Hallo zusammen.
Ich bin neu hier und beginne gerade mit dem Imkern. Ich habe noch wenig Ahnung, noch keine praktische Erfahrung, aber jede Menge Fragen...
Ich werde ab März den Kurs bei Mellifera zur wesensmässigen Bienenhaltung besuchen.
Im Zuge meiner bisherigen Recherchen im Internet zu Bienenkiste und ERB favorisiere ich derzeit die ERB als scheinbar anfänger- und rückenfreundlichere Beute.
Eine Frage, die mich im Vergleich von Bienenkiste und ERB beschäftigt, ist deren jeweilige Wabenausrichtung zur Längsachse der Beute.
Ich habe gelesen, dass Bienen ihre Waben in Naturhöhlen entsprechend deren Längsachse ausrichten unabhängig von der Position des Fluglochs.
In der Bienenkiste ist das wohl entsprechend berücksichtigt. Für die ERB offenkundig nicht.
Müssten die Wabenrähmchen der ERB nicht auch entsprechend der Längsachse der ERB ausgerichtet werden?
Einraumbeute im Längsbau besser?
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Hallo Boarbuster,
zunächst ein herzliches Willkommen bei den Imkern und natürlich hier im Forum.
Die Ausrichtung der Waben bei den beiden Beutentypen BK und ERB ist bezogen auf das Flugloch gleich. Bei beiden Typen stehen die Waben senkrecht zum Flugloch (Kaltbau).
Es geht bei den nahezu allen Beutentypen, nicht um die Beuten-längs oder Querachse als vielmehr die Ausrichtung der Waben zum Flugloch: Kaltbau senkrecht zum Flugloch, Warmbau quer zum Flugloch.
In der Baumhöhle im freien Naturbau wird das Wabenwerk in aller Regel im ca.45 grd Winkel zur Fluglochöffnung gebaut. Aber auch hier gibt es immer Abweichung.
Gruß Eisvogel -
Hallo Eisvogel.
Vielen Dank für Deine Antwort.
Offenbar scheint es einige Varianten der ERB zu geben?
Z.b. https://www.mellifera.de/asset…c920fb9a9b2b72d935463.jpg -
Hallo,
ja es gibt definitiv unterschiedliche Ausführungen der Mellifera Einraumbaute.
Wobei ich noch keine mit Fluglöchern auf der Schmalseite (wie im Bild) in Live gesehen habe.Wenn Du Dir mal im Seely liest oder auch in anderen älteren Literaturen,
dann kann man da sehr oft nachvollziehen das die Bienen "schräg" zum Flugloch Ihre Waben richten.Wir haben in unseren Trogbeuten auch Querbau und das System auch auf die Magazine übernommen,
ohne Probleme.GdBK
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Gerade beim Start der Völker als Ableger ist das im Kaltbau angeordnete Flugloch am günstigsten, da es (im Winter) bei Bedarf schnell über die anliegenden Gassen besetzt wird. Die seitlichen Wabenflächen sollten sich bei kleinen Einheiten gegenseitig wärmen oder gut isoliert sein. Kopfisolation gegen Hitze und Kälte ist immer gut.
Kauf dir lieber statt einer ERB 2 Stück 12er Dadant oder 11er segeberger(DNM)- drehen kannst du sie und ob mit oder ohne ASG - falls dir später die ERB besser gefällt sind DNM oder Dadant besetzt gut und unbesetzt mit viel weniger Verlust als Bienenkiste oder ERB zu verkaufen.
Ich starte Ableger immer im Kaltbau- in 4-6-9 er DNM Kisten und überwintere sie entweder in isolierten Beuten/doppelwandig oder Segeberger Styropor-11xDNM).
2017 werde ich auch je 5x 10er (Zander?), LS und Dadant mit Fluglingen bzw Kunstschwärmen je 5 stück besiedeln, HR bleiben DNM im Warmbau. -
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Und noch eine Sache solltest du dir zu Herzen nehmen, der Titel des Lehrganges ist "Wesensgemäße" B... .
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Auch die Betriebsweise des Melifera e.v. benötigt eine Varrobehandlung.
Allgemein solltest du dir aber immer die Frage stellen warum ist diese Methode besser als die Konventionelle?
Am Ende wirst du dabei landen, das lediglich der Naturwabenbau ein echter Streitpunkt ist. Dies ist vor allem Abwägungssache, vor allem über die Drohnen.Ich z.B. habe einen Imker in der Nachbarschaftt der mit der dunklen Biene angefangen hat, der zukauf von Königinnen ist ihm aber zu teuer, so dass diese mit der Zeit hybridisiert sind und jetzt nach x Generationen die Typischen Melifera/Carnica Hybrideffekte zeigen. (Stichig ). Jetzt wird argumentiert es war ja schön wie sie zahm war, aber jetzt kann ich endlich sicher Sein das sie sich Verteidigen können.
Hier wäre ich frohn wenn er Drohnen schneiden würde. Jetzt muss ich bei den doch Recht häufig auftretenden Stechern drohnen Schneiden und mit einer Königin von einem anderen Stand umweiseln.
Stecher sind eine Sache die man nicht weitervererben will, es macht die Arbeit am Volk unerträglich und diese Völker sind auch nicht stärker.Zur Betriebsweise würde ich im Modernen Betrieb nicht zu einer Einraumbeute greifen. Das Rähmchenmaß ist Dadant hoch, Niemand anders benutzt es. Wenn schon Trogbeute, dann in Langstroth, Dadant, DNM, DNM 1,5 Zander oder Zadant. Dies sind Maße die standartmäßig Verwendung finden.Auch diese gibt es als Trogbeute.
Willst du nur wenige Völker halten, solltest du dir aber die sog. Großraumbeuten angucken, Dadant, DNM 1.5 mit Flach/Halbzargen als Honigraum. Ein Honigraum in voller Rähmchenhöhe ist, zumindest bei neueinstieg, nicht mehr Zeitgemäß. Flachzargen haben ein besseres Honig/Gewicht Verhältniss als Halbzargen. Da ist die Frage was man Persönlich heben kann/will.
Vollzargen werden jedoch recht schnell Problematisch, da z.B. ein DNM Honigraum 40 kg wiegen kann. Dies immer zu heben ist nonsense. Lieber eine Zarge mehr mit nur 20 kg.
Das Argument der Schichtenbeweglichkeit ist auch nicht echt, alle zwei Jahre totale Bauerneuerung und es gibt keinen Grund mehr Honigraumwaben in den Brutraum zu hängen. -
Hallo Boarbuster,
mach erst mal ERB und den Kurs bei Mellifera. Ich habe mit Warre angefangen und bin jetzt bei Dadant und Zander. Das ist aber etwas wo du immer selber draufkommen musst. Da helfen alle noch so gut gemeinten Kommentare hier im Forum aus meiner Sicht gar nix. Ausserdem hängt die Beute/Betriebsweise auch immer davon ab, wozu/weshalb du Bienen halten möchtest. Da wäre es eventuell auch hilfreich, wenn du dein Profil vervollständigen würdest.
Viele Grüße aus Oberbayern
Philipp
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Hallo an alle.
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Die Infos sind sehr hilfreich. Ich merke beim Lesen, dass ich viele meiner Fragen nur durch eigene Erfahrung werde beantworten können. Ich werde den Kurs bei Mellifera wie geplant machen und mit einer ERB anfangen, die ich mit einem Freund gemeinsam bauen werde. Im Mellifera kurs werden wohl verschiedene Beutensysteme vorgestellt. Die dort gesammelten Erfahrungen werden dann Entscheidungsgrundlage für mich, wie es weitergeht. -
Hallo.
Trogbeuten mit den bekannten Rähmchen maßen würde ich immer in Warmbau errichten.
Wenn ich 20 Rähmchen nutze und diese in Kaltbau einbauen will müsste die Beute auch entsprechend breit sein. Zudem stehe ich, wenn ich bequem stehen möchte, vor dem Flugloch.Ich selbst hab mir 3 Golzbeuten nachgebaut. Anleitung gibts irgendwo im Netz für kleines Geld.
Hier handelt es sich nicht um ERB. HR und BR sind getrennt. Die Völker haben sich darin richtig gut entwickelt und stehen anderen in nichts nach. Nutze sie im Moment nicht, da mir die Durchsicht zulange gedauert hat. Werden aber wohl demnächst wieder besetzt, da ich wieder mehr Zeit hab. Die Beute ist in Kuntzsch hoch aufgebaut. Lässt sich also auch super Schleudern.
Empfehlen würde ich die, da ich weiß, dass es funktioniert und zudem rückenschonend ist. Der Bau ist auch ein Kinderspiel.Beste Grüße
Olli -
Ist recht egal ob du eine Trogbeute im Warm oder Kaltbau baust. Die Begruffsunterscheidung sagt nur ob das Flugloch Paralel oder Rechtwinklig zu den Wabengassen liegt. Bei der Trogbeute geht es im Kaltbau trotzdem nicht über die ganze Beutenbreite, sondern ist nur ca. auf den vorderen Vier Waben. Dann steht man halt neben dem Flugloch oder auf der Rückseite. Der Kaltbau ist besonders interessant wenn man die Beute z.B. an der Hauswand oder in einer Nische Aufstellt, wo die Stirnseite verstellt ist.
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Dass die Beutenkonstruktion im Kalt- oder Warmbau nicht wirklich entscheidend ist kann ich bestätigen. Aber wer stellt denn bitte Kisten an eine Hauswand oder ein Nische!
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Hallo,
Hallo an alle.
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Die Infos sind sehr hilfreich. Ich merke beim Lesen, dass ich viele meiner Fragen nur durch eigene Erfahrung werde beantworten können. Ich werde den Kurs bei Mellifera wie geplant machen und mit einer ERB anfangen, die ich mit einem Freund gemeinsam bauen werde. Im Mellifera kurs werden wohl verschiedene Beutensysteme vorgestellt. Die dort gesammelten Erfahrungen werden dann Entscheidungsgrundlage für mich, wie es weitergeht.Nach vielen Aussagen hier ....
.... geh zu Mellifera und lass Dich schulen.Schließlich hast Du Dich entschieden und nur eine Betriebsart- / Beuten- spezifische gestellt.
und keine Kaufberatung gewünscht.Viel Erfolg beim Lehrgang und mit den Bienen,
GdBK
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Hallo Boarbuster,
als Anfänger wirst du erst mal hin- und hergeschoben, das ist normal. Ich finde es aber gut, dass du jetzt schon manches hinterfragst. An die Varroabehandlung hältst du dich erst mal wie man dir sagt, aber das Beutensystem ist für dich wichtiger als für die Bienen. Du sollst ja Spaß daran haben. Ich habe meine Zanderlagerbeuten (Querbau) nun den 2ten Winter und die Bienen sind meinen Magazinen immer etwas voraus in der Entwicklung. Was ich aber nicht im Griff habe ist die Honigernte. Da die Bienen nicht so gerne über Honig gehen wird es in der Haupttracht sehr stressig, da hab ich aber auch andere Arbeit auf dem Bauernhof. Ich überlege nun auch die Lagerbeute an die Bienenkiste anzulehnen. Brutraum 1:1 und im Honigraum Rähmchen. Das Ganze reift aber erst mal noch in meinem Kopf. ERB finde ich nicht schlecht für den Anfang. Viel Spaß schon mal im Voraus.
VG Georg
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...aber das Beutensystem ist für dich wichtiger als für die Bienen...
Das ist wahrscheinlich die wichtigste Aussage in diesem Zusammenhang!
Gruß Jörg
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