Imkerforum!
Ist so schwer auch nicht.
Erstens nicht so schnell auffüttern, sondern in kleinen Portionen. Der Eine macht drei mal 4 kg und dann den Rest auf einmal nach einer Pause. Der Andere (Jos Guth) macht es anders herum: erst 10 kg, dann mehrere kleine Portionen hinterher. Wichtig ist, die Tracht nicht abreissen zu lassen und trotzdem recht früh damit fertig zu werden. Im Oktober noch mal eine kleine Schippe nachlegen, nur ein paar kg. Die Bienen nie hungern lassen, insbesondere nach der letzten Honigernte nicht! Viele lassen die Bienen in ein Hungerloch fallen, das ist sehr schlecht.
Zweitens für genügend Pollentracht im Spätsommer sorgen. Phacelia und Esparsette, Sonnenblumen, Buchweizen,...ich habe die Mischungen im Thread über Blühstreifen gezeigt. Die Bienen müssen schön fett und rund werden. Das geht nur mit Pollen oder Pollenersatz.
Drittens den Raum nicht zu früh zu stark einschränken. Je kleiner der Raum, desto kleiner der Winterbien. Wenn man den Raum schon im August wegnimmt, passen die Bienen sich von der Volksgröße her an, das ist schlecht, denn die vielen Bienen wären zur Überwinterung doch sehr nutzvoll.
Viertens ist die Varroabehandlung so durchzuführen, daß die Bienen nicht geschädigt werden. Und dabei wirksam gegen die Varroa ist. Das ist einfacher gesagt als getan. Die Blockbehandlung mit Oxalsäureverdampfung ist sehr bienenschonend. Das sehe ich immer wieder im Vergleich an den ausgewinterten, superstarken Völkern. Alle drei Tage für drei Wochen. Also sieben bis acht Mal dampfen. Den Bienen macht das überhaupt nichts – wenn man das richtige Verdampfungsgerät hat. Der Oxamat ist das Beste, was ich an Verdampfern bisher gesehen habe.
Ansonsten das Übliche. Immer sehr frühzeitig die Königinnen austauschen, wenn sie zu versagen drohen. Ab Sommersonnenwende die Fluglöcher reduzieren, um Räuberei vorzubeugen, insbesondere, wenn es sehr viele Bienenvölker am Stand sind. Die Bienen schön warm halten, aber nicht die Atemluft nehmen. Mäusegitter ran, wenn die Temperaturen nachts dauerhaft unter +10 ° C fallen.
So oder ähnlich wird es von vielen guten Imkern beschrieben. Der vor kurzem eingestellte Vortrag von Jos Guth ist dazu lesenswert, zum Beispiel. Den Vortrag von Ramunas Lange musste ich ja leider wieder rausnehmen, da war es ähnlich beschrieben.
Vielleicht kann Jürgie ja auch mal was dazu schreiben, er hatte bisher immer sehr schöne Völker gezeigt. Das kommt auch nicht von ungefähr.