Unter dieser vergleichenden Überschrift möchte ich ein "Reizthema" eröffnen, dass mich aber grad beschäftigt:
Als Imker und engagiertes Vereinsmitglied aus dem Berliner Norden bekomme ich in letzter Zeit vermehrt Klagen über einen Bienenstand aus einem dicht besiedelten Teil des Bezirks. Wie sich herausstellte hat dort ein Berufsimker von außerhalb kurzerhand mal so rund 100 Bienenvölker auf einem ehemaligen Parkplatz aufgestellt um die Linde abzuernten.
Der Stand ist ordentlich beschriftet und die Bürger, die schon beim VetAmt angerufen haben, wissen nun auch dass ein Gesundheitszeugnis vorliegt; der lokale Imkerverein wusste aber nichts von der Planung/Aufstellung.
Dennoch sch... 100 Bienenvölker die Umgebung schon ordentlich zu (500-600 Kotflecken auf dem qm werden berichtet). Die Leute dachten schon, die Tiere seien krank aber es ist schlichtweg die Masse - es sei wohl schon letztes Jahr so gewesen.
Bisher habe ich auch nur darauf verwiesen, sich an den Grundstückseigentümer, resp. den Imker zu wenden und letztens entgegnete mir einer, dass das doch wohl nicht sein könne, dass "sowas erlaubt sei"...er glaube nicht, dass "ein Bauer mal so eben eine hundertköpfige Viehherde durch den Tiergarten treiben" könne und man das hinnehmen müsse.
Da konnte ich nur betroffen gucken und nicht viel sagen außer eben dass das ja nicht von Dauer sei.
Meine Sorge ist nur echt ob sowas nicht der "Stadtimkerei" ganz schnell "den Hahn zudrehen" kann - wer weiß ob die Leute dann noch differenzieren, ob jemand 10 oder 100 Bienenvölker aufstellt. Und womöglich landet mal sowas vor Gericht und dann geht es los dass die Frage der "Ortsüblichkeit" nicht mal grundlegend geklärt und starr definiert wird...und dass wir Standimker so nicht die Quittung für das Handeln der einwandernden Imker bekommen. Die können dann kurzerhand weg und wir dürfen womöglich dann den Zoff ausstehen oder gar die Imkerei reduzieren oder einstellen.
Ich weiß, ein Reizthema mit vielen Facetten aber wenn es mal einen Grund für ein DBIB-DIB-Treffen braucht, dann wäre das mal eines. "Imkerführerschein"-fordern und dann so den Hobbyimkervereinen Beschäftigung einhandeln kann ja nun auch nicht Sinn der Sache sein...am Ende bekommen wir doch alle die Quittung!
Melanie