gerade die Kosten für Räume und Auto sind zu niedrig angesetzt
die Kostenaufstellung wird bei jedem Imkerkurs gemacht...
gerade die Kosten für Räume und Auto sind zu niedrig angesetzt
die Kostenaufstellung wird bei jedem Imkerkurs gemacht...
Ich komme mit jährlich 5 Std pro Volk wohl nicht zurecht. Ich fahre in den Raps ca 20 km vom Standort. Ich ernte nicht bei allen Völkern jährlich 50 kg Honig. Und ein bis dreimal jährlich fahre ich auch zu Holtermann und kaufe "dummes" Zeug sowie Mittelwände manchmal im "Tausch" gegen Aufpreis und manchmal "normaler" Preis. Ich bin froh, wenn das Hobby nicht jährlich 500 Euro und mehr kostet.
Das sind nun einmal die individuellen Unterschiede. So sollte sich jeder mit seinen Daten ausrechnen, was sein Stundenlohn ist. So erklären sich auch unterschiedliche Verkaufspreise für Honig. Nimm dir einfach die hochgeladene Kalkulation und passe sie an deine Verhältnisse an.
Gruß Ralph
Da wird gewaltig Hochgelogen beim Stundenlohn...
Ich behaupte mal relativ schnell zu sein, und komme dennoch nicht unter 9 Stunden Pro Volk.
Die Km sind wohl pro Imker verschieden, aber 100 km sind bei mir nichtmal ne Woche.
Die Investitionskosten bei 1000 Euro, Schleuder, Abfülleimer, Honigrüher, Sieb, Wachsschmelzer, Kleinmaterial wie Stockmeissel, Langzeitverdunster oder Verdampfer, Schwarmfanggeräte, Eimer, da sind 1000 Euro wohl die absolut minimale Summe, was sich ganz gewaltig in die Arbeitsstunden geht.
Dann kommen Kosten für: Wasser, Strom, Kraftstoff, kosten für Kfz (Versicherung, Steuer, Abschreibung, defekte am Fahrzeug), evtl. Anhänger, Behandlungsmittel, Mittelwände, Versicherungen, Mitgliedsbeiträge.
Bei einem Verkaufspreis von 4 Euro geht die Rechnung da wohl eher ins Minus.
Fangen wir mal beim Schleudern an.
12 Zargen, a 10 Rähmchen, bei 1000 Euro Gesammtinvestition wirds wohl nicht mehr als ne 4W Handkurbel geben, Entdeckeln mit der Gabel. Da sind schonmal mindestens 8 der insgesammt 30 Stunden nur beim Schleudern.
Hallo zusammen,
ich habe so ein ähnliche Excelliste. Dort habe ich mal schnell die Daten vom Ralph nachgetippt und bin natürlich auf etwa gleiche Ergebnisse gekommen. Ralph hat m.E. die Rechnung aus seiner Sicht (=Erfahrung) optimal aufgestellt, ein Anfänger wird deutlich kostenintensivere Erkenntnissschleifen drehen und sehr viel mehr Zeit benötigen!
Die anderen haben ja schon ein paar Punkte genannt, die mir auch aufgefallen sind:
- die "sonstigen" Kosten pro Volk würde ichauf 10€, MW sind wahrscheinlich der größte Teil.
- die 1000€ für Werkzeug halte ich auch für zu wenig (siehe Golem), auch wenn man eine einfache Handschleuder nimmt braucht man noch Sachen für Entdeckelung, Abfüllung, Lagerung usw. -> 2000€
- die Arbeitsstunden pro Volk halte ich auch für zu gering, das geht vielleicht bei größeren Einheiten -> 10h/Volk
Und dann würde ich mich trotzdem nicht unter dem ortsüblichen Preis für deutschen Honig verkaufen! Dazu braucht man einfach nur in den nächsten Supermarkt gehen und sich ein Bild machen. Das tun die Kunden natürlich auch...
Gruß Jörg
Ich habe die Kalkulation jetzt einmal für hiesige Trachtverhältnisse durchgeführt.
Vielen Dank für die Rechnung - jetzt wird's mal konkreter. Wenn man den Stundenaufwand als Maß nimmt, kann das auch leicht anders aussehen.
Die Modifikation bei folgenden Bedingungen (bitte keine Diskussion über Effizienz etc. - natürlich können andere es viel besser)
- 35 kg Honig / Volk und Jahr (der DIB gibt als Durchschnitt 20 - 30 kg an)
- 20 € für Futter / Volk und Jahr (invertierter Sirup)
- 1500 + 200 € für Werkzeug inkl. Schleuder (da fehlen noch die ganzen Edelstahlpötte und Rührwerke)
- 5 € / Glas
und einige kleine Änderungen (Glaskosten, Etiketten etc) und nicht gerechnet die Wachskosten (!) ergibt dann nur ca. 18 €/Stunde. Dafür kommt kein Fachwerker bzw. Spezialist. Und Imkerei ist schon ein Nischengeschäft oder ?
Um einen adäquaten Stundensatz von € 50 zu erreichen, muss das 500 g-Glas 10 € kosten. Die Neuseeländer machen es vor....
Beste Grüße
Rainer
Das sind nun einmal die individuellen Unterschiede. So sollte sich jeder mit seinen Daten ausrechnen, was sein Stundenlohn ist. So erklären sich auch unterschiedliche Verkaufspreise für Honig. Nimm dir einfach die hochgeladene Kalkulation und passe sie an deine Verhältnisse an.
Gruß Ralph
Eine vielleicht merkwürdig klingende, aber recht ernst gemeinte Frage: Kann ich Dir meinen Honig zu 4,00 Euro pro DIB Glas ohne oder mit Etikett verkaufen? Wenn ich die DIB-Regeln verstanden habe, dürfen wir DIB-ler ja dazukaufen und unter unserem Label vertreiben.
Arbeitszeit 5h oder 10h pro Volk/Jahr mag ja hingehen ... aber 300kg Honig = 600 Gläser á 500g verkaufen sich auch nicht von selbst. Der einzeln-im-Glas-Verkäufer z. B. mit Stand am Weihnachtsmarkt (Hinfahren, Auf/Abbau, Standbetreuung, Heimfahren) kann gleich nochmal ordentlich Stunden draufschlagen. Und bei Großabnehmern im Eimer wird es Preisabschläge geben ...
Da stecken noch ganz viele Kosten drin, die man erst spürt, wenn man jemanden dafür bezahlen muss.
Gruß
Marion
@HelmuthT: Ich verkaufe regional. Deshalb kann ich nicht zukaufen, das wäre Betrug am Kunden. Außerdem reicht mein Ertrag (2016 70kg/Volk) aus, um meine Kunden zu beliefern. Außerdem gebe ich als Umsatzsteuer 10,7% an, das dürfte ich dann auch nicht.
@Alle: Ich gebe zu, dass die Eingaben diskussionswürdig sind. Ich mache das jetzt einmal für 12 Völker in 2016 mit meinen Daten. Für Werkzeuge mit Schleuder rechne ich jetzt mit 2000€. Als Reservebeuten ohne Honigräume setze ich 5 an. Dazu kommen 20 Kieler Begattungskästen für 11,90€ mit insgesamt 12 Aufsatzzargen für 8,70€ und 4 Futterzargen für 9,50€. Für die Ausstattung der Begattungskästen werden 192 Rähmchenleisten zu 0,15€ benötigt. Das ergibt für die Kieler insgesamt 410€. Mittelwände werden auch gebraucht, aber bei mir praktisch nur für den Brutraum: 10 MW ca. 1kg Wachs mit beauftragter Eigenwachs-Umarbeitung zu ca. 3€/kg.
Arbeitszeiten am Volk: Frühjahrsdurchsicht ca. 15min/Volk, weitere Durchsichten ca. 10 pro Jahr a 10min/Volk, Honigernten mit Transport ca. 1h/Volk, Brutentnahmen zur Varroabekämpfung ca. 20min/Volk, Wintereinfütterung mit Vorbereitung ca. 20min/Volk, diverse Bedampfungen ca 30min/Volk --> 4,4h/Volk, aufgerundet 5h/Volk oder 60h für alle Völker.
Arbeitszeiten außerhalb des Volks: Entdeckeln und Schleudern von Hand 1,5h/40kg, also für 12x70kg=840kg 31,5h. Honig rühren 0,5h/40kg für die Hälfte der Ernte, also 5,5h. Honig abfüllen von Hand ca. 1min/Glas, also für die gesamte Ernte 28h. Altwaben ausschmelzen geschätzt 8h, Mittelwände einlöten ca. 0,5min/Rähmchen, also 1h für 120 Rähmchen. Anfangsstreifen in 1/3 der Honigrähmchen (=5x12x10/3=200) einlöten mit Zuschnitt ca. 2min/Rähmchen, also insgesamt ca. 7h. Sonstige Arbeiten wie z.B. Reinigungsarbeiten ca. 20h --> Gesamtaufwand ohne Völker 31,5h+5,5h+28h+8h+1h+7h+20h=101h, Gesamtaufwand mit Völkern 160h. Wenn man das auf jedes Volk aufteilt, kommen 160/12=13,3h heraus. Für vielleicht noch vergessene Anteile runde ich auf 15h/Volk auf.
Mit diesen Daten gehe ich in die Rechnung. Heraus kommt ein Stundenlohn von 26,78€. Ist für mich als Hobbyimker ausreichend, damit sind für mich 4€/Glas an Wiederverkäufer gerechtfertigt.
Gruß Ralph
Arbeitszeit 5h oder 10h pro Volk/Jahr mag ja hingehen ... aber 300kg Honig = 600 Gläser á 500g verkaufen sich auch nicht von selbst. Der einzeln-im-Glas-Verkäufer z. B. mit Stand am Weihnachtsmarkt (Hinfahren, Auf/Abbau, Standbetreuung, Heimfahren) kann gleich nochmal ordentlich Stunden draufschlagen. ..
Das ist richtig und deshalb bemühe ich mich um Wiederverkäufer, aber nicht für Honig im Kübel sondern im Glas. Auf einem Stand stehe ich nur im Ausnahmefall, nämlich bei Dorffesten oder bei Vereinsfesten. Aber bei diesen Gelegenheiten ist für mich der Honigverkauf eher ein Nebeneffekt. Vereinszusammenkünfte und Dorffeste rechne ich nicht.
Gruß Ralph
nee, leider auch so Holz/Styropor-Boxen mit Inhalt. Gerade so Apidea, Mini+ usw. bekommen da mal Beine, weil sie so schön handlich sind. Da kann nicht nur Heike ein Lied von singen. Da wurden auch meinem Paten hier schon Begattungseinheiten vom eingezäunten Klostergelände geklaut.
@Heike: Das mit dem Unterschied zwischen Vermehren und Züchten habe ich ja auch so gemeint wie von dir geschrieben. Es gibt schließlich einen Grund, warum ich so genau weiß, wo Zandt liegt und wie die Qualität der Bienen von dort ist
- und ehe jetzt jemand einen Zusammenhang zwischen den beiden Absätzen in diesem Post herstellt - nein, ich habe die Bienen ganz regulär von der Chefin und dem Juniorchef gezeigt bekommen, mit ausgesucht und angemessen (den vereinbarten Betrag ohne Feilschen) bezahlt
Einen wunderschönen guten Nachmittag an diesem schönen sonnigen wunderschönen guten Nachmittag
Ahh, du warst das
Nee, handeln tut fast keiner, beißt bei unns auch auf Granit.
Hast du Sie bis jetzt durch den Winter gebracht?
Es ist wirklich erstaunlich, ich habe gerade mal gegurgelt nach Honigpreiskalkulation, aber da gibt es tatsächlich nicht besonders viele und schon gleich gar keine ausführlicheren Beispiele!
Wenn, dann findet man so nette aber doch recht rudimentäre Tabellchen wie die hier bereits diskutierten, bei denen aber noch mehr als die Hälfte fehlt und die Darstellung daher sehr beschönigend ist.
Was ist z.B. mit Berufsgenossenschaftsbeiträgen (ja, auch für Hobbyisten ab 25 Völker!), Vereinsbeiträgen, Strom, Wasser, Standgebühren, sonstiger Vermarktungsaufwand, Schwund durch Klau, Werbegeschenke, Werbematerialien, unzählige Gerätschaften mit unterschiedlichsten Nutzungszeiten, was ist mit Anhängern die auch viele kleinere Imkereien brauchen, Versandkosten, Telekommunikation, Homepage, Besuche von Fortbildungsveranstaltungen (Eintritt, km, Verpflegung....), Literatur, Belegstellenkosten, Königinnenkauf, Wachskauf, ... also mir fallen da schon ganz spontan noch hundert weitere Dinge ein. Solche Dinge in nur einer Zahl "Sonstige Kosten" über den Daumen zu peilen muss einfach schief gehen, das wird garantiert weit unterschätzt, wenn man es nicht genauer rechnet.
Ich gebe zu, auch ich selber habe es bisher eher grob gehalten, aber da ich meine Gesamt-Ausgaben-Einnahmensumme immer mitlaufen lasse, weiß ich, dass ich mit meiner Kalkulation ganz sicher bei einem Stundensatz von deutlich UNTER Mindestlohn liege.
Kennt jemand eine ernsthaftere, ausführlichere Tabelle (oder Liste von Kostenfaktoren) oder mag eine solche mal als Denkanstoß hier reinstellen oder verlinken?
Ja und dann sollte man auch noch den Aufwand berechnen, den man hat um den Aufwand zu berechnen. Dazu gehören auch die Lizenskosten für Excel.
Es ist sicher auch genau genug, wenn man einiges nicht in der Kalkulation hat.
Sicher kann man es auch übertreiben, wenn man anfängt die Einzelpreise der Polsternägel als Abstandshalter oder ähnliche Cent-Artikel aufs Stück genau einzurechnen. Ich habe bisher immer die Rechnungen aus dem Imkerbedarfshandel (oder aus anderen Läden, also sowas wie den Schwarmfangbehälter aus der Büroabteilung eines schwedischen Möbelhauses) für jedes Jahr im Ordner auf das jeweilige Trennblatt gelistet. Man findet in den Rechnungen leicht die wenigen investiven Anschaffungen für die Abschreibung wie Beuten, Abfüllbehälter und kann diese Kosten von der Summe abziehen, um die Verbrauchskosten für Kleinzeug, Wachs, Futter... halbwegs genau zu ermitteln. Bei Kilometern rechne ich dann auch Einkaufsfahrten und sowas wie den Donaueschingen-Besuch ein.
Meine Arbeitszeit ist die Zeit an den Bienen, aber auch das Vorbereiten/Aufräumen von Material und die Honigarbeiten bis zum händischen Abfüllen und Etikettieren - zumindest einigermaßen gut schätzbar. Aber klar, das Putzen eines 30kg Abfüllbehälters geht nicht viel schneller als bei einem 100kg-Behälter, der mehrmals hintereinander mit je 100kg gefüllt wird...
Wenn ich das alles so eintrage, dann ist mein Stundenlohn weit weg von den oben gelisteten 48€, aber wenigstens noch deutlich positiv. Wenn ich jetzt noch Miete für die Lagerfläche im Haus oder Zinsen für eine Finanzierung der Anschaffungen rechnen würde, dann wird es selbst bei einem Preis von 6-7€/Glas lächerlich wenig.
Andererseits ist es überhaupt das einzige meiner Hobbys, das mich materiell gesehen nicht nur kostet, sondern auch wieder was in die Kasse bringt. Ich würde mir ja auch ein paar Völker halten, wenn es keinen Honig gäbe und auch da würde ich Geld und Zeit investieren. Mir ist es aber wichtig, dass ich einen Honigpreis verlange, der keinem Imkerkollegen das Leben unnötig schwer macht, wenn er von der Imkerei leben will. Aber dann das doppelte vom realistischen Preis eines Imkerbetriebs zu verlangen, dass ich mit meiner unwirtschaftlichen Arbeitsweise auch auf einen entsprechenden Stundenlohn komme, finde ich dann auch unangemessen, weil mein Honig davon ja auch nicht besser ist.
@Heike: Ja und auch ihren Töchtern in den Ablegern aus dieser Saison geht es vermutlich noch gut. Am Samstag sind an allen Völkern Bienen geflogen und das Gewicht beim Anheben ist auch so, dass ich mir keine Sorgen mache, dass da innen in der Beute Dramen ablaufen.
Was ist z.B. mit Berufsgenossenschaftsbeiträgen (ja, auch für Hobbyisten ab 25 Völker!), Vereinsbeiträgen, Strom, Wasser, Standgebühren, sonstiger Vermarktungsaufwand, Schwund durch Klau, Werbegeschenke, Werbematerialien, unzählige Gerätschaften mit unterschiedlichsten Nutzungszeiten, was ist mit Anhängern die auch viele kleinere Imkereien brauchen, Versandkosten, Telekommunikation, Homepage, Besuche von Fortbildungsveranstaltungen (Eintritt, km, Verpflegung....), Literatur, Belegstellenkosten, Königinnenkauf, Wachskauf, ... also mir fallen da schon ganz spontan noch hundert weitere Dinge ein. ...
Die teuren Dinge aus deiner Aufzählung habe ich nicht, die billigen ändern kaum etwas am Ergebnis. Aber wie ich schon bemerkte, jeder Imker ist da anders aufgestellt, ganz objektiv gesehen. Ich kann von zu Hause zu meinem Stand laufen, andere haben ihren Stand weit weg - das treibt deutlich die Kosten. Für meine Verhältnisse ist die vorgelegte Kalkulation sinnvoll, bei anderen mag das ganz anders aussehen.
Gruß Ralph