Hallo Zusammen,
ich habe in einigen Völkern noch Kastanienhonig, dessen Wassergehalt partout nicht sinken will (in den Randwaben messe ich immer noch 20-21%), obwohl ich jetzt schon einige Wochen warte.
Leider zwingt mich der natürliche Milbenfall etwas zur Eile wenn ich die Völker nicht verlieren will. Angesichts des guten Wetters, das für die nächsten Tage vorhergesagt ist überlege ich nun, die Honigzargen hermetisch abgeriegelt und bienenfrei auf einen separaten Turm zu stapeln und ca. eine Woche in die pralle Sonne zu stellen (ich habe Holzzargen). Damit könnte ich auch vermeiden, daß die Bienen in die noch teils offenen Waben frischen Nektar eintragen.
Hat dies schon jemand versucht und Erfahrungen gesammelt?
Danke für sachdienliche Hinweise
Beebook
Honig entfeuchten?
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Hallo Beebook!
Zitatdie Honigzargen hermetisch abgeriegelt und bienenfrei auf einen separaten Turm zu stapeln und ca. eine Woche in die pralle Sonne zu stellen
Davon würde ich diringend abraten.
1. Es könnte in den Zargen viel zu heiß werden, denke nur an einen Sonnenwachsschmelzer.
2. Der Wassergehalt wird sich nicht viel verändern, da während der Nacht im Zargenturm wieder Kondenwasser entsteht, welches vom Honig wieder aufgenommen wird.
3. Es ist überhaupt fraglich, ob während der Sonnenstunden der Wassergehalt sinkt, da die Zirkulation der Luft fehlt.Ich könnte dir empfehlen, dass du die Waben luftig in einem Raum lagerst und mit einem Entfeuchter die Luftfeuchtigkeit senkst. Ob das nach der Honigverordnung zulässig ist oder nicht seht in den Sternen.
siehe auch:
https://bienenkunde.uni-hohenheim.de/uploads/media/…bericht_lab.pdf (Seite 13)MfG
Honigmaul -
...und mit einem Entfeuchter die Luftfeuchtigkeit senkst. Ob das nach der Honigverordnung zulässig ist oder nicht seht in den Sternen.
Ich sag`nur: Melitherm...
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Hallo,
da ich heuer wie die meisten Probleme mit zu hohem Wassergehalt habe, baue ich gerade einen Honigentfeuchter auf Basis eines Luftentfeuchters, den ich schon habe. Wenn er fertig ist und funktioniert, werde ich den Bauplan hier veröffentlichen. Die Materialkosten (ohne den Luftentfeuchter) liegen unter 100 €.
Er verletzt zwar das Patent US4536973 aus dem Jahre 1985, aber ich will ihn ja nicht verkaufen.
Grüße,
Gerhard
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Jetzt wird's langsam spannend,
einen Auftauschrank gibt's ja auch im Eigenbau unter 100€
(Kühlschrank mit drei 60Watt Glühbirnen und einem Termoschalter)gruss
rudi -
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Hallo Gerhard,
das wär's. Der Kastanienhonig ist wirklich ein Problem. In einem trockenen Raum geht das aber nur auf der Oberflächen. Eine Oberflächenvergrößerung muss da sein. Ich könnte mir da auch eintauchende Platten vorstellen. Hardy, Mellitherm funzt da nicht, weil der Honig ewig flüssig bleibt.
Seien wir gespannt auf Gerhards Konstruktion. So ein Ding für Profs gibt es schon.Remstalimker
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Beim googeln gerade das gefunden: http://www.wummihaus.de/6_honigschleud…entfeuchter.htm Oberflächenvergrößerung vermutlich über die "6 Stück Edelstahltropfbleche". Etwas heftig: "200 Euro für die Bauanleitung".
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Das ist ja ganz schön. Es gibt von einem Schweizer Hersteller einen Mellithermnachbau, bei welchem der Honig über mehrere Lochbleche abtropft. Beim Kühlungsvorgang soll der Honig über 1% Wasser verlieren. Ob das so stimmt? Der feuchte Kastanienhonig würde allerdings wie Wasser durchlaufen. Auch wenn drei Tücher im Melli benutzt werden, klappt es nicht.
Remstalimker
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Heute habe ich den Honigentfeuchter fertiggestellt, vor 2 Stunden mit ca. 15kg befüllt (es geht mehr rein, aber das ist gerade die Hälfte einer 30kg-Kanne). Er scheint zu funktionieren, morgen folgt ein erster Erfahrungsbericht.
Hier die Fotos inkl. Materialliste, der Bauplan kommt demnächst:
http://www.flickr.com/photos/3101674…57631036693142/
Einen trockenen Honig wünscht
Gerhard
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...Deine Idee ist gut.
ABER....
- setze eine Möglichkeit einer Abluft oder Nebenluft oder Luftdruckregelung (händisch), der Honig wird Dir sonst wegfliegen bzw. an die Wand geschleudert
- Die Scheiben mit ca. 2-3 U/min laufen lassen, nicht schneller.
- Bei einem Einsatz Deines Luftentfeuchters - hier Dein extrem kurzes Umluftsystemes- wird doch sehr viel Wärme erzeugt. Die kann - bei Deinem System - bis 70 Grad heiß werden. Bedenke, dass Dein Luftentfeuchter für eine Raum von xxm2 konstruiert wurde. Er wird es Dir nicht danken und schnell kaputt gehen.
- Ich würde zudem auf jedes Plastik und auf Holz verzichten
-Beschicke Dein Gerät mehrmals mit Honig und trockne diesen ...dann erst kommen die Schwächen zu Tage.Bei Interesse schick' Dir gerne per PM ein Foto von unserem Eigenbau.
Jonas
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Jungens mir wird wirklich Angst und Bange, wenn imkerliche Herrausforderungen technisch gelöst werden sollen.
Honigtrocknung ist spätestens ab dem Augenblick der Entnahme aus den Waben schlicht verboten. Bestenfalls kann man sich herrauswinden und behaupten, man entzöge nur die Feuchtigkeit die beim Schleudern verfahrensgemäß zugesetzt wird. Ehrlicherweise ist aber auch dieses Zusetzen aus der Raumluft schon nicht mit der Honigverordnung vereinbar und folglich ist es das Wiederentfernen auch nicht.Bitte laßt es nicht soweit kommen, daß wir hier Schlagzeilen kriegen als: "Honig jetzt wirklich vom Imker" oder "Wie Imker Honig machen".
Meine Kompromißgrenze ist erreicht, wenn der Schleuderraum künstlich auf eine Luftfeuchte nahe null gebracht wird und der Honig in der der Schleuder per trockener Warmluft verflüssigt wird. Alles darüberhinaus ist verbotenes Entziehen. Hinterlüftete Filz- oder Strohmatten auf den Beuten kann ich akzeptieren. Luftentfeuchter oben drauf in einer Leerzarge nicht mehr.
(Und bitte denkt auch an die vielen guten Bieneninformationen, die im honigmäßigen Wasseranteil gespeichert sind. Die Bienen geben da einen Teil ihres Lebenslichts hinein und viele Sonnenstrahlen, die sich im Zucker nicht speichern lassen. Wenn Ihr das nun wegtrocknet, gehen diese Informationen kaputt.)
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Es ist aber schon merkwürdig, dass bei Heidehonig eine höherer Wasseranteil toleriert wird und bei Edelkastanienhonig nicht.
Remstalimker
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...Deine Idee ist gut.
ABER....
- setze eine Möglichkeit einer Abluft oder Nebenluft oder Luftdruckregelung (händisch), der Honig wird Dir sonst wegfliegen bzw. an die Wand geschleudert
- Die Scheiben mit ca. 2-3 U/min laufen lassen, nicht schneller.
- Bei einem Einsatz Deines Luftentfeuchters - hier Dein extrem kurzes Umluftsystemes- wird doch sehr viel Wärme erzeugt. Die kann - bei Deinem System - bis 70 Grad heiß werden. Bedenke, dass Dein Luftentfeuchter für eine Raum von xxm2 konstruiert wurde. Er wird es Dir nicht danken und schnell kaputt gehen.
- Ich würde zudem auf jedes Plastik und auf Holz verzichten
-Beschicke Dein Gerät mehrmals mit Honig und trockne diesen ...dann erst kommen die Schwächen zu Tage.Bei Interesse schick' Dir gerne per PM ein Foto von unserem Eigenbau.
Jonas
Jonas,
deine Bedenken kann ich vorerst nicht teilen. Heute Nacht lies ich das Gerät durchlaufen und am Morgen war der Honig fertig:
- Der Wassergehalt sank von 20% auf unter 17%, es wurden (gemessene) 485ml Wasser entzogen.
- Die Geschwindigkeit der Umluft ist OK.
- Mein Motor macht 2,5 U/min, das scheint ganz gut zu passen, auch wenn es am Anfang etwas braucht, bis die Scheiben benetzt sind.
- Die Temperatur (am Eingang des Luftentfeuchters) betrug maximal 30°C, am Ausgang war es entsprechend wärmer, etwa handwarm.
- D.h. die Wärmeerzeugung des Luftentfeuchters passte gerade um den Honig schonend zu erwärmen.
- Die Plastikbox ist lebensmittelechtes Polypropylen, gibt es was besseres (außer Edelstahl)?
- Warum kein Holz? Woraus sind deine Rähmchen?
- Foto eures Eigenbaus per PM: ja bitte! Man kann immer etwas lernen. Vielleicht kannst du es auch hier posten, es interessiert sicher viele.Grüße,
Gerhard
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Es ist aber schon merkwürdig, dass bei Heidehonig eine höherer Wasseranteil toleriert wird und bei Edelkastanienhonig nicht.
Ja, ich finde auch, daß der Heidehonig da ungerechtfertigt bevorteilt wird. Alle Welt rechnet immer den unfairen Wasseranteil im Futtersirup aus, verkauft aber dann Wasser in Honig zum Honigpreis. Das ist schon merkwürdig, wenn nicht sogar bemerkenswert.
Falls es einer Konkretisierung bedurft hätte: gwolf hat seinem Honig 485ml Wasseranteil entzogen und damit die Axt an die Wurzel der Urproduktion gelegt. Das Urproduktionsprivileg gilt nur für Urprodukte!
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