Unsere Brutableger entwickelten sich diese Jahr recht gut. Die meisten wurden im Juni mit um die 3 BW gebildet und waren beim Einfüttern im August auf 2 Magazinen. Sie wurden im Juli / August 3x mit AS behandelt, Wetter usw. war für die Behandlung auch ok. Ende September wurde der Varroabefall nochmal bei allen Völkern kontrolliert, vor allen bei einigen Brutablegern war er trotz der 3x AS-Behandlung mit 10 bis knapp 30 Milben pro Tag deutlich zu hoch, da hatten die Völker auch noch massig Bienen. Nun wollten wir diese Tage nochmal eine AS-Behandlung machen, was aber zu spät war. Die Hälfte der Ableger ist bereits zusammengebrochen, kaum noch Bienen in den Beuten!
Wir haben sowas in den letzten 25 Jahren noch nicht erlebt! Der Varroabefall war im Juni - mit Puderzuckermethode und auch mit natürlichem Abfall gemessen, allerdings auf einem anderen Standort - eher geringer als im Jahr zuvor.
Es sind genau die Ableger zusammengebrochen, die bei der Kontrolle des Varroaabfalls Ende September die höchsten Werte hatten. Daher denke ich, dass es die Varroa war, auch wenn das Schadbild (leere Völker) manche auch in Richtung Vergiftung interpretieren würden.
Die zum gleichen Zeitpunkt gebildeten und genauso behandelten Kunstschwärme haben deutlich weniger Varroa-Abfall und schauen momentan auch gut aus.
Lessons Learned:
- Varroaabfall bei allen Völkern / an allen Standorten messen, sich nicht auf Stichproben oder Werte von nahegelegenen Standorten verlassen
- Behandlungserfolg so früh wie möglich nach der Behandlung messen, im Zweifel nicht die 3 Wochen nach der letzten Behandlung warten um auf "natürlichen" Abfall zu kommen, sondern schon früher nachmessen
- wenn die Werte kritisch sind, umgehend behandeln!
- bei der Völkervermehrung besser auf Kunstschwärme als auf Brutableger zurückgreifen
- Varroabehandlung bei der Brutablegerbildung nicht vernachlässigen (wir haben bei der Bildung nichts gemacht)
Hoffe bei euch schaut's jetzt, Anfang Oktober, nicht so schlecht aus. Schaut in die Völker, vielleicht könnt ihr noch was tun bevor es zu spät ist.
P.S.: Weil wir es gerade an anderer Stelle diskutieren, die Völker standen nicht am Senf, das kann es also nicht gewesen sein.