Hi all,
ich habe gestern auch meine sehr rapshaltige Frühtracht abgefüllt- und sie kroch nicht wie eine Schlange aus dem Quetschhahn, sondern wie eine Schnecke...
Eleonore, wenn Du den Eimer nochmal vorsichtig rührst und dann eine Stunde stehen läßt, steigen die paar Luftblasen an die Oberfläche und Du kannst relativ blasenfrei abfüllen- die Schichten legen sich so dicht aufeinander, da passt nix zwischen.
Gruß,
zonia
Honig hart :-(
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Zitat von Eléonore
Entstehen bei Dir da dann nicht doch Luftblasen zum Zeitpunkt des Abfüllens ins Glas?
Ich meine wenn der schon so fest ist, entsteht dann da nicht das Problem dass die Luft die beim Abfüllen zum Honig kommt, nicht mehr entweichen kann zwischen den "Schichten" oder den "Kringeln" im Glas?
Wie zonia schon sagt. Allerdings füllt sie (wenn sich nichts geändert hat :)) in Gläser mit rundem Querschnitt. Ich habe auch runde 500g-Twistoffgläser, aber die 250er sind sechseckig. Da gibt es in der Tat in den 6 Ecken in den Abständen der Schichten je eine winzige Luftblase. Für mich und die Leute, die meinen Honig kaufen und essen, kein Problem. Im Gegenteil wurde vor ein paar Jahren mal nachgefragt, weil der Honig das nicht hatte - da hatte ich etwas zu früh abgefüllt.
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Hallo Johannes,
ich fülle in 500g Sechseckgläser, da ist höchstens mal ein Bläschen ganz oben in den 'Schultern' der Gläser. Stört hier aber auch niemanden- das ist halt der Vorteil, wenn man nicht DIB-qualitätsvorschriftenabhängig ist. Schön übrigens, Dich wieder zu lesen!
zonia
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Hallo an Alle,
Danke Zonia, Patrick und Johannes für Eure genauen Beschreibung zu der Handhabung die Ihr mit der Honigpflege habt, ich bemühe mich ja selbst sehr um einen möglichst feinkörnigen cremigen streichfähigen und erkenne bei Euch ähnliche anspruchsvolle Anstrengungen.
Deshalb würde ich hier gerne noch einmal nachhaken und auf ein paar Details eingehen.
Wenn der HOnig erstmals so im Hobbock steht, daß die Oberfläche stumpf wird und er beim Kippen des Kübels stehen bleibt und nicht fließt, gehe ich ein letztes mal extrem langsam (wegen des Risikos, Luft einzurühren) mit dem Aufundab durch und fülle dann sofort ab.
Füllst Du in der Tat "sofort" nach dem Letzten Rühren ab?
Oder machst Du es wie die Zonia, die schreibt:......, wenn Du den Eimer nochmal vorsichtig rührst und dann eine Stunde stehen läßt, .....
Dem sehr langsamen "Rühren" per Hand-Stampfer kann ich nur zustimmen....man braucht dazu nur fast eine Neigung zum Meditieren??... Nur wenn man bedenkt wie viele kleine Füsse und wie viele kleine Fühler und Zünglein all die einzelnen Nektartropfen in tausendfach einstimmiger Beharrlichkeit zusammengetragen haben, und wenn man sich vor Augen hält welch wunderbares Geschenk uns da die Natur macht, dann darf man dieses langsame lange rühren auch wertschätzen. Ich will mir auf jeden Fall nicht zu schade sein für die Anstrengungen die eine gute Honig-Pflege erforderlich macht. Für jedes Pfund Honig haben viele viele Bienen zusammen das Dreifache an Nektar zuerst einmal eingeholt und weiter verarbeitet. Würde man die mit dem Stampfer zurückgelegten Längen zusammenzählen käme man sicherlich immer noch nicht einmal auf die Zahl der Kilometer die eine Biene an einem einzigen Tag Fluges zurückgelegt hat, in einem 50-Kg Fass lege ich vielleicht an einem Tag 120 Meter mit dem Stampfer zurück.
(jetzt sagt der Drohn, ich schwärme aus...äh schweife)
Zum Thema *Bläschen im Glas* muss ich bemerken dass ich die vermeiden will - nicht nur weil es für einige Gütesiegel eine Anforderung sein mag oder die Optik den etwaigen Erwartungen der Kunden entsprechen sollte - sondern auch wegen der Haltbarkeit des Honigs an und für sich, welche ja durch das Vorhandensein der Luft-Bläschen beeinflusst wird. Und durch die Entwicklung von Hefen welche bei zusätzlich unsachgemässer Lagerung oder Alterung des Honigs ja bekanntlich die Trennung der Wasser- und Zucker-Moleküle mitsteuern. [Die Luft-Bläschen wiederum fördern die Hefen,..(Nachtrag: Nein-nein-nein!)] Und da ich ja nachher keine Kontrolle mehr darüber habe wie und wo und wie lange der Kunde diesen Honig lagert, möchte ich ihm vorab schon einen Honig verkaufen für dessen Haltbarkeit ich ein Bestes erbracht habe.
Insofern bedeutet das für mich auch: weitestgehend Luft-Bläschen vermeiden, unter Anderem. Wenn man's genau nimmt.Mir ist neulich auch ein Fass sehr trockener (15% H2O) Honig mit hohem Rapsanteil fast festgeworden, nachdem mir ein Malheur mit dem Quetschverschluss passiert war. Dieser hat angefangen zu rinnen, die Plastik-Scheibe hinter der Klappe hat sich verzogen so dass der Honig aus den dadurch entsandenen Fugen auch bei verschlossener Klappe geronnen ist: nachdem ich den Honig-Fluss erstmal gestoppt hatte, und bis ich dieses Problem mit der Dichtung letztendlich geregelt hatte und weiter in Gläser einfüllen konnte sind ein paar knappe Stunden vergangen, und mittlerweile war der Honig so fest geworden dass er fast nicht mehr beweglich war - doch "grad" noch, gaaaanz langsam. Ich habe dann versucht das völlige Hart-Werden mit dem Hochstellen der Zimmertemperatur etwas zu bremsen, aber ich konnte eigentlich keinen Einfluss mehr darauf nehmen. Soooo langsam dass ich sechs Stunden gebraucht habe um 12 Kg einzufüllen. ....öööh-ww.
Da kann von Zähfluss keine Rede mehr sein, das war eher ein Kriechen im Zeitraffer-Tempo.
Gottseidank hat es mir an anderen Arbeiten die ich in der Zeit gleichzeitig erledigen konnte, nicht gefehlt,.....Aber Luftbläschen sind dabei schon entstanden:
nämlich "quer"-gelegte Luftbläschen die genau an der Stelle entstanden sind an der sich zwei "Schichten" Honig im Glas übereinander lagern.
Ich meine hier nicht das Sich-Abheben des Honigs von der Glas-Innenwand (wie man es nach zu kalter Winterlagerung beobachten könnte, z.B.), sondern von wagerechten Schlitzen zwischen zwei Schichten (breite niedrige Spalten) die vom Honig nicht ausgefüllt worden sind.Hätte ich das in dieser Sachlage auf irgend eine Art und Weise noch vermeiden können?
Eléonore
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Hallo Eléonore,
Zitat von LalibelaEher sofort, weil er - je nachdem wie weit fortgeschritten die Kandierung ist - bei mir sonst schon wieder zu fest wäre. Sollte doch die ein oder andere Blase darin sein: Während der eher lange dauernden Abfüllerei steigen die Blasen im Hobbock ja weiter nach oben. Außerdem mache ich die Erfahrung, daß sich letzte Luftblasen im Honig beim Zulaufen auf den Quetschhahn wie in einem Trichter nach oben an die Oberfläche im Hobbock drücken und damit der Honig, der aus dem Hahn kommt, tatsächlich luftfrei bleibt. Ich habe Luftblasen im Honig - die auch ich nicht will - immer nur in den letzten 3-4 Gläsern gehabt, die ich für den Eigengebrauch nehme.
Zitat von LalibelaHätte ich das in dieser Sachlage auf irgend eine Art und Weise noch vermeiden können?
Da Du von regelrechen "Schlitzen" sprichst, und da Du so extrem lange fürs Abfüllen gebraucht hast, dürfte der Honig noch erheblich fester gewesen sein als bei zonia oder bei mir. In dieser Situation hätte ich nach dem Lösen des Dichtungsproblems noch einmal gerührt und dann gleich abgefüllt. Dann wäre es wahrscheinlich höchstens bei Sechseckgläsern zu den Luftschülterchen in den Ecken gekommen, die zonia beschrieben hat. (Und die Du - sei nochmal ermutigt - wirklich tolerieren kannst :))
Noch kurz etwas zu Luft und Haltbarkeit:
Zitat von Lalibelasondern auch wegen der Haltbarkeit des Honigs an und für sich, welche ja durch das Vorhandensein der Luft-Bläschen beeinflusst wird. (...) Die Luft-Bläschen wiederum fördern die Hefen...
Ich bin überzeugt, daß diese randständigen Luftbläschen keinen Einfluß auf die Haltbarkeit haben. Wenn Honig bei der Lagerung ruiniert wird, dann durch die drei großen Qualitätskiller: Licht, Wärme und Luftfeuchtigkeit. Alle drei lassen sich durch die entsprechende Lagerung bzw. dicht schließende Deckel gut kontrollieren. Das von Dir erwähnte Wachstum von Hefen wird nicht durch das Vorhandensein von Luft begünstigt; die Hefen leben und vermehren sich anaerob. Probleme wären hier vielmehr eine zu hohe Koloniezahl zu Beginn (z. B. durch Verwendung von im Vorjahr honigfeucht eingelagerten Waben in den Honigräumen, oder durch schlampige Hygiene auf dem Weg von der Wabe ins Glas) und ein zu hoher Wassergehalt.
Viele Grüße, Johannes
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Hätte ich das in dieser Sachlage auf irgend eine Art und Weise noch vermeiden können?
Eléonore
Hallo Eléonore,
ich glaube nicht. Was zu fest ist, ist zu fest und dann sind ein paar Luftblasen unvermeidlich. Die Beobachtung, daß die Lufteinschlüsse Einfluss auf die Haltbarkeit oder gar Begünstigung einer Phasentrennung haben, habe ich noch nicht gemacht. Ich finde es auch immer wieder schwierig, den richtigen Abfüllzeitpunkt zu erwischen, bis jetzt hatte ich immer Glück, aber ich habe die Eimer wirklich regelrecht bewacht:)...Gruß,
zonia -
Hallo Eleonore
Bitte nicht weinen, wenn die von der MN deinen Honig verwerfen werden. Die sind sowas feines nicht gewohnt! Ich meine das ernst! -
Hallo Imkers!
Danke für alle Denk-Anstösse, den Erfahrungs-Austausch, und die akuraten Beobachtungen.
Zum Thema Luftbläschen im hartgewordenen Honig und Haltbarkeit:
Noch kurz etwas zu Luft und Haltbarkeit:
Ich bin überzeugt, daß diese randständigen Luftbläschen keinen Einfluß auf die Haltbarkeit haben.Die Beobachtung, daß die Lufteinschlüsse Einfluss auf die Haltbarkeit oder gar Begünstigung einer Phasentrennung haben, habe ich noch nicht gemacht.
.... dann nehme ich meine Meinung die Lufteinschlüsse hätten Einfluss auf die Haltbarkeit (bis auf Wiederlegung :)) mal zurück... In der Tat kann ich diesen Gedanken-Schluss auch gerade selbst nicht mehr überprüfen.
...und nur um das Ende der Geschichte mit dem widerspenstigen Abfüll-Eimer, noch zu erzählen:
Die waagerecht gelegten Luft-"Schlitze" die an der Glas-Innenwand zwischen den Honig-Schichten sichtbar waren, und sich wahrscheinlich auch in der Glas-Mitte gebildet hatten wo man sie nicht sehen kann, die haben sich wohl nach 2-3 Tagen nach oben gearbeitet. Denn an allen Gläsern sind sie verschwunden. Aber ....Was man (jetzt) sieht... ist noch viel unschöner und gar nicht zu meiner Zufriedenstellung : denn die Oberflächen-Struktur hat sich verändert, äusserst nachteilig verändert. Da sind jetzt Quaddeln zu sehen, viele und zum Teil sind sie sogar 1-Zentimeter gross. Buckelig sieht das aus.
Wo ist jetzt das Smiley mit den Tränen?( luxnigra: Wenn Du nur wüsstest, zu meinem sehr grossen Bereuen ist es dieses Mal - trotz bester Absicht und entgegen allen Widerspenstigkeiten und mit besten Bemühungen - gar nicht das geworden was ich wollte. Von *fein* sehr sehr seeeehr weit gefehlt.....wein....schluchtz....heul.)
Fazit: Was im Fass schon fast fest geworden ist, wird auch im Glas nicht mehr gut.
Fazit-2: Plastik-Dichtungen können vom Sommer bis zum nächsten Frühling spröde werden. Um Missgeschicken vorzubeugen: Quetsch-Hähne und Verschluss-Einzelteile auf nötigen Reparaturen hin kontrollieren, vor Gebrauch.
Ein guter Test ist, die Abfüllbehälter, auch Neue, bei geschlossenem Hahn mit Wasser zu füllen.Eine Frage bleibt mir:
Weil der Honig beim Einfüllen schon so fest war, frage ich mich nun noch:
Da die Luft-Bläschen sich offensichtlich noch nach oben arbeiten konnten, weshalb sind sie denn nicht ganz nach oben gekommen und da zerplatzt?Hat mit Luftdruck zu tun? Oder Oberflächenspannung?
Eléonore
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