Königinnenzucht nach Reiner Schwarz - Frage zum Ablauf

  • Moin zusammen,


    auch von noch einige Fragen zur Thematik.


    1.) Würdet ihr in diesem Fall Ableger mit einer oder zwei Brutwaben bilden? Die Liebig/ Aumeier-Methode mit einer Brutwabe steht hier ja hauptsächlich in der Kritik, weil die das Volk bis zum Schlupf der Königin weisellos ist und es einfach länger dauert, bis sie schlüpft. Mit der hier verwendeten Methode kann ich sie aber direkt ins Volk schlüpfen lassen und „spare“ somit die Zeit der Königinnenentwicklung.


    2.) Solltet ihr mir zwei Brutwaben-Ableger empfehlen, folgende Überlegung von mir:

    • Ich bilde die Ableger zunächst mit einer Brutwabe und lasse die Königin im Volk schlüpfen.
    • Eine Woche später gebe ich noch eine verdeckelte Brutwabe mit ansitzenden Bienen in den Ableger.
    • Hiervon verspreche ich mir, dass das Volk gleichmäßiger mit Bienen versorgt ist, da die neue Königin ja erst begattet werden muss und dann erst mit dem Stiften beginnt. Somit würden die Bienen nach und nach schlüpfen und ich hätte keine "Lücke".
    • Wie ist eure Meinung dazu?

    3.) Nehmen wir an, ich bilde die Ableger zwei Tage vor dem Schlupf der Königin. Wenn ich die Weiselzelle ohne Ausfressschutz in den Ableger hänge, verströmt sie dann schon ihre Pheromone während sie noch in der Weiselzelle ist und wird sie dann vom Volk angenommen? Ansonsten würde ich sie schlüpfen lassen und über einen Zusetzkäfig ins neue Volk geben oder entsprechend im Ausfressschutz schlüpfen lassen. Einen Ablegerstand in ausreichender Entfernung (ca. 10km) zu den Ursprungsvölkern habe ich übrigens, falls dazu Fragen sind.


    Schon mal vielen Dank im Voraus.


    VG Manu

  • Meine Empfehlung

    - Ableger mit 2 BWb und ansitzenden Bienen von Beginn an, weil es Bienenmasse braucht, um ein Volk zu werden. Die Schlupffolge sorgt dann schon für Nachschub. Zudem schränkst Du die Varroenreduktion ein, indem Du neue (verdeckelte) Brut nachschiebst. Die Brutpause durch Königinentwicklung und Begattungsflüge sollte man nicht unterschätzen.

    - Eine jüngste, unbegattete Königin gibt noch kaum Pheromone ab. Was die Bienen zusammenhält, ist die Weiselzelle kurz vor Schlupf - die Perspektive.


    Der Vorteil z.B. eines Sammelbrutablegers ist die "Nähe" der Bienen zur schlüpfenden Königin (man hat ja gepflegt) - quasi der natürliche Ablauf.

  • Umlarven ist nicht soo schwer das ist einfach Übungssache.

    Wichtig ist es aber die passenden Umstände zu schaffen. Das Volk aus dem Umgelarvt wird ein paar Tage vorher mit Honiglösung füttern und darauf achten, das genug Pollen rein kommt. Dann die passende Optik ich mach das Zuhause unterm Mikroskop aber das steht hier für die Arbeit eh rum. Eine gute Lupenbrille mit Licht sollte es auch tun.

    Die Wabe in ein feuchtes Tuch einschlagen damit die Larven nicht austrocknen.

    Ich Larve jetzt seit meinen zweiten Imkerjahr selbst um. Du solltest einige Fehlschläge einplanen und auch einen guten Daumen haben. Je nach Wetter gibt es auch mal schlecht begattete Damen die dümpeln dann so vor sich hin. Setzt dann lieber später nochmal eine Serie mehr an als eine Saison mit schlechten Königinnen zu arbeiten. Zur Sicherheit Kauf die Hälfte unbegatteter beim Züchter das stärkt den Elan und bietet Vergleichsmöglichkeiten. Es ist wirklich krass wie unterschiedlich Schwesternköniginnen sein können. Also keine Angst es macht wirklich Spaß und man wird jedes Mal besser.

  • Umlarven ist nicht soo schwer das ist einfach Übungssache.

    Wichtig ist es aber die passenden Umstände zu schaffen. Das Volk aus dem Umgelarvt wird ein paar Tage vorher mit Honiglösung füttern und darauf achten, das genug Pollen rein kommt. Dann die passende Optik ich mach das Zuhause unterm Mikroskop aber das steht hier für die Arbeit eh rum. Eine gute Lupenbrille mit Licht sollte es auch tun.

    Die Wabe in ein feuchtes Tuch einschlagen damit die Larven nicht austrocknen.

    Ich Larve jetzt seit meinen zweiten Imkerjahr selbst um. Du solltest einige Fehlschläge einplanen und auch einen guten Daumen haben. Je nach Wetter gibt es auch mal schlecht begattete Damen die dümpeln dann so vor sich hin. Setzt dann lieber später nochmal eine Serie mehr an als eine Saison mit schlechten Königinnen zu arbeiten. Zur Sicherheit Kauf die Hälfte unbegatteter beim Züchter das stärkt den Elan und bietet Vergleichsmöglichkeiten. Es ist wirklich krass wie unterschiedlich Schwesternköniginnen sein können. Also keine Angst es macht wirklich Spaß und man wird jedes Mal besser.

    Ich bekomme den Zuchtstoff direkt vom Züchter.

    Es bringt den mit wenn er bei mir die Faulbrutuntersuchung macht.

    Ansonsten natürlich vielen Dank für deine Meinung.

  • "Im Volk" nicht, sondern im Ableger mit 2 bienenbesetzten Brutwaben, Futterwaben etc. Diese eine Woche vorher erstellen, sofort zum anderen Standort. Vor Zugabe der schlupfreifen Zelle die Nachschaffungszellen ausbrechen, Zelle rein, Deckel drauf und nach gut einer Woche nachsehen. Es sind ja nicht viele Bienen - da findest jede Königin.

  • Eine Frage an die Dickwabenverwender zum Verfahren nach Schwarz:


    Funktioniert das Verfahren auch mit 8er/10er bzw. 9er/10er Dickwaben in Dadant 10 bzw 12?


    Oder anders gefragt: Halten Dickwabenverwender ist extra Honigräume mit der vollen Wabenzahl für dieses Verfahren vor oder verwenden ein völlig anderes Verfahren?


    Ich würde gerne über Zuchtstoffgabe im weisellosen Sammelbrutableger hinausgehen. Bin mir nur unsicher was die beste Variante wäre und möchte mich nicht verrennen

  • Und dann ist noch die Frage, wie viel Zellen ich als absoluter Anfänger belarve, wenn ich erstmal nur so 5 - 6 Königinnen brauche...

    ??

    Alle Näpfchen belarven, die Du hast! Beim ersten Versuch dürfte die Fehlerquote sehr hoch sein. ;) Und jene Larven versetzen, die Du nicht siehst. Das sind die richtigen. :)

  • Wir haben jetzt das erste mal umgelarvt, also Teresa hat die Nadel geschwungen. Wir wollten gern 5 Königinnen und haben dafür 10 umgelarvt. Wir haben aber zur Not auch 10 Kistchen, falls doch aus allen was wird.

  • O. K., mein Zuchtrahmen hat 2 x 10 Plätze, dann werde ich die besetzen. Beleuchtete Lupenbrille (ich glaub bis auf 6 oder 8 Dioptrin) liegt bereit.

  • "Im Volk" nicht, sondern im Ableger mit 2 bienenbesetzten Brutwaben, Futterwaben etc. Diese eine Woche vorher erstellen, sofort zum anderen Standort. Vor Zugabe der schlupfreifen Zelle die Nachschaffungszellen ausbrechen, Zelle rein, Deckel drauf und nach gut einer Woche nachsehen. Es sind ja nicht viele Bienen - da findest jede Königin.

    OK. Also würdest du die Königin explizit nicht direkt nach dem Schlupf in den Ableger geben bzw. sie nicht im Ableger schlüpfen lassen. Mein Ansatz wäre ja gewesen, dass das Zeitfenster zwischen dem Schlupf der Königin und der Ablegerbildung möglichst klein zu halten.


    Ich will dir mit meinem Nachfragen nicht auf die Nerven gehen. Ich will das Thema nur wirklich vollumfänglich verstehen.

  • manu_nr Eine Königin sollte immer direkt in einem (kleinen) Volk schlüpfen. Orientiere Dich möglichst an natürlichen Abläufen. Ein Volk leidet nicht übermässig, wenn es noch eine Perspektive hat. Bildest Du den Ableger wie von beemax empfohlen, versuchen sie ja selbst nachzuschaffen, ergo haben sie eine Perspektive. Wenn Du dann die Zellen brichst und eine schlupfreife Zelle steckst, bemerken sie quasi nichts. Zwei Vorteile: Keine offene Brut mehr, d.h. sie müssen Deine Zelle annehmen, plus brutfreies Fenster nach dem Schlupf der Königin, d.h. Oxalsäure sprühen und extrem milbenarm in die neue Zukunft starten!


    Ich habe letztes Jahr versuchsweise das Zeitfenster zwischen der Ablegerbildung und dem Zusetzen der schlupfreifen Zellen sehr klein gehalten, da war noch offene Brut in den Völkchen. Einige Zellen wurden sofort seitlich aufgebissen, Königinnen futsch. Ich würde das nicht weiter empfehlen. Mach es so, wie beemax es empfohlen hat!

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