Bei Naturbau ohne Mittelwand geht kein Abkratzen, weil die Bienen keine Mittelwand in der Dicke bauen, dass man das ohne Zerbröseln könnte. Ich schneide die Waben aus, lasse eventuell honigleere Bereiche stehen und mache die Rähmchen, besonders die Oberträger nicht ganz sauber. Das ausgeschnittene Wabenmaterial fällt auf das Lochgitter des Entdecklungsgeschirrs, das ich noch von früher habe, und darauf zermatsche ich die Waben zu Brei mit einem großen Messer und lasse das Ganze abtropfen. Über Nacht sind 90 % des Honigs abgetropft. Die restliche Wabenmatsche kommt in eine Obstpresse und bringt noch 10 %. Alles zusammen gesiebt und gefiltert hat man dann astreinen Honig, der dem Presshonig entspricht.
Das alles geht am Anfang mit wenigen Völkern und weil es zeitaufwändig und ein ziemliches Geklebe und Gematsche ist (vor allem die Entnahme des Wachstresterkuchens aus der Presse), habe ich mir einen Entdecklungswachs-Schmelzer angeschafft, womit viele Honig/Wachsprobleme gelöst werde: Das Trennen von Honig und Wachs, das Verflüssigen von kristallisiertem Honig, Einschmelzen von Waben und Wachsabfällen usw.
Die honigfeuchten Leerwaben und solche mit stehengebliebenen Leerzellen kommen wieder in die Honigräume für die nächste Tracht oder zur Einfütterung, und werden auch wieder nach Bedarf ausgebaut. Wie viel Honigverlust ich deswegen habe, weiß ich nicht, aber ich habe Wachs, das ich auch essen kann, und ich stehe ja nicht unter dem Druck, Ernterekorde zu erzielen.