Hallo Imker/innen,
mich stört bei dieser Diskussion eine gewisse Scheinheiligkeit.
Ich kenne persönlich Imker, die sich über die Preise im Supermarkt - z.B. den Honig aus EU-Länder wie hier im Weck-Glas - aufregen und gleichzeitg beklagen, dass sie heuer ihren Blütenhonig mal wieder zu den allerschlechtesten Bedingungen beim Großhändler verkaufen "mussten".
Jedes Jahr, bei überdurchschnittlichen Erträgen, wird versucht einen Teil der Ernte schnell wieder los zu bekommen, obwohl wir doch alle über die Haltbarkeit und Volatilität von Erträgen Bescheid wissen. Aus meiner Sicht ist da auch nicht zwischen Hobby- und Berufs-Imker zu unterscheiden. Gerade Berufsimker werden in ertragreichen Jahren auch nach den Regeln des Marktes billiger verkaufen, obwohl gerade sie durch ihre Marktstärke in der Lage wären das Angebot zu drosseln und damit den Preis stabiler zu halten.
Die Verbraucher sind in den letzten Jahren sehr viel sensibler geworden. Deshalb brauchen wir auch nicht mehr schwerpunktmäßig mit den Tubenhonig in Wettbewerb zu treten. Aus meiner Sicht konkurrieren wir mit den Mengen guter Qualität, die auch von Deutschen Imkern auf den Markt geworfen werden. Ich hoffe, dass es irgendwann auch den dümmsten Imker bewusst wird, dass er vielleicht maßgeblich daran beteiligt war, wenn er sich im Supermarkt über die Preise des von ihm verschleuderten Honigs ärgert.
viele Grüße
Gerhard