Erfahrungen mit dem Wachsklärbehälter

  • was soll das bringen, wenn er 30 Kilo Wachs ablassen will und der Hahn verstopft ist (so verstehe ich seine Frage jedenfalls)?

    Wie sagt man so trefflich "...nach dem Ablassen ist vor dem Ablassen..." - sprich wenn im Kungelhahn nach dem Ablassen Wasserreste drin sind, statt Wachsreste, dann wird der auch nicht fest.


    Wenn Jelle diesen Rat gibt würde ich darauf hören und ausprobieren, die kennt diese Geräte besser als die meisten hier im Forum...

    Ich kenne Jelle nicht und will ihr auch nix, konnte aber wegen meiner eigenen Erfahrungen nicht erkennen, wie das bei der Ausgangsfrage helfen könnte und habe daher ganz einfach nur nachgefragt. Dein mahnender Unterton ist also unnötig.


    Deiner Antwort hat meine Frage jetzt zwar auch beantwortet, doch aus meiner Erfahrung heraus ist der Ablasshahn nicht deswegen verstopft, weil man ihn zuvor nicht richtig geleert hat - wobei dabei heißes Wasser am Ende natürlich auch hilfreich ist.

    Vielmehr verstopft der Hahn regelmäßig dann, wenn man längere Zeit Wachs im Bottich hat und den Behälter dabei nicht so stark aufheizt, dass auch das Wachs im Hahn flüssig bleibt, sondern dort fest werden kann.


    Nebenbei, bei dem Preis der Geräte und diesem wohlbekannten Problem wundert es mich schon, warum es nicht möglich ist, schon ab Werk eine Art Heizschleife auch um oder an den Hahn zu legen. Sooo viel teuerer kann das doch nicht sein bzw. wäre es vielen Leuten schon wert.

  • Es wundert mich bei so manchem Gerät, dass da wohl keinerlei Weiterentwicklung angestrebt wird.

    Dem Grunde nach wäre es eigentlich ziemlich einfach zu lösen. Der Kugelhahn muss näher an den Wachskessel ran, im Idealfall so, dass das Kugelgehäuse bis in den Ölmantel ran rutscht.

    Dass man dann noch öffnen und schließen kann, muss dieser um 45° nach unten geneigt werden.

    Dann kann man aber leider nicht nur ein Loch bohren und das Ding reinstecken. Sollte aber in der heutigen Zeit von CNC und Co weder von der Fertigung, noch von den Kosten her ein Problem darstellen. Allein, es fehlen die Stückzahlen.


    Grüße

    Peter

    Man kann ohne Bienen leben, aber wie halt.

  • Das Klären mache ich momentan im Durchlaufverfahren. Also unten Wachs ablassen und oben ungeklärte Blöcke nachlegen.

    Das nenne ich mal innovativ, zumal der Dreck sich unten absetzt.

    Ja, das liebe ich so an dem Forum. Diese Stichelleien und sich auf anderer Leute Kosten lustig zu machen........

    Dieser Behälter hat unten zwei Hähne, davon wird der obere geöffnet.

  • Das Klären mache ich momentan im Durchlaufverfahren. Also unten Wachs ablassen und oben ungeklärte Blöcke nachlegen.

    Das nenne ich mal innovativ, zumal der Dreck sich unten absetzt.

    Dafür hat das gute Stück ja auch 2 Ablass Hähne. Einen bodennah und einen, ein gutes Stück darüber.

    Ich würde vermuten, dass er den oberen Hahn benutzt, um das saubere Wachs abzulassen. Den unteren, um immer wieder mal den Dreck und sich dort sammelndes Wasser zu entfernen.

    Dann würde ich auch vermuten, dass er zwischen dem neuen Wachsklotz rein machen und dem Ablassen des zu klärenden Wachses auch noch ein paar Tage wartet, dann hat er alles richtig gemacht.


    Grüße

    Peter

  • Hat einer Erfahrungswerte wieviel Energie man bei einem solchen Wachsklärbehälter pro Durchgang verbraucht?


    Der beim Holtermann hat 37 Liter Fassungsvermögen, was knapp 37 kg Wachs entspricht, 2000 Watt Leistung und braucht 20 Liter Thermoöl. 15,5kg Eigengewicht Edelstahl. Das Ganze muss ja von ca. 15°C auf mindestens 70° wenn nicht 130° erwärmt werden.


    Frage mich gerade wie teuer das bei den heutigen Strompreisen wohl ist. Hab noch keine gasbetriebene Klärbehälter in dieser Größe gesehen. Konnte auf die Schnelle jetzt keine Angaben zur Wärmekapazität von Bienenwachs finden um das wenigstens mal grob zu umschlagen.

  • MartinSchPhD

    Lob, dass mal jemand an den Stromverbrauch und die Kosten denkt - Stromkosten werden in der Imkerei gerne unterschätzt.


    Nachgemessen habe ich speziell bei dem Gerät (meines ist allerdings von einem anderen Hersteller) tatsächlich noch nicht, aber da geht schon was weg an Strom, denn das Gerät muss mehrere Stunden hochheizen und dann ständig die Temperatur halten, was ohne weitere, mühsame Dämmung z.B. durch Umwickeln oder aufwändige Eigenumbauten durchaus sehr häufiges Nachheizen bedeutet. Und bei den meisten Einsatzsenarios muss das Wachs ein bis mehrere Tage mehr oder weniger auf Temperatur gehalten werden.


    10 kWh pro Tag sind sicherlich realistisch, am ersten Tag wohl mehr. Aber lass' es drei Tage mit im Schnitt +-10 kWh sein, dann bist du bei 30x ca. 30ct = +-10 EUR Stromkosten. Umgelegt auf 30 kg Wachs wandern dann also etwa 30-50ct Kosten durch den Strom in jedes Kilogramm Wachs.


    Selbst wenn man nachträglich noch Verrenkungen mit zusätzlicher Dämmung unternimmt, wird das nicht wesentlich weniger.

    Und dafür wird man das Gerät nicht immer randvoll nutzen, zumindest bei mir ist das so.


    Deswegen alternativ an Gasbrenner statt Strom zu denken, käme mir allerdings nicht in den Sinn. Erstens ist Gas auch nicht billig, zweitens viel umständlicher und Wachs hat einen höheren Brennwert als Heizöl, also ich wollte das nicht so dicht zusammen haben.


    Beim Einschmelzen von Waben ist man ja meistens draußen und viel Wasser im Spiel, das ist beim Wachsklären meistens anders.

  • Hallo Bienenfreunde!


    Wachsklärbehälter ist für solche Geräte etwas irreführend. Solche Geräte gehören vorwiegend zur Entkeimung (Abtötung von Faulbrutsporen).


    Eine Klärung des Wachses durch Ablassen an den verschiedenen Hähnen ist nur sehr bedingt möglich.


    Ich kenne 2 verschiedene Einsatzmöglichkeiten.

    1. Das Wachs wird auf 130°C aufgewärmt. Wenn das ganze Wachs flüssig ist, wird die Temperatur 20 min gehalten. Wenn das Wachs auf unter 100°C abgekühlt ist, dann kann das Wachs beim oberen Hahn in den Kläreimer abgelassen werden. Dazu gibt man noch etwas weiches, siedendes Wasser, sodass sich der Schmutz absetzen kann. Den Kläreimer gut isolieren, damit die Abkühlung nur sehr langsam erfolgt. Da beim Ablassen das Wachs noch fast 100°C hat, verstopft auch der Hahn nicht.


    2. Das Wachs wird auf 130°C wie vorher beschrieben aufgeheizt. Wenn es auf unter 100°C abgekühlt ist (nicht vorher, da es ansonsten zu Siedeverzug kommt und sich der Wasserdampf ruckartig ausdehnen kann) gibt man kochendes Wasser dazu und lässt den ganzen Wachsbehälter 2 Tage lang auskühlen. Nu kann man den Wachsblock heraus heben. Vorteilhaft ist, wenn man in den Wachsblock einen Edelstahl Griff eingießt, damit man den Block fassen kann.


    Für einen normalen Imkerbetrieb dürfte ein 35 kg Klärbehälter ausreichend sein. Man kann ja den Topf öfters hintereinander befüllen. Sollte man den Block im Klärbehälter aushärten lassen, dann wäre 35 kg Block sicherlich schon schwer genug. Mann muss ja die fertigen Blöcke auch noch transportieren können.


    Beim Mittelwandgießen ist der kleiner Klärbehälter sicherlich auch praktischer.



    MfG

    Honigmaul

  • Danke, super Tip honigmaul

    Ich nutze das Ding vor allem zum Gießen von Mittelwänden und zum Kerzenziehen sowie einschmelzen von vielen kleineren Wachsblöcken zu einer größeren Charge. Klären war in der Tat bisher nicht optimal, werde deine Tipps daher auch mal umsetzen.

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