Kosten- und Leistungsrechnung in der Imkerei

  • Wasgauimmen im anderen Faden:


    „Deichkind hat es gemerkt :liebe002: wird unbezahlbar“


    Ach was, ich habe doch noch nen Beruf :)

    Und für mich ist die Zeit an den Bienen und mein Presshonig unbezahlbar.

    Bienen seit 2019, Warré-Beuten im Umstellungsprozess auf Dadant-Blatt-Trogbeuten, Naturbau, aktuell 13 Kisten beider Formate mit Völkern und Ablegern.

    Einmal editiert, zuletzt von Deichkind ()

  • Kann Jeder und Jede wie er oder sie will. Was ich halt etwas Unnett finde ist, wenn ich über die Ausgaben jammere und sie als allgemeingültig hinstelle und so vor der Imkerei warne weil man damit schwer auf die Nase fallen kann. Das ist aber gerade bei den Anfängern extrem übertrieben und klappt nur wenn ich gegen den allgemeinen Rat eine Spezialdisziplin wähle und einen der Erntemenge nicht adäquaten Aufwand betreibe. Ich sage mal nur so, nicht genug Honig zum Verkaufen aber einen Bautrockner am Start, gel? Das ist eigenes Ermessen, Jedem seine Sache oder wie ich es gerne Ausdrücke, selbert Schuld. 10.000€ Investition und keinen Honig zum verkaufen, da ist irgendwas schräg gelaufen. Oder es ist der Gründungsplan einer Bank für ein Imkerei, die natürlich die ersten fünf Jahre nur Verluste macht und im sechsten Jahr dann abgewickelt wird.

    Nüscht für ungut und viele liebe Grüße auf den Deich

    Wolfgang

    Wäre schön, wenn du akzeptierst, dass es Motivationen gibt Honig nicht zu verkaufen. Was wenn sie viel selbst verbraucht, verschenkt oder spendet oder einfach immer auf eigenem Honig überwintert oder oder oder.


    Deswegen muss nichts schräg gelaufen sein. Deinen Kommentar finde ich unpassend bis übergriffig.

  • Wäre schön, wenn du akzeptierst, dass es Motivationen gibt Honig nicht zu verkaufen.

    Tut doch nichts zur Sache. Die Einnahmenseite gilt doch eh (in diesem Fall) nicht für verkauften Honig. Ist doch nur eine angenommene Bewertung für Privatentnahmen. Noch mal nachlesen?


    merops hat bei der Bewertung den wichtigsten Punkt genannt. Bei der Betrachtung der Einnahmen und Ausgaben kommt ein verfälschtes Bild heraus. Bei einer Bilanzierung wären die Anlagegüter dabei und es ergäbe ein vollkommen anderes Bild.

  • Ach was, ich habe doch noch nen Beruf :)

    Geld zum Fenster raus werfen, damit es zur Tür wieder rein kommt.

    Ja, das ist Hobby.

    Geld ausgeben und es kommt nix rein...... ist ähh d.. nein schädlich. Die Ehefrau-in könnte empfindlich reagieren bei einer weiteren Fahrt ins Imkerschlaraffenland.

    Überschätzen der eigenen Fähigkeiten, aufgrund von Pharisäern, wo alles soooo einfach ist...

    Wenns dir Spass macht und du dir das leisten kannst... schööön!

    Jemand der meint, ich mach mir 70Völker und kaufe im nächste Jahr ein neues Auto, der wird hart auf den Beton der Tatsachen knallen.

    Nur einmal noch 2021, und du kannst Wünschdirwas günstig gebraucht haben.

    Die Ehefrau-innen können rechnen, müßen rechnen, dann kommt der Rotstifft, schon bei 1,50€/kg Zucker. Kommt dann noch die gewünschte Regelung/Aufstellungsverbot, usw.

    Imkern nur noch für Wohlhabende?

    Das, was du sicher weisst, hält dich vom Lernen ab.


    Richtige Auslese und exaktes Verpaaren, ist das Ruder mit dem das Schiff auf Kurs gehalten wird.

    Paul Jungels


    https://www.bienen-plus.de/

  • Sorry Deichkind, kam für mich so rüber in meinen Erinnerungsfetzen. Ich erinnerte mich, daß Du proklamiert hast“…. und es ist ein teures Hobby ……“,“ … mein Mann spielt Golf, das ist billiger…“ oder so. Aber Du bist nicht die Erste die dieses Thema aufgebracht hat, die Diskussion gab es schon früher, da warst Du noch nicht, auf der Welt wäre übertrieben, aber noch nicht hier am Start.

    Bleibt trotzdem, daß ich anderer Meinung bin, ich finde nicht, daß Imkern ein teures Hobby ist, im Gegenteil. Ich bin mal gesegelt, das hätte ich mir in St. Tropez nicht leisten können, aber mit einem gebrauchten 435-er Albatros auf dem Muldestausee in Pouch bei Bitterfeld ging das schon mal einige Jahre, jedenfalls finanziell. Aber kannst Du Dir vorstellen was eine richtige Rennjacht kostet. Das ist teuer, ein Pferd, 100 Jagdhunde oder Dalmatiner, das ist teuer, Luxusoldtimer fahren, fliegen, das ist teuer. Ein Hobby, das mit Bedacht ausgeübt sich selbst finanziert oder sogar über die Jahre einen kleinen Gewinn abwirft, das ist nicht teuer. Was natürlich teuer werden kann, und dafür kenne ich Deine Gegend nicht genug, ist unter widrigsten Bedingungen unbedingt etwas durchzuziehen. Chapeau vor Deinem Durchsetzungswillen, aber etwas unter widrigsten Bedingungen durchzuziehen kann etwas teurer werden, weshalb ich davon eher abraten würde. Es kann aber auch zur Kunstform geraten und eben gerade darum so interessant sein. Ich denke dabei an einen jamaikanischen Bob oder Eddy the Eagle. Ich ziehe meinen virtuellen Hut, ich würde was anderes machen, z.B. Imkern.

    Viele liebe Grüße und bleib stabil auch wenn Du von einem alten Drecksack wie mir persönlich angegangen wirst

    Wolfgang

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie, also theoretisch.

  • Ein Hobby, das mit Bedacht ausgeübt sich selbst finanziert oder sogar über die Jahre einen kleinen Gewinn abwirft, das ist nicht teuer.

    Weil ich nicht verkaufe sondern wir nur selbst verbrauchen oder verschenken

    Moin Wolfgang,

    hier gibt es offenbar ein Missverständnis. Deichkind hat nicht die Hände über den Kopf zusammengeschlagen und sich über ihre Bilanz des Imkerhobbys beklagt. Sondern ausschließlich aufgeführt, was das Imkern, rein als altruistisch gedachtes Hobby, kostet, wenn man nur und ausschließlich Kosten hat. Dass sie das so macht, ist ihre Entscheidung. Wenn sie sagt "ist mir alles zuviel, es sollte sich doch ein Teil tragen", wird sie sicher anders entscheiden als die bisher sehr bescheidenen Honigernten lediglich zu verschenken. Und wenn plötzlich 500 Kilo bei der Ernte herauskommen weil es mal richtig gut läuft, jedenfalls mehr als man ohne weiteres bei Familie und Freunden verschenken kann, könnte ich mir ebenfalls vorstellen, dass das die Entscheidung vielleicht beeinflusst. Rein als Hobby ,"gewollt ohne Einnahmen" ist Imkern teuer, und hier allen die vielleicht ähnlich denken mal eine Hausnummer als Denkanstoß zu schreiben wie es ist wenn man das so machen möchte, finde ich durchaus legitim. Ich für mich habe eine andere Auffassung, weil ich als kleiner Nebenerwerbsimker einfach den wirtschaftlichen Zwang habe, so zu imkern, dass hoffentlich irgendwann ne Mark übrig bleibt, um meine Brötchen zu kaufen. Da hat aber jede/r andere Intensionen, die auch sein dürfen.


    Schöne Grüße - Matthias

    Es war alles sooo gut geplant. Und dann kam das Leben dazwischen...

  • Irgendwas machen die Kollegen mit den hohen Anschaffungskosten und den geringen Einnahmen falsch... Hobby halt... ich weiß es nicht .


    Ich habe meine Imkerei vor ca. 10 Jahren mit dem 300€ Erlös vom Melitherm Verkauf meines Vaters gegründet. Alle Ausgaben seit dem wurden immer mit eingenommen Geld aus der Honig / Volksverkaufs Kasse getätigt.


    OK, ich konnte am Anfang noch etwas altes Geraffel vom Vater nutzen. Einige Segeberger hab ich immer noch in Gebrauch. Lasst daß mal einen Wert von 1000€ gehabt haben.


    Mittlerweile habe ich hier dafür 8000€ Edelstahl, 4500€ Dadant / Segeberger Kisten und für 4000€ Honig rumstehen. Zusätzlich noch 1200 Gläser, knapp 1500 Rähmchen inklusive Wachs, Hanimandl, Winterfutter und eine wieder ansehnliche Honigkasse...


    Diese Werte sind ja nicht ausgeben, sondern reinvestiert. Alles kein Gelumpe und kann im Notfall wieder gut zum anständigen Preis verkauft werden. Anfang des Jahres war ich fast so weit alles aufzulösen. Zum Glück klappt es jetzt wieder besser...


    Ich weiß, einige Kollegen sagen ich rechne zu viel. Aber ein wenig will man doch wissen wofür man so rackert. Meine Zeit ist mir zu wertvoll, um sie mit Stacheldrahtaktionen zu verschwenden. Da versuche ich mir lieber Arbeitserleichterung zu erkaufen...

    Jm2c

  • Meine Zeit ist mir zu wertvoll, um sie mit Stacheldrahtaktionen zu verschwenden. Da versuche ich mir lieber Arbeitserleichterung zu erkaufen...

    Genau das ist m.E. entscheidend. Wie so oft im Leben kommt man mit Improvisation zurecht. Steigen jedoch die Anforderungen, kann man sehr viel Zeit mit "improvisiertem Equipment" zubringen. Zeit, die wertvoll ist und anderweitig sinnvoller zugebracht werden kann. Ist wie mit schlechtem Werkzeug - es nervt bei jedem Einsatz.


    Gute Ausrüstung erfreut die Nutzung, erleichtert die Arbeit und spart Zeit und Missgeschicke. Das mit Augenmaß betrieben und nicht zum Selbstzweck, hilft sichtlich weiter und zahlt sich auf lange Sicht aus.

  • Leider ist halt vieles nur Theorie.

    Gleichwertige BienenVoelker machen an verschiedenen Standorten mal 5 kg im Jahr oder 50kg.Gleichwertige!

    Weiter weg kommt halt viel Zeit dazu man muss aber evtl. Weniger fuettern.

    Vermehrung gezielt kostet auch Material und viel Zeit.

    Irgendwann ab einer bestimmten groesse muss man ehrlich rechnen, oder damit Leben dass man drauflegt.

  • Zwei Dinge, Stefan, ja Du hast Recht.

    Ein wichtiger Aspekt dabei ist ob man vavorable Umstände hat oder mitbringt. Günstige Umstände, gute Standorte, Platz, Zeit und eine kleine Werkstatt, einen Partner der in seiner Arbeit, die er liebt, ordentlich verdient. Je mehr günstige Umstände ( Vater und Opa haben schon geimkert, einiges des Materials ist noch brauchbar, Vertriebsstrukturen ), desto besser. Hat man nur wenige kann man, meist für Geld, dies ausgleichen. Aber je weniger, je mehr ich mit Geld regeln oder ausgleichen muß, je teurer wird der Spaß und irgendwann rechnet es sich nicht mehr.

    Meine Frage wäre, will ich das wirklich, ist es vernünftig, das zu wollen?

    Das Zweite ist die mit der Zeit und der Menge notwendige Automatisierung, ohne Frage, ohne Widerspruch. Ich für meinen Teil, ich liebe handgemachte biologische Lebensmittel oder Dinge die handwerklich hergestellt wurden. Seltsamer Weise gilt dies für viele Menschen, industriell hergestellte Lebensmittel sind aber der Standart und werden fast nur noch verkauft. Aber, wenn ich könnte wie ich wollte, dann gäbe es bei mir mehr handgemachtes. Und deshalb ist und bleibt mein Honig auch handgemacht und kommt nicht aus einer halbautomatischeren Laborfabrik mit erwärmen, kühlen, elektrisch schleudern, pumpen durch feinste Siebe drücken ( heizen ) und automatischer Abfüllung mit durch ein Gummiröhrchen gequetschten UH-Honig, vom Computer gesteuert, um ihn dann wieder auf dem Weihnachtsmarkt in rustikaler Mittelalterkluft zu verkaufen. Sorry, da war es wieder, mein Lieblingsthema. Ich weiß es ist nutzlos aber es muß immer wieder raus an die Luft. Vergesst es einfach wie sonst auch, ignoriert es und rechnet schön weiter.

    Viele liebe Grüße und bleibt Euch treu

    Wolfgang

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie, also theoretisch.

  • Und deshalb ist und bleibt mein Honig auch handgemacht und kommt nicht aus einer halbautomatischeren Laborfabrik mit erwärmen, kühlen, elektrisch schleudern, pumpen durch feinste Siebe drücken ( heizen ) und automatischer Abfüllung mit durch ein Gummiröhrchen gequetschten UH-Honig, vom Computer gesteuert, um ihn dann wieder auf dem Weihnachtsmarkt in rustikaler Mittelalterkluft zu verkaufen.

    Es fehlt bei den Reaktionen noch das lachende Gesicht. Das ist nämlich hoch amüsant, und das würde ich gerne schnell so kennzeichnen.

    Darum der Umweg:

    :D :D :D

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