Varroabelastung Februar

  • Guten Abend Zusammen,


    wie schaut bei euch den die Varroa Belastung im Februar aus?
    Im Netz habe ich eine Seiten gefunden, dort wird von einem erhöhtem Varroa Druck berichtet.


    Eine Kontrolle habe ich bei meinen Völker bereits durchgeführt.
    Bei einem Volk fallen ca. 3,7 Varroa´s pro Tag (runter gerechnet)
    Natürlich habe ich das Volk nicht geöffnet und kann auch nicht genau sagen wie groß es ist.
    In den Winter ging das Volk stark, es ist ein Buckfast Ableger, gebildet Mai 2016
    Varroabehandlung wurde selbstverständlich gemacht, einmal im Mai, dann im Spätsommer AS und im Winter OS.


    Wie gehen die Erfahrenen Imker mit so einem Volk um, bzw. greift ihr jetzt ein? Wenn ja wie?


    Vielen Dank für eure Tipps


    Gruß
    Michael

    JEDER FÄNGT MAL AN..... SCHLIMM IST NUR, WENN DU MITTEN DRIN AUFHÖRST!!!

  • Wie hoch sollte jetzt die Varroabelastung sein?


    Naja, geht man davon aus, dass man zur Winterbehandlung die meisten Milben erwischt hat, sollten jetzt sehr wenige Milben im Volk sein.
    Geht man noch dazu aus, dass das Volk schon wieder in der Brut ist, sollten von den wenigen Milben die noch im Volk sind, einige davon in der Brut sein. Dann dürfte zu diesem Zeitpunkt eigentlich fast keine einzige Milbe auf dem Schieber landen.


    Du hast fast 4 Milben pro Tag! Wie könnte man das also erklären?
    Wann hast du denn die Winterbehandlung mit OS durchgeführt? Wie waren die Temperaturen bei dir?
    Die toten Milben hängen in der Traube und den Waben. Die Wintertraube ist sehr langsam und träge bei kalten Temperaturen. Nun wurde es das erste mal wirklich wärmer und die Traube geht auseinander. Durch die höhere Aktivität der Bienen und die geringere Bienendichte, fallen jetzt die schon sehr lange toten Milben runter und landen so erst jetzt auf dem Schieber.


    Das wäre meine Erklärung für deinen erhöhten Totenfall. Und genau aus diesem Grund interessiert mich der Totenfall jetzt im Winter noch viel weniger als er mich im Rest des Jahre interessiert.


    Liebe Grüße


    Simon

    "In der Natur ist die Bedeutung des unendlich Kleinen unendlich groß." (Louis Pasteur)


  • Hallo Simon,
    danke für den Hinweis!
    Der Gedanke war schon da dass es sich um Restmilben handelt die jetzt noch fallen.
    Jedoch war ich mir nicht ganz schlüssig da die anderen Völker so gut wie keinen Milbenfall haben.
    Ich werde das einfach weiter Beobachten....

    JEDER FÄNGT MAL AN..... SCHLIMM IST NUR, WENN DU MITTEN DRIN AUFHÖRST!!!

  • Momentan ist es nicht so einfach vom Milbenfall auf die Gesamtbelastung zu schließen: Es gibt 3 Gruppen


    - tote Milben ex Winterbehandlung in der Wintertraube
    - restliche lebende Milben auf den Bienen und
    - Milben in der neuen verdeckelten Brut.


    Was kommt von welcher Gruppe und was hat es zu bedeuten ? Aus meiner Beobachtung im letzten Jahr kann ich sagen, dass ein anhaltender Milbenfall von > 3 Milben pro Tag um diese Zeit auf eine höhere Belastung hindeutet. Die Winterbehandlung war dann ggf. nicht so effizient. Hast Du OXS geträufelt ?


    Momentan kann man nur beobachten. Starke Völker brüten dann der "Milbe vorraus"; das ist erst einmal beruhigend. Aber der Befall steigt zuverlässig bis Juli/August. Beobachten und ggf. Entnahme von Brut (Ableger, Drohnenbrut) sollte hilfreich sein.


    Beste Grüße


    Rainer

  • Ein wirklich zählbarer Milbenfall kann ein schlechtes Zeichen sein. Machen kann man aber im Moment nichts gegen die Varroa. In einem solchen Fall kann man das betroffene Volk nur vormerken für eine regelmäßige Beobachtung des Varroafalls bereits ab Anfang Juni und ggf. für eine vorgezogene Sanierung.
    Also: Keine unnötigen Sorgen machen, stattdessen das Volk vormerken.
    Gruß Ralph

  • Ein wirklich zählbarer Milbenfall kann ein schlechtes Zeichen sein.


    Genau! Aber Micha80: Ist Dein Ergebnis schon zählbar? Eine einmalige Zählung - noch dazu bei kurzer Zeitspanne oder nicht repräsentativem Zeitpunkt (bspw. im Zeitfenster der ersten großflächigen Auflösung der Wintertraube bzw. des Großen Wabenputzes/Vorbereitung des potentiellen Brutnestes) kann die längst schon vorverstorbenen Milben im Bienenhausmüll verfälschend mitzählen. Am besten noch einmal Windeln einschieben und zählen, dann kann man die Zahlen ggf. besser einordnen.
    p.s.: Ich schiebe die Windel nicht vollständig ein und lasse dadurch vorn ca. 1,5 ... 2cm Luftspalt (hinten bauartbedingt sowieso), das reduziert Schwitzwassererscheinungen deutlich.

  • Ich habe seit Januar die Windeln drin und in diesen 39 Tagen einen Milbenfall zwischen 0,0 (hurra!) und 0,4 Milben pro Tag.
    Die 5 Völker mit höherem Milbenfall (> 0,1) merke ich mir vor zur genauen Beobachtung und evtl. (!) für die Drohnenbrutentnahme.


    Das am höchsten belastete Volk werde ich mit dem Varroa-Killer-Sound behandeln, sobald ich das Gerät bekomme - ein bischen was zum spielen braucht jeder Imker ;) Bin schon sehr neugierig ob das Ding auch wirklich funktioniert wie beschrieben. Wenn du 50 Euro übrig hast wäre das evtl. auch einen Versuch wert?


    Wirkt der Sound nicht dann ist dieses Volk ein Kandidat für eine vorgezogene Sommerbehandlung. Dann wird der Honigraum auf ein anderes Volk gesetzt und das belastete Volk behandelt. Lieber weniger Honig als daß mir ein Volk eingeht. Aber bis dahin kann sich noch viel ändern...


    Ansonsten stellt sich eben die Frage, wie aussagekräftig der Milbenfall aktuell wirklich ist. Aber es ist momentan die einzige Informationsquelle die man über die Völker zu Rate ziehen kann. Und ich habe lieber ungenaue Infos als gar keine ;)



    Servus,


    Bienenhummel

  • Jubel, Trubel, Heiterkeit der Milbenfall sagt zuerst mal gar nichts. Berechnet nach dem Totenfall hingt der Tatsächliche hinterher. Wenn so ein Tierchen erst nach fünf bis sechs Reproduktionsphasen das Zeitliche segnet ist das Maßstab. Wenn es tatsächlich si dramatisch sein sollte, bleibt nichts Anderes übrig als die erste Brutwabe zu entfernen oder schon eine ausgebaute Drohnenwabe an den Rand des Brutnestes zu hängen. Je nach Haupttracht wären andere Betriebsweisen ins Auge zu fassen.


    Remstalimker

    Im Netz ist gut auf hohem Niveau imkern.:daumen::lol:

  • Hallo


    ich könnte mir auch vorstellen das der erhöhte Milbenfall, dadurch zustande kommt, weil die Völker, auch bedingt durch das kalte Wetter, noch nicht in Brut gegangen sind und die Milben deshalb von den Bienen abfallen, bevor sie in der Brut verschwinden können. In der Regel finde ich auch kaum Milben. Aber bei einem Volk finde ich auch mehr als mir lieb ist, ich müßte vielleicht mal zählen. Was mir bei diesen Volk auffällt ist, das es ganz rechts auf einer Seite sitzt, aber auf 6-7 Waben.

    Gruß Reinhard / Lehre mich die wunderbare Weisheit,daß ich mich irren kann.(Teresa v. Avila)

  • Wenn mich jetzt der Milbenabfall interessieren würde, dann hätte ich in der Vergangenheit etwas falsch gemacht und in der Zukunft liegt die einzige Möglichkeit, was ich ohnehin mache, die ersten beiden Drohnenrahmen auszuschneiden.


    Das von mir als beste des vergangenen Jahres auserkorene Volk darf seine Drohnen behalten.

  • Als ich letzte Woche anläßlich der Mäusevertreibung die Böden gesäubert habe, stellte ich fest, dass zur Zeit der Bienentotenfall durchaus auch mal flächiger sein kann. Wenn dann Milben fallen, dann nur bis zum Bienenteppich, aber nicht durch das Gitter bis auf die Windel. Das heißt, auch diese Milben sieht man nicht oder erst dann, wenn die Bienen wieder so munter werden, dass sie die Toten raustragen. Ergo ist im fortgeschrittenen (kalten) Winter jegliche Milbenzahl mit Vorsicht zu genießen. Niedriger Milbenfall kann genauso auf einem milbendichten Bodenbelag beruhen wie sehr hohe Zahlen auf plötzliche Aufräumaktionen. Starke Völker mit varroabedingt höherem Totenfall sehen damit nach außen möglicherweise die längste Zeit vollkommen harmlos aus.


    Kikibee

  • Als ich letzte Woche anläßlich der Mäusevertreibung die Böden gesäubert habe, stellte ich fest, dass zur Zeit der Bienentotenfall durchaus auch mal flächiger sein kann. Wenn dann Milben fallen, dann nur bis zum Bienenteppich, aber nicht durch das Gitter bis auf die Windel.


    Das erkennt man gut daran, dass das Gemüll nicht deutlich die Wabengassen nachbildet.
    Ich mach dann schon mal den Fluglochkeil raus und räum vorsichtig die toten Bienen raus. Das geht mit einem gebogenen Metallstreifen sehr gut.


    Wolfgang

    I never loose - either I win or I learn (Nelson Mandela)

  • Bei aller Varroabelastung die augenscheinlich auftreten kann, hat man jetzt sowieso keine Möglichkeit etwas zu tun. Deshalb wie schon unten darauf hingewiesen wurde, die Völker kennzeichnen und im Frühjahr bzw im Sommer den Eingriff durchführen, welchen auch immer. (Behandlung wenn nötig)

    Gruß Reinhard / Lehre mich die wunderbare Weisheit,daß ich mich irren kann.(Teresa v. Avila)

  • Hallo zusammen,


    ich würde mich jetzt wegen der Milben auf der Windel nicht zu sehr beunruhigen...


    Ich glaube dass die Milben jetzt eher bei Putzaktionen heruntergefallen sind. (Brutnestvergrößerung, Rähmchenunterträger oder Bausperre...)
    Wenn die Milbenpopulation wirklich sooo groß ist, dann wird man das im April/Mai deutlich am Brutbild erkennen.
    Wirkliche Maßnahmen gegen die Milben und ohne das Volk massiv zu stören, lassen sich jetzt nicht mehr durchführen.


    Also:
    -Ruhe bewahren und Ende April noch einmal in Ruhe kontrollieren (Brutbild -> ausgeräumte Zellen; CO2-Schüttelprobe oder Brutzellen selbst öffnen und kontrollieren)
    -Zur Not im Mai in Ableger aufteilen und im brutlosen Zustand behandeln


    Gruß Jörg

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