Liebe Mitimker,
ich traue mich fast gar nicht, meine "Wachspleite" zu schildern, aber vielleicht ist es dem einen oder anderen schon ähnlich ergangen...
Ich habe über mehrere Jahre eigenes Wachs gesammelt und im Dampfschmelzer gewonnen. Dabei habe ich sorgfältigst getrennt- Wachs aus Brutwaben extra, und Wachs aus Honigwaben und Entdeckelungswachs getrennt davon zu einer Charge zusammengefasst.
Das Wachs aus den Honigräumen hat eine ganz besonders edle Qualität, da ich jedes Jahr neu ausbauen lasse, das ist also von der Farbe cremig-weiss. Diese Waben sind nie bebrütet worden und auch keine 2. Saison zum Einsatz gekommen.
Beide Sorten sind mehrfach gereinigt, gesiebt und geklärt worden und als Blockwachs aufbewahrt worden.
Das bessere Wachs wollte ich nun umarbeiten lassen zu Mittelwänden im Dadanthalbmass, um daraus Anfangsstreifen zu schneiden bzw die MW in den Honigräumen einzulöten.
Das Wachs der Brutwaben habe ich dem professionellen Umarbeiter zum Kauf angeboten.
Konkret handelte es sich um knapp 9kg Premiumwachs und fast 29kg Wachs aus Brutwaben.
Beides wurde miteinander verrechnet.Ich habe 8,9kg Mittelwände im dadanthalbmass erhalten und 50 Euro in bar. Aber was habe ich da zurückbekommen??? Ich war, gelinde gesagt, entsetzt. Die Mittelwände tiefgelb, eigentlich eher ins braunorange changierend, ein Gestank, nur widerlich. Die kleben und riechen nach Vergärung, als ob da noch oller Honig oder anderes dran/drin wäre.
Und dann die Konsistenz, labberig-weich sind sie kaum einzulöten, das kenne ich so gar nicht.
Ich habe einen Versuch gestartet und Anfangsstreifen eingelötet und eingehangen.
Ergebnis: alle Streifen unbrauchbar, entweder von den Bienen erst gar nicht angenommen oder wellig-verformt zu Boden gefallen bzw zu Knäueln unbrauchbar im Rahmen hängend.
Also, ich hab wirklich schon ne Menge an Wachs verabeitet, aus den unterschiedlichsten Quellen, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.
Der Umarbeiter (angeblich namhaft, gibt das Versprechen, bereits kleinste Mengen Eigenwachs umarbeiten zu können und inseriert dementsprechend in diversen Fachzeitungen) ist für mich nicht ansprechbar. Eine telefonische Reklamation wurde von einer Mitarbeiterin abgewimmelt mit dem Hinweis, der Chef sei nicht abkömmlich, ich solle bitte per mail reklamieren. Auf die mail bis heute keine Antwort.
Auf ein Einschreiben null Reaktion.
Was mache ich nun mit dem Sondermüll? Ich kann das Zeug, es sind ja noch fast 9kg in MW, ja wohl schlecht einem anderen Verwerter anbieten, ich weiss ja nicht einmal, was da drin ist?!
Schlimmstenfalls Verunreinigungen aus chinesischem Wachs womöglich mit Paraffin oder Pestizidverseucht....nein danke...nicht wieder in den Kreislauf....
Auf Nachfrage bei einem anderen Grossen in der Branche erklärte man mir dort, dass ein Umarbeiten erst ab Mengen von etwa 80 eingereichten Kilo technisch möglich sei, es sei denn, ein Betrieb mache das Giessen in Handarbeit.
Dass ich mein eigenes, reines Jungfernwachs einem quasi geschenkt habe, ärgert mich masslos. All die Arbeit und die Sorgfalt völlig für die Katz.
Frustrierte Grüsse
Landpomeranze