Warum nur?
Ich kann doch nix dafür, daß hier alle Hornissenköniginnen auf einem Start in Meisenkästen bestehen..wo sie doch soooo schöne fachgerechte Kisten a la Hymenoptera nehmen könnten. Letztes Frühjahr hatte sich auch eine H-Königin erstmal in einem Mauerbienenkasten installiert - der Vet hob den Deckel nur kurz an und wollte angesichts des Geräuschs nicht mehr wirklich reingucken, ob da evt. illegale Bienen drin waren...
Schwarm in leere Beute locken: Ginge das theoretisch?
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Das war KEIN Scherz.
Nachtrag: es gibt noch viel mehr, was man als Neu-Imker unter "unmöglich" einsortiert, aber im Lauf der Jahre lernt man doch dazu. Vor allem, wenn man genau hinguckt.
Unfassbar! Danke, Sabi(e)ne. Ich dachte immer, Wachsmotten fressen die Larvenhäutchen,aber eher nicht wirklich das Wachs...
Und jetzt mal erneut im Ernst: Sammelt irgendjemand Wachsmottenkot?
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Geh mal ins nächste Futterhaus /Freßnapf mit Lebendfutter für Terrarientiere, und guck dir an, was Galleria mellonella da kosten....:p
Nur ist Wachsmottenzucht schwierig, da die meisten Varroazide auch die Motten umbringen durch Rückstände im Wachs, und sie brauchen es gut warm (28-30°C) und dunkel. -
Ich stelle mir das gerade vor - Imkern um die Wachsmotten zu verkaufen
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Frag mal Leute, die mit Wachsmottenlarven angefütterte Axolotl haben, was die bezahlen, wenn die Molche anderes Futter verweigern, weil leckerschmeckersch geworden....
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Mit unserem Wachsmadenzucht-Experiment letztes Jahr haben wir neben dem "Haupterzeugnis" Wachsmottenkot noch die Angler der Familie glücklich gemacht.
Doof war aber, dass immer mal wieder Maden ausgebüchst sind und sich an den Zimmerdecken verpuppt haben, das gab dann häßliche Flecke. Mittlerweile haben wir das professionalisiert. Wir verwenden das Wachsmottengebrösel um die jährlichen Schwärme umzulenken, die immer unrettbar in unsere Fassade ziehen.
LG
Mandy -
Um die Informationen zu kompettieren:
Publikation zu Schwarmfangboxen (pdf) von Thomas Seeley:
http://ecommons.cornell.edu/bi…%20for%20Honey%20Bees.pdfMcCartney Tayler hat gleich ein ganzes Buch zum Schwarmlocken geschrieben:
http://www.amazon.com/Swarm-Tr…-Hives-free/dp/1463739311
Bernhard hat hier im Forum kürzlich mal einen Inhaltsbericht zu dem Buch dazu geschrieben. Ich kopiere den Kurzbericht hierher, da ich den Faden jetzt nicht finde:- - -
LockkisteDer Autor benutzt 8 Rähmchen im Langstrothmaß (deep). Die Kisten haben in etwa 40 Liter. Das Flugloch wird rund ausgesägt und soll im unteren Drittel, in der Nähe des Bodens sein. In oder vor das Flugloch nagelt er zwei Nägel überkreuz - um Vögel und andere Nisthöhlenbewohner den Zugang zu verwehren.
Auf der Rückseite schraubt er ein Brett, an dem die Kiste aufgehangen wird. Oben im Brett ist ein Loch. Die Kiste wird an einem Nagel im Baum befestigt. Das Loch im Brett für den Nagel und das Brett sollte möglichst mittig sein, damit die Kiste nicht schief hängt.Die Kiste sollte mit Schrauben gebaut werden - Nägel reißen mit der Zeit aus, da die Kiste im starken Wind schaukelt. Ihm ist es schon öfter passiert, daß die Kisten mit Bienen drin auseinander gefallen sind. Benutze Schrauben.
Altes Holz fängt besser als neues Holz.
Der Deckel wird angeschraubt.
Sicherheit
Vom Gebrauch von Leitern wird abgeraten - da drohst Du nur herunterzufallen. Der Autor benutzt nur kurze Anstell-Leitern, die auch leichter zu transportieren.Lockstoff
Der Autor verwendet mit großem Erfolg Zitronengrasöl. Es ist viel günstiger zu haben als die käuflichen Mittel und funktioniert genauso gut. Dazu tropft er 8 Tropfen auf ein Küchentuch, Taschentuch. Das wird dann in einem Ziplock-Beutel/Plastikbeutel gesteckt und verschlossen. Erst in der Kiste am Standort wird der Beutel in die Kiste gelegt und leicht geöffnet. Der Beutel verhindert einen zu intensiven Geruch und eine zu schnelle Verdunstung des Öls.
Bei jedem Besuch wischt er mit einem zweiten Tuch den Eingang mit Zitronengrasöl.
Propolis als Anstrich.
Alte erfolgreiche Fallen mit Schwarmduft fangen deutlich besser.Zeitpunkt
Der Autor bringt die Kisten schon im Februar/März an, da die ersten Schwärme in seiner Gegend (Süden der USA) schon im März schwärmen. Bei uns dürfte das April/Mai sein.
Die Schwarmfallen sollten dann Ende Juni/Anfang Juli eingeholt werden und über Winter geschützt gelagert werden. Ansonsten sammelt sich zu viel Zeug und ungebetene Gäste in den Kisten, oder sie werden vom Wind oder Kindern heruntergeschlagen.
Aufhängung und Standort
Die Lockkisten werden über Kopfhöhe aufgehangen, meist etwas außer Reichweite einer stehenden Person - auf zugänglichem Gelände. Im Garten und auf Privatgrundstücken hängt er sie in Kopfhöhe, damit sie leichter zu kontrollieren sind.
Dazu wird ein großer (!) Nagel verwendet. 45 Grad Winkel eingeschlagen, nicht zu tief einschlagen. Muß etwa 5 Kilogramm aushalten. Die Kiste muß sicher und gerade befestigt sein.
Der Autor empfiehlt bei mehr als fünf Lockbeuten die Verwendung von Karten oder GPS, um sich die Standorte der Kisten zu merken. Insbesondere die Nägel, da die Lockkisten im Winter abgehangen werden.
Sonne und Halbschatten funktionieren den Erfahrungen des Autors nicht gut. Überhaupt nicht. Am besten ist Vollschatten. Man soll sich an Geländepunkten und -linien orientieren, da die Bienen entlang von Zäunen, Hecken und sichtbaren Geländeelementen bewegen. Waldkante. Die Bienen fliegen entlang dieser Linien im Gelände.
Gut sind einzelstehende Bäume und Gebäude. Verlassene Bäume. Markante Punkte. Leerstehende Gebäude.
Kontrolle
Jede Woche/alle 10 Tage sollte die Kiste kontrolliert werden. Die Beobachtungen schreibt der Autor auf, um aus den Erfahrungen zu lernen. Außerdem geht keine Kiste aus Versehen/Vergessen verloren.Bei Erfolg
Erst wenn die Bienen mit Pollenhöschen in die Kiste fliegen, ist ein Schwarm drin. Es sollte eine, besser zwei Wochen gewartet werden, damit junge Königinnen begattet sind und die erste Brut angelegt ist. Sonst verschwinden die Bienen wieder.Umsiedeln.
Erfolgschancen
Die liegen im Schnitt bei 30 % aller Kisten, maximal wohl 75 %. Je öfter Schwärme darin gefangen werden, desto besser fangen sie mit den Jahren. 2010 hatte er bei 60 % der Kisten Erfolg. Teilweise mehrere Schwärme hintereinander. Vorbereitet sein! Genug Zargen und Beuten bereithalten.Mit Schwarmlockkisten arbeiten ist wie angeln.
Nebenaspekte
Überzahl an Schwärmen kann verkauft werden.
Leute bezahlen für den Dienst, die Schwärme von den Grundstücken "fernzuhalten" und vorsorglich eine Schwarmkiste aufzuhängen.
Öffentlicher Auftrag durch die Stadtverwaltung.
Nachbarn und Hausbesitzer erlauben die Aufhängung - und passen gleichzeitig darauf auf. Sie erzählen es wiederum ihren Nachbarn und mehr Möglichkeiten zur Installation ergeben sich.Insgesamt gut aufgemacht - hier nur im Telegrammstil einige Sachen herausgegriffen.
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Elias
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Die Referenten und ihre Themen
Prof. Thomas D. Seeley, Cornell Universität, Ithaca, New York
«Wild lebende Honigbienen»
referiert am 1.2.2015 in der Schweiz
beim
5. Schafisheimer Bienen-Symposium
Sonntag, 1. Februar 2015
08:45 – ca. 16:00 Uhr / Saalöffnung 08:00 Uhr
Gemeindesaal Buchs AG, Gysistrasse 4,
CH-5033 Buchs AGRemstalimker
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Wenn er schon mal da ist, kann er doch gleich zum Imkertreffen kommen! Soll ich ihn einladen?
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Ja logo, auf Jeden !!!
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Ich finde es echt cool, was ihr da vorhabt - vor ein paar Jahren wurde ich hier im Forum noch gekreuzigt, als ich über Schwarmlockbeuten und deren Methoden geschrieben habe....:Biene:
Und auf einmal schreit keiner mehr "von wegen AFB-Verbreitung".....
Ihr seid da irgendwie nicht wirklich stringent....
Aber ich finde es gut, daß sich langsam mal was bewegt.:Biene:
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Damals war der König noch nicht gekrönt...
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Sind solche Einwürfe auch mit Übersetzung möglich?
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Elias: ich schreibe hier jetzt nix, was nicht schon allgemein bekannt wäre - Schwärme fliegen auf Wachsmottenkot, weil das für die Bienen bedeutet, daß da schon mal Bienen gelebt haben, und dann diese "Baumhöhle" geputzt wurde durch Auffressen.
Bebrütete Waben und Wachsmotten = nur noch stark rauchig riechende schwarze Krümel - sofern es ein warmer Sommer ist (Wachsmotten brauchen um die 30°C - was wegen der Energiekosten erklärt, warum professionelle Züchter so hohe Preise dafür haben - Axolotl-Halter wollen auch im Winter deren Lieblingsfutter kaufen können).Und ich schmeisse mal die Verwandschaftsbeziehungen zwischen den Völkern noch in den Raum - denkt mal selber nach....
Bienen sind durchaus SEHR soziale Tiere, die sich um ihre Verwandten kümmern.
Und die sehr gut unterscheiden können, mit wem sie wie verwandt sind, und entsprechend handeln.Bloß kann man damit weder Geld verdienen, noch akademische Ehren einfahren. Und gegen die Milben hilft es auch nur beschränkt.
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