Unser erstes Bienenjahr gibt uns wieder Rätsel auf, da das Wetter ein Lehrbuch- Vorgehen nicht zulässt... Wir müssen uns momentan zwischen Einfüttern und Varoabehandlung entscheiden. Irgendwie erscheint alles nicht optimal- was würdet Ihr raten:
Bislang haben wir nur Ende Juli 4 Tage mit dem Nassenheider Ameisensäurebehandlung gemacht. Danach haben wir pro Volk im Schnitt 13 kg eingefüttert.
Letzte Woche gab es endlich einen (!) kühleren Tag, so daß wir zumindest kurz zur Kontrolle die Windeln einschieben konnten. Wir haben zwischen 0 und 15 tote Varoas nach nur einem Tag gefunden (muss dazu sagen, dass wir die Windeln auf die Schnelle auch nicht eingeölt hatten). Wir haben jetzt für die 3 am stärksten betroffenen Völker 2 Tage Ameisensäurebehandlung nachgeschoben- morgen und übermorgen müssen die wieder raus, da 34 Grad. Sind aber teilweise recht gut Vargas abgefallen.
Nun die Frage: Nach den nächsten 2 Tagen wird es ja nun endlich wieder kühler. Sollten wir erst einfüttern, um rechtzeitig Anfang/ Mitte September damit fertig zu werden und die Winterbienen nicht zu belasten? Oder sollten wir uns erst einmal um eine Langzeit- Varoabehandlung kümmern? Vielleicht auch eher Kurzzeit- Behandlung mit Schwammtuch (soll ja weniger schonend sein)? Wenn Schwammtuch: auch bei den Völkern, die jetzt 2 Tage den Nassenheider drin hatten?
Und letztlich: Wenn jetzt AS: dann nochmal nach dem Ende der Einfütterung Anfang September behandeln?
Wir würden uns über einen Rat sehr freuen,
viele Grüsse, die Neuimker aus dem heiß- trockenen Brandenburg
Entscheidung Einfüttern oder AS?
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Hallöchen,
puh... das klingt ja sehr stressig!
Eine halbe AS-Langzeitbehandlung und eine halbe Einfütterung sind ja schon mal die die halbe Miete.
Generell ist das alles nur halb so dramatisch!
Vielleicht kannst Du noch etwas zum Zustand der Völker (?) sagen, zur Herkunft und den Beuten?
Und die Aussage zu den gefundenen Milben könntest du vielleicht auch noch einmal erklären.
Ganz allgemein:
- 13kg Winterfutter sind schon mal sehr gut
- AS-Behandlung im Juli auch
- die Kontrollwindel kann man auch bei 30° einschieben - kein Problem!
- 15 tote Milben/Tag nach einer Behandlung sind quasi gar nix...
- bei einem natürlichen Milbentotenfall von 15 M./Tag ist das Volk quasi schon tot...Gruß Jörg
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Nun, das scheint dann doch dramatisch. Die 15 Milben waren natürlicher Milbentotenfall. Nun haben wir natürlich nur über einen Tag ausgezählt, das ist vielleicht ein bisschen ungünstig. Unsere Völker haben alle nur eine sehr kleine Einflugöffnung- kann man dann bei 30 Grad trotzdem eine Windel einschieben? Oder sollten wir die Einflugöffnung größer machen (haben Angst vor Räubereien, zumal wir die als Anfänger wahrscheinlich auch nicht gleich erkennen werden).
Wegen der Angst vor Räuberei können wir auch nicht viel zum Zustand der Völker sagen, da wir aus diesem Grund lange nicht reingesehen haben.
Zu unseren Bienen: Carnica, sitzen in DNM kompakt- Beuten (10 Rächen) auf 2 Zargen. Möglicherweise müssen wir im Herbst noch Völker vereinigen- eines ist uns abgeschwärmt, die Ableger scheinen aber gut zuzulegen. Bei den Ablegern scheint die Varoasituation entspannter als bei den Altvölkern (natürlicher Milbenfall 1- 3/ Tag). -
Hi,
bisher bin ich hier noch eher still gewesen (habe erst in diesem Jahr mit der Imkerei gestartet). Da dieses Thema aber auch im Kurs und Imkerverein derzeit viel besprochen wird, will ich mal "das Schweigen brechen".
Ich denke, auf Grund Deiner wagen Zeitangaben ist es schwierig, zu beurteilen, ob der Milbenfall noch als Erfolg der Behandlung oder schon auf natürlichen Milbenabfall zurückzuführen ist. Da kann ein Woche Verschiebung schnell zu einer Fehleinschätzung führen.
Daher meine Frage: Wie war denn der Milbenfall vor der Behandlung?
Zum Zweiten würde ich den aktuellen Milbenfall kontrollieren. Zwischen Behandlungsende und nächster Kontrolle sollten mindestens drei Wochen liegen.
Außerdem interessiert mich die aktuelle Brut- und Futtersituation in den Völkern. Also um eine Durchsicht kommt ihr nach meinem Dafürhalten nicht herum. Wenn ihr das in die frühen Abendstunden legt und zügig arbeitet, sollte Räuberei kein großes Thema sein.Wenn es sich herausstellt, dass ihr viele Milben in den Wirtschaftsvölkern habt, dann würde ich ein wachsames Auge auf die Ableger halten. Nicht, dass dort Milben eingeschleppt werden. Wenn die Ableger mit Milchsäure behandelt wurden, sind sie ja milbenfrei gestartet. Im Moment sind bis zu fünf Milben ja noch tolerabel. Aber ab ca. Mitte September (und das ist nicht mehr lang hin) sind das schon zu viele.
Christoph
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Danke für Deine Antwort. Die letzte AS Behandlung ist schon über 3 Wochen her, der Milbenfall hat also nichts mehr mit der Behandlung zu tun (sind auch adulte Milben, keine hellen aus der Brut).
Der Milbenfall vor der Behandlung war nicht so hoch- 0- 1,5 Milben pro Tag, aber das war auch schon im Juli.
Morgen soll es kühler werden, da werden wir mit einer abendlichen Durchsicht beginnen. Wir haben uns überlegt, diese zu staffeln, um die Räubereigefahr zu verringern (weniger Bienenflug, da die Bienen der anderen Völker ja dann größtenteils in den Beuten sein sollten). Futter wurde eingelagert, muss aber noch auf die nötigen kg ergänzt werden.
Ich denke, angesichts des Milbenfalls werden wir dann erstmal eine AS Behandlung einschieben. -
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