Hallo, bei mir ist folgendes passiert: 2 Völker (eins davon war sehr stark) sind verschwunden, d.h. die Beute ist komplett leer, kaum tote Bienen. Ein Imker meinte, das wäre die Folge der Milbe und die Bienen hätten sich ausgeflogen. Kann mir das jemand näher erklären? Betteln sie sich dann bei den anderen Völkern ein oder sterben sie draußen? Ich habe dieses Jahr auch das 2.x mit Thymol behandelt - gibt es da positive bzw. negative Erfahrungen von anderen?
Volk verschwunden
-
-
Hallo Bienendame,
der Imker hat vermutlich recht, den Effekt hatte ich letztes Jahr leider auch. Nennt man Reinvasion.
Trotz Behandlung, wenn die ein volk ausraeubern bringen Sie die Milbe mit und das Schadensbild vertaerkt sich.
Der Warme Dezember tut ein uebriges.Kopf hoch, genau ansehen, befreundeten Imkern zeigen so lernen alles was.
Viele Gruesse
Melliferaman -
Hallo Bienendame
ich glaube ganz genau kann das niemand sagen was da passiert, auf alle Fälle ist mir und Vielen Imkern diese Art des Völkerschwundes bekannt. Meistens sind es sehr starke Völker die auch sehr gute Honigerträge geschaft haben. Für mich gibt es da mehrere Erkärungen. Zum ersten kommt durch die hohe Milbenbelastungkeine gesunde Jungbrut mehr zum Schlüpfen und das fällt im Herbst erst mal nicht auf, weil viele Altbienen vorhanden sind. Dann arbeiten sich diese Bienen noch sehr stark ab wenn sie das Winterfutter einlagern und dann kommt noch die Belastung durch Milben und deren Behandlung dazu. Bei gutem Flugwetter sterben dann die Altbienen außerhalb der Beute und eines Tages ist die Beute leer.
Dann gibt es noch die Möglichkeit das ein starkes Volk noch mal im Herbst schwärmt und der verbleibende Rest an Bienen ist nicht mehr in der Lage ein Volk aufzubauen, möglicher Weise, weil auch keine begattete Königin mehr vorhanden ist. Dann können sich solche Bienen auch bei anderen Völkern einbetteln.
Dann gibt es auch noch die Möglichkeit, das vielleicht die Königin verloren gegangen ist, warum auch immer. In einem solchen Fall habe ich auch schon erlebt, das diese Bienen sich dem Nachbarvolk anschließen und per Fuß in die Nachbarbeute wandern und man wundert sich dann, das in einem Volk plötzlich so viele Bienen sind.
Es gibt noch andere Gründe, aber die lenken zu sehr vom Thema ab. -
Oooh Mann, Reinhard.
Vielleicht haben sie ja auch eine Pauschalreise nach Teneriffa gebucht und sind unterwegs aufgehalten worden.
Redet doch hier nicht so um den heißen Brei herum!
Die Diagnose ist doch klar, und wird zur Zeit hundertfach erlebt. -
Ja, ich glaube, Drobis Mutmaßung im ersten Absatz trifft es ganz gut, tippe auch auf Verlust durch Varroa. Ich habe dieses Jahr im Herbst auch zum ersten Mal Völker verloren, die das gleiche Bild aufweisen: Kaum Tote und eine handvoll Bienen samt Königin auf den Oberträgern. Vorangegangen war im Spätsommer eine nervenzehrende Räuberei, die ich nur durch Wegbringen der Völker eindämmen konnte- habe ich in diesem Ausmaß noch nie erlebt. Mal so ganz isoliert betrachtet, lässt mich das doch an das Reinvasionsmärchen glauben...
Was noch interessant wäre: wie sehen denn die Waben, evt. steckengebliebene Brut aus? -
-
Zitat
Ich habe dieses Jahr auch das 2.x mit Thymol behandelt - gibt es da positive bzw. negative Erfahrungen von anderen?
Hallo Bienendame!
Bei der Thymolbehandlung ist zu bedenken, dass sie wesentlich langsamer wirkt im Gegensatz zu einer Ameisensäurebehandlung. Nach dem Einbringen müssen sich die Beute, die Waben und noch alles andere erst ausreichend mit Thymol anreichern. Erst dann stellt sich die Wirkung bei den schlüpfenden Bienen und somit zum Vorschein gekommenen Milben ein. Die Varroen in der Brut können noch ihr zerstörerisches Werk fortsetzen. Auf diese Weise kann wertvolle Zeit vergehen.
Thymol entspricht grundsätzlich den Anforderungen, muss aber früh im Jahr eingebracht werden.
Reinvasion der Milben ist durch die Thymoldauerbehandlung eher ausgeschlossen, denn eine neu ankommende Milbe wird sogleich mit den Düften empfangen.
In deinem Fall würde ich auch einen Varroaschaden annehmen. Vermutlich ist die Ursache in der erhöhten Startpopulation der Milben und somit bei der Winterbehandlung 2012 oder bei der zu spät eingesetzten Thymolbehandlung zu suchen.
MfG
Honigmaul -
Mir erzählte ein Nachbar an meinem entfernt gelegenen Außenstand im November, dass sein Garten und sein Apfelbaum im Oktober voller Bienen gewesen wären, eine richtige Wolke. Da muss ein Volk im Oktober geschwärmt sein. Es gibt schon seltsame Sachen, aber bei dir gleich zwei Völker, und komplett leer? Schwer vorstellbar.
Redet doch hier nicht so um den heißen Brei herum!
Die Diagnose ist doch klar, und wird zur Zeit hundertfach erlebt.Wie lautet denn die klare Diagnose? Bienendiebstahl?
Grüße,
Robert -
Hallo Bienendame,
Du hast es schon mehrfach zu hören bekommen, vermutlich ist es ein Varroaschaden. Das ist umso bitterer, wenn man vermeintlich mit Mühe etwas dagegen getan hat.
Dazu gibt es typischerweise leere Beuten oder Beuten mit einem kümmerlichen Bienenrest, der aber auch fehlen kann. Dabei kommt es drauf an, wann das Volk gestorben ist. Kahlgeflogen heißt dabei eben, dass die kranken Bienen abgeflogen sind. Keiner mehr zu Hause. Zieht sich das länger hin oder ist der Schaden an der Grenze, dann sind sie völlig geschrumpft und zeigen Schadzeichen.
Es wäre gut, wenn Du jemanden hättest, der sich das zusammen mit Dir in aller Ruhe anschaut und Dir dabei alles Wichtige zeigt.
Finden kann man meistens stehen gebliebene Zellen und kleine verdeckelte Bereiche, die die Bienen nicht mehr pflegen konnten, weil sie schon zu schwach, zu wenig und zu krank waren und weil auch eben diese restliche Brut total befallen und geschädigt war.
Zeichen dafür kann man noch sehen, wenn man die Deckel öffnet und mit der Pinzette die Larven/Puppen mitsamt den reichlich vorhandenen Mitbewohnern sich anschaut. Oft sind die Zellendeckel löchrig oder ungleichmäßig, in den Zellen des umgebenden Brutnestareals mit leeren Zellen findet man schräg in die Zellen blickend weiß-krümelig den Milbenkot.
Bienen aus dem Boden kann man sammeln, auszählen oder abwiegen und mit der Auswaschmethode den Befallsgrad ermitteln. Außerdem kann man an den Toten auch noch Varroaschäden in Form von Hinterleibsverkürzungen ausmachen.Einer oder meist mehrere dieser Hinweise bestärken den genannten Verdacht.
Es gibt für jede Spezies vielfältige Möglichkeiten, zu Tode zu kommen. Jedoch ist nun mal häufig häufig und selten seltener. Und wenn`s im Flur wiehert, sollte man nicht mit dem Zebra rechnen.
Grüße
Marion
-
Moin, moin!
Ja, das Wiehern auf dem Flur... Da kann auch jemand gerade angerufen werden, der einen originellen Klingelton hat... Dann warten wir mal ab, was die Bienendame nach den Hinweisen da nun noch beobachtet und mitteilt.
Gruß Clas, der gerade gelesen hat, im TV sei es ja auch berichtet worden, das Bienensterben in USA sei von den Imkern zum größten Teil selbst verursacht, Fehler bei der Varroabehandlung eben... Und in allen dort zusammengebrochenen Völkern sei der IAPV gefunden worden... Die Milbe verbreite den...
Ich weiß, dass solche Bemerkungen eher zum Faden über die Gegenwehr der Konzerne passen, aber hier erklärt es, warum ich gerne das Schadbild genauer geschildert hätte.
-
Moin Clas!
Ja, es sitzen viele Schwergewichte mit im Boot, wie schön, dass bei Havarie sich ein Steuermann finden lässt, der immer mit dabei war.
Die Sch...Varroa haben leider ansonsten Deckmantelfunktion für vieles, was man gern geradlinig beweisen können würde.Gruss
Marion
-
-
Hallo zusammen!
Ja Varroa, und ihre Begleiter die Viren. Völkerzusammenbrüche kann ich von mehreren Imkern berichten. Im Juli auffallend wenig Milben und im Dezember zur Oxalsäurebehandlung kahlgeflogen.
Hab auch einen Stand nur ca. 1 km von meinem Heimatstand (daheim max. 100 Milben bei der Oxalsäureträufelung Anfang Dez., im Außenstand 300 + eher höher, aber extrem starke Völker - 7 + Wabengassen - einräumig eingewintert.
Behandelt Ende August und Anfang September, sowie Anfang Oktober mit AS und Schwammtuch. Im August wenig (unter 100) und Oktober höherer Milbenfall (300 +)Ich vermute mal, meine haben geräubert bei anderen Imkern, da ich kaum Futter brauchte. Aber - wer räubert ist stark und bringt daher diese Nutznieser heim.
Trotzdem gehe ich guten Mutes in dieses neue Jahr.
VG Ruth
-
Aber - wer räubert ist stark und bringt daher diese Nutznieser heim.
Im Herbst überwache ich daher die Völker mit Puderzuckerdiagnose und Waage.
Völker mit Milben an der Nachweisgrenze oder darunter bepudere ich erst nach 6 Wochen noch einmal, wiege aber zwischendurch. Völker mit auffälligem Gewichtszuwachs würde ich doch beproben.
Hatte bisher aber nicht das Glück oder das Pech, Milbeneintrag mit Gewichtszuwachs korrelieren zu können. Meine wenigen Hochmilbenvölker waren beim Gewichtszuwachs unauffällig.Gruß, Gunnar
-
Hallo; mein Nachbar (sehr sehr sehr gewissenhaft mit der Varroabehandlung und mit einem erfahrenen Imker an der Seite) hatte das auch- im September den Stock geöffnet, es war nicht eine einzige Biene mehr da. Futter unangetastet; keine oder nur einige Wespen in der Beute. *
Ich weiss nicht, ob Varroa immer der Grund ist; ich denke, es gibt auch noch andere.
* ich hatte dafür ungefähr zeitgleich ein Volk, das auf einmal sich verdoppelt zu haben schien. Beim Nachsehen vor ein paar Wochen dann der Schock: ein zweites Volk, das unter der Beute am Gitter hing und dort als Volk weitergelebt zu haben scheint, mit gezeichneter Königin, Brut in allen Stadien und mächtigem Wabenbau inklusive Umwandlung der Ziegelsteine in eine Art Tunnelsystem. Ich hab echt geheult, als ich das gesehen habe; denn sie haben den Frost nicht überlebt. (Aber wer schaut schon UNTER die Beuten, ob da noch ein Volk hängt)... Ob das Zufall ist oder ob just dieses Volk zu mir gezogen ist.. fraglich. Aber wie auch immer: ich glaube nicht, dass es immer Varroa ist, denn bei meinem Nachbarn weiss ich, dass er super super super genau und akribisch ist.
-
-
Dir hat das Forum geholfen? So kannst Du es unterstützen!
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.