön auf den Punkt erklärt. Ohne Schied gibt es Ende März halt sieben Waben mit Brut im vorderen Drittel. Mit Schied im Februar drei Bretter, schön warm und kompakt.
Aber das ist doch das Schöne an der Imkerei, jeder wie er mag.
Beste Grüße,
Ralf
Schön auf den Punkt erklärt. Ohne Schied gibt es Ende März halt sieben Waben mit Brut im vorderen Drittel. Mit Schied im Februar drei Bretter, schön warm und kompakt.
Aber das ist doch das Schöne an der Imkerei, jeder wie er mag.
Beste Grüße,
Ralf
Mit dem Einengen der Königin (nicht der Bienen) wird dafür gesorgt, daß das Brutnest sich nur auf wenige Waben erstreckt...Mit dem Setzen des Schieden jetzt, entscheidet sich, wie das Brutnest später ausfällt. Und das ist entscheidend für das restliche Bienenjahr...
Jedenfalls kann das Schied nur jetzt zur Wiederaufnahme der Bruttätigkeit sinnvollerweise gesetzt werden. Alles Andere ist keine sachgerechte Anwendung des Schieds.
Vielen Dank für Deine klärende Ausführung. Das (!) hatte ich so auch immer verstanden - es geht um die Aktivität der Königin und damit um die Anordnung/Ausdehnung des neuen Brutnests. Und das ist wärmetechnisch besser dicht gepackt als über zu viele Waben ausgedehnt mit dickem Kranz von Futter und Pollen. Ich war/bin mir sehr unsicher, ob man das im Spätherbst machen kann, um die Störung im Februar zu vermeiden. Aber der Eingriff lässt sich - bei den derzeitigen Wintern - immer an einem relativ warmem Tag (> 0 Grad) erledigen.
Beste Grüße
Rainer
Hallo Bernhard,
vielen Dank für deine tolle Erklärung. Trotzdem tue ich mich beim Schiede setzen immer schwer. Weil:
1. Die Völker bei mir fast immer Mittig sitzen und ich von beiden Seiten schieden muss
2. Ich mir nicht sicher bin, bis wohin schon gestiftet wurde - Das kann ich auch unmöglich von schräg oben ohne Waben ziehen erkennen. Also müsste ich Waben ziehen - und das ist mir bei 6-8 Grad zu heikel.
3. Außerdem sind meine Kisten stark verkittet und das mal schnell schieben geht bei mir kaum. Ich kann maximal 3 Waben gleichzeitig schieben - besser einzeln. Da hab ich immer bedenken, die Königin zu treffen.
Wie machst du das wegen Punkt 2? Einfach nach Gefühl setzen auch wenn du mal ne Brutwabe abtrennst?
Gruß
Frank
Frank, Du mußt doch eh drauf achten, daß die Königin auf der richtigen Seite des Schiedes sitzt.
Und es ist besser, wenn es kalt ist und die kompakt sitzen.
Gruß
Ulrich
...Das Schieden engt die Bienen nicht ein, sondern die Königin...
Da bin ich bei dir! Aber sicher gibt es doch eine erhebliche Abhängigkeit von besetzten Waben nach dem Reingungsflug und dem "aufzubauenden" Brutnest. Ich werde jedenfalls nicht im Januar die Brutnester komplett auseinandernehmen, sondern etwas großzügig das Schied anhand der Volksgröße stecken.
...Mit dem Einengen der Königin (nicht der Bienen) wird dafür gesorgt, daß das Brutnest sich nur auf wenige Waben erstreckt...
Ja, aber z.B. ein Schieden weniger als 4 Waben halte ich auch für wärmetechnischen Unsinn!
...Mit dem Setzen des Schieden jetzt, entscheidet sich, wie das Brutnest später ausfällt. Und das ist entscheidend für das restliche Bienenjahr...
Da bin auch dabei und ich halte generell nichts von größeren Erweiterungen.
...Das ist eher eine Wissensfrage...
Naja. Dann passt es doch wieder für alle! Ich vertraue auf meine Beobachtungen der letzten 3...4 Jahre und bin nur zu schüchtern das als "Wissen" darzustellen...
...Der Zeitpunkt ist nicht so variabel. Die Tageslänge wirkt stimulierend, das ist doch wissenschaftlich erwiesen...
Das halte ich auch für richtig, aber nicht ausschlaggebend. Vielleicht legen meine Bienen zur gleichen Zeit ähnliche Brutnester an wie bei dir am Rhein. Aber sie hängen im April garantiert mehr als 14 Tage zurück... Das könnten wir gern mal regelmäßig per Foto o.ä. vergleichen.
... Was gibt es da noch zu deuteln. Und so wie man den Anfang des Brutnestes setzt, so wird es sich entwickeln. Nachher im späten Frühjahr – wenn es zu spät ist! – das Brutnest umbauen oder am Brutnest rumdoktern, das ist in den allermeisten Fällen eher schädlich als nützlich....
Völlig klar! Aber heißt das im Umkehrschluß wirklich, dass man zwingend im Januar (o.ä.) extremst schieden muss?
...Dann wird wenigstens nicht das Werkzeug durch den Kakao gezogen...
Genau das meine ich mit Dogmatismus und Glaubensfrage! Zum Glück für uns und zu Pech für viele Bienen kann jeder seine Betriebsweise so ausrichten wie er denkt...
...Die Königin legt also 8 Waben x 8.000 Zellen pro Wabe = 64.000 Zellen voll mit Brut. Chapeau. Tolle Leistung....Geht es um die Bienenmasse? Nein/Jein. Um die Königin? Ja....
Mir ging es eigentlich um die Erwähnung des tollen ersten Eindrucks meiner F1 aus Luffis Königinnen. Vom Brutnest stand da erstmal nichts. Wenn die 2 Tage nach dem Reigungsflug bei 4°C Aussentemperatur 10 Waben in einer 10er Dadant aus 18mm Baumarktleimholz voll besetzen, dann finde ich das ziemlich erwähnenswert. Und die werden m.E. in 3 Wochen das Brutnest auf mindestens 7 Waben ausdehnen.
...wo der Sonnenschein wenigstens für ein paar Stunden die Beute anwärmt, so daß die Bienen das Futter umtragen können...
Ist das jetzt Wissen oder Glauben? Wenn ich mir die Temperaturmessungen ansehe, dann erkennt man auch in Kälteperioden Aufheizphasen, die sich nur mit Futterumtragen erklären lassen. Das hat auf jedenfall nix mit Sonnenschein auf den Beuten zu tun! Sonst müssten in 4er Blöcken ja z.B. auch die Nordfluglöcher vom Futter abreißen...
...Jedenfalls kann das Schied nur jetzt zur Wiederaufnahme der Bruttätigkeit sinnvollerweise gesetzt werden. Alles Andere ist keine sachgerechte Anwendung des Schieds...
Ja. Logo! Aber über die Ausführung und die Feinheiten können wir uns doch trozdem austauschen oder?
Ich denke dass ich mittlerweile genügend Erfahrung und eine ausreichende Völkerzahl habe mit der ich Einzelphänomene von reproduzierbaren Ergebnissen unterscheiden kann (hört sich sicher arrogant an, musste aber mal raus...). Eine der Erkenntnisse ist z.B. das es zwischen den vollmundigen Weisheiten der Beers und Binders (z.B.) und meiner Realität vor Ort gern mal Abweichungen gibt. Warum das so ist das versuche ich immer herauszufinden. Nur hält das mich auch davon ab bei jedem neuen Trend gleich jubelnd mitzumachen...
Nichts für ungut!
Ich würde mich freuen, wenn wir generell (alle) unsere unterschiedlichen Ansichten und Arbeitsweisen hier diskutieren. Dann kann jeder die optimale Lösung für sich selbst entwickeln.
Liebe Grüße
Jörg, der eigentlich nie mehr als 5 Zeilen schreiben will...
..Ihr könnt das Schied doch auch gleich im Herbst reinstecken...
Ich hoffe, dass das spaßig gemeint ist. Ein Schied behindert bei Frost die Bewegung der Bienen und fördert den Futterabriss.
Gruß Ralph
Hallo Jörg,
Du hast in keinem Absatz mehr als 5 Zeilen geschrieben. Also noch alles beim Alten.
Ich mach es auch nicht zu eng bei den dicken Völkern. Und es ist eben, wie Du schreibst, auch alles abhängig von der Region und dem dort herrschenden Kleinklima. Nur stur Durchziehen kann auch nicht das absolut Wahre sein.
Eine unbebrütete Außenwabe kann man auch später noch wegnehmen, wenn das Wetter etwas stabiler ist.
Gruß
Ulrich
...Die Königin beginnt mit der Eiablage Mitte/Ende Januar. Was a. von der Tageslichtdauer und b. von den Maximaltemperaturen abhängt. Wobei die Maximaltemperaturen eher den Umfang der Brut bestimmt, als den Startzeitpunkt. ...
Das ist offenbar vom lokalen Klima abhängig. Bei dir scheint es wärmer zu sein. Hier im Randbereich von Berlin beginnen die Völker nach dem großen Reinigungsflug mit der Eilage. Bei mir in diesem Jahr am 15. Februar. Einen Teil der Völker (die ruhrkranken) habe ich geschiedet, bei allen das Bodengitter mit einer aufgelegten Platte verschlossen. Die anderen schiede ich Anfang März.
Gruß Ralph
...Trotzdem tue ich mich beim Schiede setzen immer schwer. Weil:
1. Die Völker bei mir fast immer Mittig sitzen und ich von beiden Seiten schieden muss
Nur von einer Seite schieden!
Zitat2. Ich mir nicht sicher bin, bis wohin schon gestiftet wurde - Das kann ich auch unmöglich von schräg oben ohne Waben ziehen erkennen. Also müsste ich Waben ziehen - und das ist mir bei 6-8 Grad zu heikel.
Man sieht von oben das Brutnest, da sitzen die Bienen. Die anderen Waben sind nur schwach belaufen. Deshalb kann man sich von beiden Seiten an das Brutnest herantasten. Achte in erster Linie auf blank geputzte Zellen, nicht auf Stifte. Diese Waben gehören ins Brutnest.
Zitat3. Außerdem sind meine Kisten stark verkittet und das mal schnell schieben geht bei mir kaum. Ich kann maximal 3 Waben gleichzeitig schieben - besser einzeln. Da hab ich immer bedenken, die Königin zu treffen.
Nachdem du dich von beiden Seiten an das Brutnest herangetastest hast, löse im Brutnest jede Wabe mit dem Stockmeißel. Anschließend kannst du das ganze Paket schieben. Bei Großwaben maximal 4 Waben, bei DNM und Zander maximal 6 Waben. Dann wird das Schied gesteckt.
Gruß Ralph
Man wartet auf den Frühling....und plötzlich ist er schon halbwegs da.
Eigentlich wollte ich auf besseres bzw. dauerhaft gutes Wetter warten, was für mich ein Kriterium zum Schieden ist -> T-Shirt Wetter bzw. wie von Michael beschrieben kurz vor der Weidenblüte.
Aber wenn ich mir das vorausgesagte Wetter angucke, dann bleibt das Wetter bis Ende März recht konstant bei Temperaturen um oder knapp unter 10°C.
Bei uns im Norden bleibt es also auch auf lange Sicht bei den Temperaturen.
Daher macht ein Schieden jetzt absolut sinn, da es langfristig für's Schieden nicht besser wird und die Bienen jetzt lieber eng halten als zu spät oder gar nicht schieden!
Und wie Ralph geschrieben hat: Nur eine Seite das Schied, Wabenblock mit Brutnest möglichst komplett an eine Seite (oder bei Warmbau an die Front) schieben.
Was ich noch nicht kannte, aber logisch erscheint, ist das was Ralph geschrieben hat: Eine Wabe mit blank geputzten Zellen gehört zum Brutnest dazu.
Wann nehmt ihr eigentlich den Mäuseschutz ab?
Der müßte doch jetzt bei den milden Temperaturen und ohne der Aussicht auf lange Frostperioden doch auch langsam weg können, oder?
Ich denke das Mäuse nur Schäden anrichten können wenn es regelmäßig nachts unter Null Grad kalt ist. Deshalb mache ich die Gitter ab den ersten richtigen Nachtfrösten dran bzw. etwa jetzt wieder ab.
Gruß Jörg
Hallo Bernhard!
Das mit dem rigorosen Schieden auf Teufel komm raus zu einem Zeitpunkt, wo die Bienen noch fest in der Wintertraube sitzen, halte ich nicht für zielführend. Es ist nun einmal so, dass es sehr unterschiedliche Groß- und Kleinklimazonen in Deutschland gibt. Bienen am Niederhein bei dir sind sicherlich 2 bis 3 Wochen früher dran als bei mir. Müssen das ja auch sein, weil es früher 15 Grad Temperatur hat und dann die Post abgeht beim Honig.
Hier bei uns in Franken - sagt Josef Koller immer - ist es zwei Wochen früher Frühjahr, als bei ihm im Oberpfälzer Jura oder Oberpfälzer Wald. Und dabei sind wir im Vergleich zum Niederrhein auch schon diese 3 Wochen später dran. Aber es hilft nichts! Die Bienen müssen zu einem gewissen Zeitpunkt X fit für die Tracht sein. Also dann wenn es los geht, das große Blühen.
Leute in 6 Wochen kann die Kirsche schon blühen im Rheintal und dann geht es ab! Wie heute auf dem Weiberfasching!
Ein Einengen halte ich bei mir in Franken in den nächsten Tagen für angebracht. Und Bernhard: Du kannst es nicht lassen mit deinen Seitenhieben auf Zander, gelle
Ich denke an einige Beiträge von Dir wo Warre das einzig wahre war.
So schnell kann es gehen, wenn man auf ein modernes Betriebsmittel wie Dadant umsteigt. Aber lass doch die Kirche im Dorf: Einengen ist das Stichwort. Den Brutraum der Bienenmasse anpassen. Das kann schieden sein, aber auch einengen auf einen Brutraum z.B. im Zander.
Der richtige Zeitpunkt ist nicht, wenn das Volk in der Wintertraube sitzt, wie bei manchem hier im IF, der in einer klimatisch kälteren Region Deutschlands wohnt. Und wenn die Bienenmasse passt, dann ist sehr schnell auch wieder zu erweitern. Aber dafür ist es höchstens am Niederrhein bald wieder so weit. Dann wird wieder gebetsmühlenartig heruntergebetet, dass es ein zu frühes Aufsetzen nicht gibt.
Dogmen haben dem Bien in Jahrmillionen höchstens dann geholfen, als dass dieser genetisch verankert "weiß": Irgendwann wird es auch im Bayerischen Wald oder im Erzgebirge Frühling. Bald ist das große Blühen und da muss ich dabei sein, weil sonst gibt es für den nächsten Winter nichts zu fressen. Und vermehren brauch mer uns dann auch nicht, wenn mer nicht rechtzeitig dran sind.
Guten Abend,
wir Imker sollten wegkommen vom kalendarischen Denken.
Wir müssen wieder, wie unsere bäuerlichen Vorfahren dereinst, den Blick in die Natur lenken und entsprechend deren Vorgaben arbeiten.
Nur haben da viele von uns verlernt.
Ich kenne Imker, die schauen bei google nach, welches Wetter gerade draußen ist ....