Wir wollen eines unserer Völker bei einem Freund aufstellen. Dessen Wiese ist aber nur ca 1,5 km weg von uns. Unsere Überlegung war nun, ob es nicht sinnvoll wäre, das Volk noch diese Woche, solange es noch kalt ist und die Bienen noch nicht fliegen, umzustellen. Spricht was dagegen?
Danke für eure Antworten,
Gabriele
Volk schon jetzt umstellen?
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Hallo,
natürlich kannst du. Du musst nur aufpassen das die Bienen nicht vom Futter abgerissen werden.
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Ich weiß nicht wie warm/kalt es augenblicklich bei Euch ist.
Mir wurde gesagt Bienen umstellen auf einen neuen Stand nicht bei Temperaturen unter 10°. Beim Transport könnten die Bienen aus der Wintertraube abrutschen und im Boden verklammen.
Da Ihr "nur" um 1,5km umstellen wollt, ist die Eile erst einmal verständlich. Ich würde aber dennoch warten bis es etwas wärmer ist und dann darauf bauen, dass die Bienen sich nur langsam einfliegen (also erst mal nur die Gegend 500 Meter um den Stock kennen).
Zudem sucht mal hier im Forum "Umstellen auf kurze Distanz", das sollte auch noch helfen. -
Hallo Imkerkolleginnen und -Kollegen,
ich lese schon seit einiger Zeit hier mit, das ist aber mein erster Beitrag(Profil habe ich ausgefüllt), bei dem ich auch gleich einen Vorschlag zur Diskussion stellen möchte:
Man kann Verklammen und Abreissen vom Futter ( siehe Antworten von Omni und adnan) verhindern, indem man die Beute "heizt". Als Heizung dient eine handelsübliche, mit 2 l heissem Wasser gefüllte Gummiwärmflasche. Die legt man, in einer Leerzarge, auf die Abdeckfolie der Brutzarge. Wenn die Traube nahe an der Wabenoberkante sitzt, legt man noch ein paar Lagen Zeitungspapier dazwischen. Das ist mit wenigen Handgriffen erledigt und stört die Bienen nicht. Nach ca. 1-2 Stunden ist die Temperatur in der Beute so weit erhöht, dass sich die Wintertraube auflösen kann ( kurzer Kontrollblick).Die Bienen können so zu den Futtervorräten gelangen, ohne zu verklammen und sich volltanken. Damit ist auch die Gefahr des Verhungerns für die nächsten Tage behoben. Nach 5-6 Stunden entfernt man die Wärmflasche und die Leerzarge wieder. Das hilft nicht nur beim Verstellen eines Volkes, ich denke, damit kann man generell Ablegern über spätwinterliche Frostperioden helfen.
Einschränkungen: 1. Das Verfahren funktioniert bei meinen Dadant-Styroporbeuten, für Holzbeuten und Mehrzarger habe ich keine Erfahrungen.
2. Es muss ausreichend Futtervorrat vorhanden sein, ggf. kann man das Heizen mit einer Futterteigfütterung kombinieren.Jetzt bin ich mal auf Eure Reaktionen gespannt.
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Hier auch noch einmal der Link Umstellen von Beuten auf kurze Distanz.
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Hallo Felix, keine gute Idee!
Warm > Völker gehen in Brut > teilweise fliegen sie raus, verklammen > Ende...
Besser mit der Natur.
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Also ich habe meine diesjaehrigen Umzuege auch schon gemacht...als es schoen kalt war aber nicht so kalt wie jetzt. So um die Null. Damit habe ich bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Im (eher warmen) Auto ist aber ein Schaumstoffstreifen im Flugloch sinnvoll...und natuerlich offener Gitterboden.
Melanie
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Hallo,
ich habe letztes Jahr wegen Umzug meine Bienen 800 km im Februar bei etwa 5° transportiert. Ich war sehr vorsichtig und bin ohne Heizung die ganze Strecke gefahren, alle haben gut überlebt, keine Bienen haben den Kontakt zur Traube verloren.
Ich würde das Wetter beobachten und wenn am nächsten Tag ab 8° vorhergesagt wird, dann würde ich die Bienen am frühen morgen ganz vorsichtig ohne große Erschütterungen transportieren. Dann eine Weile mit geschlossenem Flugloch ruhen lassen und dann vorsichtig die Fluglöcher öffnen und nicht mehr stören.
Auf meiner Fahrt habe ich öfter gehalten und gehorcht, wie es den Bienen geht, sie haben nicht mal lauter gesummt. Ich denke beim Gewitter erleben sie die gleichen Störungen, was ihnen nicht ganz ungewohnt ist.Ich gehe davon aus, dass deine Bienen sich dieses Jahr einen ergiebigen Reinigungsflug machen konnten, so sollte die Blase auf der Fahrt nicht so sehr drücken. Bein nächsten Flugtag (hoffentlich noch am gleichen Tag) können sie sich ja wieder erleichtern.
LG Salsero
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Hallo Gabriele
Bei einer Temperatur von etwa 5°C würde ich den Umzug machen, aber Grundbedingung ist, das die Beute nicht stark erschüttert wird. Da der Wabenbau richtig fest sitzt, ist der Transport im Auto normalerweise gefahrlos.
Die Idee von Felix, wäre der größte Fehler, den man um diese Jahreszeit machen kann. Die Bienen würden sich aus der Traube lösen und es würde vielen Bienen das Leben kosten. Die Traube lockert sich schon etwas bei dem oben angesprochenen Transport
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Hallo Hardy, vielen Dank für Deine Rückmeldung. Deine Bedenken kann ich allerdings nicht teilen:
"...Völker fliegen raus..." Das ist nicht der Fall (Beobachtung!). Die Bienen haben auch gar keinen Grund dazu, weil die Temperatur in der Nähe des Flugloches sich nicht ändert. Abgesehen davon wird man das Flugloch zum Transport sowieso schliessen.
"...Völker gehen in Brut..." Es ist sicher richtig, dass der Bruttrieb für ein paar Stunden verstärkt wird, aber das ist doch um diese Jahreszeit nicht schlimm, die Völker ( wenigstens meine)brüten sowieso schon kräftig. Das einzige Problem könnte ein etwas höherer Futterverbrauch sein, aber bei gut eingewinterten Völkern ist auch das nicht tragisch.
"...Bienen lösen sich aus der Traube (siehe auch Beitrag von Drobi) und verklammen..." Es ist ja gerade der Sinn der Prozedur, dass die Bienen sich in der Beute frei bewegen können, ohne Gefahr zu laufen zu verklammen. Aus der Traube lösen sie sich doch immer, sobald die Temperatur in der Beute das zulässt ( Reinigungsflug!). Im Prinzip simuliert man lediglich einen warmen Frühlingstag, auf den dann wieder kalte Tage folgen. Das passiert in der Natur auch laufend, die Bienen kommen damit gut zurecht.Die Frage ist: Habe ich etwas wichtiges übersehen?
Hast Du ( oder sonst jemand) negative Erfahrungen mit dem Beheizen oder resultieren Deine Bedenken lediglich aus einem Bauchgefühl ? -
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...oder resultieren Deine Bedenken lediglich aus einem Bauchgefühl ?
Hallo Felix, reines Bauchgefühl.
Ich ging auch nicht davon aus, daß es nur mal für einen Tag, sondern langfristig gemacht wird.
Da bleiben meine Bedenken.Aber wie heißt es immer: Versuch`s und berichte...
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Hallo Hardy,
natürlich ist das nicht als längerfristige Massnahme gedacht (das habe ich auch so beschrieben), sondern nur für den Transport des Volkes an den neuen Standplatz. Dabei besteht, wie das in einigen Beitägen beschrieben wird, die Gefahr, dass die Wintertraube gestört wird und die Bienen in der Folge veklammen oder verhungern. Man kann versuchen, das durch vorsichtiges Hantieren zu vermeiden, aber ich denke, es ist besser, diese Gefahr von vornherein auszuschliessen, in dem man für den kritischen Zeitraum Bedingungen schafft, bei denen die Bienen sich in der Beute frei bewegen können. Das gilt im übrigen für alle Eingriffe, die man z.Z. an einem Volk vornehmen will oder muss, z.B. Notfütterungen, wenn wegen des langen Winters die Futtervorräte zur Neige gehen.
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Haben es heute bei 5°C gewagt! Wir haben keine besonderen Maßnahmen wie vorwärmen ergriffen, sind einfach vorsichtig vorgegangen. Alles wohlauf, die Bienen krabbeln in ihrer Zarge rum, von unten sieht man die durchhängende Traube.
Danke für eure rege Tielnahme an meinem Problem!
Gabriele
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