Hallo Zusammen,
da es immer wieder rege Diskussionen über das Zusetzen von Königinnen gibt, dachte ich mir ich versuche hier mal wiederzugeben wie wir es in unserem Landesverband handhaben bzw. wie es mir gelernt wurde.
In jeder gezogenen Königin steckt sehr viel Arbeit, Zeit und Herzblut darin, dass es unglaublich schade ist wenn diese durch Wissenslücken beim Zusetzen einfach abgestochen werden.
Da blutet jedem Züchter das Herz auch wenn er 60 € für die Königin bekommen hat.
Ich finde sehr gut was Bruder Adam in "Meine Betriebsweise" zu diesem Thema geschrieben hat und versuche es sinngemäß wiederzugeben. Hier dazu der Link zu einem seiner Vorträge, auf der Seite 5 erklärt er ein paar Sätze zum Umweiseln. http://www.gdeb.eu/main_bruder-adam/vortraege/kassel-1961/
Bruder Adam hat die Umweiselungen immer im März vorgenommen, das hatte einen bestimmten Grund. Nicht nur dass es fast nicht möglich ist Völker im Juni / Juli umzuweiseln, sondern weil eine Junge Königin erst im Folgejahr ihre Höchstleistung entfaltet.
Bruder Adam schreibt sehr eindringlich, dass noch nie eine Königin wegen ihres Geruches abgestochen wurde, sondern ausschließlich wegen ihres Verhaltens.
Ebenfalls sind Bienen keine Rassisten, so dass sich bei ihnen die Rassendiskussion auch nicht stellt.
Es gibt eben aber auch Herkünfte die von Haus aus nervöser sind, so dass das evtl. zum Problem werden könnte.
Eine Jungweisel ist viel viel aufgeregter als eine alte Grand Madame.
Erst wenn eine Jungkönigin min. 4 Wochen gelegt hat ist sie "Vollreif" und beginnt Matronenhaft über die Waben zu stolzieren. BA meinte, dass es auch im extremsten Fall 2 Monate dauern kann.
Bruder Adam setzte immer mit Begleitbienen zu, dies nur am Rande erwähnt.
Wenn man nur Königinnen zusetzt die voll in Eilage sind hat man kein Problem mit der Annahme (logischerweise nur im Frühjahr oder Herbst). Dann heißt es Alte Königin raus und sofort die Neue im Käfig hinein. Nach dem Freifressen geht es dann einfach weiter, wie als ob nichts gewesen ist.
Sollte die Königin nun nicht in Eilage sein z.B. zwecks Postversand, schrieb BA dass die zu beweiselnde Einheit so klein wie möglich sein soll.
Mini KS oder 1 Waben Ableger.
So habe ich eine diesjährige Königin, die ich "Zwischenparken musste, in ein leeres Miniplus hinein. In dem Miniplus habe ich 5 Mittelwände und eine Wabe mit auslaufender Brut inkl. ansitzenden Bienen. Dazwischen den Käfig mit der Kö, erst noch verschlossen und nach 24 Stunden zum Auffressen.
Das Ganze noch ordentlich gefüttert und jetzt wächst und gedeiht das Völkchen.
Im September wird dann ein Volk umgeweiselt. Dazu entnehme ich dem Volk die Königin und setze das Miniplus über einen Deckel mit Spundloch ohne Boden direkt auf das Volk auf. Nach spätestens 2 Wochen sollte die Königin unten im Brutraum sein und das Mini kann entfernt werden.
Wichtig ist, das Spundloch darf nicht größer als 4 cm sein.
Ich glaub wir sind uns einig wenn ich sage, eine gute Königin ist das A und O in der Imkerei.
Keiner sollte so leichtsinnig sein und das Leben dieser guten Königin aus Faulheit oder Unwissenheit auf´s Spiel zu setzen.
Vielleicht können wir hier ja einen Thread starten, in dem wir erfolgreiche Zusetzmethoden sammeln können?
Viele Grüße
Maxikaner