Hallo zusammen,
nach längerer Abwesenheit im Forum hätte ich eine Frage bezüglich eurer Erfahrungswerte über Königinnen(nach)zucht im Honigraum.
Leider brachte die Suchfunktion hierbei nicht den gewünschten Erfolg.
Nachdem bei mir 2014 die Aufzucht von Königinnen über Sammelbrutableger sowie die Begattungserfolge der Prinzessinnen mehr als bescheiden waren, hatte ich heuer vor meine wenigen Jungköniginnen über Starter und Finisher zu erstellen.
Erst kürzlich habe ich mir bei einem Imkerkollegen das Buch „Wochenendimker“ von Karl Weiß ausgeliehen.
Dieser imkert genauso wie ich mit Zander und 9 Waben Zargen (Brutraum zweiräumig).
In den sogenannten Schautafeln wird seine Art der Königinnennachzucht beschrieben.
Eine Variante ist mir sofort ins Auge gesprungen:
Anfang Mai (Honigraum ist schon längere Zeit aufgesetzt):
Entnahme von 2-4 Brutwaben aus Brutraum unten (BR 1) und Brutraum oben ( BR 2) ohne Bienen und Königin über ASG in den Honigraum ( HR) im Tausch mit Honigwaben und Leerwaben aus dem HR. Nach 2 Stunden Hinzugabe von 2-3 Edelmaden aus einem nachzuchtwürdigen Volk durch Weiselbecher, die auf den Waben befestigt werden. Einen Tag später Kontrolle auf Annahme der Larven (Wachskranz). Nach weiteren 7 Tagen Bildung von Begattungseinheiten mit je 1- 2 Brutwaben, Weiselzelle und 1 Futterwabe in separater Zarge. Alternativ auch Umlogierung über den HR in separater Zarge und Flugloch, nur getrennt über bienendichtes Gitter möglich.
Meine Gedanken hierzu:
Vorteile:
Die Qualität des Weiselfuttersafts entspricht dem einer Schwarmzelle oder einer stillen Umweiselungszelle, da im weiselrichtigen Volk „produziert“ (Stichwort Königinpheromon), im Gegensatz zum (Sammel)Brutableger ohne Königin.
Die Weiselzelle verbleibt mindestens bis zur Ihrer Verdeckelung im Volk. Futterversorgung und Wärmeregulierung wären hier optimal gewährleistet.
Die Volkskörper bleibt bis zum Zeitpunkt der Entnahme der Begattungsablegereinheiten erhalten, Trachten können bis dahin weiter im „vollem Umfang“ genutzt werden.
Aufwändiges Abkehren von Bienen für die Erstellung eines Anbrüters und/oder Entnahme von Brutwaben für die Bildung von Brutableger entfallen. Dies gilt auch für die dazugehörenden Gerätschaften wie Ablegerkästen usw.
Nachteile:
Der Wärmehaushalt des Brutnestes wird durch das Umhängen von Brutwaben in den HR meines Erachtens doch wesentlich gestört.
Die Annahmequote der Edelmaden ist relativ schlecht (Weiß spricht von ca. 50%)
Der Schwarmtrieb wird durch die Anwesenheit von Weiselzellen im Volk künstlich erhöht?
Grundsätzlich hört sich das aber ja alles recht einfach an.
Nur stellt sich die Frage, ob dies auch praktikabel und sinnvoll ist.
Hat dies schon jemand in der Form so probiert?