Moin Ralph,
dass die Milben flüchten, ist nicht Spekulation, das ist Beobachtung. Bei meinem bisherigen Rekordmilbenvolk wuselte es die ersten Tage der Langzeitbehandlung auf der Windel von Milben, und dorthin verirrte Bienen waren mit bis zu 20 Milben besetzt und schon wegen dieses Gewichtes nicht mehr flugfähig. Deswegen halte ich auch von den flachen Imgutwindeln weniger, als von den Schiebern der Segeberger Beuten. Denn durchhängende Bienen, und die hat man nach Abnahme der HR und Besäuerung von oben, hängen bis auf diese Windel runter und sind leichter wieder zu erklimmen. Das ist eine Reinvasion, die ich für wahrscheinlich halte. Darauf führe ich, nach momentanem Stand meines diesbezüglichen Irrtumes, den schlechteren Erfolg in den Holtermann Holzbeuten mit dem hohen Boden zurück. Die dazugehörige Einlage funktioniert auch schlecht, weil sie nicht wieder heraus geht, wegen fehlender Imkerluft. Die haben sie alle bei den Deckeln verbraucht...
Gleichzeitig gibt es bei der Langzeitbehandlung, wenn sie Erfolg hat, viele nicht ausgefärbte Milben. Die gibt es auch noch Tage nach Ende einer einwöchigen Behandlung. Das erkläre ich mir mit Wirkung in die Brut. Ob die dann noch lebendig schlüpft und dann erstirbt oder tot ausgeräumt wird: Jedenfalls sehe ich darin, wie auch in der ausgeräumten Brut einen Hinweis auf Wirkung in die Brut. Ich glaube nicht, dass die einfach nur in der postulierten Todeszone verkühlt. Das nämlich würde die Milben nicht töten. Ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Brut selektiv geschont wird und halte die Langzeitbehandlung für eine mehr oder weniger vollständige Brutentnahme oder -abtötung. Irgendwann ist es immer so warm, dass das passiert.
Wenn sie richtig Erfolg hat und über eine volle Verdeckelungsperiode lief, braucht es die Nachbehandlung im September nicht mehr. Wenn sie nur mittelmäßig Erfolg hat, (Imgutwindel, vielleicht etwas Nebenluft dort unten, durchhängende Bienen, hölzerne Beute) ist es im September mitunter zu spät.
Das ist ein weiterer Punkt: Mir scheint, in Holzbeuten mit dem hohen Boden und den Imgutwindeln ist der Erfolg nicht so gut, wie in Segebergern. Die flachen Holzböden habe ich noch nicht so lange, dass ich da wirklich was sagen könnte; sie scheinen besser zu sein. Missfallen tut mir jedoch, neben der schwer abschätzbaren Aufnahme von Säure durch das Holz der Zargen und dem gelegentlichen Fehlen von Dichtigkeit, dass die Schrauben und Beschläge sowie das Bodengitter nicht säurefest sind. Und die Deckel ohne Folie nicht dicht.
Über Stoßbehandlungen schweige ich mangels ausreichender Erfahrungen, fast. Bei einem Volk hatte ich aufgrund der ausgeräumten Brut und der Altersstruktur der gefallenen Milben auch den Eindruck, sie habe in Brut gewirkt... Ach, man schreibt doch einfach zu wenig auf...