Hallo,
wenn man Schwärme/Kunstschwärme in eine Leere Beute mit Leerrahmen setzt, beginnt der Schwarm an einer Stelle zu bauen. Bei starker Tracht werden dieser erste Bauanfang bereits mit Honig gefüllt und wegen Platzmangel zu einer Dickwabe ausgezogen. Diese reicht in den Bereich der benachbarten Rähmchen, sodass die Bienen dort bereits im Bogen um die kleine Dickwabe herum bauen und die Außenseiten dieser benachbarten gebogenen Waben wieder zu Dickwaben ausziehen. Dadurch bauen die Bienen die Waben schließlich über mehrere Rähmchen und es entsteht Stabilbau. Schwärme bei starker Tracht sind daher bei mobilem Naturbau nicht einfach. Ich strebe deshalb an, Schwärme zu vermeiden und ziehe Nachwuchs lieber aus Kleinstkunstschwärmen, dort existiert dieses Problem nicht.
Bei etablierten Völkern erweitere ich im Frühjahr, indem ich die Leerrahmen mitten ins Brutnest stecke. Sie werden dann durch die Bienen als Lücken ausgebaut. Wenn die Nachbarwaben keine Futterkränze haben, ensteht so eine neue schön gerade Wabe.
Im Honigraum arbeite ich mit Halbrahmen. Das Problem mit der Dickwabenbildung und der Erzeugung von Stabilbau ist dort besonders gravierend. Bewährt hat sich bei mir folgende Anordnung:
LW, LW, LR, LW, LR, LW, LR, LW, LR, LW, LR
LW heißt Leerwabe, LR Leerrahmen.
Die erste Leerwabe kann nicht zu einer Dickwabe ausgezogen werden, da sie auf der einen Seite die Beutenwand und auf der anderen Seite eine Leerwabe hat. Alle anderen Leerwaben werden als Dickwaben in die Leerrahmen hinein ausgezogen. In den Leerrahmen bauen die Bienen deshalb Dünnwaben. Die Dickwaben und Dünnwaben können nicht direkt gezogen werden, da sie formschlüssig ineinander ragen. Jedoch kann die linke Wabe gezogen werden und danach können die Waben einzeln in die Lücke gezogen und entnommen werden. Nach der Schleuderung schneide ich die Dickwaben mit einem Elektromesser auf normale Dicke zurück. Auf diese Weise können in einem Durchgang 5 Waben pro Zarge ausgebaut werden. Im nachfolgenden Durchgang wird wieder die gleiche Anordnung gewählt. Auf diese Weise erhalte ich im Verlauf eines Sommers ca. 30 neue Honigraumwaben, 15 pro Zarge.
Ich habe den Eindruck, dass diese Betriebsweise auch die Schwarmlust dämpft, muss das aber im nächsten Jahr noch bestätigen.
Gruß Ralph