Der natürliche Milbenfall sagt zu dieser Zeit gar nichts aus, wobei 10-20 Milben am Tag sehr extrem Finde.
Bei Meinen Wirtschaftsvölkern fallen z.Zt. Vielleicht 2 Milben in der Woche.
Selbst Ableger die mit OS behandelt wurden als sie Brutfrei waren haben Max. 20 Milben nach 3 Tagen gehabt.
Ob du jetzt schon die Reissleine ziehen musst, weiß ich nicht, dazu fehlt mir die Erfahrung, ich würde gefühlsmäßig aber ja sagen.
Varroa - eure Taktik für 2014
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Jörg K. -
15. Mai 2014 um 12:45 -
Geschlossen
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Guten Tag,
seit 2013 beobachte ich die Gemüllwindeln (Zander-Einfachbeute von Weber) täglich 2 x (morgens + abends), säubere sie jeweils und lege gefallene (+ von mir gequetschte) Milben in einem Zählmuster im Randbereich ab. Trotz Ameisen- und Ohrkneiferverkehr konnte ich keinen nennenswerten Abtransport der Milbenleichen bisher feststellen und habe 2013 auch Stimmigkeit mit Behandlungstotenfall (gering, max. 20/Tag im Herbst; natürlicher Fall zuvor 5 Milben, beginnend erst Mitte August mit 1 Milbe/Woche) festgestellt.
In diesem Jahr sehe ich erstmals natürlichen Milbenfall seit ca. 2 Wochen, z.Zt. täglich 1 bis 2 Milben/Tag, also sehr viel früher als 2013 und bei sehr großen + wachsenden Brutflächen (Schwärme + abgeschwärmte Herkunftsvölker mit Brutpause von Anfang bis Ende Mai). In den Herkunftsvölkern schnitt ich allerdings Drohnen, jedoch ohne im Geschnittenen Befall zu entdecken. Im Unterschied zu 2013 leben viele Milben im Gemüll noch und sind jünger/hellbraun. Während der letzten Hochsommertage fielen KEINE Milben, jetzt bei nachlassender Hitze wieder ein bis zwei täglich.
Haltet Ihr das für puren Zufall oder seht welchen sachlichen Grund für die hitzebedingte Fallpause?
Nach der Linde (die zwar blüht + beflogen wird, aber die HR werden kaum schwerer - s.a. Online-Stockwaage des IV Erfurt: http://www.imkerverein-erfurt.de/index.php?option=com_content&view=article&id=134&Itemid=98) will ich AS-Kurzzeit-Behandlung mit Liebig-Dispenser ansetzen. Da wird es aber zahlreiche Brutschäden geben. In Kauf nehmen oder Alternative: AS-Kurzzeit, zuvor Brutbretter entnehmen, in Scheune schlüpfen lassen + nach 9 Tagen mit MS einsprühen und rückvereinigen oder noch etwas Besseres? Wozu ratet Ihr mir? Danke - Gottfried -
Hallo Gottfried,
schöne Untersuchungen, schöne Analyse!
Ich denke, daß die hellbraunen Milben ein Indiz für ausgeräumte Zellen sind. Die Bienen öffnen die verdeckelten, weil sie die Milben irgendwie erkennen. Das müsstest Du auch erkennen, wenn Du Dir das Brutnest ansiehst. Guido Eich hat mal bei einem Varroavortrag Bilder von verschiedenen Zwischenstufen gezeigt - offene Brutzellen, Puppen ausgefressen bzw. geköpft; nur offen Puppe komplett; geöffnet und wiederverschlossen (helle Flecken auf Deckel).
Bei mir machen die Völker das Aufnagen aber scheinbar erst kurz bevor es mit der Milbenlast echt akut wird - wenn ich es nicht rechtzeitig merke zu spät!Gruß Jörg
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Kontrolle beim den Völkern in der Linde,Heute:
Ein Volk am Zusammenbrechen, es hat fast vollständig beide HR verlassen. Ich hatte daduch erst den Eindruck das es geschwärmt ist und kontrollierte es auf Weiselzellen.
Konnte aber auf den Bienen dann die Varroen sehen und auch die Königin war im BR. Ein trauriger Anblick.
Ein zweites sehr start aber mit flügelosen Bienen- Varoen konnte ich auf den ersten Blick in der Drohnenbrut nicht entdecken.
Ich werde alle Völker genaustens nachsehen und die zwei jetzt schon Behandeln.Grüße Enrico
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Hallo Enrico,
hui, das macht mir schon etwas Angst... Da werde ich morgen auch mal meine speziellen Kandidaten durchgucken.
Was hatten die Völker für eine Vorgeschichte? Winterbehandlung? Geschröpft? Verstärkt?
Gruß Jörg
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Winterbehandlung mit OS- Das Volk mit den Varroen hatte eine sehr gute Frühjahrsentwicklung somit konnte ich nach und nach drei BW entnehmen. Es ist mir aber bereits vor zwei Wochen aufgefallen weil ich die erste Bienen mit einer Varroa gesehen habe und war somit in meiner Zusatzkontrolle mit eingetragen.
Bei den zweiten muss ich erst in meine Aufzeichnungen sehen- beide Königinnen sind aus 2013.
Ich benötige einige Begattungseinheiten nächstes WE dann sind die genau recht nach der Behandlung.Grüße Enrico
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Und meinst Du, daß das allen starken Völkern so gehen wird?
Ich habe gerade meine Ableger durchgesehen. Die sehen soweit okay aus. Nur um die großen Völker habe ich ein bisschen Sorge. Eigentlich wollte ich wenigstens ein paar davon bis zu Sonnenblume oder vielleicht Buchweizen stehen lassen.
Zur TBE habe ich langsam nicht mehr genug Kisten. Vorhin wollte ich aus einem Zargenstapel ein neues Rähmchen rausnehmen, da war da auch schon wieder ein Schwarm eingezogen. Der Dritte von der Sorte dieses Jahr!
Gruß Jörg
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Zur TBE habe ich langsam nicht mehr genug Kisten. Vorhin wollte ich aus einem Zargenstapel ein neues Rähmchen rausnehmen, da war da auch schon wieder ein Schwarm eingezogen. Der Dritte von der Sorte dieses Jahr!
Gruß Jörg
Dann würd ich die Waben einschmelzen, statt auf TBE zu verzichten.
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Hallo Jörg,
Sonnenblume , Rotklee und Buchweizen habe ich auch noch vor und ein wenig Heide für mich. Ich werde allen eine Windel einlegen und dann Entscheiden wer jetzt schon Behandelt werden muss.
Habe aber 12 Schwärme eingeschlagen die bereits sehr gut aussehen und die kann ich dann zum teil auch für die kommenden Trachten nutzen.
Ich habe zwar noch genug Zargen muss aber noch Mittelwände einlöten- auf 12 Schwärme war ich nun auch nicht vorbereitet.Grüße Enrico
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Hallo liebe Imker,
Ich hatte ja wie beschrieben, recht hohe natürlichen Milbenfall und hatte die letzten Beiträge hier mit Interesse gelesen. Nachdem ich heute eins meiner Wirtschaftsvölker genauer angeschaut habe (das mit dem stärksten Fall, 60 Varroen/72h) komme ich zu dem Schluss, morgen eine TBE zu machen, sonst müsste ich alle aus der "Produktion" nehmen und behandeln.
Zur Untersuchung des Volkes habe ich mir den (mehrfach bebrüteten) Drohnenrahmen vorgenommen und begonnen, Zellen zu öffnen um eine Vorstellung über den Befallsgrad zu bekommen. PZ wäre wohl genauer gewesen, aber ich habe keinen hier und die Läden haben zu und ich war neugierig.
An den Puppen die ich herauszog, fand ich, wie zu erwarten immer wieder mal eine Muttermilbe (etwa bei jeder 5. Drohne) und Gelegentlich auch 2-3 Muttermilben, die bei jungen Puppen wohl eine Mehrfachparasitierung aufzeigen und bei älteren Puppen möglicherweise auch die bereits adulten Töchter.Nun, das war vielleicht interessant, aber richtig anfangen konnte ich damit auch nicht viel. Also wählte ich einen Bereich von 7 verdeckelten Zellen aus und zog die Puppen um die bei Licht und Vergrößerung genauer zu untersuchen.
Die Zelldeckel zeigten repräsentativ zum Teil Unregelmäßigkeiten, die ja mit einer Varroaparasitierung in Zusammenhang gebracht werden.Beim Herausziehen konnte ich nur bei einer Puppe adulte Milben finden. Bei oberflächlicher Betrachtung, wie ich das bisher meist gemacht habe, hätte ich also gesagt, eine von 7 ist parasitiert. Das hätte ich nicht als wirklich bedrohlich empfunden.
Ein etwas genaueres Hinschauen zeigte jedoch bei zwei weiteren Puppen aufsitzende Deutonymphen, die durch ihre Helligkeit leicht übersehen werden.image.jpg
image.jpg
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Also sind mindestens 3 der 7 parasitiert. Schon etwas beunruhigender.
Also begann ich die vier Verbleibenden noch genauer zu untersuchen. Flecken auf der ventralen Seite des Hinterleibs machten mich auch dort stutzig und so betrachtete ich sie mir mit Vergrößerung.
Was soll ich sagen, so konnte ich sehen, dass auch die verbleibenden 4 Puppen parasitiert sind! Larven und Protonymphen sind eigentlich nur mit Vergrößerung erkennbar. Aber sie tummelten sich rege auf meinen Puppen.image.jpg
image.jpg
image.jpg
image.jpgSchlimm, wenn man die Verletzungen und Stichstellen auf den Drohnenpuppen betrachtet.
Warum ich beim Herausziehen die Muttermilbe nicht gefunden habe, war mir dann beim ganz genauen Blick in die leeren Zellen auch klar. Sie hockten unbeweglich unten am Rand und waren, da die Waben bereits bebrütet waren, gut getarnt.
Somit scheinen nahezu alle Zellen parasitiert zu sein.Dieses Volk behandle ich grade mit AS und nehme es aus der Honigproduktion.
Ich möchte sehen, was fällt. Beim Rest mache ich diese Woche eine Brutentnahme. Habe ich noch nie gemacht und ich muss mich jetzt erstmal genau kundig machen, wie das gemacht wird. Ob nur verdeckelte oder gesamte Brut.Ich bin jedenfalls einigermaßen entsetzt über den offensichtlich starken Befall um diese Jahreszeit. Das habe ich bei mir noch nicht gesehen. Die Völker wurden letztes Jahr "ordnungsgemäß" mit AS behandelt und Anfang Dezember mit OS. Nach der OS Behandlung (Träufelmethode) fielen 20-100 Milben. Also nicht viel. Ich dachte, sie seien damit so gut wie Milbenfrei, zumal 2 Stichproben Brutfreiheit attestierten.
Würdet ihr mir auch zur TBE raten?
Oder reagiere ich über?
Grüße,
Jogi -
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Sehr interessanter Bericht und tolle Bilder!
Danke dafür.Ich denke, ich muss jetzt noch genauer hinschauen und weiß nun auf wa ich achten muss,
die farblosen.Gruß Doro
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Hallo Formica,
starke Bilder, schöne Untersuchung!
Ich hoffe, daß Du das Volk durchkriegst!
Die noch verschlossenen Zelldeckel sehen "geflickt" aus. Gudio Eich sagt, daß die Bienen die Zelldeckel öffnen und aus irgend einem Grund die Brut nicht ausräumen, sondern die Deckel wieder zumachen.
Gruß Jörg
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Hallo,
da kommt Gruseln auf..... [Blockierte Grafik: http://www.macinacs.de/smile/eeksm29x18.gif]
insbesondere, wenn doch viele, die mal nach dem Brutbefall geschaut haben, sagten, "war gar nichts drin" oder fast nichts.Anscheinend kann man an recht viel Schrecken vorbei gucken!
Trotzdem werde ich nicht zur Drohnenbrutschneiderin aber diese Bilder und die Hinweise finde ich doch immens wichtig!
Vielen Dank!
Grüße
Marion
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