http://www.spiegel.de/wissenschaft/n…,800694,00.html
Was Ameisen haben, können Bienen auch haben, oder?
Noch ein Argument gegen Säurebehandlungen - die killen zu viele der natürlichen und nützlichen Kommensalen...
http://www.spiegel.de/wissenschaft/n…,800694,00.html
Was Ameisen haben, können Bienen auch haben, oder?
Noch ein Argument gegen Säurebehandlungen - die killen zu viele der natürlichen und nützlichen Kommensalen...
Was Ameisen haben, können Bienen auch haben, oder?
Ameisensäure? [Blockierte Grafik: http://www.macinacs.de/smile/kopkr17x18.gif]
Gruß Hermann
Finde es witzig das dieses Thema wieder irgendwie als "neue Entdeckung" geschrieben wird. Dabei muss ich gestehen das diese Thematik mir schon sehr lange bekannt ist. Die Gattung Acromyrmex sp. (wie im verlinkten Bericht erwähnt) gehört zum Tribus der Attini. Die Attini sind alle Pilzzüchter, den sie mit speziellen Pflanzenmaterial in zerkauter Form düngen, und im Gegenzug sondert der Pilz eine süße Flüßigkeit ab die den Ameisen als Hauptnahrung gilt. Also eine überlebensnotwendige Symbiose, den die Attini durch die Bakterien auf der "Bauchseite" einzusetzen wissen und immer wieder gelegentlich am Pilz abstreifen um auch die Pilzkultur zu sichern. Ich konnte selbst auch beobachten, dass besonders die Pilzkammern nie wirklich in Schimmelgefahr standen, eben durch diese Bakterien - vermute ich zumindest.
Damit will ich aber nicht sagen, dass ich deine Vermutung in Frage stelle. Ich frage mich nur, wozu unsere Honigbiene solch Drüsen benötigen könnte? Für den eingetragenen Pollen? Bei der Brutpflege?
Wie man ja seit Kurzem sicher weiß, haben Ameisen (vorher vermutete man speziell nur bei der Gattung Camponotus sp.) wichtige Bakterien im Verdauungstrakt bzw. Darm. Wenn dieser durch schlechtes Futter o.ä. geschädigt wird, kann dies zum Tod der Ameise bzw. Kolonie führen. Ich will ja gar nicht wissen wie das vlt. bei der Honigbiene aussieht!
Joa, das war mein Senf dazu *gg*.
Servus Sabine,
gegen Pilzinfektionen haben Bienen Propolis. In einem Bienenvolk wird weiter auch nicht extra von den Bienen für ein pilzgünstiges Milieu gesorgt. Weiter bestehen Ameisen selbst mitunter aus Ameisensäure und setzen diese auch ein.
Ich sehe hier kein Argument gegen die Säurebehandlung.
Weder benötigen die Bienen solche Bakterien zur Pilzbekämpfung noch sehe ich Grund zur Annahme, dass Ameisensäureeinsatz solche Bakterien vernichten oder schaden würde.
Gruß,
Hermann (der aus anderen Gründen nach Alternativen zur Säurebehandlung sucht)
Moin Hermann,
auf der Suche bist Du nicht allein. Aber es ist wohl angesagt dies immer mal wieder zu erwähnen.
Gruß hannes
Hallo
ich denke auch, das die Bienen normalerweise genügend Schutzmechanismen für ihr Volk haben. Die Frage ist, warum können sich unsere Bienen nicht mehr gegen die verschiedenen Vieren wehren ?
Martha Gilliam hat auf der Oberfläche des Exoskelettes der Honigbienen keine/wenige Mikroben gefunden, weil die Bienen selbst mit einer hauchdünnen Schicht Propolis eingeschmiert sind, und sie sich so vor Pilzinfektionen schützen.
Aber: Mit den Bienen zusammen leben mindestens 5.000 verschiedene Mikrobenarten. Das ist die Zahl, die bisher gefunden wurde - und es müssen noch viel mehr sein. Denn Martha Gilliam und andere haben vornehmlich Abstriche gemacht und die Mikroben kultiviert, die sich auf Standardkulturplatten leicht vermehren lassen. Und so den Nachweis geführt. Es gibt aber doch einige Mikrobenarten, die sich auf solchen Platten eben nicht leicht vermehren, aber trotzdem vorhanden sind und eine oder mehrere Funktionen übernehmen.
Mikroben bei den Honigbienen kommen insbesondere im Darm der Honigbienen vor, sowie im Bienenbrot. Daneben gibt es auch Mikroben in den verschiedenen Drüsen der Honigbienen. Dort sind sie beteiligt an der Produktion von Enzymen. Einige Milchsäurebakterienarten zum Beispiel gibt es ausschließlich bei Honigbienen.
Die Auswirkungen von dem Bienenstock zugesetzten Säuren auf die Mikrobiologie des Bienenstockes wirkt sich also vor allem auf das Bienenbrot - und damit den Futtersaft - sowie dem Darm der Honigbienen aus.
Und in der Tat wird das auch so gefunden. Vor kurzem wurde erst berichtet, daß Oxalsäure die Mikroben im Darm der Honigbiene stört. Einige übermäßige Anwendung von Oxalsäure kann also durchaus zur Schädigung der Darmmikroben führen und langfristig zur Mangelernährung.
Ameisensäure wirkt vermutlich mehr in das Bienenbrot hinein, wo sie die Fermentation des Pollens zum Bienenbrot stört. Auch hier ist die langfristige Folge bei übermäßiger Behandlung die Mangelernährung. Denn durch die Fermentation des Pollens durch Pilze, Bakterien und Hefen werden die Nährstoffe erst erzeugt, beziehungsweise für die Honigbienen verfügbar. Das betrifft insbesondere Vitamin K und Vitamin B (B12 usw. usf.).
Die Mikroben stellen auch Hormone, Sterole, Enzyme, Fettsäuren und Aminosäuren.
Alles was die Mikrobenwelt stört, führt langfristig zur Mangelernährung. Dadurch werden die Bienen immer und immer schwächer. Allen Krankheiten gegenüber.
Gruß
Bernhard
Die Wichtigkeit der Mikroben für das Immunsystem der Honigbienen ist das Thema dieses Artikels:
Englisch:
http://www.beeculture.com/storycms/index.cfm?cat=Story&recordID=592
Maschinenübersetzung:
http://translate.google.de/translate?hl=de&ie=UTF8&prev=_t&sl=en&tl=de&u=http://www.beeculture.com/storycms/index.cfm%3Fcat%3DStory%26recordID%3D592
Gruß
Bernhard
Weitere Artikel, insbesondere zur Frage, ob sogeannte probiotische Zusätze im Futter etwas bewirken:
http://apitherapy.blogspot.com/2009/12/probio…ee-stomach.html
http://www.apidologie.org/index.php?option=article&access=standard&Itemid=129&url=/articles/apido/pdf/2010/01/m09040.pdf
http://ddr.nal.usda.gov/bitstream/1011…IND43634205.pdf
Aber zu probiotischen Zusätzen gibt es auch Gegenstimmen:
http://www.healingnaturallybybee.com/articles/probiotic1.php
Bernhard
Hallo Bernhard! Vielen Dank für die vielen Infos - da werde ich mich wohl mal durchwühlen müssen!
Also lag meine Vermutung doch richtig, dass die äußeren Einwirkungen auf die Honigbiene, die momentan gegeben sind, schlecht für ihre Darmflora sind. Wenn ich dann noch die negativen Einwirkungen der AS und OS betrachte, wird mir beinahe schlecht. Wenn man bedenkt, dass nach der letzten Honigernte im Spätsommer herum die erste AS Behandlung kommt, und da dann eigentlich bald einmal die Zeit der Winterbienenaufzucht beginnt, dass genau diese wichtigen Bienen eventuell eine Mangelernährung erhalten? Eventuell ist sogar der Pollen selber auch noch durch irgendwelche Spuren von Spritzmittel vergiftet, und schädigt zusetzlich die Darmflora? Dann im Winter die OS Behandlung die dann nicht nur den Chitinpanzer angreift, sondern spätestens dann auch die Darmflora, die ja eh im Winter extremst beansprucht wird. Hm, was die Biene alles aushalten muss? Da wundert es mich echt nicht das dann die Krankheiten Party feiern, mit der Varroa an der Bar!
Ich weiß auch nicht, wahrscheinlich ist es nicht der Anlass jetzt dadurch den Weltuntergang zu prophezeien, aber gewiss ein Anlass dafür, mehr darüber nach zu denken und es ernst zu nehmen, dass die Mangelerscheinungen schnell ins schwarze gehen könnten! *heul*
Hallo Bernhard man muss eben studiert haben, wenn man was gescheutes schreiben kann. bzw das Wissen haben, ich staune bei dir immer wieder. Danke.
...manchmal frag ich mich, was Bernhard außer recherchieren so tut...
Da wundert es mich echt nicht das dann die Krankheiten Party feiern, mit der Varroa an der Bar!
herrliche Formulierung!