Was mir noch aufgefallen ist gestern: Ich empfand die Bienen schon als recht klein. Liegt das an der Kö (Genetik) oder an den Winterbienen oder sind das Jungbienen?
Das Junginsekten normalerweise sofort die endgültige Größe erreicht haben, sobald sie das Puppenstadium verlassen, liegt es sicher nicht an der Eigenschaft "Jungbiene".
Winterbienen sind ebenfalls "normalgroß".
Wenn du eine kleinere Bienenrasse mit reingemischt hast, KÖNNTE es an der Genetik liegen, dürfte aber sehr unwahrscheinlich sein.
Normalerweise werden Bienen von Schlupfgeneration zu Schlupfgeneration deutlich sichtbar kleiner, wenn sie auf zunehmend alten Waben heranwachsen, ganz einfach deshalb, weil die Zellen mit jedem Brutdurchgang immer kleiner werden, weil sie ein neues Nymphenhäutchen als Tapetenschicht verpasst bekommen haben.
Das dürfte bei dir die Ursache sein.
Eine weitere Ursache könnte Schädigung durch Hunger, Viren, Varroa sein - auch das erzeugt verkürzte Hinterleibe.
Und das im nordischen Schleswig-Holstein. Das war auch für mich überraschend, da ich das um diese Zeit nicht erwartet hätte.
Wieso? "nordisch" bedeutet innerhalb Deutschlands ja nur, dass es bei euch länger kühl, aber nur selten richtig kalt oder warm wird, wegen dem ozeanischen Einfluss.
"Südlich" bedeutet entsprechend nicht einfach nur wärmer, sondern wegen der Höhenlage im Winter kälter, im Sommer wärmer als im Norden.
Wenn es bei euch also Dauerschmuddelwetter gab, aber relativ mild, dann überrascht die Brut jetzt doch gar nicht, da der Haupttaktgeber bei den Bienen (wie übrigens bei allen Tieren und Pflanzen) die Tageslänge und nicht das Wetter ist. Wobei das Wetter natürlich trotzdem eine starke fördernde oder verzögernde Komponente ist.
Z.B. ist es hier im Süden eventuell schwieriger für die Bienen, denn werden sie im Januar oder Februar, also bei schon verlängertem Tageslicht von 20°C Föhn erst recht zur Brut veranlasst und hernach kommt trotzdem nochmal eine knackige Frostwoche mit -20°C, dann kostet das Brennstoff und womöglich trotzdem auch Brut. Im Norden gibt es so extreme Bocksprünge nicht, da ist es ausgeglichener.
ZitatWärmeisolierung nicht entscheidend ist, sondern die Begrenzung des BN mit einer gezielten Ansiedlung der Bienen.
exakt so habe ich es bisher auch immer verstanden. Das Schied ist nur "keine Wabe, also Ende Brutnest", keinerlei Isolierung, höchstens gegen Luftzug im Leerraum dahinter.
ZitatDa sich die Völker im Februar ohnehin um das BN ansiedeln, fragt man sich natürlich, was macht die Sache mit Schied besser?
dass in ein Schied keine Brut reingelegt weden kann und die Königin nicht einfach hinter das Schied spazieren wird, ergo bleibt das Brutnest dauerhaft vor dem Schied ergo auch die Bienen. Eine Futterwabe dagegen würde bebrütet werden, dahinter die nächste und so fort, bis wieder die langgezogene Brutnestspindel parallel zur Flugfront entsteht, die aber nur schlecht vom Imker UND den Bienen unterhalten werden kann.
Da hängen die vollen Futterwaben und machen das genauso gut wie ein Brett...und sind dabei noch essbar wenn die Immen nicht umtragen können weil es eben zu frisch ist.
das eben gerade nicht, siehe einen Absatz drüber.
Ich unterstütze nicht durch ein Schied - durch einen eingeschobenen Boden vielleicht aber doch nicht durch ein Schied.
Das Bodenbrett geht zeitgleich mit dem Schieden rein, sonst ist es kein richtiges Schieden, das habe ich so schon im 1. Jahr gesagt bekommen. Jeder der schiedet, legt also - hoffentlich - auch das Bodenbrett gleich ein - zumindest ich tue es...
ZitatWenn die Traube noch kompakt sitzt und mir die Bienen eher abwehrend die Allerwertesten zuwenden beim Öffnen dann muß ich da doch nicht drin rumfuhrwerken, Bienen quetschen oder gar hinter dem Schied isolieren. Beim nächsten Wärmefenster sind sie immer noch mit dem Brutnest auf 1-3 Waben und das passt doch noch immer mit dem Schied.
da hast du allerdings recht - das ist nun auch meine Erfahrung von heuer und ich werde versuchen und rate es auch allen anderen, künftig nur an wirklich warmen Tagen ab 12°C und bei Flugbetrieb an die Tat zu schreiten, denn dann sind die Bienen beweglicher und können sich besser an das neue Hindernis gewöhnen und sich schnell vor dem Schied versammeln.
Zitat@ Rainer, das Schieden hat weniger was mit Wärme zu tun wenn auch oft so dargestellt. Stattdessen verändert man nur die Anatomie des Brutnestes - es läuft sozusagen in die Breite und man lenkt den ersten Nektareintrag schneller nach oben in den Honigraum.
das eine geht mit dem anderen zwangsläufig einher! Enges Brutnest = besserer Wärmehaushalt. Und es geht zumindest mir nicht um "MEHR Honig im Honigraum", sondern um "WENIG bis gar kein Honig im Brutnest" - und zwar aus schwarmtechnischen Gründen!
Dass man so nebenher auch mehr ernten kann, gilt nur für die letzte Schleuderung des Jahres, denn vorher muss man dafür Honigräume aufgesetzt lassen, damit das Volk immer Reserven für Schlechtwetter hat! Honigräume, die andere mit viel Honig im Brutraum getrochst auch abernten können!
Bei den früheren Schleuderungen erntet man also evtl. sogar WENIGER Honig - das mit dem "Honig rauspressen" ist nicht im Sinne von "den Bienen alles wegnehmen" zu verstehen, sondern im Sinne von "anders anordnen, nämlich weiter rauf"!
vor allem bei dem frischen Winter den wir hier nun seit Jahreswechsel hatten...wenn uns die Klimaerwärmung erreicht hat, schiede ich auch früher...versprochen!
was denn für frischer Winter? Das ist einer der ganz warmen Winter der letzten 100 Jahre, bei euch und erst recht bei uns im Süden!
Wer heute noch auf Klimawandel wartet, wartet auch auf Godot....