Hallo liebe Imkerschaft. Ich habe letztes Jahr mit dem Imkern angefangen und bin mit einem 2010'er Wirtschaftsvolk und 5 verschieden starken Ablegern in den aktuellen Winter gegangen. Im Spätsommer per Schwammtuch AS und an Weihnachten OS beträufelt. Bis letzte Woche alles im Lot, so gut wie kein Milbenbefall nur vereinzelter Totenfall (ich denke normal). Heute früh habe ich vorsichtig bei etwa 0 Grad in die hohen Unterböden (Liebig-Zander) geschaut und ausgerechnet bei dem Wirtschaftsvolk hat mich fast der Schlag getroffen. Locker 2 Kaffeetassen voll Totenfall und der ganze Unterboden vollgesch... .Auch die Waben sind (was ich so sehen konnte) im unteren Bereich braun vollgespritzt. Die Bienentraube ist von der Groesse her fast nicht mehr erkennbar, vor 7 Tagen war die Traube noch gut im Unterbau zu erkennen. Wir hatten letzte Woche tagsueber auch mal bis 10 Grad warm und auch wenig Bienenflug. Da sind mir auch vereinzelte Kacker am Flugbrett aufgefallen, hatte dies aber fuer normales Abkoten gehalten. Was meint Ihr, kann ich hier noch was retten ? Ausgerechnet dieses Volk hat mich bisher so begeistert. Für brauchbare Tips wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichem Gruß Manfred aus dem hessischen Spessart
Verdacht auf Ruhr, starkes Volk baut massiv ab.
-
-
Du hast einfach durch deine ständige Störung das Volk in Stress gebracht.Es könnte auch sein, dass du letztes Jahr Melizitose hattest und dies belastet den Darm. Im Moment kannst du gar nichts machen, denn es ist zu kalt. Sitze im Winter auf deine Hände, deine Bienen benötigen deine Kontrollen nicht. Bete. Wenn das Frühjahr zeitig kommt hat das Volk vielleicht noch eine Chance. ist es Ende Februar tot, räume es ab, sonst werden die anderen auch noch angesteckt. früher haben die Imker mit Antibiotika (Nosemack)hantiert, hat nie geholfen und ist gottseidank verboten.
https://www.imkerforum.de/showthread.php?t=13691&page=2
Remstalimker -
Sitze im Winter auf deine Hände
https://www.imkerforum.de/showthread.php?t=13691&page=2
RemstalimkerLeichter gesagt als getan, aber Du hast sicher recht, ist im Moment wohl das Beste. Stress will ich natürlich den Mädels ersparen. Ein kurzer Blick von hinten in den Unterboden ist da wohl auch schon zu viel. Ist halt mein erster Winter. Hoffentlich packen sie es ...
Lg Manfred -
.... Die Bienentraube ist von der Groesse her fast nicht mehr erkennbar, vor 7 Tagen war die Traube noch gut im Unterbau zu erkennen.
Es ist kälter geworden und deshalb ziehen sie sich fester zusammen.Ansonsten: Remstalimker hat Recht: Warten und nix tun! Weil man nix tun kann.
Nosema/Ruhr ist ein Anzeichen, dass auf ungeeigneten Winterfutter (Tautracht) überwintert wird. Und das bisherige Wetter hat leider auch solch Krankheitsbild unterstützt.
-
Hallo Manfred
wie du die Sache beschreibst sieht das nicht gut aus,. Spontan hätte ich wie auch der Remstalimker auch auf ungeeignetes Winterfutter getippt.
Ich möchte aber noch einen Gedanken zu bedenken geben. Mit OS im Winter ist nicht zu spaßen. Ich könnte mir vorstellen, das sich OS im oberen Teil der Waben als Rückstand gesammelt hat (befindet sich noch auf den Waben). Die Bienen müssen nun an das Futter und müssen zuerst die OS aufnehmen, da sie nicht raus können verschmutzen sie die Waben und sterben. Ich weis, von was ich rede bzw schreibe. -
-
Hallo Reinhard,
hört sich plausibel an was Du da schreibst.
Warten wir eben mal ab, ob der Bien das selbst geregelt bekommt.
Sollten doch Nosema-Keime vorhanden sein, wie bekommt man denn später die Sch... von den Beutenwänden, Boden und auch den Waben ?
Sollten die Mädels (wenn noch vorhanden) im Frühjahr dann besser in eine andere Beute umziehen ?
Da wir die nächsten Tage sehr tiefe Temperaturen bekommen sollen, geht es den Keimen dann evtl. damit auch an den Kragen ?
Sorry die sehr anfängerlastigen Fragen, aber nach monatelangem Studieren dieses Imkerforums weiß ich, das hier einige echte Profis angemeldet sind.
Herzliche Grüsse Manfred -
Wenn sie es überleben und du die Möglichkeit hast, in eine neue Beute umsetzen, auch verschmutzte Waben wechseln.
Kälte schadet den Sporen leider nicht.
Sei vorsichtig damit du die anderen Völker nicht verunreinigst. -
Nosema/Ruhr ist ein Anzeichen, dass auf ungeeigneten Winterfutter (Tautracht) überwintert wird. Und das bisherige Wetter hat leider auch solch Krankheitsbild unterstützt.
Von weitem kann man keine Diagnose stellen.
Wenn mit Sirup eingefüttert wurde und nicht viel Honig vorher im Volk war, dann ist Ruhr, die eine Überlastungserscheinung der Kotblase ist, ziemlich unwahrscheinlich. Außerdem gab es an den meisten Orten im Dezember reichlich Flugtage, sodass eine Überlastung der Kotblase nicht wahrscheinlich ist.
Nosemose dagegen wird nicht durch ungeeignetes Winterfutter verursacht sondern durch ein Sporentierchen, das den Mitteldarm zerstört. Wenn man zusammen mit dem Stachelapparat den Darm heraus zieht, sieht man den weißlich verfärbten Mitteldarm.
Möglich ist auch Amöbenruhr, eine Harnwegserkrankung, die ebenfalls nichts mit dem Winterfutter zu tun hat und die nur mit dem Mikroskop diagnostiziert werden kann.
Alle 3 möglichen Erkrankungen haben gemeinsam, dass man jetzt nichts machen kann. Wenn das Volk tot sein sollte, dann dürfen die Waben und deren Inhalt nicht wieder verwendet werden. Sie müssen eingeschmolzen werden und die Rähmchen müssen nach dem Abkratzen entweder abgeflammt oder mit 60%-iger Essigsäure desinfiziert werden. Ich selbst würde Verbrennen und nicht Wiederverwenden bevorzugen. Die Beute muss gut gesäubert und mit 60%-iger Essigsäure desinfiziert oder ausgeflammt (nur bei Holz) werden.
Falls das Volk im Frühjahr noch leben und schwach sein sollte, dann die Brutwaben (nur die!) an einem Flugtag zunächst ohne die Königin in eine neue Beute setzen. Die Königin gekäfigt mit dem Rest der Waben in der alten Beute belassen. Nach 1 Tag die Königin in die neue Beute einweiseln und die Bienen in der alten Beute abschwefeln. Durch diese Maßnahme werden die Altbienen, die bevorzugt die Krankheitserreger tragen, aus dem Volk entfernt.
Auf keinen Fall das kranke Volk mit einem gesunden Volk vereinigen! Auch Abfegen wäre falsch, da man damit die kranken Altbienen auf die anderen Völker verteilen würde.Gruß Ralph
-
Von weitem kann man keine Diagnose stellen.
Falls das Volk im Frühjahr noch leben und schwach sein sollte, dann die Brutwaben (nur die!) an einem Flugtag zunächst ohne die Königin in eine neue Beute setzen. Die Königin gekäfigt mit dem Rest der Waben in der alten Beute belassen. Nach 1 Tag die Königin in die neue Beute einweiseln und die Bienen in der alten Beute abschwefeln. Durch diese Maßnahme werden die Altbienen, die bevorzugt die Krankheitserreger tragen, aus dem Volk entfernt. Gruß RalphRalph ist es möglich, das sich der Krankheitserreger auch schon im Brutnest befindet ?
Gruß Manfred -
Mumpits: Brut wird von Nosema und Amöbenruhr meines Wissens nicht befallen, daher sind die schlüpfenden Jungbienen gesund. Nach dem Schlupf können sie sich anstecken, daher ist damit zu rechnen, dass auch Brutbienen erkrankt sind. Ohne die geht es aber nun einmal nicht. Die beschriebene Sanierung ist eine Chance, das Volk zu retten, mehr nicht.
Gruß Ralph -
-
Bei Amöbenruhr ist der Kot Gelb, also große gelbe flecken
Wenn du Nosema haben solltest, spielt die farbe keine rolle, aber der Kot ist in sogenannten Punktketten, kleine Kotpunkte in glechmäßigem abstand in einer Linie (oder Kurve )
wenns beides nicht ist, kannst du dich nochmal melden
gruß Michael -
Falls das Volk im Frühjahr noch leben und schwach sein sollte, dann die Brutwaben (nur die!) an einem Flugtag zunächst ohne die Königin in eine neue Beute setzen. Die Königin gekäfigt mit dem Rest der Waben in der alten Beute belassen. Nach 1 Tag die Königin in die neue Beute einweiseln und die Bienen in der alten Beute abschwefeln. Durch diese Maßnahme werden die Altbienen, die bevorzugt die Krankheitserreger tragen, aus dem Volk entfernt.Nur so rein zum Verständnis. Heisst Brutwaben, Brutwaben mit ansitzenden Bienen, oder wirklich nur die Waben? Bei nackten Brutwaben, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass das Volk dann noch zu retten sein soll.
Gruß
Ludger -
Hi Ludger,
ohne Pflegebienen ist Schicht.
Beim Umhängen also mit ansitzenden Bienen, nur die Jungbienen fliegen nicht zurück und bleiben auf den Brutwaben.
Es hieß daher "an einem Flugtag", die Königin hält die älteren Arbeiterinnen in der alten Beute, nach Entnahme der Königin in den jungen volksteil in der neuen Beute werden also nur diese als Infektionsquelle abgeschwefelt.Ich heiße zwar nicht Kleingartendrohn aber so versteh ich`s und finde es logisch
Grüße
Marion
-
Logisch mag das schon sein, aber ein ohnehin schon schwaches Volk ist dann noch schwächer und auch noch ohne Flugbienen und das im zeitigen Frühjahr.....:-( aber Versuch macht kluch.
Gruß Hermann -
Als kleines Dankeschön gibt es das Forum in einer nahezu werbefreien Version.