Hi, ich komme gerade völlig entsetzt von der diesjährigen Oxalsäurebehandlung. Was ist da bloss passiert? Kurz zur Vorgeschichte: dieses Jahr 6 Völker auf Dadant US eingewintert, 5 davon auf eigenem Sommerhonig (konnte wg gesundheitlicher Probleme nicht ernten). Wie jedes Jahr, bin ich meinem Varroakonzept treugeblieben, Drohnenrahmen schneiden, 2x AS 60% im NHV horizontal.Alle Völker sahen im Oktober top aus, ordentlich Brut, alles diesjährige Königinnen, alle Wabengassen voll besetzt. Milbenfall unauffällig. Ich bin ein Verfechter rigoroser Wabenhygiene und erneuere konsequent 50-75% über das Jahr. Die Pollenversorgung ist an allen 3 Standorten super, Bienendichte eher gering,d.h. wenig imkerliche Nachbarschaft. Kein Raps, wenig intensive Landwirtschaft. Seit 4 Jahren arbeite ich ohne Winterverluste, der BSV, der jedes Frühjahr kommt, staunt immer wieder über die grandiose Vitalität.
Gerade eben nun das: eine Beute bis auf eine Handvoll leergeflogen, null Totenfall. Die daneben zusammengeschmolzen auf Apfelsinengrösse. Das waren die besten Honigvölker...an einem weiteren Stand sowas von Schwächlingen, ich glaubs einfach nicht. Einzig 2 Augustfluglinge sind so là là,hatte ich aber auch viel stärker in Erinnerung. Zwei weitere Völker haben ordentlich was weggezehrt, sind aber nur mittelmässig stark.
Alle leeren Waben sind unauffällig, keine Kotflecken, keine (offensichtlichen) Varroaspuren. Futter ist noch da, das ist trocken und nicht angeschimmelt oder angefressen. Ich bin ratlos. Spätfolgen PSM? Woher sollen die kommen? Ich schaue wirklich extrem aufmerksam und kundig auf die Umgebung, ich kann beim besten Willen nix finden. Wie peinlich ist das denn, da erzähle ich anderen, wie sie´s am besten machen sollen, und dann sowas. Und nun? Wie soll das denn weitergehen? Der Winter hat hier noch nicht mal angefangen. Mir grauts. Diese Minivölkchen schaffen m.E. keine paar Wochen Frost. Was soll ich nur tun?
Extrem schwache Völker
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Auf keinen Fall behandeln. Das würden sie sicher nicht überleben.
Ansonsten: Du hast alles richtig gemacht. Wahrscheinlich durch das miese Augustwetter zu wenig Winterbienen erbrütet. Oder natürlich PSM. Auch wenn dus nicht siehst.
Es ist da was am Gange. überall das gleiche Szenario. Schlimm. -
Spätfolgen PSM? Woher sollen die kommen? Ich schaue wirklich extrem aufmerksam und kundig auf die Umgebung, ich kann beim besten Willen nix finden.
Es ist da was am Gange. überall das gleiche Szenario.
Vielleicht hat die Chemtrail-Fraktion ja doch recht, und es liegt was in der Luft.
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Nachdem du ja nun mit Oxalsäure behandelt hast, bist du dem vermutlichen Verursacher auf die Pelle gerückt. Jetzt gibts nur noch 2 Möglichkeiten, entweder auf die Finger sitzen oder besser, bei den aktuell warmen Temperaturen noch schnell die Schwachen zusammen setzen. Was zu schwach ist überlebt den Winter eh nicht bzw. ist dann im Frühjahr ein Kümmerling. Daher besser jetzt noch den Grundstock für 2015 legen.
Jedoch ist das Vereinigen kein Garant, hab selbst welche mit dieser Vorbelastung zusammen geworfen und bereits 1 Woche später warens weniger als vor dem zusammen legen.Die Handvoll-Volk und das Apfelsinenvolk kannst leider abschreiben, selbst beim Vereinigen mit anderen würden die weiterhin abfliegen.
Ich beobachte das gerade selbst noch an solch einem Kümmerling und hab ihn dazu in einen Schaukasten gesetzt. Sobald es Flugwetter gibt, verschwinden immer wieder zahlreiche Bienen zum Ausflug und kommen nicht mehr zurück. Milben haben die nun keine mehr, aber irgend einen Schaden müssen die Damen abbekommen haben.Die Milben haben dieses Jahr viele von uns verarscht, inwiefern das mit PSM in Zusammenhang steht lasse ich mal offen, da mein Problemstandort keine Raps/Maisfelder in seinem Flugkreis hatte.
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Zitat
keine (offensichtlichen) Varroaspuren
Hallo Landpomeranze!
Was verstehst du genau darunter? Ich würde die Symptome als eindeutigen Varroaschaden deuten.
Bei mir ist es auch heuer das schlechteste Jahr meiner Imkerschaft (seit 1991). Ich habe zwar noch nicht die großen Ausfälle, aber mehr als 10 % (4 von 30) sind es schon und es werden sicherlich noch mehr werden. Bei mir ist es eindeutig die Varroa.
Ich vermute, dass es bei mir die Summe der neg. Einzelfakten ist.
1. Der letzte Winter war sehr mild und vermutlich hatten die Völker teilweise durch gebrütet, wodurch die Restentmilbung nicht die erwünschte Wirkung hatte.
2. Der Honigertrag war 2014 bei uns sehr schlecht. Die Völker hatten nichts zu sammeln, flogen nur zögerlich aus, wodurch auch keine Milben ausgetragen wurden. Aufgrund der mangelnden Sammeltätigkeit wurden die Bienen im Durchschnitt auch älter und somit für diverse Viren anfälliger.
3. Im Juli und im September herrschte zur Zeit der AS-Behandlung kein ideales Wetter.
4. Da mein Varroakonzept bisher immer funktioniert hatte, war ich unachtsam und es konnte sich diese neg. Situation einstellen.Nächstes Jahr wird mir das sicherlich nicht mehr passieren (vermutilich dafür was anderes).
MfG
Honigmaul -
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Wie alt sind die Völker / Königinnen?
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Hallihallo,
wenig intensive Landwirtschaft.
das genügt leider in diesem Jahr, weil das warme Wetter vielen Landwirten ebenfalls nicht in die Planungen passt. Genausowenig wie uns Imkern.
Einzig 2 Augustfluglinge sind so là là,hatte ich aber auch viel stärker in Erinnerung. Zwei weitere Völker haben ordentlich was weggezehrt, sind aber nur mittelmässig stark.
Die Fluglinge wirst Du gut zugefüttert haben, deshalb stehen die besser da, als alle anderen. Ist bei meinen Völkern genauso. Was dauerhaft gefüttert wurde ist unauffällig, die einst flugstarken Herbstsammelvölker sind tot.
Mir grauts. Diese Minivölkchen schaffen m.E. keine paar Wochen Frost. Was soll ich nur tun?
Nix. So kalt wirds schon nicht werden, schon garnicht für lange Zeit. Dass man den Russen momentan keinen m³ zuviel an verkauftem Erdgas gönnt, zeichnet sich am Wetter ja schon längere Zeit ab und da wird sich wohl erstmal nix ändern
Grüßle Sven
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...keine Kotflecken...Meinst Du damit keine Flecken von den Bienen oder keine von den Varroas?
Guck' Dir die Waben noch mal genau an, kleine weiß-graue Pünktchen sind Varroakot. Mir ging es mit den Winterverlusten jahrelang ähnlich wie Dir, ich kam mir schon immer blöd vor, wenn mich Imkerkollegen gefragt haben, wie es verlustmäßig so aussieht und ich wahrheitsgemäß antworten mußte: null. Letztes Jahr bei einigen Völkern dasselbe Bild wie oben beschrieben, Futter en Masse, Beute leer. Nach dem Blick in die leeren Zellen war mir einiges klarer... Hier nach ganz unten scrollen, da ist ein Foto von Zellen mit Varroakot http://www.imkerverein-greven.de/index.php/guid…-falsch-gemacht. -
Hallo Landpomeranze, dein Nickname hört sich ein bisschen ostpreußisch an, aber das nur nebennei.
Das die besten Honigvölker im Herbst, sich manchmal selbst auflösen, habe ich auch schon bemerkt. Ein Imkerkollege hat das auch erlebt, allerdings nach der OS Träufelung,nach 14 Tagen war plötzlich nur noch ein kleiner Haufen Bienen vorhanden. Auch ich habe gerade eine "Apfelsine" dem Nachbarvolk zugehangen, allerdings HBB.
In deinem Fall würde ich, wenn die nächsten warmen Tage kommen, bei uns schon übermorgen,vereinigen. Such dir ein Volk aus was noch überwinterungsfähig ist, eine Leerzarge drauf und dann alle Apfelsinenvölkchen darein abschlagen wenn du zufällig die Königin siehst entfernen, aber nicht unbedingt lange suchen. Die Beuten würde ich aber von ihren Stammplätzen wegnehmen und gleich in die Nähe des zu verstärkenden Volkes, damit abfliegende Bienen sich schneller orientieren können. Das ist zwar keine übliche Vereinigungsmethode, aber ich glaube dieses Jahr notwendig. Denn bei 14 Tagen strenger Frost sind die Völkchen erledigt. Bei solchen Aktionen kann man auch mehr Schaden als Nutzen machen, aber dieses Jahr ist das wohl einen Versuch wert. -
Danke Zonia, für das Bild mit Varroakot.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich das so genau noch nie betrachtet. Als ich heute bei der Vereinigung 3 Waben ungehangen habe, sah eine davon auch so ähnlich aus, wie die mit Varroakot, bei mir nur ohne Brut. Spätestens übermorgen kommen die 3 Waben wieder raus, dann werde ich das genauer betrachten, ist mir noch nie so deutlich aufgefallen. -
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Ohhh, vielen lieben Dank für die vielen, schnellen Antworten...der erste Schock ist vorbei, ich grüble und denke, wo ist nur der Fehler. Oder die Fehler, vielleicht ist es die Summe von Details, die in ihrer einzelnen Geringfügigkeit gar nicht so schlimm gewirkt hätten.
Um mal auf die einzelnen Anregeungen einzugehen: ich weiss ziemlich genau, wie Varroaschäden aussehen. In meinem 2. Imkerjahr hatte ich Totalverlust im Frühherbst und zwei BSV sowie den Amtsveterinär am Stand. Die Aufklärung war äusserst hilfreich für mich. Jahrelang habe ich bei einem Berufsimker viele Völker mitbetreut und habe ordentlich Erfahrungen gesammelt, und wie gesagt, 4 Jahre lief alles bestens. Wirklich, ich kanns beurteilen.
Die Königinnen waren alle diesjährig, 3 davon zugekauft (u.a. die der beiden Fluglinge sowie die des "Apfelsinenvölkchens"). Die anderen drei sind eigene Nachzuchten aus zwei Herkünften, standortbegattet. Die Brutbilder waren alle bis Oktober hervorragend,lückenlos, die Kisten voll.
Ich habe nicht vor, die vorhandenen Waben weiter zu verwenden, es wird gnadenlos alles eingeschmolzen, guter Resthonig hin oder her. Hygiene ist und bleibt das A und O, und auch aus dem gleichen Grund werde ich nicht vereinigen. Ich bin sehr traurig, dass sich meine Hoffnungen so zerschlagen, nein, dieses Jahr war eher schlecht. Die Trachtsituation vor Ort ist eigentlich selbst in dieser Saison recht gut gewesen, die Völker haben selbst im verregneten August keine Not gelitten.
Tja, PSM beschäftigt mich auch zunehmend, zumal, wenn man sich in den entsprechenden Threads mal schlaumacht, kriegt man grosse Augen- und grosse Wut. Letztendlich wirds wohl ein Mix sein, genaueres wahrscheinlich nur über Probenuntersuchung. Wenn ich denn nur Leichen hätte, um die mal mit einzuschicken.Echt bitter. Jedenfalls danke für das Feedback. Ich werde spätestens im Frühling berichten, was die Kümmerlinge so fertiggebracht haben. -
Hallo,
mein Beileid auch noch.
Wenn da nichts eindeutiges zu sehen ist,a uch wenn einen der Verdacht erst einmal beschleicht, dann alles entsorgen und nichts vereinigen, das sehe ich auch so.Toi, toi, toi
Marion,
die sich jetzt nicht noch ranhängt in Sachen Vermutungen und Ferndiagnosemutmaßungsabgabe.
Hol doch nochmal jemanden dazu,
oft sieht man nur das, was man sehen will oder meint... -
Um mal auf die einzelnen Anregeungen einzugehen: ich weiss ziemlich genau, wie Varroaschäden aussehen. In meinem 2. Imkerjahr hatte ich Totalverlust im Frühherbst und zwei BSV sowie den Amtsveterinär am Stand. Die Aufklärung war äusserst hilfreich für mich. Jahrelang habe ich bei einem Berufsimker viele Völker mitbetreut und habe ordentlich Erfahrungen gesammelt, und wie gesagt, 4 Jahre lief alles bestens. Wirklich, ich kanns beurteilen.Man könnte meinen mir wird ein Spiegel vorbehalten. Dieses Jahr hatte ich es auch das erste mal und wollte es nicht glauben. Mein Bild zu Varroaschäden sieht einfach anders aus. Aber leider scheinen hier neue Faktoren aufeinander zu treffen und uns ein Schnippchen zu schlagen.
Hatte diesen Herbst kaum Milben Fall und dennoch hatte ich dann im Oktober Verluste. Zumindest habe ich feststellen können, dass die Völker/Ableger mit mindestens 2-4 Wochen Brutfreiem Zeitraum am stärksten da stehen. Dieses Wissen wird in 2015 umgesetzt und entweder mittels einer abgewandelten Form von TuB oder durch Umweislung durch Kö Entnahme, Zellen brechen und zusetzen einer Weiselzelle bzw. Zuchtstoff. Damit hab ich dann 3-4 Wochen keine neuen Stifte und bin gespannt auf die Auswirkung.
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Moin, moin,
und Beileid.
Der Varroaverlustfaden ist ja leider zu: Bei mir Verlust bisher 0 bis 1, das sieht unruhig und drohnenbrütig aus, und ist klein. Ob aber Varroa? Schwach, aber nach meinem Dünken überlebensfähig sind 4 oder 5. Die anderen sehen gut aus.
Gruß Clas
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