Wer hat Gerstung-Beuten im laufenden Betrieb?
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Wirklich schöne und anschauliche Bilder. Du sag mal du hast doch für die nächsten Monate wo die Immen im "Winterschlaf" sind bestimmt jede Menge Zeit. Schreib doch mal ein "Buch" über den Jahresverlauf in deinen Beuten die verschiedenen Dinge die du machst und machen musst die einem vielleicht nicht sofort klar sind (wie das abschaben der Wände welches du in einem anderen Thread erwähnt hast) und die auch in Gerstungs Buch nicht vorkommen (Varroabehandlung). Würde mich echt interessieren und bezahlen würde ich dafür auch.
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Hallo zusammen,
da es dem Gerstungmaß relativ nahe kommt und man die Rähmchen nicht selber schnitzen muss, möchte ich mal auf das polnische Maß warszawski poszerzany hinweisen, 300mm breit 435mm hoch (Dadant Blatt hochkant).
Über den Winter mag ich mir da mal eine Beute dazu basteln.
Viele Grüße aus Oberbayern
Philipp -
...da es dem Gerstungmaß relativ nahe kommt und man die Rähmchen nicht selber schnitzen muss...
Sicher interessant Philipp. Warum scheust du dich aber davor, Rähmchen zu "schnitzen", wenn du doch gar die Beute selbst schusterst?"Selber schnitzen" ist im Übrigen selbst bei Gerstung nicht mehr nötig. Weder Beuten, noch Rähmchen, noch Zubehör...
Zu dem hatte ich Gründe beschrieben, warum Gerstung nur 25cm nutzbare Wabenbreite baute, obwohl seine Forschungen eine Brutnestausdehnung von 28-30cm ergaben. 40cm in der Höhe sind ebenfalls völlig ausreichend, um Brut + hinreichend Vorräte aufzunehmen. Jeder weitere Zentimeter fehlt direkt bei der Ernte. Selbst das Gerstung-Maß wurde vielfach um bis zu 8cm gekürzt, weil es Leute gab, denen die Honigausbeute zu gering erschien.Dadant wurde als Breitwabe erfunden, Gerstung als Hochwabe. Alle Änderungen, sowohl Dadant-Hochformat, als auch Gerstung-liegend oder -eingekürzt waren Kompromisse verschiedenen Anlasses und sind es noch heute.
Dennoch, lass dich nicht entmutigen. Bau das Ding. Die Polen scheinen ja auch nicht unglücklich damit zu sein.
Ich selbst bin bisweilen etwas engstirnig...verzeih...Herzliche Grüße
Mirko -
Zu dem hatte ich Gründe beschrieben, warum Gerstung nur 25cm nutzbare Wabenbreite baute,...
Siehe:
Im Gerstungmaß gestaltet sich das Bild völlig anders. Gerstung war bewußt, dass die Brutnestausdehnung in Kugelgestalt 28-30 cm beträgt. Gleichwohl stattete er sein "rationelles Maß" mit einer nutzbaren Breite von (nur) 24-25cm aus. Durch diese geringe Quetschung in der Breite beabsichtigte er eine bessere Nutzung der unteren Wabenecken mit Arbeiterinnenbrut, um Drohnenzellen in den Baurahmen zu verbannen.
Ob er nur die Drohnenecken verbannen wollte, oder ob der alte Fuchs doch ein wenig den Honig nach oben "pressen" wollte, frage ich mich.
Im Kaltbau (Wabengassen längs zum Flugloch) ist "fluglochfern" gleichwohl auch HINTER dem Brutnest gegeben. Warum sie also oben statt hinten lagern bleibt ein Rätsel.
Kein Rätsel. Für die Bewegung der Wintertraube nach oben müssen keine Waben gewechselt werden, was bei einer Bewegung zur Seite aber erforderlich ist. Mit so einer unbeweglichen Traube die Waben zu springen, ist keine leichte Übung. In den T120-Beuten gelingt sie dennoch sehr gut, wenn über den Rähmchen ein Raum zum Überwechseln gegeben wird und eine dicke Isolierung auf dem Deckel liegt.
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...oder ob der alte Fuchs doch ein wenig den Honig nach oben "pressen" wollte, frage ich mich.
Diese Frage ist schnell beantwortet, wenn man weder "pressen" noch "oben" falsch versteht und den Unterschied kennt zwischen Brutnest und Brutraum.
Sonst ist alles folgende schnell missverstanden, wo man doch unter "Pressing" heutzutage das Verdrängen von Honig aus dem Brutraum versteht.Zitat von Ferdinand GerstungWir haben nun als wirkliche Raumgrößen für die zylindrische Ständerbeute folgende gewählt: als Höhe 40 cm, als Breite und Tiefe 25 cm, so daß an der Tiefe 7 Wabengassen oder 8 Waben teilhaben.[...]Wir lassen aber nun den Brutraum nicht nur so tief herstellen [...], sondern richten denselben ein für 12-13 Waben. Durch diese Einrichtung erzielen wir eine ganze Reihe praktischer Vorteile:
1.Berührt das Bienkind sobald das Brutnest aus einem fünfwabigen in ein siebenwabiges verwandelt wird, die seitlichen Rahmenschenkel, so daß es nicht nur den Honig aus dem Brutnest hinaus an die richtige Stelle für die Überwinterung drängt, sondern auch die unteren Ecken der viereckigen Brutwaben mit Brut ausfüllt bei der peripherischen Eierlage der Königin vor Rückkehr ins Zentrum des Brutnestes.
2.Bewirkt auch schon beim Errichten des Schwarmbrutnestes die seitliche Bedrückung ein völliges Ausbauen der Brutwaben, was bei breiten Waben von gleicher Höhe sonst nur schwer zu erzielen ist. [...]
(Gerstung, Der Bien und seine Zucht, 4.verm.verb.Auflage 1910, Seiten 198-199)Zitat von der alte FuchsBei unserem System treibt das Bienkind wohl auch den Honig aus dem Brutneste heraus auf dem Höhepunkt der Entwickelung, aber in die Winterspeicher hinein, so daß dem über Bien eine aus Honig gebildete Winterkapuze oder ein Honigpolster von 15 bis 20 cm Dicke entsteht, die der Bien niemals durchzehrt. [...]
(Gerstung, Der Bien und seine Zucht, 4.verm.verb.Auflage 1910, Seiten 201-202)Herzliche Grüße
Mirko -
Diese Frage ist schnell beantwortet,
Und zwar mit: Ja!
Es füllt sich ja nicht nur der Winterspeicher im Brutraum sondern auch darüber die Honigräume. Ist ja auch nicht schlimm, im Gegentum - hilft es doch, das Schwärmenwollen zu mindern/verzögern.
Bei den Warré werden die Rähmchen in der Mitte aber auch von Holz zu Holz bebrütet und ausgebaut. Die drei-vier Zentimeter seitlich machen den Kohl auch nicht fett. (28,6 cm Außenbreite der Gatineaurähmchen).
Die Honigkappe für den Winter gibt es in der Warré auch mit einer Pseudohochwabe. Zwei Waben übereinander gestellt ergeben 40 cm. Hier mal ein Bild bei der Einwinterung:
[Blockierte Grafik: http://immenfreunde.de/pics/HalbGerst.jpg]Der rote Kreis zeigt die Brutnestausdehnung im Sommer, die feinen Linien der oberen Halbkugel sind noch zu sehen. Ansonsten beträgt der Zehrweg auch in der Warré nach oben hin knapp 20 cm.
Ganz spannend, den Bien in verschiedenen Hüllen zu sehen!
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...Pseudohochwabe...
Pseudo-Gerstung-Hochwabe trifft es wohl im Falle von Gatineau eher. Im Grunde arbeiten ja die meisten gebräuchlichen Magazintypen mit Pseudo-Hochwaben, wenn die Völker mit zwei Brutraumzargen geführt werden. Bleibt einzig der Mangel des störenden Holzes inmitten des Brutnestes... Ach ich les zu viel Gerstung... Im Grunde funzt ja alles irgendwie. No need to argue...Herzliche Grüße
Mirko -
... Mangel des störenden Holzes inmitten des Brutnestes...
Das ist eher ein Pseudo-Mangel. Denn den Legegang der Königin stört es in keinster Weise. Es stellt gar kein Hindernis da, auch wenn noch sehr versucht wird, eins dahinzudichten. Auch von mir früher!
Ich habe das Folgende mittlerweile so oft erlebt: Ich kontrolliere die untere Zarge stets zuerst. Ich sehe die Königin währenddessen auf der Wabe, OK, alles klar. Ich setze die obere Zarge zurück, ziehe die erste Wabe und sehe....die Königin! Die ist so schnell von unten nach oben gewechselt, gar kein Problem.
Die Form des Brutnestes ist bei Gatineau/Warré exakt die gleiche wie bei einer Hochwabe, der Legegang bleibt erhalten. Das sehe ich bei anderen größeren Maßen mit vielen Waben in den Zargen nicht so deutlich, vermutlich, weil der Legegang zu lang ist, von außen nach innen und das Muster dadurch mit der Zeit zerfällt.
Die Winterung in den Warrébeuten ist excellent, die Traube sitzt gerne in dem Zwischenraum, der auch zum Winter hin mit Verbindungsbrücken ausgestattet wird, die ich nicht entferne.
Paßt schon. Diskutieren will ich da auch nicht, wie gesagt begeistere ich mich für den Bien, den man auf diese Weise in verschiedenen Hüllen erkennen kann.
Gruß
Bernhard
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Nee, diskutieren willst Du da nicht. Aber mal eben die Feststellung in den Raum stellen, dass eine Unterbrechung einer Wabenfläche keine solche Unterbrechung sein soll und dass diese außerdem noch überhaupt gar nichts ausmacht.
Zweifelsohne interessiert es sicherlich ein dickes Volk mit zusätzlichen Wachsbrückenbauten zwischen den Zargen nicht wirklich sehr viel
aber Holz ist Holz und eine Lücke eine Lücke, und Bienen leben immer noch in Wabengassen und sitzen in Zellen. Alles was dazwischen ist ist künstlich und irgendwo ein Eingriff.
Wohlgemerkt machen auch andere wie Rähmchenholz, Schied und ASG etc. nicht immer wirklich viel aus aber sich doch irgendwo mal bemerkbar.Das sollte man nicht unter den Tisch argumentieren.
Eine komplette Wabenfläche bleibt eine komplette fläche, im Zweifelsfalle kann das sehr wohl etwas ausmachen.
Meine Meinung,
die ich auch nicht weiter diskutieren möchteGrüße
Marion
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Hallo Bernhard
Deine Aussage, des ersten Satzes kann ich voll bestätigen.
Als ich früher noch in den HBB 2-räumig überwinterte, habe ich zwischen die Rähmchen Holzbrücken geschoben um den Verbau zu verhindern. Der Abstand zwischen beiden Rähmchen beträgt wenn sie in den Nuten hängen 2 cm. Damit die mögliche Kältebrücke günstiger für die Bienen ist, habe ich 10 mm Löcher in die Hölzer gebohrt. Man kann also sagen, das etwa 3,6cm Holz zwischen den Wachsbau war. Die Überwinterung war besser als bei der Einräumigen Überwinterung, also das Holz ist kein Hindernis. -
Eine komplette Wabenfläche bleibt eine komplette fläche, im Zweifelsfalle kann das sehr wohl etwas ausmachen.
Können wir gern in einem anderen (neuen) Thread diskutieren, aber nur wenn echte Beobachtungen und nicht nur "Meinungen" diskutiert werden. :Biene:
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Jenau diskutiert das mit den Löchern und den Brücken mal woanders Ich würde viel lieber darüber *auf´s Zitat deut* sprechen!
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