Golzbeute Vor- und Nachteile

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  • Hallo,
    ich habe dieses Jahr mit der Imkerei begonnen, und habe mich für Frankenbeuten mit Zanderrähmchen entschieden. Letzte Woche besuchte ich einen Imker aus unserem Verein um mir seine Betreibsweise anzuschauen. Er imkert mit Golzbeuten. Mir hat diese Art der Beute direkt zugesagt, da man sich das lästige heben der teilweise schweren Kästen erspart. Nun findet man dieses Beutensystem ja relativ selten (zumindest bei uns). Warum hat sich die Golzbeute nicht durchgesetzt, und was sind die Nachteile?


    Vielen Dank für eure Antworten!!!

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  • Ja warum denn?


    Es gibt sehr wenig Literatur über die Golzbeute, und SEHR VIEL Literatur über die imkerei in Magazinen. Zudem vertreten fast alle Berater ob mit oder ohne Dr. in ihrem Namen das imkern mit dem Magazin.


    Guckst du bei Peter Adams http://www.peter-adams.de/ auf die Webseite, der hat die beiden Systeme dort nebeneinander vorgestellt.
    In Landlive Forum findest du unter Imkerei einen Blog in dem "Heckenimker" sich über die Vor-und Nachteile der Lagerbeuten ausläßt.
    Ich imkere seit über 10 Jahren in den Bremerbeuten und seit kurzem in Golzbeuten. Nachteile finde ich keine, ich wandere aber auch nicht und ein Sanieren im AFB-Fall ist auch noch nicht notwendig geworden. Ansonsten hat FÜR MICH die Beute NUR Vorteile. Aber ich konnte bisher auch nur sehr wenige von der Golzbeute überzeugen. Beim Schleuderkauf musst du aufpassen. Imker die im Magazin imkern wollen nicht umstellen bis sie nicht mehr können - und dann ist es oft zu spät und sie haben den Entschluß gefasst aufzuhören. Einige ANfänger konnte ich überzeugen und sie sind mit der Golzbeute zufrieden.


    Du lebst im Taunus, schick mir mal ne PN vielleicht wohnene wir ja nah beieinander


    Alois

  • Hallo,
    ich gebe seit einigen Jahre in unserem Verein den Anfängerkurs und lege dort großen Wert auf die Vorstellung der verschiedenen Beutensysteme. Ausführlich werden Segeberger-, Golz- Warre- und Dadantbeute vorgestellt. Anschauungsbeuten sind vorhanden und können begutachtet werden. Für die Golzbeute kommt eine Imkerin mit ihrer Beute zum Kurs, um konkrete Fragen beantworten zu können. Andere Beuten wie z.B. die Bienenkiste werden zumindest theoretisch vorgestellt. Mein Ziel ist es, dass jeder Anfänger über Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme informiert ist und sich bewußt entscheidet. In den letzten Jahren beginnen daher sehr viele Jungimker in unserem Verein mit der Golzbeute und sind damit sehr zufrieden. Vielen wäre es kräftemäßig nicht möglich, mit Segeberger Magazinen zu arbeiten.
    Ich habe dieses Jahr für Interessenten Golzbeuten mit Varroagitter und herausnehmbaren Böden gebaut und mich dabei intensiv mit der Betriebsweise auseinandergesetzt. Einziger Nachteil erscheint mir das Absperrgitter zu sein, ohne das man nicht arbeiten kann, und die schlechte Transportfähigkeit für diejenigen, die wandern möchten. Deswegen bleibe ich (noch) bei der Segeberger Beute, in der ich auch ohne Absperrgitter nur selten Brut im Honigraum habe und mit der ich einfacher wandern kann.
    Allen, denen diese Punkte weniger wichtig sind, kann ich die Golzbeute empfehlen. Dann aber modifiziert mit Gitter und herausnehmbarem Boden.
    Susanne

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  • Nach über 25 Jahren hobbyimkern in der Segeberger-Kunststoffbeute habe ich mich in den letzten 3 Jahren nach Alternativen umgesehen, da ich komplett auf Holzbeuten umstellen will.


    Warum habe ich nicht Golz genommen:
    - Bienenvölker entwickeln sich imho besser von Unten nach Oben als in die Breite.
    - Die Standfläche der Beute ist zu groß. (Fehlender Platz im Bienenhaus)
    - Die fehlende Verbreitung von "Kuntsch-Hoch". (Kein Ankauf, kein Verkauf in diesem Maß möglich)
    - Die für heutige Bienen zu kleine Brutfläche des einzelnen Rähmchens.
    - Als wichtigstes: Die fehlende Kompatibilität.
    (Über die Fankenbeute kann man fast alle Rahmenmaße kombinieren und umsiedeln lassen. Ferner passen die Futterzargen, Böden und Honigraumzargen für alle Rähmchenformate.)
    - Die relativ unhandliche Golz-Beute muß in 1 Stück getragen werden.


    Meiner Ansicht nach gibt es nur 1 Grund für die Golzbeute: massive Rückenprobleme. Aber selbst dann imkert man meiner Ansicht nach in einer Segeberger Kunststoffbeute (Kunststoff, da Styropor sehr leicht) und mit Halbzargen im Honigraum wesentlich bequemer.


    Persönlich bin ich kein Freund von der in den letzten Jahren aufgekommenen Beutenvielfalt. Daher bin ich u. a. auf "Dadant Blatt" gewechselt, dass europaweit am meisten verbreitet ist. Und auf die Dadant-Holzbeute von Holtermann passen sogar die Segeberger-Kunststoffelemente. Super!


    Letztendlich ist es aber wie beim Auto: Jeder nach seinem persönlichen Geschmack. Das beste für alle gibt es eben nicht.

  • ... ich gebe seit einigen Jahre in unserem Verein den Anfängerkurs und lege dort großen Wert auf die Vorstellung der verschiedenen Beutensysteme ...


    Sorry, für einen Anfänger ist primär das wichtigste, dass er eine Rähmchengröße wählt, die bei Ihm in der Umgebung verbreitet ist und in der er Völker am Markt zukaufen kann. Das dürfte in den meisten Fällen "Deutsch-Normal" sein.

  • Sorry, für einen Anfänger ist primär das wichtigste, dass er eine Rähmchengröße wählt, die bei Ihm in der Umgebung verbreitet ist und in der er Völker am Markt zukaufen kann. Das dürfte in den meisten Fällen "Deutsch-Normal" sein.


    Von mir jetzt aber auch ein sorry,


    Es ist kein Problem Bienenwaben im DN Maß auf das Hochwabenmaß umzuwohnen. Zumal das wohl nur am Anfang mal vorkommt. Völker am Markt zukaufen ist nicht die Normalität. Meine Bienen entwickeln sich in Golz- und Bremerbeuten von vorne nach hinten oder von links nach rechts genauso schnell wie in Magazinen von unten nach oben. Da gibts keinen Unterschied. Und die Brutfläche wird in "Gesamtfläche aller Waben im Brutraum" gemessen.


    Alois, der jeweils über 10 Jahre Erfahrung mit Hinterbehandlungsbeuten, Magazinen und Bremer/Golzbeuten hat.

  • Das mit dem Völkerkauf sehe ich jetzt nicht so eng. Besiedelt man eben mit einem Schwarm / Kunstschwarm.


    Als großer Nachteil fällt mir die fehlende Möglichkeit einer Bienenflucht ein.


    Ansonsten sind Golz und Bremer sicher keine schlechten Systeme. Habs praktisch nicht probiert aber glaube, dass sich damit angenehm imkern lässt. Rähmchen, Beute und Wachs gibts z.B. bei Holtermann.


    Gruß ChrisM

  • Hallo Miteinander,
    man hat mal gesagt,
    die Golzbeute sei nur was für Alte, Behinderte, Frauen und Kinder.
    Damit hat sie ja eine sehr gute Daseinsberechtigung.
    Die Wabenfläche des Brutraumes entspricht ungefähr einer elfrähmigen Dadantbeute.
    Dürfte somit für die meisten Völker ausreichen.
    Größter Vorteil ist, das man jede Wabe einzeln ziehen kann ohne erst groß Zargen umzuwuchten.
    Die große Standfläche verleiht ihr aber auch eine größere Standfestigkeit.
    Außerdem lassen die sich übereinandergestapelt transportieren.
    Was ich ändern würde:
    Vorne die Futterräume könnten entfallen.
    Bodengitter wegen Varroabehandlung.
    Viele Grüße
    Lothar

    Solange Menschen denken, das Tiere nichts fühlen,
    müssen Tiere fühlen, das Menschen nicht denken.

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  • ... kein Problem Bienenwaben im DN Maß auf das Hochwabenmaß umzuwohnen. ...


    Für Dich vielleicht. Ein Anfänger sieht das bestimmt vollkommen anders.


    ... Völker am Markt zukaufen ist nicht die Normalität. ...


    Genau diese überhebliche Arroganz brauchen Anfänger. Hast Du überhaupt einen Überblick, wie viele Imker (offen oder heimlich) aus Deinem Umfeld regelmäßig Völker kaufen? Geschätzt würde ich mal sagen 25 - 50 % aller Imker. Und die würde ich nicht als "unnormal" abstempeln.


    ... Meine Bienen entwickeln sich in Golz- und Bremerbeuten von vorne nach hinten oder von links nach rechts genauso schnell wie in Magazinen von unten nach oben. ...


    Deine Bienen vielleicht. Meine entwickeln sich besser von unten nach oben. Ein Schwarm in freier Natur entwickelt sich auch vertikal und nicht horziontal.


    Ich habe jede Menge sachlich nachprüfbarer Gründe gegen die Golzbeute vorgebracht (Stellfläche, Gewicht, Unhandlichkeit beim Tragen, geringe Verbreitung von Kuntsch hoch, fehlende Kompatibilität). Da erwarte ich auch sachliche Gegenargument und nicht nicht nachprüfbare Glaubensbekenntnisse, Ausreden und Problemumschiffungsmöglichkeiten. Das bringt einem Anfänger nichts.

  • ...Ich habe jede Menge sachlich nachprüfbarer Gründe gegen die Golzbeute vorgebracht (Stellfläche, Gewicht, Unhandlichkeit beim Tragen, geringe Verbreitung von Kuntsch hoch, fehlende Kompatibilität).


    Stellfläche: Ich habe 2 Golz übereinander. Also normale Stellfläche...
    Gewicht und tragen: Wer wandert schon mit einer Golz? (Klar, geht, aber wer tut sich das an?)
    Geringe Verbreitung von Kuntzsch: Deutlicher Arbeitsvorteil mit Kuntzsch-hoch gegenüber DN, weil das Gewicht "unter der Hand" liegt.
    Kompatibilität: Nicht so wichtig, man kann umwohnen oder Kunstschwarm bilden.
    = Sachliche Gründe für Golz.



    Bin aber trotzdem mit Golz nicht zufrieden. Hauptgrund: Honigraum wird nicht gut angenommen.

    Mit freundlichen Grüßen - Hardy


    Wende Dich zur Sonne, dann bleiben die Schatten hinter Dir.

  • Hallo Günter,
    habe mal gelesen, das Kuntzsch-Hoch das dritthäufigst verkaufte Mittelwandmaß ist.
    Das spricht für sich.
    Hallo Hardy:
    Hast Du die Rähmchen in Hofmannausführung?
    Viele Grüße
    Lothar

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