angepasster Brutraum und was einem da alles passieren kann

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rudi,
    danke für diese sehr anschauliche Dokumentation.
    Sagt ein DNM-Imker der seit diesem Jahr 2 Völker au 1,5 DNM sein eigen nennt.
    Gruß Norbert

    Als ich mich zum imkern entschlossen hatte, fand ich mich ratlos vor diversen modernen Beuten-Systemen.

    Abbé Emil Warre 1948, 12. Auflage Bienenhaltung für alle, Übersetzt von Mandy Fritsche, 2010

  • Erstmal Danke für die Dokumentation, Rudi. Interessant wäre noch das Aussehen der Waben im Brutraum zu dokumentieren. Denn daran ließe sich ja erst erkennen, wie viel Honig da kleben geblieben ist, der auch im Honigraum sein könnte. So wie es Markus ja meinte. Daß immer etwas Honig oben ankommt, hat ja keiner angezweifelt.


    Ich finde die Bilderserie liefert alle Gründe für den Vorzug einer 12er-Dadant. Die wahren Vorteile der Dadantbeute wurden hier nicht genutzt. In dem vom Sohn von Charles Dadant im Jahr 1920 verfassten Buch wird ja explizit auf den Wabenabstand rumgeritten, und die damit verbundenen Vorteile werden ja erst durch den Leerraum hinter dem Schied noch besser umgesetzt. Setzt man 35 mm-Wabenabstand und Waben hinter das Schied, unterscheidet sich die Beute in keiner Weise von anderen Formaten, wie Segeberger oder Langstroth oder Zander oder...funktioniert, ja, aber schade um das Potential.


    Viele Grüße


    Bernhard

  • Sehr


    frei nach Goethe:


    "Imker mit zugeknöpften Taschen,


    Dir tut keiner was zu lieb,


    Hand wird nur von Hand gewaschen,


    wenn du nehmen willst, so gib!"


    doc

  • Danke Rudi! Sowas hilft mehr als tausend Worte (die ich auch sehr schätze). Aber erzählen und schreiben kann man viel.


    Die Argumentationsstruktur hier ist auch wieder klasse, erst ein Problem, dazu äußern sich viele, gerne im Konjunktiv, alle haben sich lieb und sind sich vom Tenor her einig. Dann kommt jemand und sagt, nö, mach ich anders, dann kommt Widerspruch, und dann helfen auch Beweisbilder nicht so richtig weiter, weil was sind schon Argumente gegen eine feste Meinung!? Dann kommen Bilder wie aus dem Lehrbuch (mal ehrlich, das sind Ausnahmevölker, die hat man nicht 'von selber', ganz sicher nicht Jahr für Jahr, das kostet viel Arbeit und Gehirnschmalz), aber das reicht trotzdem nicht ;)


    Tolle Doku, ich nehme die als Ansporn und sage Danke! Deswegen muß ich ja nicht aufhören, selber nach Verbesserung zu streben - im Gegenteil! Danke auch für Toyota für den schönen Rahmen, 'Fehler' kommen ja bei gestandenen Imkern eher selten vor. In der Wahrnehmung ;)


    Beste Grüße,
    Ralf

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Hallo zusammen,
    norbert: Grüß Dich, gern geschehen. Für gutwillig Lesende habe ich mir die Arbeit ja gemacht. :)


    Zitat von BernhardHeuvel

    ..wie viel Honig da kleben geblieben ist, der auch im Honigraum sein könnte. So wie es Markus ja meinte.

    Um Eure fanatisch geführte Grundsatzdiskussion um die Presserei ging es hier nicht.
    In diesem Thema wurde das Entstehen von Wildbau hinterm Schied beschrieben und ich habe eine Methode ins Spiel gebracht, wie man mit diesem Wildbau besser umgehen kann.
    Eine Diskussion darüber, ob man das nach Eurer reinen Lehre überhaupt darf, die interessiert mich wenig.


    Zitat von BernhardHeuvel

    Interessant wäre noch das Aussehen der Waben im Brutraum zu dokumentieren.

    Ich kenn meine Brutraumwaben. Da ist auch Honig drin. Und Pollen. Und das ist auch gut so. Und das bleibt auch so.
    Welche Honigmengen ihr da rausdefiniert, die auch noch geschleudert werden könnten, ist für mich ohne Bedeutung.


    Kennt Ihr die Geschichte, wie es zu den Maßen des Freudenstein-Rähmchens kam?
    Der Freudenstein vermaß zu Beginn des vorigen Jahrhunderts die Honigkränze auf Normalmaß-Waben.
    Danach entwarf er sein verkleinertes Rähmchen, um die Bienen zu zwingen, den Honig über dem Brutnest abzulagern.
    Warum nur muss ich bei Euren Diskussionen so oft an den alten Freudenstein denken?


    Zitat von BernhardHeuvel

    Ich finde die Bilderserie liefert alle Gründe für den Vorzug einer 12er-Dadant. Die wahren Vorteile der Dadantbeute wurden hier nicht genutzt.

    Aha.

    Hab ordentlich Honig und kein Volk ist geschwärmt. Was will ich denn noch mehr wollen?

    Und das alles bei vertretbarem Arbeitseinsatz! :daumen: :)


    Drehen wir die Sache doch mal rum: Ab welchem "Honigkübelindex" dürfte ich denn in Eurer ehrenwerten Gesellschaft mitspielen?
    Von welchen Durchschnittswerten an einem Sommertrachtstandort in Waldnähe reden wir denn da in diesem Jahr? (...das Spitzenvolk in einer angewanderten Massentracht interessiert mich ausdrücklich nicht!)
    Und wenn sich dann herausstellen sollte, dass der Unterschied zu meinen Erträgen gar nicht so groß sein sollte: Was denn dann?


    Zitat von BernhardHeuvel

    Daß immer etwas Honig oben ankommt, hat ja keiner angezweifelt.

    Lieber Bernhard, diese Arroganz steht Dir ganz sicher nicht zu! Sie erinnert mich an religiöse Eiferer.


    Nix für ungut, verschwitzte Grüße,
    Rudi


    Zur Klarstellung: Von mir aus macht Ihr gerne, was Ihr wollt.
    Und ich mach weiter meins. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von gast057 () aus folgendem Grund: Ergänzung, Grammatik

  • Ich führe das gleich aus, etwas Geduld.


    Ich hatte um etwas Geduld gebeten. Um Pressing oder sowas geht es mir gar nicht und Honigkübelindex auch nicht. :confused: Jetzt reitet doch nicht gleich wieder los, sondern wartet doch erstmal ab, was ich noch sagen will. Fanatisch bin ich schon mal gar nicht. :confused:

  • ... um die Bienen zu zwingen, den Honig über dem Brutnest abzulagern.


    Jetzt mach' aber mal einen Punkt, Rudi! Bitte.


    Mir geht es überhaupt nicht darum, die Bienen zu mehr Honigproduktion zu zwingen. Diese Unterstellung nimm' zurück. Ein Freudenstein kann da machen was er will, das ist mir doch schnuppe!


    Mir geht es einzig und allein um die Harmonie des Brutnestes und nichts anderes! Und wenn ich von Harmonie spreche, weißt Du ganz genau, wovon ich spreche! Es geht um den Legegang der Königin. Um den ungestörten Legegang der Königin. Die Störungen des Legegangs lassen sich mit einer 12er Dadant und mit Platz hinter dem Schied noch weiter reduzieren.


    Und damit läßt sich das Wohlbefinden des Bienenvolkes weiter verbessern.


    Wenn ich mal etwas Zeit kriege, dann würde ich das weiter ausführen. Ich stelle gerade was zusammen und hoffe, nicht gleich wieder was untergeschoben zu bekommen. Die Übersetzung der entsprechenden Textpassagen dauert eben etwas.

  • Hallo Bernhard,
    ruhig, Brauner. :)


    Ich habe in der Mehrzahl gesprochen, als es um die Presserei etc. ging. Ich meine also die gesamte Diskussion, und die habe ich in meinem letzten Beitrag schon ganz zutreffend wiedergegeben.


    Und Du selbst hast vor wenigen Beiträgen geschrieben:

    Zitat von BernhardHeuvel

    Denn daran ließe sich ja erst erkennen, wie viel Honig da kleben geblieben ist, der auch im Honigraum sein könnte.

    Insofern bist Du Teil dieser Diskussion und ich sehe nicht, was ich bei meinem Vergleich zurückzunehmen hätte.


    Und den Part, in dem ich Dich persönlich angesprochen habe, hab ich ja in der letzten Mail schon zitiert.
    Auch da ist nichts zurückzunehmen.


    Wiederum nix für ungut,
    Rudi


    ...der jetzt den PC ausschaltet, um mit Freunden zu feiern. Ist Wichtiger! :)

  • Aus dem verlinkten Buch einleitend ein paar Zitate, die mein besonderes Interesse erweckten.



    Kapitel 2, Unterkapitel: Rähmchenabstand


    (Zitat)
    "Ein weiterer Vorteil der großen Bruträume, die wir nach dem Beispiel von Quinby übernahmen, finden wir in dem größeren Abstand der Rähmchen zueinander. Quinby ordnete seine Rähmchen in 1 1/2 Zoll (Anmerkung: 38,1 mm) von Wabenmitte zur Wabenmitte an. Er folgte damit den alten Imkern wie zum Beispiel Dzierzon, und dachte, damit den richtigen Abstand zu verwenden.


    Langstroth verwendete einen Wabenabstand etwas über 1,5 Zoll (34,9 mm) und dachte ebenfalls, daß das richtig ist.


    Die Beutenhersteller in den USA übernahmen den Abstand der Rähmchen mit genau 1 3/8 Zoll, ohne die Angelegenheit näher zu hinterfragen. Sie hatten gute Autoritäten hinter sich, da zum Beispiel Berlepsch, einer der Wortführer der Mitte des 19. Jahrhunderts, behauptete, dass dieser Abstand der Abstand ist, der von den Bienen eingehalten wird.


    Mit der Übernahme der Quinby-Beute übernahmen wir auch seinen Wabenabstand. Bei Diskussionen zu dieser Angelegenheit wurde oft auch den natürlichen Wabenabstand verwiesen, bei dem wir feststellen müssen, dass die Bienen alle möglichen Abstände Bau ihrer Waben verwenden, von einem bis zwei Zoll oder mehr, von Mitte zu Mitte. Alles dabei. Jedoch streben sie stets für die Arbeiterinnen-Brutwaben einen Abstand von einem halben Zoll zueinander an, was in etwa der 1 3/8 Zoll (35 mm) Abstand von Mitte zu Mitte ist.


    [...] Argument der Befürworter des 35 mm-Abstandes. [...]


    Das ist ein gutes Argument, aber es funktioniert nicht gut in der Praxis der großen Waben. Wenn die Brutzeit im Sommer endet, lagern die Bienen, die auf einem Wabenabstand von 38 mm leben, mehr Honig in jede Brutwabe, da gibt es mehr Raum und sie brauchen dann nicht die Zellen bis auf die genaue Länge der Bienenpuppe halten, wie während der Brutzeit. So wird die Wabe verdickt, oder zumindest ein Teil davon, mit Honig gefüllt. Es bleibt nur die notwendige Raum, um die Bienen passieren zu lassen. Daraus ergibt sich eine größere Menge von Honig als in niedrigen Waben; die Bienen trauben sich dort in größerer Zahl und überstehen somit den Winter besser. Sie sind leistungsfähiger im Frühjahr und durchlaufen den Kreislauf des Jahres mit mehr Erfolg.


    Die obige Theorie wird durch Fakten gestützt. Bienen in großen, tiefen Brutzargen, mit dem weiten Wabenabstand, sind stärker, wintern besser aus, gewinnen schneller an Stärke als diejenigen in niedrigen Waben, wenn alle anderen Bedingungen gleich sind. Der Leser wird sich erinnern, daß diese Tatsachen erst in der Praxis gefunden wurden, bevor wir versuchten, sie durch eine Theorie zu erklären. Keine Theorie ist stark, wenn sie nicht durch die Tatsachen der Erfahrung bestätigt wird. Die Erfahrung muss auch in ausreichendem Umfang gesichert werden, um mögliche Ausnahmen als solche zu erkennen.


    Die Prüfung dieser Angelegenheit bei hunderten Völkern, an separaten Bienenständen, wobei die Völker in gleicher Weise behandelt wurden, lässt aber wenig Raum für Zweifel an der Richtigkeit der Theorie. Bei lediglich einem halben Dutzend Völkern, würden andere Bedingungen das Ergebnis zu ändern.


    Der weite Abstand der Waben hat auch einen gewissen Einfluss auf das Schwwarmverhalten. Dies wird in einem anderen Kapitel behandelt werden. (Zitatende)



    Kapitel 8: Schwarmverhinderung und Honigräume geben. => Zusammenfassung.


    Der Autor schickt vorweg, daß Schwärme nicht komplett verhindert werden können. Jedoch kann der Anteil der Völker, die schwärmen wollen, stark verringert werden. (In seiner Imkerei ca. 30 Schwärme bei 525 Völkern im Jahr 1916. Oder in Prozent: 6 %.)


    Dazu hält er das Folgende für erforderlich:


    (Zitat)

    • Genug Platz für die Königin im Brutraum. Hier sieht er Vorteile der großen Waben, wenn er auch anerkennt, daß bei einer Beute mit acht Waben auch ausreichend Platz zur Brutablage ist. Wichtiger aber noch:
      "Als ein Ergebnis der ersten Aussage, muss es im Volk reichlich Platz für Honigvorräte geben. Einige Anfänger sind erstaunt, alte Praktiker zu sehen, wie Dr. Miller, wenn er seinen Bienen bei einem starken Bienenvolk bis zu drei Honigräume auf einmal gibt. Aber wenn die Königin sehr fruchtbar ist, und reichlich Brut angesetzt hat, wie es die Natur diktiert, ist ihr Volk in der Lage, in jedem der zwei oder drei Honigräume so stark zu arbeiten, wie in einem Honigraum."


    • Die Wichtigkeit von der Verwendung von Mittelwänden und ausgebauten Waben in den Honigräumen, die vor dem Einsetzen einer starken Tracht in den Völkern sein sollen.


      Jetzt wird es (für mich) interessant:


    • Die ausreichende Belüftung der Beute wird hervorgehoben.


      "Es ist völlig unsinnig zu erwarten, daß die Bienen zufrieden bleiben und Honigräume füllen, wenn die Belüftung des Stockes nicht ausreicht, um die Anforderungen der wachsenden Bienenmasse zu erfüllen.


      Alle Beobachter bemerken die große Anstrengung, die den Bienen durch die gleichzeitige Zunahme von Hitze durch steigende Temperaturen im Sommer und eine tägliche Zunahme von etwa 2.000 oder 3.000 oder mehr schlüpfenden Bienen bei starken Völkern auferlegt wird. Doch viele Imker denken nicht an die Vergrößerung der Mittel zur Lüftung der Beute. Tausende von Völkern sind gezwungen, einen großen Teil der Bienen im Leerlauf zu lassen, sie hängen an der Außenseite des Stockes für Tage und manchmal Wochen, weil sie nicht in der Lage sind, das Innere der Brutzargen und Honigräume zu belüften.


      Wir dürfen nicht vergessen, daß jede Ecke, jede Zarge eines Bienenstockes einen Strom von Frischluft benötigt, die mit großer Mühe durch die Schaffung einer Linie von fächelnden Bienen, unaufhörlich reine Luft in die Beute und schlechte Luft heraus zwingt.


      Doch bei vielen Völkern gibt es einen flache Eingang, der teilweise durch dort sitzende Bienen geschlossen ist, und innen sind es vielleicht über den Brutwaben einige Trennungen, Absperrgitter, Zwischenböden, Honigschiede, Bienenfluchten etc. sein, die alle im Weg der Belüftung sind. [...]"


    • Ein gutes Dach.


    • Eine junge Königin.


    • Wenig Drohnen.


      Soweit bekannt. Jetzt wird es wieder interessant:


    • Zitat: "Die letzte Bedingung, die wir bei der erfolgreichen Vorbeugung von Schwärmen erwähnen, ist eine, mit der wir seit Jahren arbeiten - ohne aber daß wir es wußten, bis die Angelegenheit von Herrn Allan Latham an uns herangetragen wurde, im Jahre 1916. In einem Beobachtungsbienenvolk während der Storrs Konferenz, brachte Mr. Latham den Hinweis, das bei 35mm-Abstand der Waben, von Mitte zu Mitte, wie es im allgemeinen üblich ist, den Schwarmtrieb fördert.


      Wir haben den Quinby-Wabenabstand von 38 mm seit 1866 verwendet.


      Die Bienen arbeiten zufrieden mit dem einen Zwischenraum wie mit dem anderen. Es ist eine Tatsache, daß die damaligen Ratgeber der jeweiligen Wabenabstandspartei keine sehr positive Argumente zugunsten ihrer Verfahren hatten, die sie nach vorne gebracht hätten.


      Aber der 38 mm Abstand gibt den Bienen 3 mm zusätzlichen Abstand zwischen allen Waben, um sich aufzuketten oder um sich während des Brutgeschäftes zu bewegen. Dies multipliziert mit der Höhe und Länge der Beute und der Anzahl der Rähmchen geben einen Zusatz von 162 Kubikzoll (3 Liter). Raum zum Aufketten oder für die Belüftung. Je nachdem. Man denke an die Vielzahl von Bienen, die in einem solchen Raum untergebracht werden können![...]"



    Soweit aus der Feder von Dadant's Sohn.


    Dazu will ich ergänzen:


    Ich habe die folgende Erfahrung im Stabilbau gemacht:


    [Blockierte Grafik: http://www.immenfreunde.de/pics/wabengasse1.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.immenfreunde.de/pics/wabengasse2.jpg]


    Sprich: im Honigbereich war nur eine Passage, die mehr oder weniger eine Biene breit war. In der mittleren Sektion, wo die Brut war, waren die Waben weiter auseinander. Viel weiter. Und ganz unten, da waren die Waben sehr weit. Dort war aber auch stets weniger Brut, vielmehr war es eine Art Pufferzone.


    Daneben habe ich sehr gute Erfahrungen mit hohen Böden gemacht. Und warum?! Weil die Bienen sich darin aufketten können. Und eben nicht im Brutbereich sich aufketten müssen. Wer kettet sich auf?! Es sind nachts die Flugbienen, die alten griesgrämigen Tanten. Und das sind sie tatsächlich!


    Denn eine weitere Erfahrung ist die folgende: während des Aufbaus des Bienenvolkes im Frühjahr wandert die Königin ohne Weiteres zwischen der oberen und unteren Zarge hin und her. Entsprechend erstreckt sich das Brutnest. Wenn es dann weiter ins Jahr geht, halten sich plötzlich alle Königinnen in den schwarmtriebigen Völkern nur noch oben auf, knapp unter dem Absperrgitter. Und das liegt nicht an dem verhonigenden Brutnest - nein -, sondern an dem Verhalten der alten Bienen der Königin gegenüber. Die Königin wird angerempelt ohne Ende. Ich habe das mit meinen eigenen Augen im Beobachtungsstock und draußen bei den Völkern in Natura erlebt.


    Die Dadantbeute hat nun Merkmale, die dem Bien in mehrerlei Hinsicht Gutes bringt.


    • Die alten griesgrämigen Bienen können sich im Leerraum aufketten und belästigen die Königin schon mal nicht mehr durch ihre Anwesenheit. Gleiches gilt auch für Drohnen, die aus dem Brutnest bleiben und damit herrscht eine gewisse Ruhe im Brutnest, die der Königin sehr bekömmlich ist. Sie kann weiter ihre Legekreise ziehen, ganz in Ruhe.


    • Die Übergabe des Honigs findet nicht mehr im Brutnest statt, sondern auf direktem Wege führt eine Bienenstraße durch den Leerraum in die Honigräume. Das hält die Feuchtigkeit aus dem Brutnest, was der Brut durchaus bekömmlich ist, denn die Enge, die Feuchte und die Hitze sind belastend. Das merken wir Menschen bei diesen sommerlichen Temperaturen doch am eigenen Leibe, wie sich das anfühlt. Das Brutnest bleibt außerdem frei von zwischengelagertem Nektar und auch das ist gut für den ungestörten Legegang der Königin.


    • Ventilation. Der Leerraum neben dem Schied ermöglicht eine gute Belüftung der gesamten Beute. Das ist bekannt. Auch die kundigen Imker mit Segeberger entfernen die äußeren Randwaben im Winter, um eine gute Luftströmung und Umwälzung zu erreichen.



    Das sind die drei wichtigsten Punkte, weswegen ist ratsam ist, den Leerraum hinter dem Schied auch wirklich leer zu lassen.


    Wenn da Bienen bauen, dann ketten sich dort die Flugbienen nicht mehr auf.
    Wenn da Bienen bauen, existiert da ein Hindernis für die Honigsammler und für den Luftstrom gleichermaßen. Ähnliche Hindernisse bilden dorthin gehangene Rähmchen.


    Die ganzen weiter oben genannten Vorteile werden dadurch ausgehebelt. Und die Vorteile können im Brutnest nicht mehr wirken. Der resultierende Legegang zeigt genau diese Störungen an.


    Ich würde mich über Bilder der Waben aus dem Brutnest des gezeigten Volkes freuen.


    Vielen Dank im Voraus,


    Bernhard


    PS: Eine schöne Feier wünsche ich Dir.

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