Hallo Thomas,
ich habe das in meinem jugendlichen Leichtsinn und mangels Erfahrung mal anhand der Methodik wie in den Links beschrieben versucht, war mit den Ergebnissen allerdings keineswegs zufrieden.
Wenn Du mit > 50% Vereinigungsrate leben kannst und das Glück hast in gemäßigten Klimazonen zu imkern, wo die Gefahr der Nachtfröste im April/Mai gering ist und somit ausgeschlossen das die die angepflegte Nachschaffungsweisel noch in der Zelle erfriert kann man das sicher so handhaben.
Aufgrund der oben gemachten Erfahrung halte ich es zumindest für Anfänger nicht zielführend diese Methode anzuwenden, denn da kommt nur Frust auf.
Das man als Anfänger nicht selber Zucht betreibt ist logisch und wenn ich auf Teufel komm raus meinen Völkerbestand verdoppeln oder verdreifachen will, dann sollte ich mindest in eine F1 Wirtschaftsweisel vom Züchter zurückgreifen, denn die Bienen finden den Geiz sicher nicht immer besonders geil...
LG
Andreas
Ableger bilden, Königin kaufen oder nicht
-
-
Wenn man wirklich gut in die Bienenthematik eingelesen ist und etwas Gespür im Umgang mit Tieren hat, ist die Königinnenzucht gar nicht so schwer.
Ich hatte letztes Jahr mein erstes volles Bienenjahr und bereits meine ersten 15 Königinnen im Sammelbrutableger gezogen.
Damit habe ich mir 14 Miniplus und einen Ableger beweiselt.
6 MiniPlus Überwinterungsbeuten habe ich dann über den Winter genommen um dieses Jahr noch größer zu starten.
Leider wurde mir letzte Woche der gesamte Miniplusstand gestohlen. Sonst wäre die Königinnenzucht dieses Jahr ein leichtes gewesen.
Also selber Königinnen züchten und Ableger damit beweiseln oder Sammelbrutableger, darin Königinnen heranziehen und auf Ableger aufteilen. -
Mal abgesehen davon, dass alles mögliche "Schrott" sein kann, (von mir aus auch der Inhalt mancher Köppe) Lebewesen aber bestimmt nicht, halte ich diese Aussage für ziemlich anmaßend.
Hey Thomas,
ich will deine Aussage gar nicht bewerten, nur ein bisschen was dazu sagen.
Vorneweg Bienen sind Nutztiere, die der Mensch zudem gemacht hat was sie sind.
Da hilft es auch nicht "die dunkle" zu halten und zu behaupten diese sei heimisch.
Die dunkle Biene ist die mit Abstand am längsten Züchterisch bearbeite Rasse in Europa.
Über 120 Jahre Selektion haben da ihre Spuren hinterlassen, aber das nur am Rand.
Als Nutztier sperrt der Mensch die Bienen in einen Kasten und nimmt Ihnen den Honig Weg.
Wenn jetzt der Mensch aus Faulheit oder profitsüchtig oder sonstigen Gründen, solche billigen ein Waben Ableger erstellt, zwingt er die Bienen sich etwas Wertloses zu schaffen. Ein Bienenvolk würde in der Natur niemals in so eine unsägliche Situation kommen, in der Sie der Mensch gebracht hat.
Also machen Sie das beste draus mit Ihrer Notkönigin. Diese Notköniginnen werden nie die volle Leistung bringen die Möglich wäre, ebenfalls kommt es sogar vor das diese im selben Jahr noch umgeweiselt werden. Wenn das zu spät erfolgt, ist das ganze Volk verloren und das nur weil der Mensch Schrott erschaffen hat.
1000 dem Tod geweihte Bienen hat man dann im Kasten und genau deshalb sag ich das es Schrott ist, weil ich das einzelne Individuum achte.Ganz zum Schluss möchte ich noch anmerken das es wirklich richtig Schrottige Lebewesen gibt, ich möchte nur Varroamilbe und Zecken sagen...
Gruß
Max -
Ja Max,
wie gesagt: Ein Einwabenableger ist zum Nachschaffen auch für meinen Geschmack nix, darauf bezogen würde ich Dir also Recht geben.
Königinnenvermehrung über Standbegattung hat doch aber zwei Aspekte:
- Die Auswahl der Königin, von der man vermehrt (das kann die Inselkönigin oder auch die gute Standbegattete der 35sten Generation sein ("Basiszucht"). Da wird jeder eigene Bedingungen auf seinen Ständen haben. Die väterliche Seite ist bei Standbegattung logischerweise nur sehr mäßig beeinflussbar.
- Die Bedingungen der Königinnenaufzucht. Und da behaupte ich (und eben auch deutlich größere Imker), dass die Nachschaffung funktionieren kann und nicht automatisch zu "Notköniginnen" führt.
Die Größe der Einheit (Ableger oder Brutling) muss passen, ...Mir erscheint ein Punkt dabei sehr interessant: Immer wieder liest man, man solle alle Weiselzellen bis auf ein brechen um einen Singerschwarmabgang auszuschließen.
Das könnte meiner Meinung nach ein Grund sein, warum Manche schlechte Königinnen erhalten. Vielleicht stimmt nämlich wirklich, dass die Bienen auch zu alte Maden noch "auf Königin" umpolen wollen und deswegen einige Schwarmzellen keine vollwertigen Königinnen enthalten.
Schon seit vielen Jahren hab ich mir dieses Ausbrechen der "überschüssigen" Zellen gespart, hab den waren Wert aber erst erkannt, als ich immer mal, wenn ich die Jungköniginnen (vielleicht etwas früh) auf Eilage kontrollieren wollte, mehrere unbegattete Jungköniginnen in einem Volk über die Waben flitzen sah.
Es schlüpfen nämlich durchaus mehrere Königinnen, ohne dass der Brutling sich in Kleinschwärme zerlegt. Die Selektion erfolgt danach (spannend wäre zu klären, ob vor oder nach der Begattung).
Die Bienen wählen die beste aus.
Später hab ich übrigens bei Bergmann http://www.shaker.de/Online-Gesamtk…-0270-7_INH.PDF die gleiche Erfahrung beschrieben gefunden.Nochmal: Ich will garkeine Grundsatzdisskussion über den Wert von Zucht (oder gar "Basiszucht"), nur finde ich wichtig, dass es mehrere gangbare Wege gibt.
Und wer ein Volk hat und das vermehren will, der kann die Umlarvnadel wirklich inner Tasche lassen.Grüße,
Thomas
-
Schon seit vielen Jahren hab ich mir dieses Ausbrechen der "überschüssigen" Zellen gespart, hab den waren Wert aber erst erkannt, als ich immer mal, wenn ich die Jungköniginnen (vielleicht etwas früh) auf Eilage kontrollieren wollte, mehrere unbegattete Jungköniginnen in einem Volk über die Waben flitzen sah.
Nee. Die warten in ihren Zellen auf ihren großen Moment, Tüüüüüüt, nämlich den, wo ihre älteste Schwester die Biege macht um endlich selber zu schlüpfen. Aufgenagt ist die Zelle meistens schon. Dann kommst Du, machst die Kiste auf und dann kommen die alle gleichzeitig raus. Kannst auch einen halben Tag früher kommen oder einen später. Soviele Hände kann man dann gleichzeitig garnicht haben
Und 'eine Zelle stehenlassen' empfiehlt sich nur, wenn man die schon verdeckelt vorfindet. Ansonsten sollte/könnte man alle Zellen brechen und dann (nach wieviel Tagen?) nochmal alle bis auf eine, um sicher zu gehen.
Beste Grüße,
Ralf -
-
Der arme User Bruchi hat sich ob der Vielzahl der Möglichkeiten -und der Kritik an ihnen- gar nicht mehr gemeldet. ...
Kein großes Wunder.
Mein Rat für den Anfänger wäre genau wie der vom Kleingartendrohn:
"Ein sehr einfacher Weg der Vermehrung ist der Königinnenflugling."Damit hat er zwei Fliegen mit einer Klappe: ein zusätzliches Volk und wenigstens fürs erste, Schwarmverhinderung.
Und kann sich freuen wie Bolle über sein Werk, denn das klappt nahezu immer.
-
Nee Ralf, wenn das so wäre wie Du schreibst, dann hätte ich in den letzten Jahren einige hundert "Schwärmchen" unbemerkt verlieren müssen.
Da meine Stände aber fast ausnahmslos auf Privatgrundstücken (an von den Bewohnern gut überschaubaren Plätzen) stehen, schließe ich das einfach mal aus.
Obwohl ich sonst vorsichtig wäre, irgendetwas auszuschließen.Königinnenflugling wäre aber natürlich auch mein Tipp.
Gruß,
Thomas
-
Schonmal drüber nachgedacht, das das Schlimmste, was man einem Bienenvolk antun kann, das Wegnehmen der Flugbienen ist?
Nochmal Grundlagen lernen? Siehe: http://www.zobodat.at/pdf/ENTAU_0012_0006-0012.pdf
Danach das Imkern ausrichten.
-
Bienenvölker sind gut darin, Verluste von Brut, Pflegebienen und auch Flugbienen auszugleichen (Königin ebenfalls). M. M. nach hat genau das die Imkerei erst möglich gemacht, viele imkerliche Verfahren beruhen darauf.
Das es eine Belastung für das Volk darstellt, keine Frage.
*Flugling mit Königin* ist allerdings eigentlich die Wegnahme von Brut und Pflegebienen -jedenfalls für diesen Volksteil. :p
-
Ganz zum Schluss möchte ich noch anmerken das es wirklich richtig Schrottige Lebewesen gibt, ich möchte nur Varroamilbe und Zecken sagen...
......und Nacktschnecken!
-
-
Schonmal drüber nachgedacht, das das Schlimmste, was man einem Bienenvolk antun kann, das Wegnehmen der Flugbienen ist?
Nein, es gibt viel Schlimmeres. Was soll denn in der angegebenen Arbeit gefunden werden? Da steht nichts von Flugbienen. Dort wird ein mathematisches Polulationsmodell beschrieben, und weiter?
Fluglinge sind bewährte Imkerpraxis, ebenso das Positionieren eines eigenen Schwarms auf der Stelle des Muttervolks. Selbst ein natürlicher Schwarm führt zu beträchtlichem Flugbienenverlust.
Flugbienenverlust führt zur Abnahme des Flugbienenpheromons, was bei den vorhandenen Jungbienen einen Anstieg des Juvenilhormons bewirkt, somit eine schnelle Reifung von Jungbienen zu Flugbienen. Die Natur hat über diesen Mechanismus schon eine Reaktion auf Flugbienenverlust eingerichtet.Gruß Ralph
-
Hmm ... ich hatte mir ja jetzt (vielmals!) die Geschichte mit dem Drohnenbrutfangwabenverfahren durchgelesen und das wäre jetzt mein Favorit - mit dem Unterschied, dass ich jedes Volk dritteln würde - KöniginnenFlugling und 2 fette Ableger, möglichst gleich mit Weiselzellen - weil mein Ziel dieses Jahr Völkervermehrung ist. Reicht das für gute Königinnen, wenn jeder Ableger die Hälfte Waben einer 11er DNM bekommt? Die Fluglinge nutze ich dann gleich zur Umstellung auf DNM 1,5.
fragende Grüße
Marion -
Der Flugling muss vor der Verdecklung der Weiselzellen erstellt werden. Nach Verdecklung der Weiselzellen kannst du das Muttervolk aufteilen, wie du willst.
Gruß Ralph
-
Marion, so ähnlich habe ich es auch schon gemacht. Voraussetzung ist ein starkes Volk. Für DNM wären das 4 bis 5 BW pro Ableger. Im letzten Jahr habe ich das mit je 2 DNM 1,5 BW gemacht und siehe da - in diesem FJ super gestartet: Momentan auf 5 vollen BW DNM 1,5. Es liegt natürlich auch an der Genetik, stammt alles aus einem WV mit einer 2-jährigen Bf-Kö eines guten Züchters. Man kann die jetzt beginnende Schwarmzeit dafür gut nutzen...
Viel Erfolg
Rainer
-
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.