Hallo zusammen,
gibt es eine einfache Möglichkeit dir Säurekonzentration der Ameisensäure zu ermitteln?
Hintergrund im Verein sind einige Mitglieder der Meinung zu dünne, <60%, erhalten zu haben.
Hallo zusammen,
gibt es eine einfache Möglichkeit dir Säurekonzentration der Ameisensäure zu ermitteln?
Hintergrund im Verein sind einige Mitglieder der Meinung zu dünne, <60%, erhalten zu haben.
Schau mal hier: Thread "Schlechte AS verkauft", da könntest Du fündig werden.
(Habe den Thread jetzt nicht noch einmal durchgelesen, erinnerte mich aber dass hier vor kurzem das Thema erörtert wurde)
Danke Chris.
Hallo Bienen-Tom!
Mit einer einfachen Senkwaage kannst du das spezifische Gewicht bestimmen, z.B. Batteriesäuretester, Alkoholmeter usw. Wenn du eine verlässliche Vergleichssäure hast, spielt auch die Skala keine Rolle. Je weiter die Spindel/Senkwaage einsinkt, desto weniger AS-Konzentration ist vorhanden. Die AS-Säure (100 %) hat bei 20°C eine Dichte von 1,22 g/cm3 ist somit schwerer als Wasser.
MfG
Honigmaul
Selbst ein rohes Ei dürfte genügen
ZitatHintergrund im Verein sind einige Mitglieder der Meinung zu dünne, <60%, erhalten zu haben.
Wie haben die das festgestellt. Vielleicht weil sie auch selber zu viel Wasser in ihrem Honig haben? Für den einfachen Imkersmann reicht die Methode die Säure zu wiegen aus und man kann dann immer noch weiter bruddeln. Aber Achtung, wer jetzt im Freien wägt, erhält eien Superameisensäure.
Remstalimker
ZitatSelbst ein rohes Ei dürfte genügen
zisch ...
(habs noch nicht probiert, aber Kalkschale in Ameisensäure ...)
...aber Kalkschale in Ameisensäure ...)
Dann nimm Kartoffel, die tut`s auch.
Kann man auch Salzlake für`n Schinken mit austarieren...
Also ich würde das so machen:
Voraussetzung: ich habe 60% Ameisensäure und ich bin mir sicher, das es 60%ige ist
Schutzbrille, Handschuhe, Gasmaske ... anlegen
1/2 Liter Wasser nehmen und so ca. 0,5g Natriumhydroxyd reinkippen.
gut umrühren
ne Stunde stehen lassen
nochmal gut umrühren
eine Esslöffel Rotebeetesaft dazugeben (wird schön lila)
umrühren
das ganze möglichst genau auf zwei Gläser aufteilen
Jetzt in das eine Glas mit ner Spritze langsam unter rühren 60%tige Ameisensäure dazugeben bis sich die Farbe der Brühe ändert und verändert bleibt.
Aufschreiben wieviel Ameisensäure ich genau gebraucht habe. Daher muss die Spritze natürlich eine Skala haben
Dann das selbe mit der verdächtigen Ameisensäure und dem anderen Glas machen. Wenn es diese Menge war, dann war die Säure ok. Wenn nicht, dann Poste mal die Ergebnissen.
ach ja - Das Zeug ist gefährlich. Und weil die Welt so ist wie sie ist Rate ich niemanden dies Rezept nachzukochen!!!
Gruß
Heese
Zitatdas ganze möglichst genau auf zwei Gläser aufteilen
Tip: geeichte Waagen mit Tarafunktion sind in Imkerhaushalten überdurchschnittlich oft zu finden.
(Das Verfahren von Heese ist übrigens eine Titration mit Küchenwerkzeugen. Der Rotebeetesaft - der Indikator)
Heese ist übrigens eine Titration mit Küchenwerkzeugen. Der Rotebeetesaft - der Indikator)
Jetzt wirds lansam blöd.
Hallo Tom,
ZitatJetzt wirds lansam blöd.
keineswegs. Sämtliche Hinweise die hier genannt wurden, haben einen ernsthaften Hintergrund. Die Dichte von Ameisensäure ist direkt von ihrer Konzentration abhängig. (Die Dichte von reiner Ameisensäure wurde genannt, die Dichte von Wasser kennst du). Um eine direkte Messung auf dieser Basis zu machen, bräuchtest du leider ein Aräometer, dass du mindestens auf zwei Stellen nach dem Komma genau ablesen kannst (und das auch eine entsprechende Messgenauigkeit hat). Für einen Vergleich einer Säure bekannter Konzentration mit einer Säure unbekannter Konzentration kannst du auch einfachere Mittel einsetzen. Da sowohl das Ei, als auch die Kartoffel eine Dichte knapp unter 1 haben, sind beide im Prinzip geeignet. (Sie werden entsprechend der Dichte der Flüssigkeit (Säure) unterschiedlich weit eintauchen, naja die Schale des Eis würde sich dabei wohl tatsächlich auflösen).
Das Verfahren von Heese hat einen ebenso ernsthaften Hintergrund. Hierbei handelt es sich, wie schon in meinem Post erwähnt um eine Säure-Base Titration. Die Säure ist die Ameisensäure, die Base das Natriumhydroxid. Zu Beginn ist die Natriumhydroxidlösung recht stark alkalisch, der rote Beete Saft verfärbt sich deshalb lila. Tropfst du die Ameisensäure zu, (vorsichtig wird heiss und könnte spritzen (Handschuhe, Brille, Schutzmaske)), wird die Lösung nach und nach neutralisiert, bis du anhand der Verfärbung der rote Beete zu ihrer normalen Farbe (Indikator) erkennst, dass die Lösung jetzt neutral ist. (Endpunkterkennung) Wenn du zu viel Säure (noch mehr Säure) zugibst wird sich die Farbe nicht nochmal ändern, deshalb hat Heese geschrieben. Sobald sich die Lösung verfärbt und die Änderung bestehen bleibt. An der Eintropfstelle wirst du die Farbänderung viel früher beobachten können.
Je stärker die Säure (höhere Konzentration) ist, umso weniger wirst du davon brauchen um diesen Effekt zu erzielen. Auch hier gilt, willst du auf diese Weise die Konzetration direkt ermitteln, brauchst du gute Geräte (NaOH Lösung bekannter Konzentration (sogenannte Maßlösung), Indikator mit passendem, engem Umschlagpunkt (Farbwechsel), geeichte, gut ablesbare Bürette etc.) und musst noch im Anschluss einige Berechnungen anstellen. (ermittelte Stoffmenge in Gewichtsprozent etc.)
Für einen Vergleich mit einer bekannten Säure, kann man es wieder etwas einfacher halten. (siehe Post Heese) Das heisst aber nicht, dass die Chemikalien deshalb ungefährlicher werden. Normalerweise würde man das tatsächlich mit Schutzbrille, Handschuhen und unter einem Abzug machen. Wenn du "nach Heese" viel mehr eurer "schlechten" Säure brauchst, als von der z.B. in der Apotheke gekauften 60%igen, kannst du deshalb tatsächlich davon ausgehen, dass sie zu "dünn" war.
Als guten Abschluss hat Heese sogar noch angeboten, dass du deine Ergebnisse hier veröffentlichen kannst. Ich gehe davon aus, dass er bereit wäre, bei der Interpretation zu helfen. Wenn du sauber arbeitest, kann man nämlich sogar einigermaßen abschätzen, wie dünn die Säure wirklich war. Aber nimm seinen letzen Hinweis bitte auch ernst:
Zitatach ja - Das Zeug ist gefährlich. Und weil die Welt so ist wie sie ist Rate ich niemanden dies Rezept nachzukochen!!!
Ein Hinweis am Schluss noch: wenn die Ameisensäure aus einer einigermaßen sicheren Quelle stammt. (frisch gekauft in Apotheke, oder sogar nur im Imkerfachhandel) und eure Vermutung auf schlechter Wirksamkeit, oder langer Verdunstungszeiten basiert, sind andere Fehlerquellen, wie ein ungeeigneter Zeitpunkt, zu hohe Luftfeuchtigkeit, zu niedrige Temperaturen, ein nicht geschlossener Unterboden, falsche Positionierung des Verdunsters in der Beute, falsche Dosierung etc. etc. viel eher die Ursache für das Versagen der Behandlung, als eine zu niedrige Konzentration der Säure.
Gruß
Ludger